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Alt 05.01.2008, 22:49
Perkeo Perkeo ist offline
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Hallo liebe Schlauchbootfreunde,

seit vielen Monaten bin ich interessierter „Mitleser“ ohne aktiv mitzuwirken. Das soll sich nun ändern.

Meine Erfahrungen mit Motorbooten erstrecken sich über ein ca. 6 Meter GFK-Boot mit einem 70 PS Außenborder, einem ca. 10 Meter Kajütboot mit 2 x 170PS Innenborder- Z-Antrieb, einem Wasserskiboot mit 270PS Innenborder mit Wellenantrieb und einen SCHLAUCHBOOT „RIB“ mit 85 PS Jetantrieb einem sogenannten „Sea-Doo Explorer“.
Meine Bootsscheine besitze ich seit über 20 Jahre und war in der ganzen Zeit aktiver und interessierter Wassersportler.

Ich denke, dass sowohl die Vor- und Nachteile von Innen- und Außenborder egal ob mit Z- oder Wellenantrieb bekannt sind. Daher möchte ich an dieser Stelle nur über meine Erfahrungen mit dem Jetantrieb berichten.

Mein Bombardier Explorer war 4 Meter lang und 2 Meter breit, der Innenborder der Firma Rotax, einem Zweizylinder- Zeitaktmotor hatte 85 PS und trieb den eigentlichen Jet an.

Max. Speed ca. 60 km/h (GPS-Messung)
Verbrauch: zwischen 0,5 und 0,7 Liter/km je nach Fahrweise.
Leergewicht: ca. 350 kg
Zuladung: max. 5 Personen

Fahreigenschaften:
Einfach nur FUN besonders im sehr windigen Golf von Lion. Hier sind Windstärken um 4 an der Tagesordnung, sehr häufig (besonders in meinen Urlauben) zwischen 5 und 7.
Den Explorer habe ich selbst bei Windstärke 7 Gegenwind (ohne wirklichen Spaß - aber sicher) über 15 km in den Hafen bekommen.

Das Boot benötigte sicherlich Schub um bei langsamer Fahrt manövrierfähig zu sein, allerdings reichte ein leichter Impuls am „Daumengas“ und das Boot machte genau was ich wollte. Ein Aufstoppen oder eine Rückwärtsfahrt ist nur bedingt zu empfehlen. Es gibt keine Schubumkehrung im eigentlichen Sinn, der Jet arbeitet nur in eine Richtung, es wird vielmehr eine Klappe in den Wasserstahl herabgelassen. Diese Klappe lenkte den Wasserstahl um. Aber auch diese „Schubumkehrung“ arbeitete bei geringer Fahrt sehr zufriedenstellend auf kleinstem Raum.

Sehr positiv ist der gefahrlose Einstieg für Schwimmer über die Badeplattform zu bewerten. Eine Badeplattform an einer Stelle am Boot, die normalerweise durch einen Motor beansprucht wird, zu haben, ist definitiv einer der Hauptgründe für einen Jetantrieb.

Negative Erfahrung:
Der Jet neigt dazu Alles anzusaugen, also auch z. B. Seegras, welches sich bevorzugt um den Impeller wickelt und den gesamten Antrieb lahm legen kann.
Eine aus Leichtfertigkeit überfahrene Wasserskileine wickelte sich einmal um die Impellerantriebswelle und führte zum Gesamtausfall des Antriebes und war nur nach einer Abschleppaktion an Land zu entfernen. Eine außenliegende Schraube wäre von einem guten Schwimmer sicherlich wieder gangbar gemacht worden.

Für weiter Fragen stehe ich stehe ich natürlich gerne zu Verfügung.

Perkeo
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