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2-Takt Alles zum Thema 2 Takt Aussenbordmotoren.

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  #1  
Alt 02.05.2018, 14:10
D85HH D85HH ist offline
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Evinrude 4 PS (4BR) - 1993

Moin,

ich besitze seit einigen Jahren einen 4PS Evinrude aus den 90ern, den ich am 2,10m Schlauboot benutze. Der Motor wurde von den verschiedensten Vorbesitzern nicht wirklich gepflegt und hat nicht nur äußerlich kleine Macken.

Der letzte Besitzer hatte den Motor nach eigenen Aussagen nur ein einziges mal benutzt und dabei keinerlei Probleme feststellen können bevor er ihn in der Garage verstauben ließ. Dies war auch wohl besser so, denn er erzählte mir damals dass er einfach nur Benzin benutzt hatte und gar nicht wüsste ob/wie/wo denn zusätzliches Öl reinmüsste...

Mir kam das natürlich spanisch vor und seitdem fahre ich auch schön mit 1:50 Gemisch umher. Grundsätzlich ist der Motor zwar ziemlich laut und klingt wie ein Mofa - aber zweitakter sind ja auch nicht wirklich dafür bekannt, seine Passagiere geräuscharm und idyllisch voranzutreiben :)
Nachdem ich den Motor dann ein, zwei Jahre lang problemlos gefahren bin, hatte ich dann irgendwann mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Mit nem Bekannten habe ich dann einen besseren Benzinfilter eingesetzt sowie ordentlich Druckluft durch den Vergaser gejagt: lief wieder 1a!
Seitdem waren jetzt mind. 5 Jahre vergangen als ich letzte Woche wieder auf dem Wasser war.
Das einzige konstante Problem war die letzte Zeit, dass der Motor bei schneller Fahrtaufnahme unter Vollast irgendwann kurz aufheult und "leerläuft" bis ich wieder Gas wegnehme und dann wieder behutsam beschleunigen kann. Also als wenn irgendwie die Kupplung rutscht und die Kraft nicht mehr auf den Antrieb übertragen wird.... Dies ist mir vor allem aufgefallen mit 2 Personen im Boot. Hinzufügen möchte ich an dieser Stelle aber auch, dass mir vor einiger Zeit der Schalthebel abhanden gekommen ist und ich den Motor lediglich im Vorwärtsgang bedienen kann.

Als ich nun letzte Woche meine Sozia nach einer Stunde Fahrt abgesetzt habe, bin ich noch ein wenig allein gefahren und siehe da: der Motor zieht plötzlich deutlich besser, das Boot kommt gefühlt viel besser ins Gleiten und ich kann den Gashahn voll aufdrehen ohne dass der Motor aufheulte o.ä.
Hiervon war ich echt überrascht, sodass ich bestimmt 5min lang mit gefühlten 20kmh und einem breiten Grinsen übers Wasser geprescht bin. Doch anschließend kam die böse Überraschung: der Motor nimmt seitdem nicht mehr richtig Gas an. Er springt weiterhin gut an und läuft bis ca. 1/3 Gas. Sobald ich mehr Gas geben will, säuft er mir regelrecht ab: Stottern, Drehzahl geht in den Keller - ich muss wieder Gas wegnehmen, dass er sich im unteren Drehzahlbereich fängt und dann kann ich auch wieder laaaangsam beschleunigen. Aber wie gesagt nur bis zu einem bestimmten Punkt. Wenn ich nun in mehreren Rucken mehr Gas gebe, wird die Drehzahl zwar für einen Sekundenbruchteil wieder höher, doch dann fällt die Leistung wieder rapide weg. Zu diesem heulen und "Kupplungsrutschen" kommt es hier gar nicht mehr. Die Kraft ist quasi weiterhin auf dem Antrieb, aber halt nicht "abrufbar" - ich hoffe man kann dieser laienhaften Beschreibung einigermaßen folgen...

Ich hatte nun vermutet, dass es irgendwie an der Benzinzufuhr liegen könnte. Ich benutze nur den Innentank (die 2. Leitung zum Außentank wurde vom Vorgänger nach einem Schlauchbruch dicht gemacht) und der Benzinfilter ist gefüllt und sieht noch recht sauber aus... Bis zum Vergaser sollte demnach wohl alles passen.

Der Luftfilterkasten ist soweit sauber und leer (ist das normal? Im Internet fand ich ein Video wo ebenfalls ein leerer Kasten ohne Fitereinsatz zum Einsatz kommt, jedoch meinte ein befreundeter Mechaniker, dass da eigentlich was reinsollte und der Vergaser einfach zu viel Luft bekommt - hat den Filter bestimmt eingesaugt unter Vollast...).

Der Vergaser selbst und die angeschlossenen Schläuche waren auf den ersten Blick schon sehr schmierig. Sah so aus als ob da irgendwas undicht ist/war, konnte jedoch noch kein Leck oder so feststellen. Lediglich die Dichtungsplatte zwischen der Schwimmerkammer und dem Hauptgehäuse scheint sich aufzulösen. Fühlt sich an wie weiches, zehes Kaugummi, was man mit wenig kraftaufwand auseinanderziehen kann.

Ich würde nun als erstes mal den Vergaser abbauen, zerlegen und reinigen wollen in der Hoffnung dass nur dort irgendwas verstopft oder dicht ist. Ich befürchte aber dass ich die Dichtugsreste dann direkt entsorgen kann und erneuern muss. Für ca 10EUR hatte ich nun ein allein ein passendes Vergaserreperaturset aus China im Netz gefunden von dem ich nicht weiß was es taugt... und ob ich dies tatsächlich benötige. Auch befürchte ich, dass der Versand aus Fernost nicht bis Himmelfahrt zu schaffen ist, was unseren geplanten Ausflug wohl ausfallen lassen würde. Gibt es hierfür vielleicht Tipps oder Kniffe, wie ich die Dichtung alternativ erneuern kann?

Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand vielleicht aufgrund meiner Schilderungen den ein oder anderen Hinweis für mich hat, wie ich das bzw die Probleme beheben kann. Ich hoffe ja weiterhin, dass es nur ein Vergaserproblem ist und nichts am Herzen des Motors nachdem ich einmal kurz "wilde Sau" gespielt habe. Immerhin läuft er ja im unteren Bereich unauffällig und säuft erst ab sobald ich mehr beschleunige....
Weiterhin ist aber auch dieses Aufheulen und Leerdrehen schon komisch gewesen wenn wir beim vollen beschleunigen auf Vollast zu zweit unterwegs waren. Woran kann das denn gelegen haben? Hätte ich die Wahl, würde ich mir ja zumindest diesen Zustand zurückwünschen... Den jetzigen Zustand kann man ja eigentlich gar nicht mehr als solchen bezeichnen.

Vielen Dank fürs Mitlesen und eure Lösungshilfen!

Dennis

(PS: Bilder folgen später)
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  #2  
Alt 02.05.2018, 16:09
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rottweiler rottweiler ist offline
Rottweiler
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Hallo Denis !
Das Aufheulen liegt bestimmt am Propeller . Dieser hat eine Rutschkupplung und hält gewiß bei hoher Belastung nicht mehr . Kennzeiche einmal die Nabe des Propellers um eine Veränderung feststellen zu können !
VG Frank
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  #3  
Alt 02.05.2018, 16:51
D85HH D85HH ist offline
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Vielen Dank Frank,

das ist schon einmal ein guter Anhaltspunkt und dann wohl nicht soo problematisch, da ja tatsächlich nur bei hoher Belastung und Beladung aufgetreten.... Werde das definitv mal prüfen mit dem Kennzeichnen!



Ansonsten habe ich jetzt mal den Vergaser abgebaut und mal die Schwimmerkammer geöffnet. Joa - sieht echt sch***e aus. Die Dichtung ist so porös, dass ich diese wirklich nicht mehr nutzen kann. Hat sich schon in viele Einzelteile zerlegt, die ich grad schön aus der Kammer kratzen konnte. Zudem ist die gesamte Schwimmerkammer mit einer weiß/gelblichen Schicht angelaufen.. Werde die jetzt mal schön putzen und dann auch den restlichen Vergaser sowie die Düsen reinigen und durchpusten.

Ich hoffe dies bringt dann den erhofften Erfolg! Hauptproblem scheint mir nun dennoch die Dichtung zu sein, die bis Himmelfahrt irgendwie neu muss. Hat jemand eine Idee wie ich soetwas schnellstmöglich ersetzen kann?
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  #4  
Alt 02.05.2018, 16:53
D85HH D85HH ist offline
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...und hier noch einige Bilder nachdem ich die Schwimmerkammer geöffnet habe...
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  #5  
Alt 02.05.2018, 16:56
Trawar Trawar ist offline
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Hallo Dennis,

mit dem Vergaser bist du schon auf dem richtigen Weg.
Dichtungen kann man sich eigentlich selber schneiden musst mal beim KFZ zubehör gucken. Da gibt es Dichtungspappe müsstest nur mal auf die Stärke achten.
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  #6  
Alt 06.05.2018, 07:46
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Silberfuchs Silberfuchs ist offline
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Dieser Propeller hat keine Rutschkupplung,
sondern einen Scherstift.
__________________
Gruß Jupp
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  #7  
Alt 06.05.2018, 10:28
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panther.paule panther.paule ist offline
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hi Dennis

Ist ja unglaublich, wie deine Dichtung aussieht. Bei dem Zersetzungsgrad brauchst du dich uberhaupt nicht über einen nicht funktionierenden Motor wundern. So ein Vergaserchen ist ein hochsensibles Bauteil, welches mit Luft- und Kraftstoffströmen arbeitet. Der kleinste "Rotz" an irgend einer Stelle setzt das Ding außer Gefecht.

Ein Wunder, dass dein Motor nicht von Benzin geflutet wurde. Ist dein Motor aus 1996/97....eventuell (4BR)... dann wäre hier deine Lösung. Zumindest ein Teil davon, je nachdem was noch so kaputt ist...

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lg Paule
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  #8  
Alt 11.05.2018, 14:49
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Danke für die weiteren Hinweise und auch den Link zur Dichtung.

Nachdem ich den Vergaser zerlegt und gründlich gereinigt habe, läuft der Motor tatsächlich wieder normal. Allein beim Feintuning an der Gemischeinstellschraube muss ich noch minimal nachbessern jetzt. Die Dichtung(en) habe ich aus Dichtpappe ausgeschnitten.

Da ich nun auch den verlorenen Schalthebel ersetzt habe, ist auch das Fahrgeräusch deutlich gedämpft. Vorher wirkte das offene Loch wohl als "Auspuff".

Leider habe ich durch den Hebel nun ein massiveres Problem verursacht. Einfach in die Öffnung gesteckt, konnte ich zwar nen Tag lang schalten, doch nach einem erneuten Herausziehen des Hebels fasst dieser seine Halterung im Gehäuse nicht mehr.
Dies dummerweise in Neutralstellung. Habe es nun mehrfach probiert... hereingeleuchtet ob ich was erkenne... mit 'nem längeren Stab probiert was zu ertasten.. keine Chance!

Ich habe mir mal die Sprengzeichnung der sog. Midsection des Motors angesehen: Um Links zu sehen, bitte registrieren

Kann mir jemand sagen ob ich da nun tatsächlich diese ganze Mittelsektion freilegen muss um an den inneren Schaltmechanismus zu kommen? Das würde nun wahrscheinlich doch meine Fertigkeiten überschreiten und in einer Riesen-Sauerei im Keller enden :-/

Ich habe tatsächlich nur den Schalthebel (Teilnr.43) in das Gehäuseloch gesteckt. Diese ganzen anderen Kleinstteile (41 44 45 usw) sind mir unbekannt (im Gehäuse?).

Ist das notwendig nun den Motor in alle Einzelteile zu zerlegen um das Problem zu beheben oder kennt vielleicht wer nen Kniff, wie ich zumindest den Vorwärtsgang wieder dauerhaft eingelegt bekomme?
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