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Alt 17.06.2021, 00:54
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Boot Infos

Problem mit der Benzinzufuhr direkt am Tank

Hallo Rubberdogs,

ich brauche mal euer Schwarmwissen.

Wir waren Ende Mai bis letzte Woche in Kroatien. Prinzipiell war es ein schöner Urlaub, wir hatten allerdings eine kleine Pannenserie.
Das fing mit Problemen am WoMo an, aber das soll hier keine Rolle spielen.

Als erstes hat sich an unserem Marlin der Kartenplotter verabschiedet. Gut, das Gerät war 14 Jahre alt, deshalb muss man damit rechnen. Mittlerweile ist ein neues Gerät installiert.

Bei gutem Wetter haben wir von Jezera aus eine Ausfahrt gemacht. Kurz vor Sali kam ein Warnton vom Mercury-System. Da das SmartCraft auch schon in die Jahre gekommen ist, konnte man nicht lesen, welcher Fehler angezeigt wurde. (Ein Ersatzgerät habe ich bisher nicht finden können. )

Es waren aber nur eine kurze Strecke bis zum Hafen. Dort konnte ich dann auch ablesen, dass der Vorfilter mit dem entsprechenden Sensor Wasser im System gemeldet hat.
Unser Benzinsystem ist aufgebaut: erst ein Racor Filter, dann der Mercury Vorfilter mit Wassersensor, anschließend der Mercury Feinfilter vor der Einspritzanlage.

In Sali war kein Mechaniker greifbar, der war gerade unterwegs.

Ich habe also zunächst am Racor die Ablassschraube geöffnet und es kam offensichtlich so gut wie nur Wasser aus dem Wasserabscheider, so gut wie kein Benzingeruch. Nach ca. 30 Minuten, stand wieder Flüssigkeit im Abscheider, jetzt roch es aber nach Benzin.
Den Behälter des Mercury Vorfilter habe ich ausgeschüttet, gereinigt und den Filtereinsatz vorsichtshalber in der Sonne trocknen lassen.
Wir sind dann auch ohne Probleme bis nach Jezera zurück gefahren. Natürlich habe ich den Wasserabscheider unterwegs noch einmal geleert und dann noch mal kontrolliert.
Am nächsten Tag habe ich alles Filter getauscht und nochmals auf Wasser kontrolliert.
Der Motor lief dann unproblematisch.
Übrigens werde ich nun immer einige Reservefilter mitnehmen, da habe ich dieses Jahr gepennt. Der Racor hat nur wenig mehr als in Deutschland gekostet, der Mercury Vorfilter anstatt 20,- doch 65,- Euro.

Daraufhin haben wir nochmals eine kleine Tour gemacht, bis Ugljan. Auf dem Rückweg, also ca. 80 Kilometern, zwischen Pasman und Vrgada plötzlicher Leistungsverlust und der Motor war aus.

Auf Grund der Vorgeschichte habe ich sofort den Mercury Vorfilter geprüft, dieser war komplett trocken.

Da die Pumpen kein Benzin in den Filter saugen konnten, habe ich SeaHelp angerufen.
Wir hatten glatte See und dümpelten mit ca. 1 km/h Drift vor Vrgada.
In einem Reservekanister hatte ich noch ein paar Tropfen Sprit, die habe ich in den Vorfilter geschüttet, Motor läuft. Natürlich nicht lange, die Spritmenge ist schließlich übersichtlich.

SesHelp kam nach ca. einer Stunde, die "Jungs" haben das Problem verstanden und haben versucht die Leitungen frei zu pusten. Das hat nicht geklappt, es ging dann mit 19 Knoten Schleppgeschwindigkeit nach Jezera zurück.
Am nächsten Tag habe ich dann festgestellt, dass die im Eifer des Gefechts, die Ablasschraube des Wasserabscheiders "offen" festgezogen haben. Die Pumpen haben somit nur Luft ziehen können. Absicht war das garantiert nicht, die wollten unser Boot unbedingt fahrtauglich bekommen. Shit happens.

Es war dann am nächsten Tag ein Mercury Mechaniker am Boot, der die Pumpen ausbauen, reinigen und kontrollieren wollte. Die Information, es kommt kein Benzin an, hat ihn eigentlich wenig interessiert. Ich bin davon ausgegangen, dass er beim Kontrollieren den erforderlich Austausch der Pumpen feststellt. Meine Nachfrage, eine Pumpe kostet 500,- Euro. (Es sind zwei Pumpen. )

Ich habe mich dann entschlossen, eine separaten Tank anzuschließen. Mit dem lief der Motor einwandfrei und wird sind noch etwas gefahren.

Die Vorgeschichte ist etwas lang, aber ich finde so kann man besser verstehen, wie ich das Problem gefunden habe.

Bevor ich den Tank angeklemmt habe, konnte ich zunächst am Racor-Filter mit einem Pumpball ca. 7,5 Liter Benzin abpumpen. Dann kam plötzlich nichts mehr. Zu diesem Zeitpunkt waren noch ca. 40 Liter im Tank.
Auch mit dem Pumpball direkt an dem Schlauch aus dem Tank, es kam nur minimal Benzin.

Somit dürfte es zwei oder drei Probleme geben. Zum einen wird die Benzinleitung zusitzen, die würde ich mit Druckluft umgekehrt durchpusten.
Zum zweiten dürfte noch Dreck, wahrscheinlich auch noch Wasserreste, im Tank sein.
Bisher konnte ich nur durch die kleine Öffnung des Tankgebers eine Blick in den Tank werfen. "Klares" Benzin war erkennbar.
Den Tank werde ich im August mit eigenem Equipment auspumpen.
Das ist kein großes Ding.

Nun meine Frage, zum einem weiß jemand, ob im Bereich des Steigrohrs noch ein Sieb sitzt?

Wenn das zusitzt wird / würde mir das Probleme bereiten. Hat jemand eine Idee, ob es Equipment gibt, mit dem man den Schlauch zur Not "durchstoßen" und das Sieb herausdrücken könnte?

Hat jemand einen Tipp für eine preiswerte Inspektionskamera, eventuell sogar "wasserfest"?
So könnte ich zum einen schauen, ob der "Dreck" aus dem Tank ist und zum anderen, ob es doch ein zugegammeltes Sieb gibt.

Das was ich bisher gefunden habe, wird sehr häufig als Schrott bezeichnet.

Wer den Aufbau des Marlin kennt, weiß, den Tank freizulegen wäre meine allerletzte Option, Sitzbank und der Steuerstand mit der umfangreichen Elektrik und Hydraulik müsste komplett abgebaut werden.

Da würde ich lieber in Erwägung ziehen, anstatt des Tankgebers ein zweites Steigrohr zu installieren.

Wenn sich jemand fragt, wo das Wasser herkommt. Das wüsste ich auch ganz gerne. Ich habe im Oktober Benzin mit einem Additiv in den Tank geschüttet und bei der Ankunft 165 Liter nachgetankt. Von denen hatten wir 135 verfahren und wieder nachgetankt. Bis zur Meldung sind wir dann ca. 50 km gefahren und haben somit ca. 25 Liter verbraucht.
Die einen meinen es liegt am Dreck im getankten Sprit, die anderen behaupten Kondenswasser über den Winter. Das Boot steht in Kroatien in einer Halle.
Wir haben nur in Jezera getankt, genau wie 2020.
__________________
Gruß

Dieter

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