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Alt 22.03.2020, 12:18
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Boot Infos

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure vielfältigen Antworten und die Diskussion hier - die mir zumindest zeigt, dass es wohl normal ist, dass man nicht so recht weiß, was man nun tun oder lassen soll.

Wir haben uns die ganze letzte Woche über schon Gedanken gemacht, ob es richtig ist am Wochenende überhaupt loszufahren.
Es waren die Telefonate mit dem Verkäufer (und die Zustände bei Piet auf der Arbeit, die ich später noch erläutere), die uns am Freitag letztlich bewegt haben, die Klamotten zu packen und zu starten.
Als genau in DEM Moment die Ansage über das Radio kam, haben wir ausgepackt und für UNS war damit die Entscheidung klar: Wir bringen natürlich uns und andere nicht in gesundheitliche oder rechtliche Unsicherheit und bleiben daheim.

Das anschließende Telefonat mit dem Verkäufer war es dann, das uns in unserer Entscheidung völlig verunsichert hat:

Der Verkäufer selbst sieht das Ganze eher locker, kann die ganze Aufregung nicht so recht verstehen und hat durchaus noch mehrere telefonische Anfragen für das Boot bekommen, weil das Angebot eben auch sehr gut ist.

Piet arbeitet in einer Autowerksatt mit Tankstelle - die Tankstelle gilt eindeutig als systemrelevant, hat aber geschäftlich mit der Werkstatt nichts zu tun. Dennoch wird die
Arbeit uneingeschränkt fortgeführt.

Systemrelevanz ist nunmal aus zwei Blickrichtungen zu betrachten:
Ein sehr kleiner Anteil der Werkstattkunden hat Probleme mit dem Fahrzeug, die allein der Wiederherstellung der Mobilität dienen, der Großteil kommt mit planbaren Aufträgen, die auch durchaus noch warten könnten:
So wird die Werkstatt gerade von Kunden gestürmt, die ihre Sommerreifen aufgezogen haben möchten - mit den Worten: "Wir müssen gerade nicht arbeiten und haben ja jetzt Zeit".

Oder die Dame mit 3 Kindern im Aldi, die sich mit Kinderklamotten eindeckt, weil die gerade im Angebot sind - nein, die Dame hat sonst nichts eingekauft.

Da hat sich uns die Frage gestellt, ob WIR es sind, die das Ganze zu eng sehen und übervorsichtig sind oder ob die anderen es zu locker sehen.

Genau deshalb haben wir hier einmal nachgefragt, wie ihr alle die Sache seht, denn uns "eint" ja nun dieses nicht systemrelevante Hobby.

Wir haben jetzt folgende Vereinbarung getroffen:
Der Verkäufer hat uns schriftlich versichert, das Boot in den nächsten 3 Wochen keinem anderen zu verkaufen, wir haben einen Betrag angezahlt.
Ich werde noch einen entsprechenden Vertrag aufsetzen, der dann nochmal per Mail hin und her geschickt wird zur Unterzeichnung.
Diese Vorgehen hatten wir in der vergangenen Woche schon vorgeschlagen, aber der Verkäufer hielt das für nicht notwendig - eben WEIL er noch weitere Angebote hatte.

Wir sind froh, dass wir es nun so regeln konnten - auch wenn wir in 3 Wochen wieder vor demselben Problem stehen.

Für uns geht es also weiter mit Home-Office für mich, wacker zur Arbeit gehen und sich 1000 tankenden Kunden aus dem ganzen Land auszusetzen für Piet. Und dennoch sind wir glücklich und dankbar, es könnte uns wirklich schlimmer treffen.

Wir danken Euch, dass ihr eure Gedanken dazu mit uns geteilt habt und uns in unserer Entscheidung bestärkt habt. Wir halten Euch natürlich auf dem Laufenden!

Passt auf Euch auf, bleibt alle gesund,
viele liebe Grüße,
Simone
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...sonnige Grüsse von Captain Balou und seiner Crew...
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