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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : In Vergessenheit geraten


trolldich
06.11.2008, 20:52
Habe ich gerade gefunden und fand - ob ein Tourismus dorthin nun Sinn macht oder nicht, sei einmal dahin gestellt - die Bilder sehr beeindruckend. Schon lange her, fast vergessen und kann doch jeden Tag wieder passieren. Sollte uns doch vielleicht nachdenklich machen.

http://forums.filefront.com/s-t-l-k-e-r-soc-general-discussion/379832-my-trip-chernobyl-pictures-56k-ultra-death.html

Ralf
06.11.2008, 21:41
Oliver, der totale Horror. :22_yikes:
Wir werden jedes Jahr daran erinnert, weil in der Ferienzeit bei uns im Ort Kinder in Gastfamilien untergebracht sind, die in der Uni Münster an Folgeschäden behandelt werden.
Aber ist doch immer weider interessant, wie die Natur sich Stück für Stück wiederholt.
Ralf

rotbart
06.11.2008, 22:48
................ und kann doch jeden Tag wieder passieren. Sollte uns doch vielleicht nachdenklich machen.




Wirklich ??????

unsere Regierung erklärt doch

(a) deutsche Kraftwerke sind sicher
(b) deswegen können sie länger laufen
(c) deutsche Kraftwerke sind umweltfreundlich

Also - kann so etwas bei uns nicht passieren (O-Ton eine C Partei)

:cognemur::cognemur::cognemur::cognemur::cognemur:

DieterM
06.11.2008, 23:02
Habe ich gerade gefunden und fand - ob ein Tourismus dorthin nun Sinn macht oder nicht, sei einmal dahin gestellt - die Bilder sehr beeindruckend. Schon lange her, fast vergessen und kann doch jeden Tag wieder passieren. Sollte uns doch vielleicht nachdenklich machen.

http://forums.filefront.com/s-t-l-k-e-r-soc-general-discussion/379832-my-trip-chernobyl-pictures-56k-ultra-death.html



Danke Oliver,

habe gerade in den letzte zwei Wochen wieder an Tschernobil denken müssen beim Pilze sammeln. Die radioaktive Belastung ist sicher immer noch vorhanden wenn auch stark reduziert.

Ich muß gestehen, das ich auch nach dem Unfall in 1984 (?) immer Pilze gesammelt habe, wenn auch nicht übermäßig am Anfang, und mir die geringe Strahlung gut getan hat. Mein klassisches Ischiasziehen verursacht von der Segelei (!) war seitdem wie weggeblasen ...!:smileys5_:chapeau:

Aus meiner Sicht wird die weltweite Energieversorgung insbesondere in der Zukunft um Atomkraftwerke nicht herumkommen, da wird keine politische Partei etwas ändern können. Gottseidank werden sie immer sicherer.

FAR FAR AWAY
06.11.2008, 23:22
Radioaktive Strahlung kann man leider nicht sehen, fühlen, riechen, oder schmecken,...

Auf jeden Fall echt schlimm, wenn man so zurückdenkt was da vor gar nicht so langer Zeit gelaufen ist,...

Auf den Bildern ist recht schön zu sehen, wie sich de Natur die Flächen langsam wieder zurückholt, sie Strahlung aber bleibt noch auf hunderte von Jahren bestehen,...

Da bin ich froh, das unser einziges AKW in Österreich (Zwentendorf) nie ans Netz gegangen ist,...
... auch wenn in gar nicht so weiter Ferne -zig andere Kernkraftwerke in Betrieb sind!

Wirklich "sauber" ist Kernkraft nun wirklich nicht!

danke für den Beitrag!!

goeberl
06.11.2008, 23:40
roman, zwentendorf wäre das einzige komerzielle akw in österreich gewesen. einen kleinen versuchsreaktor hast du im 3ten bezirk quasi vor der haustür stehen:cognemur:.

dieter, atomkraft ist eine genauso kurzfristige lösung wie kohle- oder gaskraftwerke. der brennstoff ist auch nicht unbegrenzt vorhanden. wenn die gesamte globale energieversorgung auf atomkraft umgestellt werden würde, würde uns der strom wahrscheinlich noch vor dem öl ausgehen. von den risiken mal ganz abgesehen.

lg martin

rotbart
07.11.2008, 11:31
dieter, atomkraft ist eine genauso kurzfristige lösung wie kohle- oder gaskraftwerke. der brennstoff ist auch nicht unbegrenzt vorhanden.........
lg martin

Der Brennstoff nicht, aber der Abfall der hält und strahlt und strahlt und......

Es ist ein Verbrechen auf die A-Meiler zu setzen und den Dreck den nächsten hundert Generationen zu überlassen !!!!!

Wenn dann bitte die kalte Fusion an der die Franzosen forschen:chapeau::chapeau:

FAR FAR AWAY
07.11.2008, 12:53
roman, zwentendorf wäre das einzige komerzielle akw in österreich gewesen. einen kleinen versuchsreaktor hast du im 3ten bezirk quasi vor der haustür stehen:cognemur:.

dieter, atomkraft ist eine genauso kurzfristige lösung wie kohle- oder gaskraftwerke. der brennstoff ist auch nicht unbegrenzt vorhanden. wenn die gesamte globale energieversorgung auf atomkraft umgestellt werden würde, würde uns der strom wahrscheinlich noch vor dem öl ausgehen. von den risiken mal ganz abgesehen.

lg martin

Hallo Martin,

...daher wachsen dort in den Gärten die Pflanzen und das Obst besonders gut :lachen78:

Nein ernsthaft, sollte man zwischen dem kleinen "Reaktor" der Uni im Prater und einem AKW schon Differenzieren :ka5:

So gesehen, gibt es noch wesentlich mehr technische oder medizinische Anwendungen, wo Radioaktivität im Spiel ist,...

Wasser, Wind oder Solarenergie sind sicher eine gute Alternative, aber auch nicht immer unumstritten (denk an diverse Staustufen,...)

goeberl
07.11.2008, 14:12
klar macht die größe der reaktoren einen unterschied, aber wenn man luftlinie ein paar hundert meter weit weg wohnt, so wie wir beide, dann reicht auch schon ein kleiner rülpser eines versuchsreaktors, um mich nervös zu machen.

alternative energien sind natürlich das beste, und mich stören die windräder, die mittlerweile überall stehen, auch nicht wirklich. aber wenn sich dann mal eine bürgerinitiative dagegen formiert, wird sie sicher von einem grünen politiker unterstützt:cognemur:.

lg martin

amd1212
07.11.2008, 16:18
Tja, die liebe Politik ...

Man darf nur nicht vergessen, dass wir in Deutschland die zuverlässigsten, aber auch fast die wenigsten Reaktoren haben im Schnitt. Die Regierung will alle 17 KKWs abschalten, okay, aber die produzieren 50% der deutschen Grundlast. Bis 2023 müssten also 24 neue Kohlekraftwerke gebaut werden, um die KKWs zu ersetzen, rund 20000 MW. Dass ihr mir nicht mit Windrädern kommt, ist glaub ich klar, die leisten im Mittel 2-3 MW pro Stück. Das auf der Welt aber im mom 36 KKW gebaut werden und 150 in der Planung sind, interessiert keinen. Und wenn man sich das "gemaule" um HH Moorburg anschaut, das 24 mal in den nächsten 15 Jahren ??? Nein danke, strom kommt nun mal nicht aus der Steckdose, dass muss man den meisten erst klarmachen ...

rotbart
07.11.2008, 17:35
Tja, die liebe Politik ...

Man darf nur nicht vergessen, dass wir in Deutschland die zuverlässigsten, aber auch fast die wenigsten Reaktoren haben im Schnitt. Die Regierung will alle 17 KKWs abschalten, okay, aber die produzieren 50% der deutschen Grundlast. Bis 2023 müssten also 24 neue Kohlekraftwerke gebaut werden, um die KKWs zu ersetzen, rund 20000 MW. Dass ihr mir nicht mit Windrädern kommt, ist glaub ich klar, die leisten im Mittel 2-3 MW pro Stück. Das auf der Welt aber im mom 36 KKW gebaut werden und 150 in der Planung sind, interessiert keinen. Und wenn man sich das "gemaule" um HH Moorburg anschaut, das 24 mal in den nächsten 15 Jahren ??? Nein danke, strom kommt nun mal nicht aus der Steckdose, dass muss man den meisten erst klarmachen ...

Also wir wollen doch die Kirche im Dorf lassen, Phantasiezahlen bringen nichts. Die 17 dt KKW bringen gerade mal 26% der Bruttoenergieproduktion, also meilenweit entfernt von dem was Du schreibst.

Die Windernergie liefert zur Zeit zwischen 7% und 8% (je nach Rechnung), also knapp ein Drittel der KKW

Wasserkraft z.B. erzeugt weltweit genausoviel Energie wie (weltweit) die KKW's

Man sollte also erst einmal die Zahlen kennen, bevor man falsche in Umlauf setzt

RKR

und
goeberl hat Recht bereits mit den jetzigen KKWs geht der Uran zuende bevor Deine 150 gebaut sind:chapeau:

amd1212
07.11.2008, 19:48
Hey Rotbart, diese Zahlen sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern aktuell und richtig.
Ich habe geschrieben 50% von der Grundlast!!. KKW werden halt nur im Grundlastgeschäft eingesetzt. Die deutsche Grundlast, d.h. der Strom, der rund um die Uhr zur Verfügung stehen muss, wird zu 49% <-- (nun genauer Wert) von KKWs erzeugt. Den Rest machen überwiegend Braunkohlekraftwerke. Das ist nicht die Gesamtenergie, die der deutsche Markt benötigt.
Das kannst du auch nicht mit den Windrädern vergleichen, da diese Energie wegen ihrer unstetigen Verfügbarkeit nur in der Spitzenlast untergebracht werden kann. Dazu wird der Strom der Anlagen meist in Pumpspeicherkraftwerken zwischengespeichert und dann in Spitzenzeiten abgerufen.

Ich arbeite bei einem Energieversorgungsunternehmen und beschäftige mich schon seit Jahren mit dem Thema. Ich arbeite jedoch nicht in einem KKW oder habe irgendwas in der Richtung zu tun, sondern bin mit für die Wartung des Elbtunnels zuständig. Die Zahlen stammen von einem Seminar von vor einer Woche im KKW Brunsbüttel.
Zu den Uranvoräten ist zu sagen, dass wir im mom 90% des Rohstoffes "verwerfen". In einem Brennelement, was aus einem Reaktor kommt, stecken noch ca. 90% Wertstoff. Dieser kann durch Wiederaufarbeitung den Brennstabfabriken wieder zugeführt werden. Deutschland ist hier das einzige Land, was sich gegen dieses Verfahren sträubt.

Das war nur ein kleiner Exkurs ...

Will das Thema nun auch nicht zu doll anheizen

HaraldGesser
07.11.2008, 20:47
Man stelle sich vor wir müssten uns mit tödlich strahlendem radioaktiven Müll herumplagen den unsere Vorfahren vor 500.000 Jahren verbuddelt haben. Nicht vorstellbar?
Stimmt, vor dieser Zeit gab es noch keine Menschen, schon gar keine der Spezies Homo Sapiens Sapiens. Uns gibt es erst seit rund 20.000 Jahren. Und wir maßen uns an unsere Kindeskinder rund eine Million Jahre bis in die ??? Generation mit unserem Atommüll zu belasten. Ob denen das recht sein wird? Zumindest sorgen wir dafür daß sie noch sehr, sehr lange an uns denken werden.

Wenn bis dahin alles gut geht. Denn: Sicher sind unsere Atomkraftwerke auch nicht. Jeder der sich seriös mit Technik auseinandergesetzt hat wird bestätigen daß ein Störfall jederzeit möglich ist. Ich wohne Luftlinie 15 Kilometer vom mittlerweile ältesten Reaktor, Biblis A entfernt. Das Ding ist mehr stillgelegt als daß es läuft. Weil es so sicher ist? Nein, weil ständig neue Risiken entdeckt werden, die man vorher nicht abschätzen konnte.

Und ich wette mein Schlauchboot: Wenn jemand einen Tag vor dem Unglück in Tschernobyl gefragt hätte wie sicher das Ding denn sei: Sämtliche verantwortlichen Ingenieure und Techniker hätten besten Gewissens geschworen daß nichts passieren kann.


Harald

roehrig
09.11.2008, 15:54
Wie dem auch sei: Die (Gott sei Dank)beschlossene Abkehr von den KKW`s hat nicht nur umweltpolitische Gründe.

Schon heute wird es so sein, daß die großen Stromerzeuger erkannt haben, daß 30 und mehr Jahre Laufzeit vermutl. gar nicht realisierbar sind. NIEMAND kann den Energiebedarf der aufstrebenden Länder wie Indien und China in 15-20 Jahren genau vorhersagen. Da man dort eben auch KKW`s gebaut hat, werden dann dort wohl auch dort dann größere oder kleinere Mengen Uran zur Brennstab Herstellung benötigt werden. Und da man heute schon weiß wie knapp dieser Stoff ist, rechnet man 2030 mit horrenden Preisen für die Brennstäbe. Je höher die Kosten, desto eher rechnen sich Alternativen.

Die Zukunft wird energiemäßig aus einem Mix bestehen: Grundlast Wasserkraft, Wind und Photovoltaik, Spitzen über jedwede Brennstoffe.

KKW`s sind für mich abgehende Dinge.


Vor zwei Stunden ist übrigens in 1km Luftlinie der Castor bei mir vorbei gefahren. Seit Freitag stehen in jedem Feldweg neben der Bahnstrecke mind. ein Polizeibulli. Die Bilder aus dem Wendland kennt ja jeder aus dem Fernsehen, aber ich wohne 200km davon weg......Wahnsinn, was da Geld verballert wird !!!!

Markus[LB]
09.11.2008, 18:04
Radioaktive Strahlung kann man leider nicht sehen, fühlen, riechen, oder schmecken,...


Hallo Roman,

glücklicherweise kann man die weder sehen, fühlen, riechen oder schmecken. :chapeau:

Was hättest Du davon wenn alles plötzlich gelb (rot oder wie auch immer die Strahlung eben aussehen würde) leuchten würde, wenn man plötzlich gegen "Strahlungspartikel" rennt und sich den Kopf anstößt, wenn plötlich die ganze Umgebung nach Strahlung stinkt oder noch schlimmer schmeckt? :lachen78:

Einfache Hilfmittel gibt es die Strahlung zu detektieren. Dann hört und sieht man selbige auch! :biere:

Mir ist nur nicht begreiflich, warum man Müll herstellt, den man so nicht wieder weg bekommt. Naja weg bekommt man den schon wieder, es dauert eben seine Zeit.

In den Weltraum schießen (am Besten Richtung Sonne) geht nicht, weil zu gefährlich... wenn die Rakete versagt und ausversehen zurück kommt, was dann?

Vergraben... hmm aber wo? Wo liegt der Müll sicher für die nächsten 25000 Jahre. Was macht er in der Zeit? Was macht er mit seiner Umgebung? Wie stellt man sicher, dass das Grundwasser nicht kontaminiert wird?

Einfach von A nach B transportieren und zwischen durch mal rumliegen lassen? Scheint momentan die Lösung zu sein... :cognemur:

Es gibt noch eine Möglichkeit: Meistbietend verkaufen... :lachen78: Aber dann kommt er vermutlich fein zerstäubt wieder zurück... :gruebel:

Die Reaktoren an sich sind meiner Meinung nach nicht das größte Problem. Das größere Problem ist, dass wir die bezahlt haben, teuer für den Strom bezahlen müssen, der aus selbigen kommt, die Konzerne viel Gewinn einfahren und wer hat wohl später den Müll? Ich bin nur gegen AKW`s weil ich keinen Nutzen von den Dingern habe. Wenn die Laufzeiten verlängert werden, dann wird auch nicht der Strom billiger, sondern die Konzerne kassieren noch viel mehr ab. Ist schon irgendwie super, oder?

Gruß Markus