Einzelnen Beitrag anzeigen
  #25  
Alt 19.07.2006, 18:33
Benutzerbild von ArCa
ArCa ArCa ist offline
Benutzer
Treuesterne:
 
Registriert seit: 20.07.2004
Beiträge: 73
abgegebene "Danke": 0


Es ist vollbracht

Yamaha F 80 mit Propeller 13x19

Also es ist der Yamaha geworden und seit gestern ist er dran...(erster Eindruck, Erfahrungsbericht).

Um es vorweg zu nehmen: der Unterschied zum Honda BF 50 ist gewaltig.

Nachteile zuerst:

Die Digitalinstrumente von Yamaha sind nicht mein Fall - wirken schon optisch etwas billig, haben eine schlechte Anzeigegrafik und wenig Vertrauen erweckende "Schalterchen" unter Gummie, die sich so richtig toll bedienen lassen.... Außerdem blinkt die Tankanzeige ständig, weil im Original-Tank kein passender Geber verbaut ist, an die man sie anschließen könnte. Besonders gelungen ist auch die Uhr, die stehen bleibt, wenn man den Batteriehauptschalter umlegt, verbunden mit dem freundlichen Hinweis in der Betriebsanleitung, dass man sie eben jedes Mal neu stellen muß. Da hatte ich mehr erwartet - war ja nicht wirklich billig, das Ganze. Die Honda Instrumente hinterlassen jedenfalls einen hochwertigeren und solideren Eindruck, was im übrigen auch für die Einhebelschaltung zutrifft.

Aber der Motor ist klasse - erheblich "kultivierter" als der Honda Vergasermotor - seidenweicher Lauf, kein Verschlucken, viel spontanere Gasannahme und eine deutlich gleichmäßigere Leistungszunahme bei Drehzahlsteigerung. Außerdem entfaltet der Motor erheblich mehr Schub - Gleitfahrt auf Knopfdruck ohne lange Übergangsphase. (kling ja schon fast wie aus dem Prospekt und eigentlich ist das ja auch ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen: 1,6Liter-Einspritzer mit 4 Zyl. gegen 1 Liter 3-Zyl. Vergasermotor).

Nun zu den (noch mageren) Fakten:

Ich habe leider noch keine GPS-Daten (Gerät zu hause vergessen), mit dem Staudruckmesser gemessen läuft das M90RT mit 2 Pers. an Bord nun 67 km/h rheinabwärts (habe natürlich brav die zwei Stunden Einfahrzeit abgewartet und dann auch nur kurz Vollgas gegeben), stabile Gleitfahrt mit der genannten Besatzung ab ca. 3200 U/Min (beim Honda BF 50 waren es 4500 U/Min, was sich im Lärmpegel sehr deutlich bemerkbar macht). Bin gespannt, wie sich eine stärkere Beladung auswriken wird.

Überraschend ist, dass sich Wasserlage und Fahrverhalten entgegen allen Befürchtungen deutlich verbessert haben, weil dem Gugel-Rumpf der schwerere Motor wohl entgegen kommt. Sportboot- und Frachterwellen nimmt das Boot jedenfalls etwas sanfter und der Motor dreht in engen Kurven auch nicht mehr hoch, weil der Propeller auch in unterster Trimmtposition noch Luft saugt, sondern man kann mit Vollgas selbst aus engen Kurven rausbeschleunigen (da war beim Honda viel Gefühl gefragt). Außerdem steuert der Bug deutlich weniger mit, wenn man - v.a. stromaufwärts - in eine enge Kurve fährt; mit dem leichten Honda Motor mußte man sich gut festhalten.

Mein vorläufiges Fazit lautet jedenfalls, dass man nicht immer nur auf ein möglichst niedriges Motorengewicht achten sollte - das ist allenfalls einer von mehreren Gesichtspunkten. Natürlich frißt das Gewicht auch wieder Leistung und Sprit, aber entscheidender ist wohl, das Motor und Boot harmonieren.

Und da sind wir wohl alle aufs Ausprobieren angewiesen und kaufen letztendlich die Katze im Sack, oder kennt Ihr einen Händler, der unterschiedliche Boot-Motor Kombinationen zur Probefahrt bereit hält?

Sobald ich mehr objektive Daten habe - auch zum Spritverbrauch - liefere ich sie nach.
Mit Zitat antworten