Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 03.08.2009, 21:48
Benutzerbild von kobold
kobold kobold ist offline
Neuer Benutzer
Treuesterne:
 
Registriert seit: 10.05.2005
Beiträge: 18
abgegebene "Danke": 0

Boot Infos

Steuerstand selbst gebaut

Es ist vollbracht!

Nach mehreren schweißtreibenden Wochenenden und nicht unerheblichem Geldeinsatz ist unser Schätzchen endlich fertig. Fertig? Mal seh’n. Zumindest vorerst.
So war der Originalzustand unseres Bootes.

Click the image to open in full size.

Nach langer Internetrecherche, natürlich auch hier im Forum, Informationen- und Ideensammelei bin ich das Thema Steuerstand, Backskiste und Geräteträger angegangen.
Den Geräteträger habe ich im Internet gekauft. Das war ja einfach. Allerdings die Befestigung auf einem Mark III stellte sich dann als nicht so ganz einfach dar. Also musste eine Idee her, wie ich den Träger fest mit dem Boot verbinde. Der erste Versuch ging dann auch prompt in die Hose. Ich versuchte, den Träger auf der eigentlich stabil gebauten Backskiste zu befestigen. Jedoch war das eine sehr wackelige Geschichte. Also wieder runter damit. Dann schnell mal 2 Träger für den Träger geschweißt, um diese dann in der Führungsschiene für die

Click the image to open in full size.

originalen Sitze zu verschrauben. Dafür habe ich entsprechende Formteile eingesetzt, die ich leider nicht auf Fotos verewigt habe. Aber diese passen eben in die Schienen. Zusätzlich habe ich die Träger dann noch mit dem Spiegel verschraubt. Hält bombenfest. Das ganze noch weiß lackiert und schon war die Sache mit dem Geräteträger fast erledigt. Aber halt! Da fehlt doch noch was. Ach ja, was nutzt der Geräteträger ohne Geräte. Also alles wieder auseinanderbauen, Löcher für eine Kabelführung in die Träger bohren, mit Kabeln und Lampen versehen und wieder zusammenbauen. Danach endlich wieder auf dem Mark III verschrauben. Uff, geschafft!

Jetzt ging’s an den Steuerstand. Erst mal ’ne kleine Skizze anfertigen und zerreißen. Dann neue Skizze anfertigen und wieder zerreißen. Mist!!!!! Also noch mal ins Netz und Inspirationen sammeln. Nun ging es besser. Skizze gezeichnet mit meiner besseren Hälfte gefachsimpelt und zum Entschluss gekommen, so soll er werden. Also los und 9 mm Siebdruckplatten aus dem Baumarkt geholt. Und los ging’s. Der Zuschnitt gestaltete sich recht einfach, da wir auf größere Rundungen verzichtet haben. So, jetzt zusammenschrauben. Wäre ja nicht so schlimm, wenn man aus lauter Euphorie die Schrauben nicht im Baumarkt vergessen hätte. Also ins Auto und ab in den Baumarkt. Bei der Fahrt viel mir Gott sei Dank rechtzeitig ein, dass auch noch Leisten für die Stabilität wichtig sein könnten. Tja, gute Planung ist eben alles!!!!!!!!!
So, endlich wieder Zuhause angekommen, wurde das Ganze sorgfältig mit Holzleim und Schrauben versehen und zusammengesetzt. Hier nun das erste Ergebnis:

Click the image to open in full size.

Click the image to open in full size.

Ich gebe zu, dass sieht noch nicht doll aus, aber es geht ja noch ein wenig weiter. Über die Zeit, die ich dafür gebraucht habe, schreibe ich lieber nichts. Das würde den Rahmen sprengen.
Zur besseren Stabilität dachte ich mir, laminieren wäre eine gute Idee. Also ab ins Netz und Glasfasermatte und Epoxydharz bestellt. Müsste bis zum nächsten Wochenende wohl da sein. War es auch. Also das nächste Wochenende laminieren. Das Ergebnis seht Ihr hier:

Click the image to open in full size.

War keine so gute Idee! Es stand nun eine Menge Schleifarbeit an. Booooah, ist das ein hartes Zeug. Mit 240-er Papier angefangen, ohne wirklichen Erfolg zu haben. Mit 120-er Papier weitergemacht, auch nichts. Also etwas kräftiger ans Werk und mal mit 100-er, 80-er, 60-er und zum Schluss auch noch mit 40-er versucht. Und siehe da, es geht. Nicht toll, aber es geht.
Jetzt das Ganze anders herum, damit die Oberfläche nicht zum Schluss nur Riefen hat.
So, nachdem ich wie ein Blöder das ganze restliche Wochenende mit Schleifen und Spachteln zugebracht hatte, freute ich mich auch schon auf’s nächste Wochenende. Grundieren und Lackieren. Das ging ganz gut von der Hand.

Nach der ersten Grundierung kamen allerdings einige Löcher zu Vorschein, die ich wohl übersehen hatte. Also noch mal spachteln und wieder schleifen. Ich halte das bald nicht mehr aus.

Click the image to open in full size.

So nach geschätzten 1000 Blatt Schleifpapier und 15 kg Spachtel konnte ich endlich mal lackieren.

Click the image to open in full size.

Click the image to open in full size.

Geschafft!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Danach kam die erste Anprobe. Das passt ausnahmsweise mal zusammen!

Click the image to open in full size.

Click the image to open in full size.

So, jetzt müssen noch die Polster hergestellt werden und die Instrumente an ihren Platz.
Ihr könnt Euch ja gar nicht vorstellen, wie besch…..en man sich in einem solchen Steuerstand bewegen kann, wenn man ca. 110 kg wiegt und dazu 197 cm groß ist. Echt ätzend!!!!!!
Drehst Du Dich nach links, stößt Du rechts an. Willst du vorwärts, bleibst du klemmen. Warum lieber Gott bin ich bloß so groß und warum bin ich nicht so schlank wie die Schiffer?
Bewegen in dem Ding geht fast gar nicht. Daher hat sich ein guter Freund von mir geopfert und ist in das dunkle Loch gekrochen, um mir dabei ein wenig zu helfen. Dank Dir hiermit vielmals, lieber Stephan. Sonst wäre ich wahrscheinlich stecken geblieben und die Feuerwehr hätte mich durch Zersägen meines teuren Stückes retten müssen. Oh je, was für ein Gedanke.

Click the image to open in full size.

Click the image to open in full size.

So, nun nur noch ein bisschen Edelstahl um den Steuerstand gelegt und schon ist er fertig.

Click the image to open in full size.

Click the image to open in full size.

Click the image to open in full size.

Bilder bei Tageslicht werde ich noch mal einstellen. Habe ich leider vergessen heute nach der ersten Probefahrt zu machen. Ich war so froh, dass die Arbeiten noch vor unserem Urlaub abgeschlossen wurden. So können wir uns jetzt auf unseren Inselurlaub auf Murter freuen.
Eins kann ich Euch aber jetzt schon sagen: noch mal werde ich wohl nicht so einen Steuerstand bauen. Es ist extrem viel Zeit dabei draufgegangen. Aber am Ende erfreuen wir uns an unserem selbstgebauten Steuerstand mehr, als wenn wir einen im Netz bestellt hätten.
Günstiger ist er zwar schon gewesen, allerdings hat er auch viel Zeit, Schweiß und letztendlich auch Blut gekostet. So zerdängelte Finger hatte ich auch schon lange nicht mehr.
Ich hoffe, dass ich Euch nicht zu sehr mit dieser wahren Geschichte gelangweilt habe und wünsche Euch allen immer eine handbreit Wasser unterm Kiel.
__________________
Grüße von Jörg dem Kobold
Mit Zitat antworten