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Alt 25.01.2019, 22:52
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schlauchi20 schlauchi20 ist gerade online
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Zitat von Monoposti Beitrag anzeigen

Ich habe nen tollen Bericht dazu gefunden, jetzt hab ich den Durchblick

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Aber ich geh trotzdem nicht einig mit Dir Rüdiger .Warum.....

Wenn die Bordspannung ausschlaggebend ist für den Erregerstrom und damit den Ladestrom, müssten zwei identische Batterien verbaut sein, mit den exakt gleichen .........
So, da bin ich wieder

Ralf
Du wirfst noch einiges durcheinander. Ich versuche es nochmal:

1. Der von Dir angegebene Artikel ist etwas antiquiert. Er beschreibt eher eine Gleichstrom Lichtmaschine aus den 60'ern als eine aktuelle Drehstromlichtmaschine.

Was stimmt nicht:
Der Strom wird nicht mehr an den Kollektoren / Schleifringen abgenommen. Dort wir nur der Erregerstrom eingespeist.

Bei den aktuellen Lichtmaschinen dreht sich das Magnetfeld und nicht die Wicklung, in die induziert wird.

Der Kollektor, der laut dem Bericht durch die Umpolung für "Gleichspannung" sorgt wurde schon vor ca. 40 Jahren durch Gleichrichterdioden ersetzt.

Aber das nur am Rande.

Nochmals zur Erklärung:
Die Lichtmaschine ist ein dummes Teil, welches seine Arbeit verrichtet, ohne wirklich zu wissen, was um sie herum aussen passiert.
Der (Spannungs)-Regler ist direkt an der Lichtmaschine angebaut.

Das ganze funktioniert (einfach gesprochen) so:
Du hast ein Magnetfeld, welche innerhalb der äußeren Wicklungen der Lichtmaschine rotiert.
Dieses Magnetfeld wird erzeugt durch eine kleine Spule, durch die ein Strom geschickt wird.
ACHTUNG: Dieser Strom hat NICHTS mit dem Strom zu tun, der nachher aus den äußern Wicklungen in dein Bordnetz fließt.

Also: Das sich drehende Magnetfeld (erzeugt durch die kleine Spule) erzeugt eine Spannung in den äußeren Wicklungen. Diese Wechsel-Spannung wird gleichgerichtet durch Dioden und steht am Ausgang der Lichtmaschine zur Verfügung.
Der Regler mißt nun diese Spannung und entscheidet :
Spannung < 14, xx Volt, also mehr Strom durch die Erregerspule, Spannung am Ausgang der Lichtmaschine wird steigen
Spannung > 14,xx Volt, also weniger Strom durch die Erregerspule, Spannung am Ausgang der Lichtmaschine wird sinken

Der Regler guckt also immer auf die Ausgangsspannung der Lichtmaschine und passt ganz schnell immer den Erregerstrom der Lichtmaschine so an, dass die Ausgangsspannung konstant ist.

MERKE:
Der Strom in der Erregerspule hat NICHTS mit dem Strom zu tun, der nachher in das Bordnetz fließen wird.
Der Regler ist direkt an der Lichtmaschine angebaut, man kann am Ausgang der Lichtmaschine gar nichts anderes messen als die konstanten 14, xx Volt.

Dein Satz:
"Die Bordspannung ist ausschlaggebend für den Erregerstrom" ist einfach nicht richtig.

Richtig ist:
Der Regler passt den Erregerstrom der Lichtmaschine immer so an, dass die Ausgangsspannung der Lichtmaschine immer 14, xx Volt beträgt.

Und damit wird dann auch klar:
Die Bordspannung ist immer gleich, liegt an beiden Batterien unabhängig voneinander an und ist unabhängig vom Ladezustand der Batterien.

Vergleiche es mit mit drei Wasserbehältern, alle gleich hoch, aber deutlich unterschiedliches Volumen.
Der eine Behälter hat 50.000 Liter, die anderen beiden jeweils 5 Liter.
Der eine 5 Liter Behälter ist fast leer (Aufbaubatterie), der andere 5 Liter Behälter ist fast voll (Starterbatterie)
Jetzt verbindest Du beide Behälter mit dem 50.000 Liter Tank, Deiner Lichtmaschine.

Was wird passieren?
Nun, die beiden kleinen Behälter werden sich so lange füllen, bis sie das gleiche Niveau haben wie der große Behälter. Also voll sind.
Und dabei füllt sich jeder Behälter absolut unabhängig von dem anderen Behälter, so lange bis er voll ist (das Niveau des großen Behälters erreicht hat).
Es ist völlig egal, wie voll der jeweils andere Behälter beim Start war.
Es ist auch total egal, ob jetzt noch ein Dritter Behälter angeschlossen wird oder auch nicht, das interessiert solange nicht, wie die Behälter deutlich kleiner sind als der Riesentank, aus dem das alles gespeist wird.

Welcher Unterschied besteht nun zwischen den Batterien und dem Beispiel mit den Behältern?
Nun, wir sind von einer Verbindung zwischen großem Behälter und den kleinen Behältern von konstantem Durchmesser ausgegangen. D.h. es ist egal wie voll der kleine Behälter ist, es fließen bis zum voll werden immer die gleichen Liter / Sekunde von dem großen Behälter in den kleinen, bis der kleine Behälter voll ist.

Das ist bei einer Batterie anders. Stelle es Dir so vor:
Ist die Batterie ganz leer, ist der Verbindungsschlauch zum großen Behälter ganz dick. Je voller die Batterie wird (Füllhöhe im Behälter), desto dünner wird der Verbindungsschlauch (es fließt weniger Strom).
Das liegt aber an der Batterie, NICHT an der Lichtmaschine.
Die Lichtmaschine hält die Spannung (das Wasserniveau im großen Behälter) immer konstant, egal wer da wo wie viel Wasser abzapft.

Ich habe fertig

Gruß Rüdiger
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Viele Grüße
Heike & Rüdiger
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