[bigberti]

Hallo,

da mir Gott sei Dank im letzten Jahr kein Motor um die Ohren geflogen ist und somit keinen reparieren mußte, hatte ich eine Menge Zeit die ich folgendermaßen genutzt habe.

Beim letzten Dalmatientreffen galten meine neidischen Blicke den Crews die auf ihren Booten übernachteten, währen wir uns mit unserem Wurfzelt herumärgerten und Probleme hatten
die Heringe in den steinigen Boden zu bekommmen.

In diesem Moment war die Idee geboren ein Nauticzelt zu beschaffen, wie auch immer.

Je mehr ich über die Sache nachdachte, desto mehr konnte ich mich mit dem Gedanken anfreunden die ganze Sache selbst in die Hand zu nehmen.

Es mußten also Händler aufgetan werden wo ich entsprechendes Material bekomme und eine geeignete Nähmaschine galt es zu beschaffen.

Ich recherchierte eine Menge im Netz und bekam unter anderem auch hier im Forum wertvolle Informationen um das Projekt anzugehen.

In erster Linie galt es folgendes Material auszusuchen und zu beschaffen:

1. Persenningtuch
2. Edelstahlrohr
3. Verdecksbeschläge
4. Tenaxknöpfe, Druckknöpfe
5. Gurtband, Klettband
6. Nähgarne
7. Nähmaschine
8. Reißverschlüsse


Auf der Boot habe dann ich die entsprechenden Händler besucht und habe mich von deren Arbeiten ( Biminiverdecke, Sprayhood`s usw.) inspirieren lassen. Dabei wurde
mir dann sehr schnell klar das die ganze Sache eine Hausnummer zu groß für mich werden könnte. Ich hatte jedoch das große Glück an einen Händler zu geraten, der
natürlich im ersten Moment sehr skeptisch war als ich ihm erzählte was ich vorhatte, aber mich im nachhinein sehr mit wertvollen Tip`s und auch in der
Materialbeschaffung sehr unterstützte.

Weil es sich bei dem Persenningtuch um wasserdichtes beschichtetes 310 g/qm PES Material handelte wurde sehr schnell klar ,das das ganze Projekt mit unserer
Haushaltsnähmaschine nicht zu stemmen ist also musste eine geeignete Maschine her. Im Internet wurde ich fündig und ersteigerte eine alte Pfaff 260,
die laut Anbieter in der Lage sei Pesenninge, Segelstoffe, Leder und andere dicke Materialien, zu nähen. Hier sei vorab gesagt das die Maschine für das Projekt
fast am Limit war. Sie war jedoch ein guter Kompromiss zwischen Haushaltsnähmaschine und Industrienähmaschine ( viel zu teuer, 380V, 120kg). Ich will nicht sagen
das die Qualität zu sehr gelitten hat, aber eine Maschine mit zusätzlichem Obertransport und/oder Nadeltransport hätte die Sache schon ein wenig vereinfacht und die
Nähergebnisse in punkto Spurtreue und gleichmäßiges Stichmuster wären natürlich ein wenig besser gewesen.

Abschließend kann man dazu sagen das die Grundvoraussetzungen bezüglich Festigkeit, Haltbarkeit und Wasserdichtigkeit der Nähte voll gegeben
sind und damit das Nähergebniss völlig zufriedenstellend ist.

Ziel bei dem ganzen Projekt war es das bestehende Biminitop zu vergößern um anschließend die Basis für das Nautikzelt zu bilden. Auch sollten keine zusätzlichen
Stangen außer denen die sich bereits am Biminitop befinden benötigt werden. Ihr wißt ja, genug Gerödel haben wir alle an Board was nicht wirklich muß das muß nicht.

Ebenfalls sollte sich das Bimintop schnell auf und zuklappen lassen und während der Fahrt eine stabile Position haben. Desweiteren sollten auch
Gleitfahrten mit dem offenen Bimini möglich sein.

All diese Eigenschaften wurden am Wochenende bei einem Kurztrip in Roermond getestet und bis auf ein paar verbesserungswürdige
Kleinigkeiten kann man mit dem Ergebniss sehr zufrieden sein.



Lange Rede kurzer Sinn. Ich weiß ja das ihr Fotos sehen wollt, also hier sind sie.


Zuerst der Arbeitsplatz (Wohnzimmer)





Dann die ersten Versuche. Messen schneiden usw.









Die ersten Anpassungsversuche am "lebenden" Objekt.







Das fertige Biminitop












Biminitop mit Seitenteilen









Nautikzelt komplett

















Das fertige Biminitop fahrfertig eingeklappt.









Leider habe ich noch keine Bilder vom schwimmenden Objekt. Habe leider vor lauter Aufregung am Wochenende in Roermond vergessen zu fotografieren.
Sobald ich welche habe werde ich sie nachreichen.