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Alt 25.08.2018, 13:45
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Martin
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Boot Infos

Schwarze Schafe unter Bootsfahrern; Ankerklau auf Rab!

Hallo alle zusammen!

Ich bin kein Vielschreiber in diesem tollen Forum hier und meine Rechtschreibung ist was Fehler betrifft vorab gleich gesagt nicht die Beste.
Allerdings hat mich ein Ereignis, welches ich nachstehend nun schildern möchte dazu bewegt hier einige Zeilen und ein paar Fotos zu posten.
Meine Familie und ich sind zusammen mit einer befreundeten Familie begeisterte Schlauchbootfahrer und seit Jahren in Kroatien mit dem Boot auf Urlaub. Davon die letzten 5 Jahre auf der Insel Rab wo wir gemeinsam die Vielfalt der Buchten und umliegenden Inseln genießen.
Vom Ort Lopar aus starten wir in die umliegenden Buchten, bauen dort unsere Zelte in den Buchten wie Sahara, Podsilo oder Dubac und wie sie noch alle heißen auf.
Das Boot wird mit dem Anker einschl. Ankerboje (Fender) gesichert und bei Bedarf geht es für einen kurzen Sprung hinaus auf eine Erkundungs- Wakeboard- oder Tube-Fahrt. Der Anker mit dem Fender (auf dem die Bootsnummer mit einem wasserfesten Marker geschrieben ist) bleibt bis zur Rückkehr in der Bucht. Bis dato ist in den letzten Jahren immer alles gut gegangen, heuer allerdings nicht.
18.08.2018:
Wir waren zu acht in einer Sandbucht (Podsilo welche die Nachbarbucht der bekannten FKK Bucht Sahara ist) und haben uns dazu entschlossen, dass fünf von uns kurz zu der benachbarten Insel Grgur fahren, während die anderen drei ein Sonnenbad am Strand nehmen. Dies war so gegen 15:00Uhr als wir um 17:20Uhr zurückkehrten lagen noch gut 8 bis 10 weitere Boote in der Bucht. Unser Fender samt Anker und 6m Kette jedoch nicht mehr. Unsere 3 zurückgebliebenen Freunde hatten nichts Auffälliges bemerkt und auch nicht auf den Fender bzw. den Anker besonders geachtet. Sie hatten ein Buch gelesen und in der Sonne gedöst. Letztes Indiz ist ein Strandfoto wo der Ankerfender um 17:00Uhr noch im Hintergrund zu sehen war.
Ich hatte darauf sämtliche Boote die noch in der Bucht waren gefragt ob jemand etwas bemerkt hatte bzw. gesehen hatte, wer den Anker samt Fender aus dem Wasser genommen haben könnte. Leider ohne Erfolg.
Unser Lomac wurde mit meinem Notanker bis zu unserer Abfahrt gesichert und wir traten dann nach erfolgloser Befragung aller möglichen Leute am Strand mit unseren Freunden und einem leichten Wutgefühl im Bauch die Rückreise in den Heimathafen Lopar an.
Nach der Ankunft im Apartment wurden erstmals die Fotos des Tages studiert welche Boote in der Nähe bzw. in der Bucht waren, damit wir einen Verdächtigen ausfindig machen konnten der für die Entwendung unseres Ankers in Frage kommen könnte. Ein schwieriges Unterfangen.
Den Vorfall wollte ich beim zuständigen Hafenkapitän melden, jedoch wurde mir vom Beamten der für die Bootsanmeldungen durchführt mitgeteilt, dass der zuständige Hafenkapitän erst wieder am 20. bzw. 21. wieder vor Ort im Dienst ist.
19.08.2018:
Ich besorgte daraufhin am nächsten Morgen eine neue Kette samt Klappanker für umgerechnet € 120 und wir fuhren wieder in dieselbe Bucht. Bei jedem Boot und Anker wurde genau hingesehen ob dieser nicht dem unseren Fender oder Anker ähnelt.
Ja ja ....man muss schon selten dumm sein den Anker zu verwenden den man doch erst geklaut hat.
20.08.2018:
Auch am übernächsten Tag besuchten wir nochmals dieselbe Bucht. Bei der Einfahrt in die Bucht fiel uns eine Gruppe von Leuten auf die neben ihren Booten im seichten Wasser zusammenstanden und lachten als wir einfuhren, möglicherweise hatten sie ja schon etwas getrunken. Den Jugendlichen unserer Gruppe war es allerdings zu heiß in der direkten Sonne und sie legten sich am etwas Abseits am Seitenrand der Bucht (Steilhang) in den Schatten.
Vor ihnen im Wasser befand sich nun diese Gruppe von 5 Personen mit silberner Luftmatratze die uns schon aufgefallen war. Die Gruppe belächelte weiterhin kleinere Boote die den Strand besuchten bzw. witzelte lautstark über diese.
Ebenso ist mir ein recht neues Bombard C5 aufgefallen das nur wenige Meter vor dem Strand mit Bug-Leine zum Strand und einem schwarzen Fender mit Anker eine knallige orange Heckleine gelegt hatte.
Nachdem wir ca. eine Stunde am Strand verbrachten verließ das Bombard C5 den Strand wie ich von der deutschen Crew nachträglich erfuhr um die umliegenden Buchten zu inspizieren.
Nach ca. einer Stunde läutete am Strand plötzlich mein Mobiltelefon, es waren unserer Jugendlichen und teilten mir aufgeregt mit, dass sich die fünf Personen anscheinend recht laut amüsierten, etwas im Wasser hatten, dass wie ein schwarzer Fender mit Anker und oranger Leine aussah und es bis zum Strand hörbar war was da diese Gruppe so von sich gab.
Wortlaut der Gruppe: "Da ist schon wieder so ein Trottel der seinen Anker liegen lässt!!"
Ich eilte sofort zu unseren Jungen die bereits Fotos von dieser absurden Aktion geschossen hatten. Ich konnte erkennen, dass es sich tatsächlich um einen Anker mit Fender und oranger Schnur wie sie mir beim C5 aufgefallen war bei sich hatten und sie diesen an der Wasseroberfläche in Richtung ihrer 2 Boote die Fender an Fender im Wasser lagen vor sich herschoben. Bei dem einen Boot handelt sich um ein ZAR-53 mit Zulassung im Burgenland/Österreich und bei dem zweiten um ein türkis- beiges Festrumpfbot mit Bimini (möglicherweise gemietet mit Zulassung in Kroatien/Rab).
Ich rief vom Strand aus der Gruppe zu ob das ihr Anker sei den sie da unter der Wasseroberfläche in Richtung ihrer Boote vor sich herschoben.
Die erste Antwort von einem der Halbstarken aus der Gruppe war: "Was willst du! Komm rein ins Wasser wenn du dich traust!" Ich ging nun selbst vom Strand ins Wasser entgegnete ihm, dass ich keine Angst vor ihm hätte und fragte nochmals: „Ist das euer Anker??“.
Ein zweiter Halbstarker der Gruppe in der sich dazu zu auch noch zwei Frauen mittleren Alters befanden schnappte sich den Fender samt Anker mit den Worten: "Wieso? Der kommt nun aufs Boot! Alles was am Wasser schwimmt gehört dem der es findet, außer es ist mit einem Boot fest verbunden." und ging in Richtung der Boote (Zar-53). Verbal unterstützt wurde er lauthals von den beiden reiferen Damen aus der Gruppe.
Ich redete weiter auf die Gruppe ein, dass sie den Anker nicht einfach nehmen können und es traurig sei unter Bootsfahrern so zu agieren. Außerdem handelt es sich hier nicht um gefundenes oder verlorenes Treibgut. Ich bekam nun von meiner Gruppe die in der Zwischenzeit wie auch einige Leute am Strand das alles mitbekommen hatten verbale Unterstützung. Schließlich nach all dem Aufsehen welches wir dort produzierten, lenkte der ältere Herr der Gruppe ein und fragte ob es sich um meinen Anker handeln würde denn dann würde dieser zurückgeben. Als ich dies bejahte (obwohl es sich nicht um meinen Anker handelte und der Druck auf die Gruppe stieg) meinten auf einmal die Frauen der Gruppe sie hätten den Anker samt Fender nur aufgehoben da ihn ja vielleicht jemand vergessen oder verloren hätte und derjenige dem er gehört könne ihn ja bei Ihnen am Boot abholen!!
Ich und unsere couragierten Jugendlichen entgegnete ihnen: „Deshalb habt ihr ihn von der anderen Seite der Bucht langsam an der Wasseroberfläche zu euren Booten geschafft.
Unglaublich mit welcher Frechheit...
Nun fragte ich ob sie nicht noch einen Anker samt Fender in ihrer Obhut hätten der ebenfalls vor zwei Tagen auf unerklärliche Weise hier verschwunden war. Die Antwort könnt ihr euch ja denken...: "Nix gesehen nie etwas aufgefallen".
In der Zwischenzeit brachte der zweite „Halbstarke“ auf den der ältere Herr anscheinend Einfluss hatte den von mir zurückgeforderten Anker zurück und übergab ihn mir. Da es sinnlos war zu fragen ob ich einen Blick in die beiden Boote werfen dürfte verließen wir mit dem zurückeroberten Anker das Feld in Richtung Strand, gerade als ich mein Lomac passierte fuhr das C5 ein und die deutsche Crew suchte bereits fieberhaft nach ihrem Fender mit Leine und Anker auf der anderen Seite der Bucht.
Ich winkte Ihnen von weitem mit der Leine und dem Fender zu und der Rest der Geschichte war dann schnell erzählt.
Sie waren von Campingplatz Baska/KRK nach Rab gefahren und heilfroh ihren Anker mit Zubehör zurück zu haben. Wir tauschten noch die Daten und Nummern aus und beschlossen den Vorfall bei den Behörden zu melden. Die Crew des Bombard C5 auf Krk und wir in Lopar.
Ich war beim Hafenkapitän mit den Beweisen Fotos etc. und einem Einheimischen mit guten Deutschkenntnissen der den Vorfall für uns bis ins Detail übersetzt hatte.
Fazit des Vorfalls:
Der Hafenkapitän kann erst einschreiten wenn Schaden am Boot entstanden ist, somit ist dies ein Fall für die örtliche Polizei.
Die örtliche Polizei auf Rab nimmt zwar alles auf, jedoch bei einer Schadensumme unter 2000 Kuna wird diese nicht wirklich tätig.
Somit keinerlei Konsequenz für die beiden Boote und keine Nachschau wie viele Anker, Leinen, Fender etc. die schon geklaut haben!!!
Mein Anker ist somit verloren jedoch haben wir neue Freunde gefunden.
Um andere vor Schaden zu bewahren habe ich hier diese Zeilen geschrieben.
In den Anhängen findet ihr ein paar Fotos mit den zwei betroffenen Booten und der Gruppe.
Besonders schlimm finde ich, dass darunter ein Schlauchbootfahrer (Zar-53) ist und dass dieser noch dazu ein Landsmann aus dem Burgenland ist.

Ich habe einige Fotos von der Aktion hochgeladen leider ist die Qualität nicht besonders. Sollte es nicht erlaubt sein diese hier zu zeigen bitte ich den Admin sie zu löschen.

LG und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel wünscht euch
euer Fly
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg Gruppe mit dem schwarzen Fender RD.jpg (162,8 KB, 159x aufgerufen)
Dateityp: jpg Komm rein wenn du dich traustRD.jpg (87,4 KB, 130x aufgerufen)
Dateityp: jpg Zweiter Halbstarker Fenderklau1RD.jpg (158,0 KB, 98x aufgerufen)
Dateityp: jpg Zweiter Halbstarker Fenderklau2RD.jpg (71,4 KB, 122x aufgerufen)
Dateityp: jpg FenderklauRD.jpg (69,2 KB, 105x aufgerufen)
Dateityp: jpg Schwarze SchafeRD.jpg (49,6 KB, 183x aufgerufen)
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