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Alt 22.06.2020, 12:18
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Pepone Pepone ist offline
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Ich finde es schon erschreckend was hier gerade abgeht.

Ich komme aus dem vermeintlich bösen Kreis.

Aber mal vorab. Meine Frau und ich haben beiden flach gelegen, Fieber, starker Husten. Meine Frau hatte ca. 2 Wochen kompletten Geschmacksverlust.
Wir durften nicht in die Arztpraxis, es gab nur eine telefonische Beratung.
Der Test war negativ. Wie uns die Ärztin am Telefon sagte, das heißt nichts. Nach ca. 4 Tagen ist der Virus in die Lunge gewandert.
Ob es stimmt, wir sind nicht vom Fach.

Zumindest glauben wir mit dem Thema durch zu sein.

Ein Kollege ist an Corona gestorben, hatte aber Vorerkrankungen. Trotzdem ich mochte ihn sehr, sympathischer Mensch. Wahrscheinlich hätte er noch etwas leben dürfen.
Kurze Zeit später ist ein Kollege an Krebs verstorben. Der war genauso sympathisch. Wir durften an der Urnenbeisetzung teilnehmen.

Die meisten Kollegen mit Maske, dienstlich vorgegeben. Die Angehörigen haben fast alle keine Maske getragen.

Der Kollege war mal mein Teampartner. Einer der besten Kollegen mit denen ich Dienst machen durfte. Allein aus Respekt vor ihm wollte ich keine Maske tragen. Das kann man verstehen oder eben nicht.

Ich habe den Abstand eingehalten, zwischendurch hat sich mal jemand reingedrängt. Dann bin ich wieder zur Seite gegangen.

Was will ich damit sagen, ich kann verstehen, wenn Menschen Angst haben zu erkranken.
Insbesondere, wenn sie Vorerkrankungen haben.

Als wir flach gelegen haben, hatten wir beide zwischendurch das Gefühl "das könnte knapp werden, besser den Notarzt anrufen?".

Im Bekanntenkreis haben wir einige Selbstständige. Die hatten zum Teil mit dem Lockdown Probleme.

Nach dem ersten Lockdown droht der Zweite. Das könnte z.B. unsere Nichte mit ihrem "jungen" Pferdehof in den Ruin treiben.

Tönnies ist für mich ein böses Thema. Beruflich hatte ich mit dem Betrieb schon zu tun. Die Werkarbeiter leben in üblen Unterkünften. Denen wird von vielen Seiten Geld abgeknöpft. Vermittler, Hausmeister, Fahrdienst, Vermieter. Zumindest vor ein paar Jahren haben die die Betten im Schichtbetrieb genutzt.

Ein ehemaliges gutes Hotel um die Ecke ist schon seit Jahren mit Werkarbeitern vollgestopft.

Um das mal klar zu stellen, die Rumänen, Bulgaren, Polen, wie auch immer, leben in ihrer eigenen Gesellschaft. Die haben keinen Kontakt zu der Bevölkerung. Außer beim Einkaufen.
Jetzt soll wegen diesem mafiaähnlichem System alles dicht gemacht werden. Existenzen sind bedroht. Es betrifft ja auch die Kreise Warendorf, Hamm, Soest, Bielefeld. Shutdown für ca. 1 Million Menschen, die keinen Kontakt zu Tönniesmitarbeitern haben?

Ich finde das krass und ungerechtfertigt.
Deshalb kann ich die Politik verstehen. Schwabt aber die Infektion in die Bevölkerung, wird es nicht anders gehen.

Wer die Berichte verfolgt hat, man sieht nicht ein in Quarantäne zu bleiben, man geht einkaufen. Ein Teil ist wohl abgehauen.
Mittlerweile ein, mir sehr gut bekanntes, Quartier umzäunt.

Das System ist lange bekannt. Tönnies wird in den Medien immer gut / toll dargestellt. Die Behörden haben weggeschaut.

Die Bevölkerung soll jetzt darunter leiden?

Jeder sollte mit Bedacht an Corona rangehen. Wer sich gefährdet fühlt muss noch mehr auf sich aufpassen.
Maske in den Geschäften, ja, da muss man (ich auch) durch.

Man sollte aber auch die Freiheit haben hier und da zu entscheiden wie man sich schützt.

Ich soll meine Seminarteilnehmer vor Erkrankungen schützen. Ein Teil der gelieferten Masken schützt aber nur dich selber. Muss ich nicht verstehen. Deshalb trage ich dann eben eine Stoffmaske, aus Respekt vor den Teilnehmern.

Respektiert doch auch mal die Sichtweise des anderen.
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Gruß

Dieter

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