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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wozu ist dieser Schlauch?


chris1981
21.05.2009, 10:56
Hallo.
Kann mir bitte jemand sage wozu dieser Schlauch ist? (siehe Foto)
Was man am Foto nicht sieht. Der Schlaucht ist (rauf richtung Motor) nicht angeschlossen sondern hat einen Blindstöpsel.
es ist ein Yamaha 70 PS 2T Motor.

Danke
Christoph

DieterM
21.05.2009, 11:38
Hallo Christoph,

untem am Skeg (Fuß vom Outboarder) hast Du an der Frontseite ein kleines Loch, das führt zu der Venturi-Düse. Dort wird die Geschwindigkeit des durchfließemden Wassers gemessen und der Unterdruck wird nach oben in dieses kleine Rohr geleitet.

An Deinem Motor sitzt ein Stopfen oben drauf. Wird dieser Schlauch jedoch weiter geführt und im Armaturenbrett an ein entsprechendes dazu passendes YAM-Meßinstrument angeschlossen, dann wird dort die Geschwindigkeit der Fahrt durchs Wasser (nicht über Grund) angezeigt. Diese Anzeige ist nach ganz genau und hängt von der Drehzahl des Motors etwas ab, aber sie kann als bis plus/minus 10 % akzeptiert werden.:smileys5_

rwalda
21.05.2009, 19:30
Hallo Christoph!

Wie Dieter schon geschrieben hat, ist das der Schlauch von Staudruckgeber (eben das Löchlein unten am Skeg) zur Anzeige.

Ich vermute mal dass Dir bald mal irgendein Staudruckanzeigeinstrument (YAM etc.) eine vernünftige Geschwindigkeitsanzeige bringen dürfte.
Die Staudruckanzeige ist technisch/mechanisch sicher die einfachste Lösung und funktioniert immer (solange sich nicht ein Plastiksackerl vor der Geberöffnung verfängt...).
Geschwindigkeitsgeber über Paddelrad sind da mechanisch viel sensibler und haben noch andere Eigenheiten.

Was mich jetzt interessieren würde: Wie bekommst Du Deine Geschwindigkeitsanzeige?

DieterM
21.05.2009, 22:00
Hallo Christoph, hallo Rainer,

die Venturidüse funktioniert hier als Staudruckmesser bei Fahrt um dies wieder in Geschwindigkeit anzugeben an einem Instrument.

Ich wurde darauf hingewiesen, das es nicht eine Sogsteigleitung ist zum Messinstrument, sonder das der Wasser-Staudruck bis zum Instrument geleitet wird, was aus meiner Sicht eigentlich nicht sein kann. Dann wäre es auch keine Venturidüse.

Wer kennt sich da bitte technisch richtig aus und kann dazu was sagen?

rotbart
21.05.2009, 22:30
Hallo Christoph, hallo Rainer,

die Venturidüse funktioniert hier als Staudruckmesser bei Fahrt um dies wieder in Geschwindigkeit anzugeben an einem Instrument.

Ich wurde darauf hingewiesen, das es nicht eine Sogsteigleitung ist zum Messinstrument, sonder das der Wasser-Staudruck bis zum Instrument geleitet wird, was aus meiner Sicht eigentlich nicht sein kann. Dann wäre es auch keine Venturidüse.

Wer kennt sich da bitte technisch richtig aus und kann dazu was sagen?
Es gibt beides.
Bei der Fliegerei das Pitot-Rohr oder die Prandl-Sonde, dabei wird der statische Druck und der Staudruck (dynamische Druck) verglichen und die Differenz ergibt die Geschwindigkeit. (übrigens auch vorne auf modernen Formel 1 Rennern zu sehen)

Es gibt aber auch das Venturi Prinzip, dabei strömt die Flüssigkeit durch eine Venturi Düse und es entsteht ein Unterdruck in der verbundenen Leitung.

Ich bin nicht ganz sicher, aber ich glaube bei Booten ist es letzteres Meßverfahren.

VORSICHT der Meßfühler muß in glatter Strömung liegen:ka5: am Motor oder Spiegel ist das Wasser meist verwirbelt, dadurch können starke Ungenauigkeiten entstehen.

rwalda
21.05.2009, 23:02
Hallo Rotbart, hallo Dieter!

Die Geschwindigkeitsmessmethoden aus der Fliegerei sind mir sehr bekannt; habe mich ja selber 28 Jahre in diesem Medium bewegt...

Wenn ich mir den Aufbau bei meinem Mercury anschaue (Yamaha wird da nach dem Bild nicht viel anders bauen), schaut mir das nach einer Staudruckmessung aus. Für eine Unterdruckmessung (Venturiprinzip) fehlt einfach die Messdüse. (Habe ich auf Booten für unsere Zwecke auch noch nicht gesehen)

Die Strömungsbedingungen an der Vorderseite des Getriebes (dort is eben das nötige Löchlein) dürften wahrscheinlich soweit störungsfrei sein, dass eine "einigermaßen" realistische Messung möglich ist. (Ist da doch ein schönes Stück unter dem Kiel)
Zugegeben: Wenn ich meine Anzeigen (Mercury, Paddelrad des Fishfinder und GPS) vergleiche habe 3 unterschiedliche Werte...)

Mich würde nach wie vor interessieren, wie Christoph seine Geschwindigkeitsanzeige bekommt, bzw. warum die angesprochene Schlauchleitung still gelegt wurde...

rotbart
21.05.2009, 23:11
Hallo Rotbart, hallo Dieter!

Die Geschwindigkeitsmessmethoden aus der Fliegerei sind mir sehr bekannt; habe mich ja selber 28 Jahre in diesem Medium bewegt...

Wenn ich mir den Aufbau bei meinem Mercury anschaue (Yamaha wird da nach dem Bild nicht viel anders bauen), schaut mir das nach einer Staudruckmessung aus. Für eine Unterdruckmessung (Venturiprinzip) fehlt einfach die Messdüse. (Habe ich auf Booten für unsere Zwecke auch noch nicht gesehen)


Hi Rainer
Wie denn ?? PPL (VFR/IFR) / CPL oder ATPL ???

An den Staudruck kann ich nicht so recht glauben, Du brauchst ja eine Differenzmessung statischer Druck gegen dynamischer Druck, wenn Du auf einer Druckfläche fliegst mußt Du ja den aktuellen Aussendruck haben, wie soll am Heck/Getriebe eines Bootes gehen ?

Du hättest dann nur den dynamischen Druck gegen einen fiktiven Wert ???

Roland

Nachtrag
Die "Messdüse" ist von aussen ein einfaches Rohr, das innen einen Verdickung hat und dort den Abzweig zum Schlauch.

Nachtrag II
Habe gerade mal bei einem Zubehörhändler nachgeschaut, danach hättest Du Recht :

Pneumatisch arbeitender Geschwindigkeitsmesser (Druckdose), dadurch keine elektrische Versorgung des Instrumentes, außer zur Beleuchtung, erforderlich. Verbindung vom Geber zum Instrument erfolgt über einen flexiblen Schlauch. (Länge 5 m). Mit Beleuchtung. Nennspannung nur Beleuchtung 12/24 V Skalenumfang 240°, lineare Teilung Skala mph, zweite blaue Skala in km/h. Lieferung komplett mit Staudruckdüse, Verbindungsschlauch und Befestigungsmaterial. Anzeigendurchmesser 100 mm.

So richtig verstehe ich es aber trotzdem nicht ????????????? Venturi würde genauso funktionieren und man könnte direkt aus dem Unterdruck auf die V schließen.

chris1981
22.05.2009, 12:45
Hallo!

Hab zwar eure Diskussion verfolgt, verstehe als Techniklaie jedoch nur Bahnhof :confused-

Das wichtigste bzw. die Antwort auf meine Frage habe ich jedoch bekommen!

Danke dafür! :chapeau:

Ich habe den Schlauch nicht stillgelegt. Habe das Boot vor kurzem gekauft und vorige Woche die erste Probefahrt gemacht. War gleich mal sehr enttäuscht, weil wir kaum bzw. sehr langsam ins gleiten gekommen sind. Stromaufwärts gar nicht und stromabwärts mussten sich erst 2 Personen in den Bug setzen und dann dauerte es noch ca. 30 Sekunden bis wir in Gleitfahrt waren. Und da drehte der Motor nicht mehr als 4200 Umdrehungen. Gas nimmt er auch schlecht an. Dachte erst es liegt an der Schraube. Hab sie getauscht, hat allerdings auch nix geändert.

Zu Hause angekommen hab ich den Motor inspiziert und den besagten Schlauch entdeckt. Mit meiner zweiten Vermutung dass es nun an diesem Schlauch liegt, weil dieser auch sehr porös ist und Löcher hat lieg ich nun auch falsch.

Meine letzte Vermutung sind nun verdreckte Vergaser. Bin am Überlegen diese selbst zu reinigen oder gleich ein komplettes Motorservice machen zu lassen.
Nachdem der Vorbesitzer anscheinend seit 2006 nicht mehr mit dem Boot gefahren ist, wäre das vielleicht die beste Lösung? Oder habt ihr noch andere Tipps.

PS: Im Moment messe ich die Geschwindigkeit Pi mal Daumen, denn den Heckgeber des Fishfinder hat der Vorbesitzer auch geschrottet. Der neue Ersatzteil kommt erst Mitte Juni.

LG
Christoph

haschibischel
22.05.2009, 13:06
hallo,

kannst du mal deine bootinfo eingeben,
wäre schon gut zu wissen was du fährst,
ich halte es so das ich immer einen kundendienst machen lasse,
wenn ich ein neues boot habe,
da weiß ich das alles ok ist,
sind ja 70 ps,
30 sec. gleitfahrt muß du schon ein großes boot fahren,:confused-

chris1981
22.05.2009, 13:38
Sorry...
Schon ergänzt.
Es ist ein Zodiac Medline 1 mit 480 Länge.

Vom alten Boot, ein Wiking Saturn mit 50PS bin ich einen "Blitzstart" :cool:
gewohnt. Das macht den Unterschied zur jetzigen Situation natürlich noch viel extremer. Das Zodiac ist wesentlich schwerer und der jetzige Motor nur 20PS mehr. Mir ist schon klar dass das Zodiac im Vergleich zum Wiking langsamer aus dem Wasser kommt. Ich denke trotzdem dass der Motor was hat.

LG

hobbycaptain
22.05.2009, 13:45
das Medline 1 müsste mit dem 70er Yamaha gut motorisiert sein und fast in Gleitfahrt springen. Vmax müssten damit ca. 65 km/h sein (allein und leicht), wenn nicht mehr.
So wie Du das schilderst ist da entweder eine viel zu steile Schraube drauf oder der Motor läuft nicht sauber.

haschibischel
22.05.2009, 14:00
hallo,

wurde auf einem medline 1 angesteckt,
4 erwachsene und 2 kinder und kam noch gut aus dem wasser,
hatte 50ps dran,
mach einen kundendienst,:ka5: