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Alt 24.04.2020, 11:39
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Boot Infos

Zitat:
Zitat von Robert29566 Beitrag anzeigen
Frank,
Bei 175 PS und der Getriebeübersetzung hätte ich keinen 22iger aufgezogen...
Es kommt ja auch darauf an, wie schwer das Boot ist, dass man vor den Motor schnallt und wie die gleiteigenschften sind (planing pad oder deep V machen einen Unterschied für die Maschine). In diesem Fall hat man ja die Hellwig Mi-los V630 Cabin AB als Teestboot genommen.
Im Gegensatz zur Redaktion der "Boote" halte ich dieses Boot auch nicht für den optimalen Testkandidaten - aber ich denke, dass man das aufgrund der Topspeed so gewählt hat.

Robert, ich gebe Dir bei der Wahl des Propeller absolut recht!
Dem hätte ich auch einen etwas flacheren Drehflügel verpasst - aber ich hätte auch dem Yamaha keine 21" verpasst sondern eine mit 19" Steigung - Durchmesser passt aber mit 13 ¾" - fahr ich selbst auch bei ähnlichem Gewicht.

Das wird eingangs auch erklärt:

Zitat:
Mercury, Suzuki und Yamaha stimmten ihren Motor mit der Absicht ab, in allen Bereichen (Beschleuni-gung, Kraftstoffverbrauch, Schalldruck, Geschwindigkeit) gute und mehr als nur zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Honda legte demgegenüber Wert auf beste Kraftstoffverwertung, moderaten Schall-druck und nicht zu hohe Drehzahlen, ohne die Schnelligkeit aus dem Auge zu verlieren. Evinrude machte es einfach und ging mit dem klaren Ziel heran, der Schnellste zu sein.
Nun, so ganz stimmt das für mich nicht. 21" sind für den Yammi nicht mehr ausgewogen!
Der Yammi erreicht nur 5400rpm und war mit 84,9km/h kaum langsamer als der ETEC mit 85,7km/h. Dass der Yammi als Viertakter ohne VTEC da nicht gut beschleunigt ist glasklar! Mit einem 19" hätte er ca. 6000-6100rpm gedreht und wäre deutlich schneller abmarschiert. Dem Suzuki kann er wegen der fehlenden VTEC natürlich nicht das Wasser reichen. Die Vmax ist aber fein.

Denke dem ETEC ist es da bei der Beschleunigung änlich ergangen. Immerhin haben sie den Motor auf 5700rpm bekommen, das schon besser abgestimmt ist. Mit einer anderen Schraube hätte der Suzuki den Etec sicher nicht derart stehen lassen - allerdings sind ja die Stufungen bei den Propellern so gross, dass dann die Vmax darunter gelitten hätte.

Der Suzuki hat zwar in der Beschleunigung alle abgezogen, trotzdem kam er nur auf 81,1km/h. Er konnte bis 6100rpm ausdrehen - also absolut optimal auf Beschleunigung konfiguriert. Aber er ist schon ein beeindruckendes Kraftpaket, kenne den Motor ja! Der Sprung von 81 kmh auf 85km/h zum ETEC ist kein ganz kleiner. Mit steigender Geschwindigkeit wird der Reibungswiderstand des Bootes immer grösser und es muss für "jeden zusätzlchen km/h" nochmal mehr Energie investiert werden.
Ausserdem ist der Suzuki mit 6100rpm halt am Ende seines Drehzahlbereichs. Auch gut möglich dass er da schon über den Punkt hinaus ist, an dem 175PS an der Welle liegen - nach hinten flacht die Leistungskurve ja wieder ab.
die liegt mir jetzt auch nicht vor.
Ich denke dass mit einem anderen Propeller da auch mehr drin gewesen wäre.
Ich habe übrigens das Zar 57 mit diesem Motor bei 91km/h selbst erlebt.

wie man sieht kommt es eben auch auf die Propelleronfig an - und da machen 2" wirklich schon viel aus. Es gehört viel Testerei zum finden des richtigen Propellers - zum Leid des Skippers.
Wie oft habe ich mir schon gewünscht, dass es die Propeller in Abstufungen von 1" gibt?
Aber das lohnt sich wohl wirtschaftlich nicht.

Überhaupt wäre es für den Test wünschenswert gewesen, wenn man alle Motoren möglichst an ihre maximale Drehzahl gebracht hätte - Damit hätte man imho "gleichere" Bedinungen gehabt.
Dein Einwand ist also nicht aus der Luft gegriffen


Was ich persönlich für mich daraus ableiten kann (denn der 150 und der 175 sind fast baugleich):
Für mich wäre der hier gefahrene 21" ebenfalls interessant, da ich aktuell mit min. 3500rpm fahren muss um bei Seegang stabil zu gleiten - sonst bin ich zu langsam.
Wenn ich auf 3200 herunter käme wären Verbrauch und Motorengeräusch nochmal verbessert / bzw angenehmer.
Mein letztes Boot drehte beim Touren auch nur mit 3200 Umdrehungen - das ist schon eine fürs Ohr viel entspanntere Frequenz.
Zu hart darf man das "Overpropping" natürlich nicht betreiben, sonst passt die Kühlleistung nicht mehr zur Wärmeentwicklung im Motor. Der Punkt wird aber mit einem 21" bei mir ganz sicher nicht erreicht.
Aktuell ist meine Konfiguration auf "Ausdrehen" bei Vollgas optimiert, also rund 81km/h bei 6000-6100rpm. Beschleunigt schon sehr kräftig, aber lässt sich auch zum Touren noch mit moderater Drehzal bewegen.
Man muss sich halt entscheiden ob am ab und zu mal komplett ausrasten mag oder ganz aufs Touren optimiert.



Zitat:
Aber ich bin ja nur ein Hobby-Schifferlfahrer

Das sind wir wohl alle - aber 1. gibts gar nicht sooo viele professionelle und 2. fahren die idR so herum wie man denen das Boot verkauft. Die meisten kommerziellen Boote laufen eh als Dienstboote oder zumindest sitzt der Eigentümer häufig nicht selbst drauf. Deswegen beschäftigen sich viele der Leute die Beruflich ein Rib fahren sicher auch nicht so intensiv mit der Technik.

Auch glaube ich in der Regel, dass man dem Händler vertraut und im Kompetenz zugesteht - selbst wenn er alle jubeljahre mal selbst auf dem Wasser ist - wenn überhaupt. Ich glaube dass es bei den Händlern irre Unterschiede bei der Beratung und in der Kompetenz gibt.
Und viele der "Shops" werden von Geschäftsleuten betrieben die 1. selbst gar nicht die Zeit haben, ständig zu testen und die Konfigurationen auszuprobieren und 2. aus wirtschaflichen Gründen kein Interesse daran. Für viele wird das "nur ein Job" sein. Die Boote laufen ja meist mir der groben Herstellerempfehlung mehr oder weniger gut, wobei wen weniger gut imho gar nicht so oft vorkommt. Wer es absolut perfekt möchte muss idR selbst Hand anlegen und lange testen. Dann ist halt nicht nur die Steigung interessant, sondern auch cup, rake, etc.
Da greift man dann auch zu Propellern von Drittherstellern mit denen man eventuell im Bezug auf die Bootseigenschaften (Bowlifter etc.) weiter optimieren kann.
Optimierung ist für technisch interessierte halt auch Teil des Hobbys - Du gehörst ja auch zu denen, die optimiert haben.
Bei dem Test der "Boote" geh' ich auch mal davon aus, dass die Motorenhersteller ihren eigenen Propeller geliefert haben - was für den Kunden in der Realität auch das naheliegenste ist. In der Regel passen die ja recht gut zum Motor.

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Was ich recht übrigens bemerkenswert finde:
Auf dem Suzuki findet man immer gewaltig grosse Propeller: 3 x 16" x 21 ½" !
16" ist im Vergleich ein gigantischer Durchmesser - das muss doch Kraft kosten - je kleiner der Durchmesser desto weniger Widerstand. Also wählt man doch den Propeller so klein wie möglich, aber so gross wie nötig - eben wegen des Schlupfs und dem Reibungswiderstand des rotierenden Metallklumpens.
Ich nehme mal an, dass das bei Suzuki mit der auch absolut aus der Reihe fallenden Getriebeübersetzung von 2,50 :1 zusammenhängt.
Warum machen die sowas? Das hat kein anderer Hersteller so umgesetzt.
Vielleicht weiss da ja jemand mehr als ich.
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Gruß
Frank



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