Einzelnen Beitrag anzeigen
  #15  
Alt 03.12.2004, 21:03
helge
Gast
 
Beiträge: n/a


Zitat:
Früher gab es allerdings das Problem das sich die hohen Oktanzahlen ohne Blei nicht erreichen ließen.
Diese Aussage ist leider nicht ganz richtig, denn die Octanzahl war auch früher mit oder ohne "Blei" die gleiche!
Es wurde schon korrekt gesagt: Die Octanzahl leitet sich von dem Anteil an Iso-Octan (Benzin ist normalerweise ein Gemisch aus Heptan/Octan) ab. Das Bleitetraethyl wurde anfänglich einzig eingesetzt um die Klopffestigkeit des Benzins zu erhöhen, d.h. in unangenhme Eigenschaft unter Druck vorzeitig zu zünden konnte damit verhindert werden. Die Nebenwirkungen des "Bleis" (Ventile etc)wurde bei der Weiterentwicklung der Motoren "später" mitgenutzt. Die hohe Octanzahl langt auch heute noch nicht für ausreichende Klopffestigkeit, auch wenn es zwangsweise eingesetzt wird.

Die Klopffestigkeit des Iso-Octans kann man mit chemischen Zusätzen erhöhen. "Klopfen" entsteht in der hohen Temperatur (Verdichtung) durch die entstehenden Radikale; Werden diese abgefangen, kann die unkontrollierte Selbstentzündung verhindert werden: Zum einen ist dies das Iso-Octan selber, dann das erwähnte Bleitetraethylandere, zum anderen haben Stoffe wie Alkohole z.B. Methanol, und aromatische Verbindungen (BTX-Aromate: Xylol,Benzol,Toluol) und Methyl-t-Butyl-Ether (MTBE) die gleiche Wirkung. Heutzutage ist der Anteil an Aromaten im Superbenzin sehr hoch. In USA wird bevorzugt MTBE eingesetzt, ist aber für das Grundwasser gefährlich, da es leicht löslich in Wasser ist und mikrobiologisch nicht abgebaut wird; es soll krebserregend sein.

Statt dem schädlichen Blei kämpft man deshalb heute mit den Aromaten, speziell mit dem Benzol (krebserregend), welches immer mehr ein Umweltproblem wird. In Super ist mindestens 1% enthalten :mad:
Gruß Helge
Mit Zitat antworten