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Alt 15.06.2005, 22:30
Moepsel Moepsel ist offline
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Hallo
Ich kenn da noch ein anderes Verfahren Schlauchboote dicht zu bekommen, von dem ich hier noch nichts gelesen habe. Funktioniert bei PVC und Hypalonbooten. Funktioniert bei "porösen" Booten oder Minnilöchern bis kleiner Nadelstich.
Bedingung für die folgende Vorgehensweise ist das das Boot gedreht und gehoben werden kann., also nichts für 200 KG Boote.
Man nehme: PVC Kleber für Fußbodenbelag. Den größten Eimer den der Baumarkt hergibt.
Diese Kleberpaste wird mit Wasser verdünnt bis es eine nicht zu dünnflüssige Milch ergibt.(Die fertige Milch ist überigens einge Monate verwendungsfähig) Man sollte pro Luftkammer mindestens 10 Liter zur Verfügung haben, lieber noch 15 - 20 Liter. (für einen Kielschlauch reicht 1 Liter)
Diese Milch wird nun in die betreffende Luftkammer gefüllt (Ventil rausdrehen und einfach mit Trichter einfüllen) und das Boot mit etwa 0,25 - 0,3 Bar aufgeblasen. Das Boot wird nun gedreht und gewendet damit die Milch überall hinkommt. Je öfter des so besser.
Danach Boot etwa einen Tag mit der Milch im Schlauch unter Druck stehen lassen. (Boot kann auch 2 oder 3 Tage stehen bleiben)
Wenn man davon überzeugt ist das das Boot nun dicht ist muß die Milch wieder möglichst vollständig abgelassen werden.
Das ist der schwierigste Teil der Geschichte. Hier ist Fantasie gefragt.
Je kleiner der Rest ist, der im Schlauch verbleibt, um so besser.
Mit entsprechender Erfahrung bleibt nur sehr wenig flüssiger Rest.
Das Boot läßt sich notfalls in diesem Zustand benutzen. (wenn der Urlaub vor der Tür steht)
Bis spätestens zum nächsten Winter muß jedoch der Kleber restlos in der Kammer trocknen. (Dispersionskleber sind nur getrocknet frostbeständig, nicht ausgehärtet zerfallen sie)
Zum Austrocknen kann man das Boot zB. ohne Ventile, auf dem Rasen ausbreiten oder sich im Heizungskeller breitmachen.
Da ist Fantasie gefragt.
Ich habe auch schon Gebläsekonstruktionen gesehen (Eigenbauten) die warme Luft in den Schlauch blasen.
Diese Methode funktionert.
Wenn es mehr als der Kielschlauch sein soll gehört auch einige Übung und Erfahrung dazu.
Ich habe aber sicher mehr als 100 Boote auf diese Art abgedichtet.
Einige davon habe ich selbst jahrelang benutzt oder sie wurden von Bekannten in meiner Umgebung benutzt.
Die Boote blieben über Jahre dicht.
Das besondere an diesem Verfahren ist das nicht der ganze Schlauch von innen beschichtet wird, sondern das Material sich nur in den Beschädigungen ablagert.
Dadurch habe ich auch nach jahren nicht eine fahrende (schwimmende ) Kinderrassel, wo das Dichtmittel , nun ausgehärtet und wieder abgelöst , pfundweise im Schlauch herum fliegt.

Na, wer traut sich ?

Moepsel
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