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Alt 26.06.2006, 18:53
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mnbbg mnbbg ist offline
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Boot Infos

Hallo Heinz,

weiter oben habe ich schon einmal eine Beschreibung zum slippen am Strand gegeben.

Bevor Du irgendwas probierst, mache Dich erstmal mit den Begebenheiten, insbesonder der Wassertiefe vertraut.

WICHTIG: Spicht Dich mit Deiner Besatzung vorher ab, damit es keine Missverständnisse gibt.
Das Boot sollte NICHT mit dem Trailer in Wasser gefahren werden.
Kurz vor der Wasserkante wird das Boot in den Sand gesetzt und der Bug zum Wasser gedreht.
Anschließend hebt Ihr den Bug an und zieht das Boot ins Wasser, bis es gerade aufschwimmt.
Nun hält einer das Boot seitlich am Schlauch im vorderen Drittel, während der Bootsführer an der Position bleibt, in der er dann auch den Motor starten will. (Bei mehreren Helfern verteilt Ihr Euch sinnvoll) Wenn die Wellen nicht zu groß sind und Ihr das Boot halten könnt, zieht ihr es weiter rein, sodass der Motor (Immer in Flachwasserstellung) unter Wasser ist, aber alle noch sicher stehen können. Bei größeren Wellen oder im Notfall schadet es ihm auch nicht, wenn der Propeller öfter mal aus dem Wasser kommt oder kurzzeitig sogar trocken liegt. (15-30 Sekunden müssen unsere Motoren auch immer wieder über sich ergehen lassen).
Während der Bootsführer sich nun um das Starten der Maschine kümmert, hält der zweite oder auch mehrere das Boot fest.
ACHTUNG: Bei Wellen solltet Ihr Euch nicht auf den Schlauch legen, da das Boot sonst sofort seine Position verliert, sondern gut festhalten und stehenbleiben und das Boot über die Welle gehen lassen. Ein Besatzungsmitglied sollte dem Bootsführer auch immer rechtzeitig das ankommen einer Welle mitteilen, damit dieser nicht immer zum Wasser schauen muss oder überrascht wird.
Wenn der Motor im Leerlauf sicher läuft, steigt als erstes der Bootführer ein und lässt dann alle nacheinander ins Boot kommen. Als letztes sollte der stärkste ins Boot kommen. Dieser sollte bereits zu Beginn eine Position haben, wo er das Boot in Strömungsrichtung halten kann. (Unfallgefahr) Anschließend sofort Gang rein (Wenn wer das Boot hält und nicht mitkommen will, dann ankündigen, damit er zurücktreten kann) und mit angemessenem Gas leicht schräg gegen die Wellen fahren. (Möglichst nicht, wenn sie gerade brechen, da hier ab einer gewissen Größe Überschlaggefahr besteht). Keine Angst, von wegen warm fahren. Die Kurze Laufzeit reicht aus, da Du eh nicht Vollgas durch die ersten Wellen fahren solltest. Ansonsten das Boot einfach länger festhalten (Deine Besatzung wird Dich allerdings verfluchen ).

Nun solltest Du eigentlich sicher auf's Wasser kommen.
Der Einfachheit halber eignen sich Priele sehr gut.

Beachte auf alle Fälle immer, dass es an der See mit jeder Welle eine zusätzliche Strömung gibt, die nicht unterschätzt werden darf.

Beim Anlanden (Immer in Flachwasserstellung) solltest du kurz hinter dem Wellenkamm bleiben, und wenn die Welle gebrochen ist, leicht Gas geben.
Dann kannst Du auf der auslaufenden Welle an Land fahren. Wenn Du nah genug am Ufer bist, ziehe einfach den Quickstop und und springt raus, um das Boot zu halten. Wenn es nun von einer zweiten Welle getroffen wird, neigt es sonst zum drehen, was sehr gefährlich ist, da hier das Boot umschlagen könnte.

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Nun noch kurz zu den Anmerkungen von Christian.
Bei den Wellen, wie wir sie im allgemeinen an der Nord- und Ostsee haben, denke ich, dass es kaum einer schaffen würde in der kurzen Zeit zwischen zwei Wellen (einige Sekunden) den Trailer ins Wasser zu bringen, das Boot abzusetzen und zu drehen.
Entweder liegt das Boot samt Trailer und Besatzung wieder am Strand oder es schlägt quer, bzw. läuft voll.
Sehr gefähriche Angelegenheit.

Nie hinter das Boot gehen ist Richtig, aber einen Anker würde ich nicht verwenden. Den bekommst Du im Notfall in der Brandung nicht schnell genug los und er bietet auch eine enorme Gefahr. (Ein Anker am oder im Kopf oder Körper tut auch sehr weh, vielleicht noch mehr, wie die Steine)

Was das Rückwärts fahren gegen die Wellen angeht, hätte ich weniger Angst vor dem dreckigen Wasser, als vielmehr davor, dass das Boot bei der nächsten Welle überrollt wird und bestenfalls voll läuft oder wieder am Strand liegt. Meist wird jedoch der Motorschaft auf den Boden gedrückt, da vor einer Welle der Wasserspiegel sinkt. Nun hat er aber keine Chance nachzugeben, was für ihn sehr ungesund ist.
Im Wellenbereich und auslaufendem Wasser imm nur vorwärts arbeiten.

Gehe möglichst immer nur am Sandstrand rein, wo es erlaubt ist oder nutze eine Slippbahn, die mit Buhnen geschützt und das Wasser relativ ruhig ist.


Zitat:
In der Brandundg fahren macht Spaß. Allerdings ist an der deutschn und dänischen Nordseeküste wegen des einzuhaltenden Mindestabstand zum Strand verboten. Das schlechte Gewissen fährt da immer mit.
Dazu kann ich nur sagen:
- Es gibt Stellen, an denen es erlaubt ist (durch schwarz-weiß karierte Flagge gekennzeichnet.
- Es gilt grundsätzlich an Nord- und Ostsee.
- Wie groß mag wohl das schlechte Gewissen erst sein, wenn Euch nun mal ein Schwimmer in die Quere kam, den ihr überfahren habt, weil man sie sehr schlecht sieht. (Leider passiert es zu oft.)
- In der vorderen Brandungszone sollte man sich eh nur so kurz wie möglich aufhalten, da es sehr gefährlich ist. Weiter draußen ist auch noch Wasser und es gibt auch dort sehr schöne Wellen.
- Ich persönlich hasse Leute, die zu nah unter Land fahren und da die Schwimmer gefährden.

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Als kleiner Tipp noch abschließend:
Am besten fahrt Ihr an der Küste immer mit einem Proppellerschutz.
Er schützt nicht nur den Propeller bei Grundberührung, sondern auch alle Beteiligten, die im Wasser stehen.
Diese Dinger kann ich eh nur empfehlen. Mir hat es schon zig mal den Propeller gerettet.
Schreibt mir bei Interesse eine Mail und ich gebe Euch eine Bezugsquelle.


Auch bei weiteren Fragen zum Fahren in der Brandung stehe ich Euch gerne zur Verfügung.


Gruß
Marcus



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