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Alt 20.09.2019, 11:15
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Boot Infos

Erfahrungsbericht nach den ersten 25 Betriebstunden

Servus,

nachdem wir leider Anfang September im Urlaub auf der Insel Cres in der Tiha Bucht ein wenig Pech gehabt haben mit dem Wetter, ging es sich aber trotzdem aus, rd. 5 Tage mit dem Falcon aufs Wasser zu kommen.

Es ging ja darum, das Setup des Bootes zu verfeinern und eine möglichst breite Bandbreite von schnell in Gleitfahrt kommen bis sichere Top Speed zu erzielen.

Mein Fazit nach dem Urlaub : Gar ned so einfach :nuts
Ich versuch mal subjektiv die Fahreigenschaften des Rumpfes wiederzugeben.

Beim vorigen Boot der Nuova Jolly war das relativ einfach. der Motor hing nicht allzuhoch, das Boot reagiert in einem Trimmbereich von 0 - ca.40 %. Sobald das Jolly zum Tümmler wurde (Tauchstampfen auf und ab ) wurde an den Spiegel rangetrimmt bis das Verhalten sich beruhigt hatte und es passte.

Das Falcon verhält sich komplett anderst. Der Trimmbereich des AB liegt bei Stellung der Trim Flaps (- 2 Grad zur Rumpfverlängerung) zwischen 0 - 13 Grad und selbst hier merkst beim weiteren hochtimmen, ausser beginnendes Tauchstampfen nicht viel . Mir wurde auch vom Hersteller bestätigt, in dieser Config will der Rumpf fast nicht getrimmt werden von der AB Trimmung. Beim Anfahren brauchst kurzfristig ordentlich Schub dass der Hintern sich liftet und hoch kommt, einen merklichen spürbaren Übergang von Verdränger zu Gleitfahrt gibt es kaum. Die bekannte Bugwelle die zur Gleitfahrt überwunden werden muss.......ich spür sie nicht :nixweiss. Es ist eher so , Gas ran , Hintern hoch und vörwärts. Die Nase bleibt relativ stabil , nur der ganze Rumpf hebt sich aus dem Wasser und die Schläuche sind ordentlich aus dem Wasser.

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Was zur Folge hat, der Rumpf braucht Speed um das Boot angenehm bewegen zu können. Die Welle schlägt nicht mehr gegen den Schlauch und läuft durch. Beim Jolly die mit den Schläuchen meist Wasserkontakt hatte, schlugen die Wellen dagegen. Die angenehme, rumpelfreie Marschgeschwindigkeit liegt daher meist so zwischen 55 - 70 km/h.

Die Balance der Falcon 700 spielt eine sehr wichtige Rolle, sowohl in Längs wie in Querrichtung. Wenn ich die Bilder anschaue, reißt dass Wasser eigentlich schon sehr schön bei schneller Gleitfahrt im hinteren Drittel ab, daß paßt gefühlt eigentlich so. Wenn ich alleine fahre, giert das Boot bei schnellem Gasgeben und wegnehmen, hier braucht es ein wenig " Gfui " in der Gashand.
Zu zweit ist es besser, in Richtung Top Speed dreht mir der Radeffekt das Boot nach Backbord.Bleibt dann auch so, der Rumpf korrigiert sich nicht, wenn der Speed erreicht ist. Manuelles nachstellen der Backbord Trimmplatte hat hier geholfen, daß Boot gerade zustellen. Nachteil>>>jetzt sind wir beid den zitierten Bremsklappen:wein.

Um hier in allen Fahrbereichen 100 % zu ereichen, bin ich am überlegen, ob ich die mechanisch verstellbaren, um die eletrisch verstellbare Trimmklappen erweitere, um nicht ständig in seichte Wasser zu müssen, um meine Trimmflaps manuell nachzustellen und zu testen. Wäre einfacher das Optimum zu erreichen und einfacher auf die unterschiedlichen Gegebenheiten reagieren zu können ( Beladung,Wind, Passagiere etc ) . Ohne Trim Flaps , und da bin ich inzwischen überzeugt, wird es be dem Falcon nicht gehen, weil der Rumpf viel zu empfindlich auf Veränderungen im Setup reagiert.

Ich kanns schon vorweg nehmen, die magischen 100 km/h haben wir nicht geknackt. Ich hatte mehrmals WoT anliegen, aber mit voller Urlaubsausrüstung, vollen Tank und Besatzung waren rd. 95 km/h bei ca. 5.400 Umdr. drin.

Womit ich mich gleich korrigieren muss, ich habe im EW Bericht am Rhein geschrieben rd. 80 km/h bei 4000 Umdr. . Vermutlich mit der Strömung abgelesen :nuts.

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Noch ein Wort zum Motor...........

Was soll ich schreiben. Der Mercury erfüllt wirklich alle meine Erwartungen.
Der Schub und der Kraftschluss ist so gewaltig, daß ich einen 3 Blatt Prop. probieren möchte. In der Welle gezielt Gas geben ist echt schwierig, weil nicht dosierbar. Das Teil ist dann zu bissig. Der Verbrauch im Mittel hat sich nach 500 ltr. Durchlauf so bei 0,53 ltr / km eingespielt, was mich sehr freut, da ich darauf spekuliert habe, daß der Merc mit dem leichten Falcon nicht wirklich arbeiten muss.

Was ich noch testen möchte, ein Prop mit sehr wenig Rake. Ich habe die Vermutung, daß das Tauchstampfen bei hochnehmen der Trim Flaps evtl. vom Rev 4 Prop. kommen könnte, da dieser versucht die Nase zu heben, wogegen u.U.der Rumpf arbeitet . Ferner hat der Mercury eine automatische Drehzahlkompensation, daß heisst z.B bei Kurvenfahrt zieht der die Drehzahl hoch um den Speed zu halten. Evtl. variiert hier die Automatik bei Tauchstampfen die Drehzahl und verstärkt dies dann. Sind alles nur Vermutungen, ich will s aber auschliessen können.

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Mein Fazit:

Ich bereue die ganz Aktion mit Kauf in Südafrika nicht ! Das Falcon ist sehr speziell und es macht mir echt Spaß, mich damit zu beschäftigen und an das Optimum zum kommen. Das Teil hat auch seine Grenzen, es rumpelt und scheppert genau so beim Fahren, es ist kein Wellenbrecher. Aber das Falcon macht inzwischen ordentlich Fahrspaß und platztechnisch reicht uns das Dicke !

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LG Ralf

...anerkannter und geprüfter Treibholzslalomfahrer
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