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Alt 13.03.2006, 19:58
solarwarrior
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Soso....

Greenpeace kümmert sich also nicht um Überfischung?
Was ist denn mit den Piratenfischern, die wir gerade symbolisch in Rostock an die Kette gelegt haben?
Welche Organisation fordert denn, ein Drittel von Nord- und Ostsee als Schutzgebiete auszuweisen, weil sie gnadenlos überfischt sind?
Richtig: Wir sinds.
Vielleicht hast Du es noch nicht mitbekommen, aber wir haben sehr viel Aufwand getrieben dieses Thema in die Medien zu bekommen - und dafür viele Spendengelder ausgegeben.
In der Tat gibt es den Bambi-effekt - bestimmte Themen sind einfacher an den Mann bzw. die Medien zu bringen als andere.
Wir arbeiten auch zu Klimawandel, einem echt schweren Thema. Was machen denn die Greenpeace Schiffe jetzt? Nun, sie sind vor Afrika auf der Suche nach Piratenfischern. Die sind nämlich mit die Hauptschuldigen an der Überfischung. Wenn man sich seriös informiert weiss man das.

Und nun zum Geld:
Greenpeace existiert in vielen Ländern.
In welchem Land geben wir wie viel für Fundraising aus?
Ich weiss nicht wieviel John Passacantando (der Geschäftsführer von Greenpeace USA) verdient und wieviel Stunden pro Woche er dafür arbeiten muss. Ich weiss aber das Greenpeace ein "gläsernes Kassenbuch" führt, weil wir nämlich freiwillig jedem - gerade auch unseren Förderern - Rechenschaft ablegen darüber, wieviel Geld wir wofür benutzen.

Ich weiss nicht, welche Aussage die Dateien treffen, die Rotbart verlinkt hat. Aber vielleicht kann man daraus ablesen, dass auch Greenpeace USA sehr detailliert auflistet, was mit ihren Finanzen geschieht?

Ich weiss aber, dass Greenpeace Deutschland sehr sehr geringe Verwaltungskosten hat. Die genannten 36%, die in Kampagnen gehen, sind eine total unnütze Aussage.

Greenpeace Deutschland hat 2004 39,9 Millionen Euro ausgegeben. Davon 14,5 Millionen für Kampagnen im Inland. 12,1 Millionen flossen in Kampagnen im Ausland. 7,7 Millonen wurden für Kommunikation ausgegeben, nur drei Millionen für die Verwaltung und 2,5 Millionen für Werbung.
Wo da die 36% herkommen sollen - keine Ahnung.

Das alles steht im Jahresbericht 2004, der im Internet runterladbar ist. Er beginnt übrigens mit: "Können sich Kabeljauschwärme gegen ihre Vernichtung wehren?"

Im übrigen haben wir von Ökotest eine "Sehr gut" im Test bekommen. Getestet wurden Umweltverbände, wie transparent ihre Mittelverwendung ist.

Es gab übrigens bislang zwei Tote bei Greenpeace-Aktionen. 1985 wurde der Greenpeace-Fotograf Fernando Perreira vom französischen Geheimdienst getötet, als dieser das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior im Hafen von Auckland sprengte - Frankreich hatte Angst vor unseren Aktionen gegen Atomtests. Der Terroranschlag war vom französischen Präsidenten persönlich angeordnet worden.
Und vor einigen Jahren ist ein Crew-Mitglied nachts am Amazonas über Bord gegangen und konnte erst Tage später tot aufgefunden werden. Es handelte sich wohl um einen Unfall.

Zum Thema Großspenden:
Ebenfalls in unserer Jahresübersicht ist aufgelistet, dass der Größte Teil unserer Einnahmen Kleinspenden unter 500 Euro sind - Greenpeace Deutschland hat nur sehr wenige Großspender. Das macht uns unabhängig.
Ob Ted Turner jemals einen Euro an Greenpeace gespendet hat - ich weiss es nicht.

Im Übrigen ist Greenpeace nicht in tausende Firmen etc. zersplittert. Das ist Stuss. Und die Gemeinnützigkeit will man uns eben nicht wegen unserer Mittelverwendung aberkennen, sondern weil wir einigen Leuten sehr unbequem sind.
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