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Alt 20.01.2004, 00:52
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dodl dodl ist offline
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Boot Infos

Hallo,

Also ich hab den motor immer oben. Schraubenklau ist ja in jedem Fall eine anstrengende Sache, wenn das Boot tief genug liegt um den motor unten zu lassen. Ist es so seicht, dass man den Antrieb bequem erreichen kann, muss er eh oben sein, sonst sitzt er auf.

Salzablagerungen halte ich fuer einen Mythos. NaCl ist IMMER wasserloeslich. Ob nun in feinkristalliner Form oder als Batzen, es loest sich in jedem Fall. Aufgrund der deutlich kleineren Oberflaeche halt als Batzen deutlich langsamer, aber das ist wohl eher ein Problem bei ausgesprochenen Kurzstreckenfahrten und dann den Antrieb im Wasser lassen. Wenn dort naemlich dann die Temperatur rasch sinkt und Salz auskristallisiert. Ablagerungen sind aber eher Mg und Ca Salze die Probleme machen. Die aber umsomehr wenn der Antrieb im Wasser bleibt.

Das Alu kommt zwar in der Reihe vor dem Eisen (Stahl) aber Alu wird im gegensatz zu Eisen durch die Oxidschicht passiviert. Genau wie Zink. Dass das mit der Opferanode funktioniert, liegt ja nur daran, dass sie wie der Name sagt, als ANODE fungiert. Wuerde man in getrennte Behalter ein Stueck Eisen und Zink schmeissen, waere das Eisen lange vor dem unedlerem Zink weg, weil das Zink ebenfalls durch die Oxidschicht geschuetzt wird. Von daher ist Dieters Einwand berechtigt. Das Alu ist nicht das Problem. Zumindest nicht in den zeiträumen in denen unsere AB's im Wasser sind.

Oxidation findet auch im Wasser statt. Dort ist bei weitem genug O2 geloest um das Metall anzugreifen. UV Licht hat da keinen Einfluss. Ausserdem filtert das Wasser auf die paar cm Tiefe die UV Strahlung so gut wie garnicht weg.

Unterm Strich ist der Korrosionsschutz unter Wasser sicher besser, solange die Opferanode an dem ganzen System beteiligt ist. Ist sie es aus irgendeinem Grund nicht (es soll leute geben, die sie auf Lack schrauben :) ), dann hat man IM Wasser sogar die agressivere Form des Sauerstoffs, naemlich in statu nascendi, also O statt O2. Beim Menschen gern auch als freies Radikal verschrien. Atome haben a immer den Drang sich zu verbinden und bilden Atommoleküle. Deshalb N2, O2 und so weiter. Findet ein Stromfluss statt, dann ist es die Anode die dran glauben muss, stimmt was mit der Leitfaehigkeit nicht, sind als erstes alle eisenhaeltigen teile betroffen. Ablagerungen im Kuehlsystem gibt es im Wasser sicher eher mehr.

Bleibt also jedem selbst ueberlassen. Ich seh keinen grossen Vorteil bei beiden Varianten. Eventuell den besseren Korrosionsschutz im Wasser, wenn die Opferandode gut leitfaehig montiert und satt im Wasser ist. Das bissl Kalk laesst sich daheim bequem entfernen...

Ich hol den motor trotzdem rauf, und geh davon aus, dass das Wasser aus dem Kuehlsystem fliesst. In HR wo ich unterwegs bin ist der motor auch bald trocken. Und von daher bis auf das bissl Wasser vom hygroskopischen NaCl auch keine nennenswerte Korrosion. Was die Schraube angeht wuerde ich da eher auf Kavitation achten, die deutlich mehr Schaden verurschat als das bissl Salz. Wenn oben dann aber wirklich oben. Dann sollte auch nix ins Wasser ragen.

Prost
martin
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