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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jetantrieb kontra Schraube


Berny
05.01.2008, 17:47
Habe zufällig im TV einen Bericht gesehen, wie der Jetantrieb entstand und was der so kann :chapeau:

Warum setzt sich eigentlich dieser Antrieb bei Booten (Schlauchbooten) nicht durch ?
Wo liegen die Nachteile ?

Ralf
05.01.2008, 17:53
Ich hatte gehofft, dass wir die Antwort von Dir bekommen, weil Du ja den Bericht gesehen hasst.

Gruss Ralf

solarwarrior
05.01.2008, 18:20
Der Wirkungsgrad ist geringer.

Mercury verkauft seinen 60 PS EFI Aussenborder auch als 40 PS Jetantrieb-Aussenbordmotor.

Bei festeingebauten Jets mit Dieselantrieb gibt es zum Einen den Nachteil des festeingebauten Dieselmotors. Dann ist der Jet teurer als ein Z-Antrieb. Und der Einbau des Jets ist auch teurer als der Einbau des Z-Antriebs.

Wie es bei diesen großen Einheiten mit der Effizienz steht weiss ich nicht - ich glaube aber da tut sich nichts.

Ausserdem sollte man den Vorteil, ein Jetboot im Flachwasser zu betreiben nicht überbewerten. Auf sandigen Böden wirbelt der Sand hoch und wird einmal durch den Jet gezogen. Dieses äußerst effiziente Schmirgelpapier freut die Werkstatt, sorgt es doch für langwierige und kostspielige Reparaturen.

Ein Boot mit Benzin-Aussenmotor ist auch viel weniger komplex als ein Einbau-Diesel mit Jet. Und diese Komplexität kann fehleranfällig sein. Den AB tausch ich im Zweifelsfall in wenigen Stunden aus - die Einbaumaschine nicht...die nimmt nur massiv Platz im Boot weg und wiegt.

Als echter Vorteil bleibt für mich:
-keine Schraube - geringere Verletzungsgefahr für Taucher
-super Bremswirkung mit Umkehrschub

Dafür die Nachteile in Kauf zu nehmen wird sich nur selten lohnen...

rotbart
05.01.2008, 20:12
Also nun muß ich mich wundern , ein bekenndern GP Unterstützer sieht nicht die Vorteile auch für die Umwelt
- Kein Fische werden zerhackt
- Viel weniger Lärm und Vibrationen

Da hier viel mit Wikipedia gearbeitet wird, hier ein Ausschnitt aus der entsprechenden Seite

Im Vergleich zum klassischen Wasserfahrzeug mit Propellerantrieb, lassen sich Wasserfahrzeuge mit Jetantrieb extrem flach bauen und betreiben und sind auch bei langsamster Fahrt äußerst wendig.

Die Kavitation setzt erst bei wesentlich höheren Strömungsgeschwindigkeiten ein, als bei einem offen stehenden Propeller, da die Druckverhältnissse im Betrieb am Blatt eines Impellers im Jetantrieb denen einer Pumpe entsprechen.

Das führt dazu, dass der Betrieb eines Jetantriebes wesentlich weniger Vibrationen und Lärm mit sich bringt, als der einer konventionellen Antriebsanlage. Außerdem muss bei schwerer See der Schub bei einer Jetanlage nicht zurückgenommen werden, da eine Jetanlage kein Problem damit hat, wenn der Antrieb plötzlich in der Luft hängt, während genau dieser Effekt in schwerer See einen konventionellen Antrieb beschädigen oder gar zerstören kann. Ein Boot oder Schiff, welches mit einem Jetantrieb ausgestattet ist, kann also bei schwerer See (zumindest was den Antrieb betrifft) deutlich schneller unterwegs sein, als ein gleiches Boot mit einem konventionellen Antrieb.

Der US-amerikanische Yachthersteller Hinckley , der einige seiner Boote sowohl mit Jets, als auch mit Wellenanlagen baut, hat bei Tests herausgefunden, dass in schwerem Wetter ein Boot mit Jetantrieb bei knapp der doppelten Geschwindigkeit eines konventionell angetriebenen, gleich großen Bootes sein Geschwindigkeitsmaximum findet. Das ist völlig unabhängig davon, ob zwei Boote mit Mehrantriebsanlagen oder mit Einzelantrieben miteinander verglichen werden.

Außerdem kann ein Boot mit einem oder mehrere Jetantrieben ohne Rücksicht auf den Antrieb nehmen zu müssen, trockenfallen, also in einem Gezeitengebiet bei Ebbe auf dem Grund stranden, während beim Trockenfallen oder Stranden eines konventionell angetrieben Bootes vor allem der Antrieb und die Steuerung bruchgefährdet sind

hobbycaptain
05.01.2008, 20:20
und genau das unterstrichene im Wikipedia stimmt nicht - Jetangetriebene Boote lassen sich nur unter Schub gut steuern, ist auch klar, kein Schub in eine Richtung, keine Lenkwirkung, sind also beim Einparken und Anlegen in Häfen nicht so gut zu manövrieren.
Ein AB oder ein Z-Antrieb wirkt auch als Ruder und mit meinem AB kann ich noch lenken, wenn der Leerlauf drinnen ist, was beim Jet nicht geht.

Wenn der Jet überall so super wär, dann gäbs nix anderes mehr.
Matt_CDN fährt einen Optimax-Jetantrieb in seinem Boot.

solarwarrior
05.01.2008, 21:54
Ich habe mich beim Lesen des Wikipedia-Artikels auch gewundert - von der Hamburger Wasserschutzpolizei heisst es, dass sie ihr Jetboot bei langsamen Geschwindigkeiten nicht geradeaus fahren können. gibt wohl immer Schlangenlinien.

Zu den Vorteilen kommt wohl noch eine absolute Schlechtwettertauglichkeit dazu. Bei Riesenwellen, wenn der Prop aus dem Wasser kommt, hat ein Jet wohl Vorteile.
Wir haben auch ein Jetboot, dass als schlechtwettertauglich (Wind >9) gilt - allerdings weiss ich nicht ob´s am Jet oder am Boot liegt.

Perkeo
05.01.2008, 22:49
Hallo liebe Schlauchbootfreunde,

seit vielen Monaten bin ich interessierter „Mitleser“ ohne aktiv mitzuwirken. Das soll sich nun ändern.

Meine Erfahrungen mit Motorbooten erstrecken sich über ein ca. 6 Meter GFK-Boot mit einem 70 PS Außenborder, einem ca. 10 Meter Kajütboot mit 2 x 170PS Innenborder- Z-Antrieb, einem Wasserskiboot mit 270PS Innenborder mit Wellenantrieb und einen SCHLAUCHBOOT „RIB“ mit 85 PS Jetantrieb einem sogenannten „Sea-Doo Explorer“.
Meine Bootsscheine besitze ich seit über 20 Jahre und war in der ganzen Zeit aktiver und interessierter Wassersportler.

Ich denke, dass sowohl die Vor- und Nachteile von Innen- und Außenborder egal ob mit Z- oder Wellenantrieb bekannt sind. Daher möchte ich an dieser Stelle nur über meine Erfahrungen mit dem Jetantrieb berichten.

Mein Bombardier Explorer war 4 Meter lang und 2 Meter breit, der Innenborder der Firma Rotax, einem Zweizylinder- Zeitaktmotor hatte 85 PS und trieb den eigentlichen Jet an.

Max. Speed ca. 60 km/h (GPS-Messung)
Verbrauch: zwischen 0,5 und 0,7 Liter/km je nach Fahrweise.
Leergewicht: ca. 350 kg
Zuladung: max. 5 Personen

Fahreigenschaften:
Einfach nur FUN besonders im sehr windigen Golf von Lion. Hier sind Windstärken um 4 an der Tagesordnung, sehr häufig (besonders in meinen Urlauben) zwischen 5 und 7.
Den Explorer habe ich selbst bei Windstärke 7 Gegenwind (ohne wirklichen Spaß - aber sicher) über 15 km in den Hafen bekommen.

Das Boot benötigte sicherlich Schub um bei langsamer Fahrt manövrierfähig zu sein, allerdings reichte ein leichter Impuls am „Daumengas“ und das Boot machte genau was ich wollte. Ein Aufstoppen oder eine Rückwärtsfahrt ist nur bedingt zu empfehlen. Es gibt keine Schubumkehrung im eigentlichen Sinn, der Jet arbeitet nur in eine Richtung, es wird vielmehr eine Klappe in den Wasserstahl herabgelassen. Diese Klappe lenkte den Wasserstahl um. Aber auch diese „Schubumkehrung“ arbeitete bei geringer Fahrt sehr zufriedenstellend auf kleinstem Raum.

Sehr positiv ist der gefahrlose Einstieg für Schwimmer über die Badeplattform zu bewerten. Eine Badeplattform an einer Stelle am Boot, die normalerweise durch einen Motor beansprucht wird, zu haben, ist definitiv einer der Hauptgründe für einen Jetantrieb.

Negative Erfahrung:
Der Jet neigt dazu Alles anzusaugen, also auch z. B. Seegras, welches sich bevorzugt um den Impeller wickelt und den gesamten Antrieb lahm legen kann.
Eine aus Leichtfertigkeit überfahrene Wasserskileine wickelte sich einmal um die Impellerantriebswelle und führte zum Gesamtausfall des Antriebes und war nur nach einer Abschleppaktion an Land zu entfernen. Eine außenliegende Schraube wäre von einem guten Schwimmer sicherlich wieder gangbar gemacht worden.

Für weiter Fragen stehe ich stehe ich natürlich gerne zu Verfügung.

Perkeo

goeberl
06.01.2008, 18:13
Zu den Vorteilen kommt wohl noch eine absolute Schlechtwettertauglichkeit dazu. Bei Riesenwellen, wenn der Prop aus dem Wasser kommt, hat ein Jet wohl Vorteile.


das sehe ich anders. wenn das boot komplett aus dem wasser ist, dann sind auch die wasseransaugöffnungen vom jet heraussen und saugen nur noch luft. also kein schub mehr.
der prop hat da wahrscheinlich sogar vorteile. selbst wenn das boot bereits komplett in der luft ist, kann der prop. der ja um ein stück tiefer als der kiel sitzt, noch schub produzieren.

lg martin

stebn
06.01.2008, 18:16
das sehe ich anders. wenn das boot komplett aus dem wasser ist, dann sind auch die wasseransaugöffnungen vom jet heraussen und saugen nur noch luft. also kein schub mehr.


Das hört man ja auch immer......:biere: :biere:

Alex N.
06.01.2008, 18:56
Größtes Problem bei den Jets ist der schlechte Wirkungsgrad im Teillastbereich.
Nachdem sich ja der Querschnitt der "Düse" nicht ändert, ist der Bereich des optimalen Wirkungsgrades eng.
Ich halt eigentlich nix von dem Zeug, obwohl technisch ists ganz interessant.

solarwarrior
06.01.2008, 19:50
Jetzt zitiere ich mal die Wikipedia.
Ich habe allerdings noch nie gehört, dass ein Aussenbordmotor kaputt geht, wenn die Schraube Luft zieht. Trozudem nimmt man dan Schub zurück, allein wegen der Kühlung.

ZITAT
"Das führt dazu, dass der Betrieb eines Jetantriebes wesentlich weniger Vibrationen und Lärm mit sich bringt, als der einer konventionellen Antriebsanlage. Außerdem muss bei schwerer See der Schub bei einer Jetanlage nicht zurückgenommen werden, da eine Jetanlage kein Problem damit hat, wenn der Antrieb plötzlich in der Luft hängt, während genau dieser Effekt in schwerer See einen konventionellen Antrieb beschädigen oder gar zerstören kann. Ein Boot oder Schiff, welches mit einem Jetantrieb ausgestattet ist, kann also bei schwerer See (zumindest was den Antrieb betrifft) deutlich schneller unterwegs sein, als ein gleiches Boot mit einem konventionellen Antrieb.
Der US-amerikanische Yachthersteller Hinckley [1], der einige seiner Boote sowohl mit Jets, als auch mit Wellenanlagen baut, hat bei Tests herausgefunden, dass in schwerem Wetter ein Boot mit Jetantrieb bei knapp der doppelten Geschwindigkeit eines konventionell angetriebenen, gleich großen Bootes sein Geschwindigkeitsmaximum findet. Das ist völlig unabhängig davon, ob zwei Boote mit Mehrantriebsanlagen oder mit Einzelantrieben miteinander verglichen werden."
ZITAT ENDE

hobbycaptain
06.01.2008, 20:00
ich bin bei Wikipedia sehr vorsichtig. nicht alles was da drinnen steht stimmt wirklich zu 100%. das ist fast wie in einem forum :lachen78: .

ghaffy
06.01.2008, 21:28
@ Ferdi und goeberl-Martin

Ich kenn mich nicht aus mit Jet-Antrieben, aber grad dieses Argument (höhere Durchschnittsgeschwindigkeit bei schwerer See) hab ich vor nicht all zu langer Zeit in einer Doku über irgendeine skandinavische Marine gesehen und gehört (Schweden?), die Wahnsinns-Pötte (so Kanonenboot-Klasse, 20 bis 30 Meter), sehr futuristisches Stealth-Design etc. mit zwei Motoren, die an Flugzeugturbinen erinnern, und eben

JET-Antrieben

bauen und fahren. Das, was sie so an Fahrspass mit gepanzerten Stahlschiffen vorgezeigt haben, war sehr eindrucksvoll.

Und der Marine-Käpt'n hat gemeint, dass der besondere Vorteil des Antriebs seine Schlechtwettereigenschaften sind und hat es so begründet, wie es weiter oben schon steht.

Wie gesagt, ich selber :weissnix, aber der olle Schwede war ganz begeistert.

goeberl
06.01.2008, 21:41
kann schon sein andreas, hab aber noch wenige bilder von solchen booten gesehen, wo sie echt komplett aus dem wasser kommen:ka5: . von booten in der grösse, wie wir sie haben, aber schon.
vielleicht haben jets aber auch für kleine boote diese vorteile, nur vorstellen kann ich es mir erst, wenns mir jemand einleuchtend erklärt.
lg martin

Holger K.
06.01.2008, 22:26
@Andreas, du meinst sicher das Stridsbåt ,das kann mit dem Kamewa-Jet fast auf der Stelle drehen:ka5:
http://www.youtube.com/watch?v=jzfqxmHpxfU
Auch bekannt vom G8
http://www.youtube.com/watch?v=Gin68TIr2Rg

hobbycaptain
06.01.2008, 22:55
hab ich auch gesehen, den beitrag über die schwedischen jetboote.

Markus[LB]
06.01.2008, 23:00
Hallo zusammen,

ich verstehe den Vergleich nicht, was mit mit wem verglichen?

Schraube ist doch nicht gleich Schraube und Jet nicht Jet. :biere:

Vorteile und Nachteile aufzählen macht auch wenig Sinn, wenn man nicht einmal weiss wo und bei welchen Bedingungen das Boot eingesetzt werden soll. Pauschalisieren bringt wohl recht wenig... bis auf die Verletzungsgefahr durch die Schraube habe ich hier noch nichts gegen den "Konventionellen Antrieb" lesen können. Und sogar die Verletzungsgefahr kann man verringern indem man die Schraube mit einem Metallkäfig schützt.

Dann muss man hier noch erschreckend lesen, dass eine Schraube Fische schnetzelt... das glaub ich einfach nicht, Quallen seh ich noch ein (aber wer will die?) aber Fische? Was passiert mit einem Fisch der im Jet landet? :futschlac :lachen78:

Bei schwerer See ist wohl eher das Boot entscheidend, als das Antriebskonzept. Wer will eigentlich bei schwerer See schnell fahren? Gut Militär... die müssen, aber zum Vergnügen? Robbt man dann auch gerne durch den Schlamm?

Gruß Markus

ghaffy
07.01.2008, 10:15
...du meinst sicher das Stridsbåt ,das kann mit dem Kamewa-Jet fast auf der Stelle drehen ...


Hallo Holger, das sind auch coole Boote, aber Stridsbåt 90-Klasse war es definitiv nicht. Die Boote in dem Bericht waren wohl eine Generation neuer:

Keine Öffnungen, keine Kanten oder Vorsprünge (Radartarnung), daher auch keine Geschütze oder so, die herumstehen, sondern alles versenkt und nur kurz freigemacht, wenns benötigt wird. Da waren auch ein bisschen andere Maschinen drin, nicht so konventionell.

Aber das Tempo war, glaub ich, vergleichbar: auch so um die 50 kn.

Es war eher sowas in der Art:

http://en.wikipedia.org/wiki/Image:HMS_Helsingborg_2.jpg

FrankHH
11.01.2008, 23:07
moin folks,

ich fahre seit jahren 2x castoldi-jet05 mit je 200ps davor bei ca. 3000kg schiff und kenne ebenso boote mit z- oder wellenantrieb.

ein jet ist schon anders.... und lustig finde ich, das die tollsten meinungen über dieses thema immer nur die erfahrungen anderer sind.

hätte ich bei einer neuanschaffung die wahl, es würde immer ein jet sein. da ich eh 2nd (oder 3rd) hand kaufe muß der gesammtzustand des schiffes stimmen und ist kaufentscheidend.

übrigends: die "pumpen", die unten als notlösung an irgendwelche ab's (mercury) geschraubt werden sind konstruktiver schrott, ich baue an meinen golf auch keine pistenketten und versuche ihn hinterher im fahrkomfort mit strassen pkw's zu verleichen. das sind immer irgendwelche konstruktiven notlösungen, nach dem motto: der zweck heiligt die mittel...

ich kann also beide antriebskonzepte ideal in der praxis vergleichen, da mein
1. schiff mit meinem 2. nahezu baugleich war (je 7,6m lang, gleiter aus gfk, 3000kg, 2x bmw motor mit 200ps), 1x 2 stück bmw zett antriebe, 1x 2 stück castoldi05.

fazit des zett's: fahren und steuern alles wie bekannt ohne stress und sehr zügiges fahren möglich. guter geradeauslauf bei langsamer fahrt.

fazit des jet's: geiiiil............. 30% höhere endgeschwindigkeit, keine blanken nerven mehr bei flachem wasser oder beim slippen, beschleunigung??? völlig ausreichend, habe nix vermisst!!!, eiert sehr bei langsamer fahrt (ist eben ein konventioneller rumpf, zur optimierung könnte er ein paar dezente längsstringer vertragen, geht aber auch so), gewöhnt man sich aber dran, andere boote tun das auch. manöverierfähigkeit: nach etwas übung (trecker mit 2 anhänger rückwärtsfahren muß auch trainiert werden...) genial, eine 360 grad drehung aus der liegebucht heraus kann nicht jeder... seegang: KEINERLEI PROBLEME MIT HOEHEN WELLEN ODER DIESEM "LUFTANSAUGQUATSCH". negativ: teilweise waffenscheinpflichtig, weil bei hoher fahrt überhaupt nicht gutmütig. bsp: schnelle enge kurven fahren sich wie mit einem konv. antrieb, bis zu einem bestimmten punkt, der sich überhauptnicht ankündigt, andem das heck schlagartig wegschmiert und das boot einen 180grad rutscher macht, wehe dem crew mitglied, das darauf nicht vorbereitet ist! rausfliegen oder knochenbrüche können durch die hohen fliehkräfte die folge sein. 2.bsp: umkehrschub, die fuhre stoppt mit mordsgetöse von ak auf 0 binnen 25m ! alles was sich jetzt nicht gut festhällt und jedes teil, das du schon immer an bord vermisst hast findest du hinterher im bug wieder.... aber man kann ja auch bedächtig fahren. konventionell ist funktionell, aber:

nie hatte ich so viel spaß oder interessante möglichkeiten oder entspanntes fahren in unbekannten revieren, wie mit einem jetantrieb....

eine für mich intersannte alternative ist eine zivile version eines arneson oberflächenantriebes, also ein starrer überdachter propeller achter raus mit ruderblatt zum steuern und ohne hydraulik. bei verdrängerfahrt ganz unter wasser, bei gleitfahrt halbgetaucht, bei stress schnell getauscht.

viele grüße aus dem norden....

frank

hobbycaptain
12.01.2008, 10:28
frank,
danke für den erfahrungsbericht, das sind wirklich interessante tatsachen.
da frag ich mich, warum es nicht viel mehr jetantriebe und jetboote gibt.
vor allem aber, kann man diese erfahrungen auf alle jetboote umlegen ?

so wie auch bei konventionellen booten wirds wohl auch bei jetangetriebenen booten welche geben, die mit dem jet besser zurechtkommen als andere.
auch bei "normalen" ribs gibts welche, die plötzlich einhaken und andere tun das nicht. es gibt welche die ganz enge kurven fahren können und es gibt welche, die in engen kurven sofort luft saugen, es gibt welche die in kurven die spur halten und es gibt welche, die über den bug mehr oder weniger auswandern, es gibt welche, die sehr sensibel auf den trim reagieren und es gibt welche, denen der trim ziemlich egal ist, es gibt welche, die auhc bei vmax spurstabil fahren und es gibt welche, bei denen man schiss hat, den hebel auf den tisch zu legen.



PS: jetzt frag ich mich nur noch, welches boot das ist, von dem du schreibst. das bananaboat aus deinem profil dürfte es wohl nicht sein :lachen78:

FrankHH
12.01.2008, 18:44
....jo, nee, wede das profil gleich mal aktualisieren. das 1. war eine draco 2500 und das andere eine fjord 725. eigentlich müßten alle mit jets unterwegs sein....

ein jet ist wohl zu unbekannt und der mensch ja im grunde seiner seele erzkonservativ.

vg, frank

free-willi
19.01.2008, 14:33
Frank

genau wegen diesem "Luftansaugquatsch" habe ich mein Zodiac Projet 420 nach einem Jahr wieder verkauft und mir wieder n Prop zugelegt. Kann natürlich sein, dass bei größeren Booten die tiefer im Wasser liegen das Problem nicht auftritt.
Keine Frage, es war schnell wie Sau auf glattem Wasser, aber wehe es war Seegang (Mittelmeer) dann hieß es Geschwindigkeit zurück und fast in Verdrängerfahrt weiterfahren (was nicht wirklich Spaß macht)

Gruß
Willi (ExJetler)

FrankHH
19.01.2008, 15:16
...dann ist für eine stressfreie jetbenutzung wohl ein gewisser tiefgang und ein ausreuchendes eigengewicht notwendig. bei mir waren das 0,50m und 3000kg. selbst kurze und harte wellen (h=2,5m und l= 15m) waren FÜR DAS BOOT kein problem, die crew wollte nur noch nach hause.

trolldich
31.03.2008, 23:02
Hi,

so schlimm dieses Beispiel hier ist, so gut zeigt es die Schwächen eines Jets. Seit diesem Vorfall haben viele Coastguards Jets aus Ihrer Flotte rausgenommen bzw. werden Jets nur noch bei "normalem" Wasser eingesetzt.
Zu diesem Vorfall gibt es im Netz den Untersuchungsbericht.

http://www.liveleak.com/view?i=036_1206055856

Gruß
Oliver

Smalte 1
31.03.2008, 23:17
Hi,

so schlimm dieses Beispiel hier ist, so gut zeigt es die Schwächen eines Jets. Seit diesem Vorfall haben viele Coastguards Jets aus Ihrer Flotte rausgenommen bzw. werden Jets nur noch bei "normalem" Wasser eingesetzt.
Zu diesem Vorfall gibt es im Netz den Untersuchungsbericht.

http://www.liveleak.com/view?i=036_1206055856

Gruß
Oliver
Mano..Da bleibt einem ja die Luft weg.Wirklich tragisch.
Hoffentlich ist es für die Besatzung nicht so tragisch ausgegangen wie alles aus sieht.
Gruß Werner
Entschuldigung!! hatte es überlesen..4 Tote..tragisch

ribfreak
18.07.2013, 10:49
Ich kram`den alten Thread mal wieder vor, weil ich mir gerade ein altes Sportboot mit Jet gekauft habe: Was hat dieser Unfall mit einem Jet zu tun? Glaubt Ihr wirklich, das ein Prop in so einem Weißwasser im entscheidenden Moment besser greift?

1. Der Steuermann macht den Fehler, im entscheidenenden Moment auszuschiffen und das Boot nicht konsequent mit der
Nase in die Welle weiterzudrehen.
2. Das Boot hat offenbar kein "Self-righting" Equipment, bleibt also kieloben liegen.
3. Im Text steht dann auch, das die Leute umgekommen sind, als sie von ihrem eigenen Boot auf die Felsen gedrückt worden sind.

Diese Verkettung von Fehlentscheidungen, mangelhafter Ausrüstung und unglücklichen Zufällen nun dem Jetantrieb anzulasten, ist m.E. nach Blödsinn.

LG,
Wolfgang

trolldich
18.07.2013, 11:00
....Glaubt Ihr wirklich, das ein Prop in so einem Weißwasser im entscheidenden Moment besser greift? ...

....Ja......

ribfreak
26.07.2013, 12:53
....Ja......

Dann bist Du noch nie einen Jet gefahren und wir brauchen nicht mehr weiter zu debatieren.:smileys5_

Kleinandi
26.07.2013, 14:06
Dann bist Du noch nie einen Jet gefahren und wir brauchen nicht mehr weiter zu debatieren.:smileys5_

Ist das eine Feststellung oder nur eine Behauptung oder woraus leitest Du ab das er noch keins gefahren ist?Weil Du anderer Meinung bist :confused-

Erich der Wikinger
26.07.2013, 15:37
Ich bin noch nie selbst einen Jetantrieb gefahren.
Allerdings habe ich bei einigen Turns mit 2-Rumpf-Booten
mit großen Jetantrieben mitgemacht (z. B. CAT No 1 welcher mal in
Wilhelmshaven lag und nach Helgoland fuhr)

Dabei konnte ich feststellen, dass diese Dinger bestialisch
schnell und wendig sind.

Diese Boote fahren auch in Australien und Kanada bei
sehr rauhem Wetter, also müssen die wohl tauglich sein.

Allerdings kann man daraus nix für unsere Bootsklassen ableiten
und ich denke mal, einen Jet an und abbauen- nee lieber nicht.
Außerdem braucht der wohl im Schlauchi innen zu viel Platz.

Gruß Erich

trolldich
26.07.2013, 19:57
...und wir brauchen nicht mehr weiter zu debatieren.:smileys5_

Rüschtisch!