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Alt 09.04.2020, 10:23
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Nordseespezi
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Boot Infos

Zitat:
Zitat von V8gaser Beitrag anzeigen
Hmm, die richtig großen Boote fahren alle Zweitakter...weniger Teile, mehr Leistung für das Gewicht.
Aber da ist ja auch Getrenntschmierung dank Fremdbeatmung möglich.
Was sind denn die richtig grossen Boote? Bei den Ribs um 9m seh ich häufig mal 2 grosse Viertakter dran hängen.
Sowas sieht man ständig:
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Boote in der grösse habe ich eigentlich noch nie mit 2Taktern gesehen - die Fahren alle 4T V8.

Je grösser das Boot ist, desto geringer wirkt sich das Mehrgewicht der Motoren prozentual aus. Natürlich sind leichte Motoren tendentiell immer vorteilhaft, durchzugsstärker sind Zweitakter auch unbestritten. Weniger Teile? Mechanisch ganz sicher, aber die Steuerlektronik eines 2T DI ist doch oftmals recht komplex. Fremdbeatmung - damit haben hier schon diverse Leute ihre Probleme gehabt.
Darunter waren defekte Kompressoren, gerissene Riemen oder abgebrochene Halter. Hab ich schon häufiger gehört, auch im Bekanntenkreis. Ansonsten einfach mal hier lesen:
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Ist halt auch immer ein zusätzliches Teil das Ärger machen kann - nicht muss!
Ich persönlich würde auf solche Spässe halt verzichten.


Zitat:
Sieht man von dem gedengel mal ab -mit Bioöl und Einspritzung wird so ein Zweedagter schon tragbarer, die Elektronik dürfte seetauglich sein. Kein moderner Viertakter läuft zB ohne elektronische Zündung, Laderegler...
Kein moderner Viertakter läuft ohne elektronische Zündung - die ist aber ähnlich zuverlässig wie in einem normalen PKW. Seetauglich ist immer so eine Sache. Dieses Attribut würde ich persönlich nicht von der Toleranz der Feuchtigkeit gegenüber abhängig machen, sondern auch von der Zuverlässigkeit der Technik.
Dazu hier mal etwas Futter:
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Beide Motoren hatten 8700h drauf, im Doppelpack! sind funktionmierend abgegeben worden.
Heisst nicht, dass es nicht bei 4T auch Ausfälle oder Reparaturbedarf gibt - aber mein persönlicher Eindruck ist, dass die modernen Zweitakter andauernd irgendwelchen Terror machen und die Viertakter in den meisten Fällen steinalt werden ohne dass man jemals Ärger hat. Wie gesagt, persönlicher Eindruck - keine repräsentativen Zahlen. Und auch mein F150 hat eine schlimme Schwachstelle derer man sich bewusst sein muss. Im Gegensatz zu den 2TDI kann ich das besagte Teil aber gegen ein umkonstruiertes Tauschen und habe dann für alle Zeiten meine Ruhe. Kompressoren, EMMs und Injektoren bleiben aber für immer ein Risikofaktor der mitfährt.

Zitat:
Jeder zweite Hobbygärtner rennt mit nem Laubsauger, Motorsäge, Rasentrimmer etc rum....sich dann ernsthaft Gedanken um den Aussenborder zu machen ist eher wieder deutsch.
Wenn der Laubsauger ausgeht bin ich genervt, verreckt mir aber der AB draussen auf der Nordsee (oder noch viel schlimmer: im Gezeitenstrom bei brechender See) habe ich ein ernsthaftes Problem! Nicht anders ist das auf den grossen Flüssen die stark von Schiffen frequentiert werden.
Von der Funktionstüchtigkeit meines Aussenborders hängt u.U. mein Leben ab.
Ist ja nicht so, dass man mit dem Boot mal eben rechts ran fährt und den ADAC ruft. Da sind wir wieder bei der Zuverlässigkeit. Für den, der mal für 5 oder 8 Wochen nur auf der Adria rumschippert mag das uninteressant sein - nervig, aber wohl zumeist ungefährlich.

Zitat:
Zitat von Stormanimal Beitrag anzeigen
Ich stelle mir gerade vor 2 Viertakter am Heck meines Bootes.
Nochmals 60kg mehr auf dem Spiegel. Dann lieber die modernen, mit Elektronik vollgestopften und recht lauten, dafür aber noch immer deutlich leichteren Etecs hintendran.
Klar, bin ich dabei! Gerade bei 2 Motoren macht sich das zusätzliche Gewicht noch deutlicher bemerkbar.
Daher schireb ich ja auch, dass es vom Boot abhängt, was man dran hängt.
Ich schrieb nicht, dass es keinen Einsatzzweck für diese Motoren gibt oder dass sie keine Vorteile hätten.
Bei 2 Motoren ist es auch wieder egal wenn einer nicht mehr mag - deswegen macht man sowas ja.


Zitat:
Zitat von Robert29566 Beitrag anzeigen
Sagt der Frank.... hatte noch keinen E-tec, aber viel Erfahrug damit.
Das hast Du aber schön formuliert.
Ich kenne wirklich eine Menge Leute mit Etec, kaum einer hatte bisher mal keine Probleme mit den Injektoren. Einige haben neue Steuergeräte bekommen (EMM). Auch wenn ich keinen Etec habe oder hatte bekomme ich doch immer mit wenn die Leute am Steg sich auskotzen - besonders wenn der Urlaub vorbei ist weil ihnen das Ding in HR niemand fixen kann. Schau mal was kommerzielle Touranbieter fahren oder die Behörden! Glaube das sind annährend 100% Viertakter, davon gefühlt 80% Yamaha.

Sicher sind viele Leute recht zufrieden mit den Motoren - aber schau mal was die an Stunden zusammen fahren.
Dass 2TDI laut sind und stinken muss ich leider in Häfen und an den Bootstankstellen immer wieder am eigenen Leib erfahren - Egal ob ETEC G1, G2 oder Optimax. Dafür muss ich keinen besitzen.


Zitat:
Frank... ich hatte den 75iger Yamaha ( der kleine Bruder vom 90iger )... jedoch waren die Verbrauchswerte, weit von dem was du angibst entfernt.
Die verbrauchswerte habe ich durch den Tausch von Yamaha 75Ps Vergaser auf 90PS E-Tec erreicht.
Ich kenne den Yamaha nur als Saufmaschine...( Am Boot kann`s nicht gelegen haben... war nur ein 500ter RIB )
Gut, das Wiking ist nun ein sehr leichtes Boot, mit 90PS optimal motorisiert.
Drehzahl in Reisegeschwindigkeit immer um 3200 rpm.
Ribs um 5m dürfen ja meist schon mit 120PS motorisiert werden.
Wenn man jetzt ein von einem 500er Rib ausgeht, dürfte es mit 75PS extrem unterdimensioniert gewesen sein.
Das resulitert sicher in permanenten Drehzahlen um >=4000rpm und damit säuft der Motor natürlich wie irre.
Das ist der Grund, warum ich immer eine Maximalmotirisierung favorisiere: Geringe Drehzahl - geringer Verbrauch, geringer Lämpegel, weniger Verschleiss.

Der User Zinny hier aus dem Forum hatte ebenfalls ein Meteor und da wir unweit voneinander wohnen haben wir auf der Nordsee und in Kroatien schon viele Touren zusammen gefahren.
Er hatte einen 165kg schweren Suzuki DF70 am Heck - ein Viertakter.
Der Verbrauch lag bei ihm um 0,33-0,35l/km (Zinny, korrigier mich bitte wenn ich falsch liege).
Wir reden hier vom gleichen Boot! Das Fahrverhalten war natürlich mit dem DF70 recht schlecht - aber das Boot war halt auch zu klein für einen so schweren Viertakter.

Was mir aufgefallen ist: Klassische 2Takter werden bei hohen Drehzahlen deutlich durstiger - moderne Viertakter eigentlich kaum. Selbst bei Vollgas bekomme ich auf max. 0,76l/km, also nichtmal das Doppelte meines normalen Reiseverbrauchs - das wären ja 0,86l/km. Wie sich das bei mordernen 2TDI verhält kann ich natürlich nicht sagen - da fehlt mir wirklich die persönliche Erfahrung. Die meisten scheinen mit den Verbräuchen aber zufrieden zu sein. Was aber trotzdem immer dazu kommt, ist das Öl.

Mein aktuelles Boot wiegt voll betankt und mit Gerödel bis zu 1,5t. Ich bewege die SeaQuest mit 0,43l/km, bei ungünstigen Verhältnissen auch mal mit 0,45l/km. Bei 5bft auf der Nordsee mit Wellen von 2m - 3m gegenan erreiche ich auch mal 0,5l/km, mehr aber nicht.
Diese Werte sind über den Durchflussmesser nachvollziehbar, aber auch nach dem Tanken nachzurechnen. Wenn man das Öl des alten Yamaha 2T hinzuzieht, fahre ich mit dem 3x so schweren Zar billiger - wenn man nur den Kraftstoff betrachtet. Wartung ist natürlich wieder eine andere Sache.

Der Verbrauch ist u.a. von der Beladung, aber auch sehr stark von der richtigen Trimmung abhängig.
Schon deshalb ist immer schwer einzuschätzen, wie brauchbar die Angaben zu Verbräuchen sind.
Wenn ich ungünstig trimme verbrauche ich natürlich selbst bei besten Bedingungen durchaus 0,53l/km - seh ich ja am Flowmeter. Wer keine entsprechenden Instrumente hat, muss ein gutes Gefühl für das Gleiten seines Rumpfes haben und für den Sound der Maschine. Ich vermute mal, dass die meisten Boote schon aus dem Grund spürbar mehr verbrauchen als es eigentlich nötig wäre.
Allein richtiges Trimmen spart mir auf 10km einen Liter ein, auf 100km 10l.
Auf einer Reise nach Amrum oder Helgoland und zurück fahr ich nur durch korrektes Trimmen grob ein Abendessen im Restaurant raus.

Ist insgesamt ein recht komplexes Thema mit vielen Fakoren. Kann man sich ewig drüber austauschen.
Ich weiss, dass viele zu Zeiten von Corona übellaunig und streitlustig sind.
Nehmt's locker - das ist meine ganz persönliche Meinung zu dem Thema.
Ich bin jetzt seit über 40 Jahren mit Schlauchbooten unterwegs und kenne daher eine ganze Menge Leute mit Booten persönich, habe aber auch selbst sehr viel gesehen und erlebt.
Meine Ausführungen sind die Summe daraus.
Ihr habt ne andere Meinung? Gut, kein Problem!
Solange jeder mit seinem Antrieb glücklich ist, gibts keinen Grund für schlechte Laune.
Also immer entspannt bleiben.
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Gruß
Frank



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