Honda BF50 - Kühlwasser Kontrollstrahl verstopft

[Ralles]

Hallo zusammen,

gestern bin ich mein neues Boot probegefahren und war sehr angetan ... der Honda BF 50 läuft seidenweich und ist sehr sparsam ..... aber:

Ich hab dann mal so nach einer Weile nach dem Kühlwasserkontrollstrahl geschaut und da war nix mehr.

Erst mal gestoppt und kontrolliert: Die Düse war verstopft mit kleinen weißen Steinchen.

Freigemacht ... alles wieder super.

Später nochmal geschaut und das selbe Problem: Wieder verstopft ... die Kühlung ansonsten hat hingehauen, der Motor hätte ja auch ein Warnsignal, wenn er überhitzt ... sind auch gemütlich gefahren mit um die 4000 u/min ...

Daheim hab ich dann wieder kontrolliert: wieder die weißen Steinchen drin ... jetzt hab ich den Ausgang am Block mal abgeschraubt und dahinter siehts so aus:



Scheinbar hab ich da ein kleines Kalkproblem ...

Also mal im Netz gesucht und rausgefunden, dass frühere Hondas (meiner ist ein 1998er) wohl ein Thermostat gehabt haben, das erst bei 80 Grad aufmacht ... und das scheint das Problem zu sein (durch die hohe Temperatur löst sich der Kalk aus dem Wasser und setzt sich ab).

Jetzt meine Fragen:

1. Gibts jemand mit ähnlichen Problemen, der das erfolgreich gelöst hat?
2. Welches Thermostat sollte man dann alternativ verbauen?
3. Wie entkalkt ihr euren Motor? Zitronensäure, Essigsäure? Alternativen?

Danke & Ciao

Ralf

[DieterM]

Hallo Ralf,

einen Outboarder sollte man alle paar Jahre entkalken lassen anläßlich einer großen Inspektion! Da ist anscheinend hier geschludert worden.

Nix Säuren bitte verwenden da dieses das Aluminium Gehäuse auflöst.!

Hole Dir ev. die richtige Flüßigkeit bei Deinem Service. So wie jetzt Dein Motor (1998) aussieht, sind auch die Themostaten unbedingt zu kontrollieren/erneuern!

[tom68]

Mein Honda Servicemann hat mir gesagt, sehr effektiv soll Zementschleierentferner sein, sie machens auch damit. Motor in die Tonne und 1:10 verdünnen und länger laufen lassen. Vielleicht hilfts bei dir. Kann aber sein, dass sich bei gröberen Ablagerungen diese lösen und wo hängen bleiben.

[Ralles]

Nach Rücksprache mit meiner Holden werden wir wohl den Weg zum Servicepartner machen.

Ich denk ich fahr zum Forster nach Breitbrunn, da hab ich ganz gute Erfahrungen gemacht, auch wenn der normal keine Honda macht.

Da das Boot und der Motor für uns "neu" sind, macht vielleicht am Anfang ein professioneller Service Sinn ... und im Anschluss übernehme ich dann.

Grundsätzlich wäre aber noch interessant ob ich auf einen anderen Thermostaten wechseln sollte. Gibts da jemand, der dahingehend Erfahrungen hat?

Danke & Ciao, Ralf

[quastenfloesser]

Servus Ralf,

ich hab ja 2 von den Kerlchen und hatte das selbe Problem.
Allerdings habe ich das lösen lassen und kann deswegen nicht sagen woran es genau lag.

Anfang der Saison habe ich mal die Öffnungstemperatur der verbauten Thermostate gemessen.
Die öffneten erst recht spät.
Original von Honda sind 72°C Thermostate verbaut, Die sollen spätestens bei 75°C voll offen sein.
Meine waren bei 76°C am öffnen aber weit von offen entfernt.

Bist Du im Blauen, dann hab ich das hier mal Dokumentiert.
Ansonsten müßte ich es hier noch mal posten.

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und folgende Beiträge.

Ich hab es ja noch als TXT Entwurf.....

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Servus zusammen,

nachdem ich das Boot ja jetzt schon ne Weile habe und es auch in Schuss halten möchte,
habe ich mal ins Innere geschaut.

Also Thermostate raus. Die sollen alle 2 Jahre gesäubert und geprüft werden.
Säubern das geht, prüfen....

Erstmal ein der Prüfmittelüberwachung unterliegendes Messgerät besorgt.
Wasserkocher und ein Schälchen.

Sollwert voll auf 62°C laut Werkstattanleitung.

Erstes Bild 68°C voll zu!



Man erhöhe die Temperatur auf 76°C es öffnet. Aber von 3mm Hub weit entfernt!



Jetzt fragt man sich warum. Also bissi drauf rumgekratzt und festgestellt, dass es bei 72°C offen sein muss, da es so eingestanzt ist.
Anruf bei einem Honda Händler in der Nähe ergab das es so gehört.
Allerdings bei spätestens 75°C voll offen.
Also die fliegen schon mal raus!


Dann gibt es noch einen Deckel über den Auspuffkanälen.
Da verbirgt sich eine Anode drunter. Die galt es zu kontrollieren.

Ich nenne diesen Deckel jetzt mal einen Wartungsdeckel, da bei manchen auch alle 3 Monate reinigen verlangt wird.
Und da kommt der Grund für das nächste Bild:
Welcher Depp hat den Trimmschalter da positioniert?
Muss erst fummelig abgebaut werden....



Deckel ab und Einblick. Unten die Anode. An der Seite des sauberen Kanals sieht man Schlitze.
Nix verstopft alles gut.



Auf dem nächsten Bild sieht man links einen Schlitz, der zu den Zylinderwänden führt.
Durchgang nichts zugewachsen, alles gut.



Was mich wundert, warum die 2. Seite so eingesaut ist.....
Da muss ich mal schauen warum. Weil ich auch nicht richtig einen Zu und Abfluss sehe.



Dann noch eine Einbausituation, bei der ich mich frage was sich der Konstrukteur wuhl dabei gedacht hat.
1. Eine Kreuzschlitzschraube zum Festschrauben der Anode.
2. Man kann den Schraubenzieher noch nicht mal gerade aufsetzten. Wegen einer Nase zur Haubenfixierung!
Ein cm weiter links wäre es auch gegangen! Danke!



Die 2. Maschine das gleiche Bild.



Also Anoden und den Kanal säubern alles zusammen und fertig.












Servus zusammen,

heute ging es wieder ein Stück weiter in Richtung Saisoneröffnung.

Die Woche kamen die neuen Thermostate.
Ist es nicht schön gülden? Der Preis war es verglichen mit dem Auto auch!



Bei 72°C sind beide offen. Musste ja mal gemessen werden.



Beim Einbau denke ich das es gut ist es so zu positionieren, dass der Bügel nicht vor dem Kanal sitzt.



Dann wurden noch alle Kerzen gegen neue getauscht.
Ich denke es kann los gehen!


Die Neugierde, was da in so einem Thermostat drin ist war natürlich eine Große!
Auch die Frage warum die den Öffnungspunkt ändern galt es zu erörtern.
Ein Kollege sagte, da ist ein Wachs drin, dass mit der Zeit entfleucht oder sich ändert.

Also Säge frei und los gehts.

Das nicht mehr so güldene....



Erstmal die Bügel absägen und das Unterteil einzeln anschauen.
Da ist ein Stift, der das Ventilteil gegen die Feder öffnet.



Auf dem Stift sitzt eine Gummikappe, die wohl größeres Ungemach draussen halten soll.



Dann mal unten gesägt.
Zum Vorschein kam eine kupferfarbene Masse.



Wenn man die entfernt sieht man einen Gummi.



Also nochmal etwas weiter oben gesägt.



Da liegt die Membrane links vom Körper.
Im Körper sieht man nun eine schwarze Masse.



Diese mit dem Schraubenzieher entfernt, ahnt man schon das die auch im Kanal in Richtung Stift ist.



Dem ist auch so.
Die Masse ist dann wohl das Wachs, was sich bei erwärmung ausdehnt und auf den Stift drückt.
Die einzige Abdichtung in Richtung Kühlwasser bildet also das Käppchen am Stift.







Dann kenne ich das jetzt auch mal von innen.
Ganz schöner Aufriss....
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[Comander]

sehr interessant . Danke!

[Ralles]

Hallo Joachim,

super Beitrag, Danke Dir!

Wenn man seitlich den Deckel runtermacht, braucht man da eine neue Dichtung, schaut nicht nach Papierdichtung aus.

Ebenso oben beim Thermostat, bleibt die Dichtung?

Ich hab gelesen, dass die ersten BF50 ein Thermostat hatten, dass erst gegen 80 Grad voll aufmacht, da gab es dann eine Servicemeldung bei Honda, dass das auf 70 Grad geändert wurde, weil es soviele Hitzetode gab (wegen verstopften Kanälen durch Kalk beim untersten Zylinder).

Wenn die Dichtungen bleiben, werde ich da heute gleich mal reinschauen, hatte den Deckel diesbezüglich eh schon im Auge.

Danke & Ciao, Ralf

[Ralles]

Hallo nochmal,

hier der Beitrag, den ich erwähnt habe,
Um Links zu sehen, bitte registrieren
Zum Glück nur bei Motoren zwischen 75 und 130 PS und BJ 1996 bis 2003

und hier ein foto aus diesem Beitrag, bei dem der unterste Zylinder "eingewachsen" ist :


Ich hatte kurzfristig schon Angst, dass der BF50 da auch betroffen ist.

Allerdings gehts bei mir schon in 2 Tagen in den Urlaub für 4 Wochen (das Boot muss da bleiben, nur die SUPs dürfen mit) nach Sardinien ... und daher ist die Bastelzeit sehr begrenzt.

Danke & Ciao, Ralf

[quastenfloesser]

Servus Ralf,

es sind beides Papierdichtungen und müssen sehr wahrscheinlich ersetzt werden.
War zumindest bei mir so. Man kann die auch selber ausschneiden, ist nichts besonderes dran.

Wenn Du das Werkstatthandbuch hast, da sind mehrere Seiten mit geänderten Bauteilen drin.
Die Seiten sind mit Outline of changes betitelt.
Es wurde der innere Durchmesser, also die Bohrung des Schlauchanschlusstücks, vergrößert.
Wahrscheinlich weil das immer wieder verstopft.
Vielleicht ist bei Dir noch der kleine Durchmesser verbaut.

[Ralles]

Hallo Joachim,

guter Tipp, vielleicht ändere ich das mal.

Den äußeren Kunstoffauslass hab ich schon aufgebohrt, das Messingteil vorm Schlauch noch nicht ....

Danke Dir!

Ciao, Ralf

[quastenfloesser]

Servus,

mit dem Bohrer geht das nicht so einfach wie es mir scheint.



Linkes Bild ist neu, rechtes alt.
Da scheint sich der ganze Stutzen geändert haben, innen wie außen.

[Ralles]

Hallo Joachim,

so, wieder ausm Urlaub zurück :).

Den neuen Stutzen werd ich mir besorgen und tauschen. Macht Sinn, weil aktuell ist der Durchmesser schon sehr gering.

Ich hab jetzt den Motor mal mit Amidosulfonsäure entkalkt, wurde öfters im Boote-Forum empfohlen und hat auch gut funktioniert, soweit ich das beurteilen kann.

Ansonsten werd ich nen neuen Thermostat einbauen (70 Grad, mal sehen was es da gibt) und den neuen Stutzen auch.

Danke & Ciao, Ralf

[ribdriver]

Hole den Beitrag mal aus der Versenkung.

Wie handhabt ihr das alle ? Entkalkt ihr Regelmäßig? Wenn ja, mit welchem Mittel?

Hier sind ja viele, die ihr Boot fast nur ausschließlich in HR laufen haben.

Habt ihr auch solche Probleme oder Erfahrungen gemacht?

Wenn so ein Motor 3 Wochen in HR gelaufen ist, und zum Teil auch mal Tage hat, wo er nicht gefahren wird, wie spühlt ihr danach? Ist es über Spühlohren wirklich ausreichend?

Ich glaube nämlich auch nicht, das viele ihre Termostate kontrollieren bzw. auswechseln.

[Hoerms67]

Guten Morgen...
Es gibt verschiedene Möglichkeiten...Zitronensäure oder Amidosulfonsäure...ca. 1 Kilo auf 30 Liter Wasser reicht nach meinen Erfahrungen... beides wirkt ganz gut. Am besten Unterwasserteil ab, Thermostat raus, eine Gartenpumpe mit der Druckseite direkt am Impellerrohr, das in den Motorteil führt, anschliessen...das Ganze aus einer Maurerwanne ansaugen, die unter dem Motor steht (die gleichzeitig das rückfließende Gemisch auffängt)...
das Ganze mach ich nach der Saison so eine Stunde...zwischenzeitlich wieder mal so 10 Minuten Pause zum Einwirken und dann wieder spülen.
Unterm Jahr wird er sonst nach dem Urlaub nur mit normalen Süsswasser gespült...
Habe auch so einen Kalkproblemmotor, allerdings ist dieser damals schon upgedatet worden und läuft mit geänderten Zylinderkopf und 60 Grad Thermostat.

Gruß an Alle
Hoerms

[Heinz Fischer]

Zitat von ribdriver

Hole den Beitrag mal aus der Versenkung.

Wie handhabt ihr das alle ? Entkalkt ihr Regelmäßig? Wenn ja, mit welchem Mittel?

Hier sind ja viele, die ihr Boot fast nur ausschließlich in HR laufen haben.

Habt ihr auch solche Probleme oder Erfahrungen gemacht?

Wenn so ein Motor 3 Wochen in HR gelaufen ist, und zum Teil auch mal Tage hat, wo er nicht gefahren wird, wie spühlt ihr danach? Ist es über Spühlohren wirklich ausreichend?

Ich glaube nämlich auch nicht, das viele ihre Termostate kontrollieren bzw. auswechseln.

Moin Roman,

habe ja 9 Jahre einen Honda gefahren,und immer nach dem ich im Salzwasser gefahren bin im Süßwasser wie gespült,halt 1-2 Std auf der Weser oder Ems gefahren !
War völlig ausreichend,habe nach 6 Jahren die Termostate kontrollieren lassen und auswechseln lassen.
Aussage Fachbetrieb: war nicht nötigt,da keinerlei Verkalkungen zu erkennen.
Sieht sicherlich anderes aus wenn man nur im Salzwasser fährt,aber die ihr Boot regelmäßig im Süßwasser bewegen ist die Gefahr der doch schon geringer.
Bei deinen Motor würde ich mal nachschauen da deine Kombi ja nur in Kroatien bewegt wurde.