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Alt 23.04.2009, 16:16
rotbart
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Zitat von Alf2T Beitrag anzeigen
Dies verwundert mich als Laien schon etwas!

Da der "normale" Tidenhub in der Adria recht gering ausfällt, dachte ich immer, dass gerade diese Faktoren (bes. Wind) einen prozentuell grösseren Einfluß auf den tatsächlich beobachtbaren Wasserstand haben.

Bei länger dauerendem starkem "Scirocco" z.Bsp. dürfte doch so manche schmale Bucht od. Hafen in der nördl. Adria einen deutlich höheren Wasserstand haben als lt. Gezeitenkalender.

Lasse mich gerne aufklären!
Hi Alex

Du hast mit Deiner Beobachtung natürlich recht, doch sind das 2 paar Stiefel !
Gezeiten sind Änderungen am Wasserstand hervorgerufen durch die Anziehungskraft (Gravitation) des Mondes. Der Mond zieht (salopp) das Wasser an, man zeichnet daher zur Erklärung immer gern eine Erde , die auf einer Seite eine "(Wasser)Beule" hat. Da die Erde sich dreht wandert auch die "Beule". Da die Bahndaten von Erde und Mond gut bekannt sind und sich nur langsam ändern, kann man diesen Anteil sehr einfach berechnen- es ist der "harmonische" Teil.
Kompliziert wird es in Flachwassergebieten (z.B. Deutsche Bucht) mit wanderndem Sandboden, dort wird die Flutwelle -wieder salopp- durch die Reibung am Boden stark beeinflusst, Diese Vorausberechnungen sind kompliziert und setzen Daten über die Bodenstruktur voraus (Datenbank CA).

Nun kommt der Wind - Du hast Recht der Wind treibt das Wasser vor sich her, das nennt man Windsee (Stichwort Wellenhöhe), trifft nun ein ablandiger Starkwind auf die Flutwelle wieder werden die Wassermassen gebremst, umgekehrt werden sie in Richtung Land/Hafen geschoben und nur dann addieren sich sozusagen Flutwelle und Windsee. Habe ich mal in Korcula selbst erlebt, da stand bei einem Sturm das Wasser bis auf den Marktplatz lief aber genauso schnell wieder ab als der Wind abflaute - die Gezeitenhöhe blieb natürlich bei Ihren 60cm, oder so.

Dieser Effekt (Sturmflut) ist primär windinduziert und hat mit der Gezeitenberechnung nichts zu tun aber er ist natürlich umso ausgeprägter je höher die (normale) Tide ist. Kommt beides zusammen Springtide und Sturm, dann werden die Fluttore geschlossen und der Deichvogt beginnt sich Sorgen zu machen.

@Ingo
Also um überhaupt etwas zu diesem Phänomen sagen zu können müsste man wissen WO das war, denn das ist sicher ein lokales Phänomen, Schwerkrafteinflüssen ändern sich kaum im 10-Min.Takt und das Nessi dort Unterwassergymnastik betrieben hat, können wir wohl auch ausschließen

Roland
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