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Alt 31.03.2005, 09:42
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Chester Chester ist offline
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Boot Infos

Auch wenn's der DMYV nicht gerne sehen sollte, wird er dann wohl ein mitgebrachtes Prüfungsboot akzeptieren müssen. Man wird's von deren Seite dann wohl so lösen, dass man einen Prüfungstermin bekommt, wo das möglich ist. Bei meiner Prüfung wäre das organisatorisch NICHT möglich gewesen:

In 2003 vor den Ferien waren in Düsseldorf 80-90 Mann/Frau in der Prüfung an einem Samstag. Die eine Hälfte startete mit der Theorie-Prüfung, die andere mit der Praxis im Hafen auf 2 oder3 Booten. Die Praxis-Prüfung musste also zeitgleich mit der Theorie-Gruppe abgeschlossen sein, damit gewechselt werden konnte.

Das war das Chaos: Der Rhein hatte Jahrhundert-Niedrigwasser, unser Boot hatte WENIGER ALS 10 CM Wasser unter dem Kiel - und das bei starrer Welle, wo das Ruder des Bootes reagieren können muss. Um den Hafen herum war Volksfest, zusätzlich fand ein Riesen-Drachenboot-Event im Hafen statt. Menschenmassen überall!

Der Prüfer (oberster Prüfer des DMYV auch noch) kam 45 Minuten zu spät, weil er keinen Parkplatz fand - er hatte einen hochroten Kopf und Wut im Bauch - und behandelte uns auch dementsprechend. Wir waren nach der Prüfung kurz davor, eine Gruppen-Beschwerde zu schreiben, so schlimm hat der sich aufgeführt. Die Fahrschulen haben aber noch im nachhinein protestiert.

Also: Zeitdruck für den Prüfer! Zack- zack, 7-8 Mann auf's Boot und los. Der arme erste Fahrer bekam das Boot zunächst gar nicht aus dem Schlick. Der Prüfer holte dann die verlorene Zeit rein, in dem er je Bootsbesatzung 3 Mann (also 9 Prüflinge in 3 Fahrten) bei Knoten etc. durchfallen lies, die kamen gar nicht mehr ans Fahren !!!!!!!! Ein Beispiel: Eine ordentlich belegte Klampe reichte ihm nicht. Er rupfte den Knoten auseinander und kommandierte: Noch mal neu - ich bin der Poller! Alle blickten orientierungslos. Er wollte also das andere Leinenende als Zug-Seil haben - sagte dies aber nicht klar!

Das war eine echte Höllen-Prüfung - regelrecht menschenverachtend. Und da möchte ich nicht in der Haut eines Prüflings stecken, der dann noch mit eigenem Boot aufkreuzt.

Bei der Binnenprüfung 2-3 Wochen später hatten wir dann allerdings einen ganz umgänglichen, hilfsbereiten Prüfer!

Mein persönliches Fazit:
Theorie ohne Fahrschule, wenn man jemanden hat, der einem die Navigation und den Umgang mit Karte, Kursdreieck und Zirkel mal zeigt. Dann 1-2 Fahrstunden auf einem Prüfungsboot kurz vor dem Prüfungstermin.

Ach ja: Einen ordentlichen Wind hatten wir in der Prüfung auch noch - so als Sahnehäubchen obendrauf. Wer weiss, wie das das Fahrverhalten beim An- und Ablegen beeinflusst, wird verstehen, dass ich über so'n schweres Kajütboot mit langsamem Diesel froh war. Als Neuling mit meinem Zodiac und AB hätte ich ein passgenaues Anlegen bestimmt nicht hinbekommen.

Reinhard
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