Einzelnen Beitrag anzeigen
  #63  
Alt 13.07.2008, 19:25
Peter45 Peter45 ist offline
Erfahrener Benutzer
Treuesterne:
 
Registriert seit: 27.05.2008
Beiträge: 158
abgegebene "Danke": 0

Boot Infos

Zitat:
die ganzen Hirnwixereien sind zwar schön zu lesen, bei Propellern im speziellen gilt aber - nur Versuch macht klug.
Ohne theoretische Grundkenntnisse kann die praktische Erprobung reine Glücksache sein.
Irrtümer, wie den folgenden, hört man bei guten Praktikern immer wieder.
Frage: Wie wirkt sich der Durchmesser auf die Geschwindigkeit aus ?
Antwort: Überhaupt nicht

Dabei verändert der Propdurchmesser alles, er geht in höherer Potenz in die V max-Gleichungen ein und bestimmt zusammen mit der Steigung die Koeffizienten für Schub und Moment, beeinflusst an mehreren Stellen die Performance massgeblich.

In Ingo's Fall hast du ein klassisches Beispiel für einen zu kleinen Prop.
Mit 1 Person und maximaler Leistung dreht der Yam hoffnungslos über 6000, eben nicht, weil die Steigung zu gering ist.
Es ist der Durchmesser, denn die 34,1, die er mit 10 PS bei 5950 erreicht, zeigen, dass der Prop mit 16 % selbst bei 1 Person und der Leistung von 10 PS zu viel Schlupf hat.
Die 9-er Steigung ist wegen der Untersetzung von 2,08 völlig ausreichend, würde ihn bei 6000 im Idealfall (Schlupf Null) 39,6 km/h schnell sein lassen.
Meine Rechnungen mit einem 3x9,25x10 bestätigen, dass eine Steigungserhöhung bei 1 Person genau in die verkehrte Richtung geht (V max =32 bei 5326).
Der Drehzahlverlust ist enorm, die 10-er Steigung erhöht den Schlupf wegen der höheren Last durch die grössere Steigung weiter und verschlechtert den Wirkungsgrad.
Bei 14 PS und 1 Person ging das v max auf 36,8 bei zu hohen 6120 hoch, bei 2 Personen runter von 31,3 auf 29,8 bei 5407.

In der richtigen Propanalyse, wo man den Hebel ansetzen muss, da liegt eben die Stärke der Theorie.

Durch Rausprobieren kommst du auch ans Ziel aber es dauert wesentlich länger.
Ich gebe dir aber insofern Recht, als man die Vorausberechnungen immer hinterher in der Praxis überprüfen muss.

Es gibt natürlich gewisse Abweichungen von der Theorie, die aber dann gering sind, wenn man genaue v max-Messungen für zwei Beladungszustände gemacht hat.
Man braucht unbedingt diese zwei v max- und n max-Werte, damit man die Steigung der angepassten liearisierten kt und kQ-Verläufe um J (v max) bestimmen kann.
Sonst tritt beim Übergang zu anderem D oder P ein zu grosser Fehler auf, weil das J sich in jedem Fall beim Ändern der Prop-Geometrie ändern wird.
Diese Änderung muss eben auf der richtigen Steigung liegen.

Ingo hat nur das Problem, dass es keinen 10-er oder gar 11-er Prop für seinen Yam gibt.

Gruss Peter
Mit Zitat antworten