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Alt 16.07.2015, 10:18
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Tommy H. Tommy H. ist offline
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Boot Infos

Hallo zusammen,

ich würde die Seetauglichkeit von einem "kleinen", offenen und trailerbaren Boot nicht nur davon abhängig machen, ob es einen Schlauch hat.
Für mich ist bei einem "küstentauglichen" Boot wichtig, dass es schwimmfähig bleibt, nachdem es von einer Welle überspült wurde. Noch
besser ist, wenn es manövrierfähig und fahrbar bleibt.

Das mit der Schwimmfähigkeit kann man natürlich mit einem Schlauch als Rettungsring erreichen. Aber auch mit Schaum zwischen Außen- und
Innenschale wie z.B. bei den finnischen Alubooten von Buster. Oder mit wasserdichten Sektionen als Auftriebskörper.

Das mit der Manövrierfähigkeit oder sogar Fahrbarkeit ist bei gefluteten, offenen Booten schon schwieriger. Ein kleines Boot mit einem
größeren Wasserballast liegt wesentlich tiefer im Wasser und ist damit der nächsten Welle noch viel mehr ausgeliefert. Die einzige Möglichkeit,
das Boot wieder normal fahrbar zu bekommen ist also, das Wasser loszuwerden und gleichzeitig das Eindringen von neuem Wasser zu verhindern.
Ich denke, das ist nur möglich, wenn das Wasser "nur" auf dem Deck steht und der Motor weiterläuft. Dafür ist ein Außenborder schon einmal
eine gute Voraussetzung weil seine Ansaugöffnung für die Luft in der Regel oben auf der Haube sitzt und damit höher als die von einem
Innenborder. Wenn der Motor läuft und das Wasser nur auf dem Deck steht, läuft ein Großteil nach hinten über den Spiegel ab, sobald man Gas
gibt. Der Rest muss über Lenzventile, Lenzpumpen, Elephant-trunks oder Pütz/Ösfass über Bord geschafft werden bevor die nächste Welle
einsteigt.
Wenn das Wasser aber auch schon in größeren Mengen in den Rumpf gelaufen ist, wird es sicher wesentlich schwerer, aus eigener Kraft zurück
in den Hafen zu kommen. Eine kleine Lenzpumpe unten im Rumpf schafft nur eine sehr begrenzte Menge Wasser und die nächste Welle kommt
bestimmt...

Für mich sind alle Boote, deren Zugänge in den Rumpf nicht wirklich dicht sind, nur sehr begrenzt küstentauglich. Und da zähle ich auchs RIBs
dazu, deren große Stauraumklappen sich nicht dicht verriegeln lassen. Deshalb ist für mich persönlich ein Schlauch rund um ein Boot nicht
automatisch gleichzusetzen mit Küstentauglichkeit.

Und deshalb kann man meiner Meinung nach mit einem "geeigneten" und sinnvoll ausgerüsteten reinen GFK-Boot auch schlauchlos sicher an
der Küste unterwegs sein. In geschützten Gewässern sowieso.
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Gruß aus Köln
Thomas


Tornado 5.4m (Tweety) + YAMAHA F80 BETL
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