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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum ich den umgekehrten Weg gegangen bin und vom Festrumpf aufs Schlauchboot kam


Cosworth
21.12.2010, 13:20
Um den anderen Thread nicht kaputtzumachen antworte ich hier.
Ich hatte ja viele Jahre ein Crestliner Festrumpfboot, 5mtr. mit Volvo Penta Innenboarder. Und nun "nur" noch ein Schlauchbot.
Früher stand das Crestliner bei mir im alten Haus im Carport und im jetzigen Haus in der Garage. Ein Kumpel hat auf Pag in Kroatien ein Grundstück und hat mir angeboten das Boot dort zu lassen (kostenlos). Wunderbar, spare ich mir das gegurke mit dem Trailer. Nach ein paar Jahren hat er aber einen Teil des Grundstücks an eine Bootswerkstatt vermietet, ich hätte ab dann also nicht wenig blechen dürfen. Dann kam die Überlegung in Deutschland was zu mieten um das Boot unterzustellen (meine Garage ist mittlerweile mit 4 Autos gefüllt davon 2 Young/Oldtimer), nur wenn ich dann anfange die Kosten hochzurechnen für Stellplatzmiete, Wartungskosten, Anmeldung in Kroatien, Versicherung usw. Dann kann ich mir genausogut ein Boot im Urlaub mieten und habe das ganze drumherum nicht an der Backe.
Dann hatten wir 2009 unsere Unterkunft bei einem Campingplatz zwischen Novi Vinodolski uns Senj, dort habe ich einen Schlauchbootfahrer kennengelernt welcher mir die Vorzüge eines Schlauchbootes nähergebracht hat. Zusätzlich dachte ich mir Camping ist eigentlich auch nicht blöd, ist irgendwie viel lustiger als im Apartement zu sitzen. Einen Faltcaravan hatte ich zuvor schon aus einem anderen Grund gekauft, also hies es das nächste mal Camping.
Zwei Anhänger an einem Auto machen sich jedoch schlecht,
Erster Punkt fürs (zerlegbare Schlauchboot)
Auch war am Crestliner immer irgendwas anderes, so daß ich im Urlaub oft wenig gefahren bin. Beim Schlauchboot schmeiße ich mir zur Not den Aussenborder in den Kofferraum und fahr zur Werktstatt, oder zerlege den wie letztes Jahr auf der Mauer vom Campingplatz (der in Deutschland vorm Urlaub neu eingebaute Impeller war nach 5 Stunden hinüber...)
2. Punkt fürs Schlauchboot.

Das Festrumpfboot braucht einen Stellplatz, einigermaßen günstig zu haben nur im Freien, allerdings altert da alles vom Trailer übers Boot im Zeitraffer wie ich feststellen durfte. Das Schlauchboot hänge ich mir an die Decke oder pack es zerlegt in den Keller.
3. Punkt fürs Schlauchboot.

Im Schlauchboot erreiche die selben Fahrleistungen wie zuvor im Festrumpfboot, das ganze mit nicht mal einem Viertel der Motorleistung und demenstprechend deutlich weniger Verbrauch trotz Zweitakter (min. -50%)
4. Punkt

Ich habe mich vor dem Kauf informiert und mir dann gezielt ein Wiking zugelegt und das Ding geht wirklich für ein Schlauchboot verdammt gut durch die Wellen in Kroatien. Das Festrumpfboot ist hier aber trotz allem natürlich überlegen.
1. Punkt fürs Festrumpf

Fahrkomfort bei geringem Wellengang identisch, bzw. Schlauchboot durch die Luftsitze sogar etwas besser.

Der größte Nachteil den ich bisher festgestellt habe, man wird im Schlauchboot eher Nass, da die "Bordwände" naturgemäß flacher sind.
Kann man aber mit einem Cabrioverdeck in den Griff bekommen.
Aufbauzeit beim Schlauchi eine gute Stunde (mit Scheibe, Lenkrad, Holzboden...) das mache ich direkt am Meer und Rolle es dann nur rein.
Festrumpfboot sollte man kranen, nur reiche Leute slippen selber (die Folgekosten und Schäden beim Slippen im Salzwasser sind teilweise heftig)
Wir haben auf Cres mehrer Toren gemacht mit bis zu etwa 80 Tageskilometer, viel weiter bin ich früher mit dem großen auch nicht gefahren.

Für mich persönlich steht es 4:1 fürs Schlauchboot.
Wenn es nur um Komfort geht, sieht die Sache natürlich anderst aus.
Aber für 2-3 Wochen Spaß im Jahr einen riesen Klotz am Bein muß nicht sein.

uli_hd
22.12.2010, 08:58
Sorry Markus,

aber bei deiner ganzen Vergleicherei frage ich mich

"werden hier nicht Äpfel mit Birnen verglichen".:gruebel:

5m Festrumpf mit einem Draco 380. Aber für dich scheint's zu passen 4:1 und das ist das Wichtigste.

Uli

KlausB
22.12.2010, 12:55
In einigen Punkten passt der Vergleich aber auch zum Vergleich Rib - zerlegbares...

Cosworth
22.12.2010, 12:56
Klar sinds Äpfel und Birnen, aber ich war ehrlich gesagt positiv überrascht.
Man muß halt ganz klar für sich selber abwägen was einem wirklich wichtig ist.
Und für mich persönlich überwiegen ganz klar die Vorteile des Schlauchbootes, ich will im Urlaub aufs Wasser und mit dem Boot Spaß haben, will Schnorcheln und evtl. mal Wasserski oder Tube fahren, auch mal einen größeren Tagesausflug machen und all das erfüllt das Schlauchboot für mich absolut zufriedenstellend. Ein Nachteil des Schlauchis fällt mir noch ein, der Stauraum ist natürlich deutlich kleiner. Aber Badesachen, Lumas, Schnorchelausrüstung und Verpflegung haben wir bisher immer untergebracht ;)

Wenn jemand den maximalen Komfort sucht und mehrtägige Touren fahren will, für den gibt es sicher bessere Alternativen.
Aber jeder "Aufsteiger" sollte sich vorher im klaren sein, was er sich zusätzlich auflastet und fragen "brauche und nutze ich das so wirklich?"

@ Klaus: Richtig, eigentlich ist man mit einem RIB in einem solchen Vergleich schon näher am Festrumpfboot als am Schlauchboot.

Waverider40
12.01.2011, 22:33
DANKE Markus für den Interessanten Beitrag !
Auch ich hab schon immer mal wieder hin- und her überlegt was wohl die nächste Größe sein könnte.
Natürlich ist mehr Komfort reizvoll, auch die bessseren Fahreigenschaften eines Festrumpfes/RIBs unter Wellengang lassen mich in gewissen Situationen erneiden.

Aber, und da stimm ich dir inzwischen zu:
Für 3 Wochen HAUPTurlaub verzichte ich gerne auf Warteschlangen vor der Tanke und geh mit 25L Rot direkt an den Hahn.
Auch wenn's um das slippen oder Kranen geht muß Infrastruktur vorhanden sein, um an WE nicht in Schlangen stehn zu müssen.
Und, entweder Wohnwagen oder Boot. Heute krieg ich das ganze Schlamassel in den Kofferraum und in 1Stunde ist's fahrbereit.

Wir wollen ja auch niemand überzeugen, sondern nur unsere Meinung rüberbringen.
Vor allem, wenn jeder ein Schlauchboot fahren würde, dann wär uns eh schon die Luft ausgegangen :lachen78:

Gruß Martin

Cosworth
13.01.2011, 13:13
So isses :chapeau:

Da fällt mir noch ein Vorteil ein, mit dem Schlauchi fahre ich in Buchten und Flachwasserbereiche da hätte ich mich mit dem Festrumpf im Leben nicht hingetraut. Kann bei Bedarf direkt auf dem Strand parken :ka5:

Ich will keinem den Aufstieg ausreden, aber naturgemäß sieht man bei einem solchen Vorhaben zu 90% nur die besseren Seiten und die verbleibenden 10% werden dann oft schöngeredet. Steht das Ding dann vor der Tür und der erste Urlaub ist rum dann ist man schlauer, aber dann ist es eben schon zu spät.

achim
14.01.2011, 08:30
Hallo Markus,

sehr interesanter Bericht, ich kann deine Argumente nachvollziehen. Ich glaube das viele sich bei so einem Schritt selbst im Wege stehen, denn wer macht schon gerne einen "Rückschritt", auch wenn das manchmal der bessere Weg ist.

Viele Grüße Achim

Um den anderen Thread nicht kaputtzumachen antworte ich hier.
Ich hatte ja viele Jahre ein Crestliner Festrumpfboot, 5mtr. mit Volvo Penta Innenboarder. Und nun "nur" noch ein Schlauchbot.
Früher stand das Crestliner bei mir im alten Haus im Carport und im jetzigen Haus in der Garage. Ein Kumpel hat auf Pag in Kroatien ein Grundstück und hat mir angeboten das Boot dort zu lassen (kostenlos). Wunderbar, spare ich mir das gegurke mit dem Trailer. Nach ein paar Jahren hat er aber einen Teil des Grundstücks an eine Bootswerkstatt vermietet, ich hätte ab dann also nicht wenig blechen dürfen. Dann kam die Überlegung in Deutschland was zu mieten um das Boot unterzustellen (meine Garage ist mittlerweile mit 4 Autos gefüllt davon 2 Young/Oldtimer), nur wenn ich dann anfange die Kosten hochzurechnen für Stellplatzmiete, Wartungskosten, Anmeldung in Kroatien, Versicherung usw. Dann kann ich mir genausogut ein Boot im Urlaub mieten und habe das ganze drumherum nicht an der Backe.
Dann hatten wir 2009 unsere Unterkunft bei einem Campingplatz zwischen Novi Vinodolski uns Senj, dort habe ich einen Schlauchbootfahrer kennengelernt welcher mir die Vorzüge eines Schlauchbootes nähergebracht hat. Zusätzlich dachte ich mir Camping ist eigentlich auch nicht blöd, ist irgendwie viel lustiger als im Apartement zu sitzen. Einen Faltcaravan hatte ich zuvor schon aus einem anderen Grund gekauft, also hies es das nächste mal Camping.
Zwei Anhänger an einem Auto machen sich jedoch schlecht,
Erster Punkt fürs (zerlegbare Schlauchboot)
Auch war am Crestliner immer irgendwas anderes, so daß ich im Urlaub oft wenig gefahren bin. Beim Schlauchboot schmeiße ich mir zur Not den Aussenborder in den Kofferraum und fahr zur Werktstatt, oder zerlege den wie letztes Jahr auf der Mauer vom Campingplatz (der in Deutschland vorm Urlaub neu eingebaute Impeller war nach 5 Stunden hinüber...)
2. Punkt fürs Schlauchboot.

Das Festrumpfboot braucht einen Stellplatz, einigermaßen günstig zu haben nur im Freien, allerdings altert da alles vom Trailer übers Boot im Zeitraffer wie ich feststellen durfte. Das Schlauchboot hänge ich mir an die Decke oder pack es zerlegt in den Keller.
3. Punkt fürs Schlauchboot.

Im Schlauchboot erreiche die selben Fahrleistungen wie zuvor im Festrumpfboot, das ganze mit nicht mal einem Viertel der Motorleistung und demenstprechend deutlich weniger Verbrauch trotz Zweitakter (min. -50%)
4. Punkt

Ich habe mich vor dem Kauf informiert und mir dann gezielt ein Wiking zugelegt und das Ding geht wirklich für ein Schlauchboot verdammt gut durch die Wellen in Kroatien. Das Festrumpfboot ist hier aber trotz allem natürlich überlegen.
1. Punkt fürs Festrumpf

Fahrkomfort bei geringem Wellengang identisch, bzw. Schlauchboot durch die Luftsitze sogar etwas besser.

Der größte Nachteil den ich bisher festgestellt habe, man wird im Schlauchboot eher Nass, da die "Bordwände" naturgemäß flacher sind.
Kann man aber mit einem Cabrioverdeck in den Griff bekommen.
Aufbauzeit beim Schlauchi eine gute Stunde (mit Scheibe, Lenkrad, Holzboden...) das mache ich direkt am Meer und Rolle es dann nur rein.
Festrumpfboot sollte man kranen, nur reiche Leute slippen selber (die Folgekosten und Schäden beim Slippen im Salzwasser sind teilweise heftig)
Wir haben auf Cres mehrer Toren gemacht mit bis zu etwa 80 Tageskilometer, viel weiter bin ich früher mit dem großen auch nicht gefahren.

Für mich persönlich steht es 4:1 fürs Schlauchboot.
Wenn es nur um Komfort geht, sieht die Sache natürlich anderst aus.
Aber für 2-3 Wochen Spaß im Jahr einen riesen Klotz am Bein muß nicht sein.