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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Weg von der Badewanne zum zerlegbaren 8 Meter Schlauchboot


Muldepirat
20.09.2012, 07:00
Mit dem Virus das Wasser zu befahren habe ich mich zu Ostern 1991 infiziert. Auf einer Osterveranstaltung mit Jugendlichen, fanden wir im Ufergebüsch der Mulde eine angeschwemmte Badewanne aus verzinktem Blech. Es mußte einfach ausprobiert werden ob das Ding dicht ist. Es war dicht. Was stand da noch dem Versuch im Wege ob es auch schwimmt. Unsere zwei Draufgänger mußten es sofort ausprobieren. Einsteigen und das fahren war kein Problem. Nur beim aussteigen schöpften sie Wasser, was bei 5° C nicht gerade angenehm ist.

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Um das Gefährt „fahrtauglich“ zu machen wurde das Ufer weiter durchstöbert. Die Idee war, es wie ein Eingeborenenkanu aus der Südsee her zu richten.

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Die benötigten Utensilien waren in der näheren Umgebung schnell gefunden. Das Hochwasser hatte doch den einen oder anderen Müll zurück gelassen. Ein vom Biber gefällter alter Baumstumpf wurde der Ausleger. Um den Auftrieb noch zu erhöhen fand sich ein kaputtes Faß, das auf den Ausleger gebunden wurde. Mit Strick und ein paar Ästen war das Gefährt fertig.

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Funktioniert hat es. Keine Gefahr des kenterns mehr. Nur der Abstand zwischen Wasseroberfläche und dem Wannenrand. Na ja der war nicht sehr groß wenn man sich zu zweit hinein wagte.

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Mit einer alten Zeltplane aus Armeebeständen versuchten unsere beiden Draufgänger zu segeln. Wäre ich nicht dabei gewesen, würde ich es nicht glauben, das so etwas geht. Selbst flußaufwärts schafften es unsere beiden.

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Anderen Wassersportlern kam das Gefährt dann doch seltsam vor. „ Nischd wie wegg!“ war ihre Devise.

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1993 habe ich dann 5 Badeboote angeschafft, da ich damals das Geld für ein gutes Boot nicht hatte. Und nach mehreren Probefahrten auch intensiv auf unseren Gewässern eingesetzt. Erstaunlicherweise haben die Badeboote bis auf 5 oder 6 kleine Löcher die Jahre bis heute überstanden. Die Reparaturen waren für mich kein Problem. Um sie besser handhaben zu können habe ich sie mit Nirostaketten und Feuerwehrkarabinern zu diesem Gefährt verbunden, das uns so manchen Flußkilometer und so manches Wochenende getragen hat.

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1995 bot sich die Gelegenheit aus Beständen der ehemaligen NVA zwei 5,50 Meter lange Brückenbaupontons zu kaufen. Die haben mir bis zum Jahre 2010 treue Dienste geleistet. Aber nach über 40 Jahren der Benutzung war es selbst für mich nicht mehr möglich sie weiter sicher und funktionsfähig zu halten. Das Material war einfach zu sehr gealtert und porös geworden. Einmal mit Seifenlauge eingerieben, da sah man es. Die porösen Stellen zählten nicht nach hunderten, das war noch mehr. Beide Boote mit einer neuen Haut zu überziehen hätte ohne Arbeitszeit ca.
5000,00 € gekostet. Irgendwie Zeit sich etwas neues anzuschaffen.

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Gebastelt habe ich schon immer gern. Was lag da näher wenigstens ein Boot mit einem Motorantrieb aus zu statten. Angefangen es mit zwei 120 Watt Rhino Kobolt Außenbordmotoren. Die ich auch jetzt noch manchmal benutze wenn die Wassertiefe keine andere Motorisierung zuläßt. Da in unserer Gegend eine ganze Reihe von Gewässern nur mit elektrischem Antrieb befahren werden dürfen. Oder wenn ich in völliger Ruhe die Natur genießen will.
Zur Befestigung habe ich aus Verzinktem ½ Zoll Wasserrohr ein Gestell gebogen und verschweißt , daran dann die ersten Motoren fest montiert. Um das Gestell am Boot zu befestigen habe ich verschiedene Schlaufen auf der Bootshaut angeklebt und ein Gestell gebaut, das auf dem Holzboden aufliegt, in den der Bügel der über die Tube geht hineingesteckt. Alles wird mit Federsteckern gesichert. Zum steuern habe ich aus Holz ein einzelnes Ruderblatt hergestellt. Es hat sich aber herausgestellt, das auch bei entsprechender Läge die Steuerkräfte zu hoch waren. Die Steuerbarkeit ließ doch zu wünschen übrig.

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Die Motoren wurden immer mehr bis zum Schluß 6 Rihnos daran hingen. Auch hier habe ich wieder einen Test gemacht. Der aber auf unserem Pool stattfand.

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Das Gestell war eindeutig zu schwach dimensioniert. Die 6 Motoren mit ihren 720 Watt haben es verbogen und unter das Boot gedrückt. Also wurde wieder ein Umbau fällig. Zu erst eine Verstärkung.

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Um die Schubkraft zu erhöhen habe ich bei den Hafenschleppern eine Anleihe genommen und die um die Schrauben eine Kortdüse gebaut. Das hat zwar ca. 1 km/h Geschwindigkeit gekostet, aber es hat die Schubkraft bei geringen Geschwindigkeiten deutlich erhöht. Die Steuerbarkeit und die Steuerkräfte haben sich erst verbessert als ich das Boot mit zwei Ruderblättern ausgestattet habe, die dann noch den Schraubenstrom der zwei mittleren Motoren zum steuern mit benutzen. Genau so wie die Ruderblätter habe ich die Kortdüsen aus Polyurethanhartschaum gegossen.

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Als wieder einmal ein „Großtransport“ auf dem Wasser anstand und ich das alleine bewerkstelligen mußte, war die Idee geboren warum denn nicht beide Boote zu einem Schubverband verbinden.
Also noch zwei Gestelle gebogen und geschweißt. Verbunden werden sie mit gesteckten ½ Zollrohren und Federsteckern gesichert. Um die seitlichen Kräfte auf zu fangen die zum Beispiel bei Kurvenfahrten auftreten wurden auf den Außenseiten Schlaufen angebracht, durch die die Rohre geführt werden, die die Boote auf der Außenseite verbinden. Damit die Rohrenden nicht in die Bootshaut verletzen können und die Kräfte an den Enden der Rohre auf den Holzboden der Boote übertragen werden konnten, wurden auch noch dort Halterungen gebogen.

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Stellte sich noch die Frage nach der Motorisierung. Auch die war schnell geklärt Ich hatte einen 24 Volt E- Motor gefunden der 1152 Watt leistete. Schnell waren 5 Stück davon angeschafft und das Aufnahmegestell gebaut. In der Zwischenzeit waren alle Verbindungen so umgebaut, das sie steckbar waren und so von mir allein gehandhabt werden konnten. Wieder war das Problem da, das die Motoren unter das Boot gedrückt wurden. Mit zweckentfremdeten Material aus dem sonst Schuhe herstellt werden, wurde eine Halterung gebaut, die ich an die Bootshaut kleben konnte, auf der die Motorenhalterung zusätzlich auflag.

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Nach mehreren Probefahrten und einigen Änderungen funktionierte es dann so wie gedacht.

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Da der Schlauchdurchmesser ca. 60 cm beträgt war das längere sitzen auf den Schläuchen unbequem. Die Unterbringung der Batterien war noch ein Problem. Das aber mit dem Einbau eines Zwischenbodens gelöst wurde. Darunter verschwanden die Batterien und es stand wieder genügend Ladefläche zur Verfügung. Um eine vernünftige Reichweite zu erhalten sind natürlich entsprechende Batteriekapazität notwendig so um die 2000 Ah . Mein Fitnesscenter, da eine 70 Ah Batterie 25 kg wiegt. Wenn es auf längere Tour geht dann ist noch ein auf 24 Volt umgebautes Notstromaggregat mit dabei. Wie gesagt, irgendwann war die Zeit dieser Boote einfach abgelaufen. Es wurde Zeit sich nach etwas anderem um zu sehen.

Als ich mich in Europa umgesehen hatte war das für mich ernüchternd. Ein zerlegbares Schlauchboot da war hier bei 7,50 Meter Schluß. Was aber das problematischste war, war die Breite von 2,65 m. Jeder Transport im aufgeblasenen Zustand würde im Straßenverkehr Probleme bereiten. Also weiter suchen. Mit den Amerikanern wurde ich nicht handelseinig, da die Vorstellungen doch sehr weit auseinander gingen. Wohin dann. In China fand ich zwei Firmen die Boote in dieser Größenordnung mit zerlegbarem Boden bauten. Mein eigentlicher Favorit war 8,50 Meter lang. ABER auch 2,65 Meter breit und was noch problematischer war, 500 kg schwer. Alleine zu handhaben also unmöglich. Dabei nur eine Nutzlast von 1750 kg. Fazit, weiter suchen. Bis ich auf eine Firma traf für die es kein Problem war ein zerlegbares Schlauchboot von 8 Metern Länge und 2,45 Metern Breite und 2000kg Nutzlast zu bauen. Nach zwei E-mails waren wir uns einig, die Rechnung da, und bezahlt. Schon am nächsten Tag kam die Bestätigung aus China, daß das Geld eingegangen war und sie mit der Produktion beginnen. Welch ein Wunder das Geld war schneller in China als wenn ich von meiner Bank auf ein Konto das bei der Bank, auf der anderen Straßenseite ist überweise.

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Drei Wochen später kam wieder eine E-mail, das alles fertig, verpackt und auf den Weg zum Hafen ist. Es wurde mir mitgeteilt in welchem Container, mit welchem Schiff es transportiert und wann es in Hamburg eintreffen würde. Über die Transportkosten war ich dann doch etwas erstaunt. Von Shanghai bis Hamburg mußte ich für vier Schlauchboote 380 US $ bezahlen( ca. 12000 km ). Von Hamburg bis Wurzen 400 € (ca. 450 km). Nach der Verzollung, der Überweisung der Mehrwertsteuer und der Hafenkosten, trafen die Boote zehn Wochen nach Auftragserteilung bei mir ein. Insgesamt muß ich sagen es war eine angenehme und unkomplizierte Art mit den Partnern in China Geschäfte zu machen. Sofort nach dem Eintreffen der Boote eins auspacken und aufbauen war Pflicht. Die Freude und Neugier auf die neuen Boote war doch zu groß. Beim Aufblasen wurde es immer größer. Jetzt noch zur Zulassung nach Dresden ins Wasserschiffsartsamt.

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In Deutschland gibt es keinen Importeur für diese Boote, allerdings in Französisch Guyana. Da Französisch Guyana ein Teil Frankreichs ist und deshalb zur EU gehört, war eine Konformitätserklärung 94/25 vorhanden. Somit stand einer Zulassung durch die Behörden nichts mehr im Weg. Ein paar dumme Fragen mußte ich mir beim WSA doch gefallen lassen. Ob ich die Boote denn gewerblich nutzen will. Natürlich will ich das nicht. Also ab nach Hause und die Nummernschilder angebracht.

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Da wir selbst fünf Kinder haben, brauche ich mit einer Nußschale nicht an zu fangen. Dazu kommt noch das vier davon ADS haben und somit einen ausgesprochenen Bewegungsdrang verspüren. Mit einer Länge von 6 Metern ist der Innenraum des Bootes so, das sie sich während der Fahrt auf dem Boot bewegen können. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur einen ganz normalen Autoanhänger auf dem alles transportiert werden mußte und vor Ort aufgebaut wurde.

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Um den Aufbau zu beschleunigen habe ich immer ein Notstromaggregat und ein umgebautes Luftsprudelbad aus der Badewanne benutzt. Das reicht zwar nicht für den Druck von 0,25 bar. Der Rest muß eben mit der Fußpumpe erledigt werden.

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So ist es zu schaffen das vom ersten Handgriff bis zur Abfahrt nur ca. 45 min vergehen.

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Nur Motorbootfahren mit unseren Kindern, na ja. Wenn sich die Möglichkeit bietet, kommt hinten noch ein anders Boot in den Schlepp.

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Unsere Kinder können sich an den geeigneten Stellen austoben

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Wenn ich alleine das Boot zu Wasser bringen muß, oder die Stelle ungünstig ist, habe ich ein Gestell mit Rollen gebaut, auf dem es ganz leicht ins Wasser gleiten kann.
Angefangen habe ich mit einem alten 25 PS Evinrunde. Eigentlich war damit das Boot hoffnungslos untermotorisiert. Die erreichbare Geschwindigkeit war mit 25 km/h stromaufwärts und 32km/h stromabwärts auf der Elbe vertretbar. Eine Macke des Motors machte doch erheblich zu schaffen. Scherstifte hatten nie das lange Leben. Der Motor lief oft im oberen Leistungsbereich. Die Konsequenz hieß stärkerer Motor. Da bot sich der Volvo Penta ML mit 40 PS und Pinnensteuerung an. Wieder mal nicht richtig überlegt. Auf einer Fahrt von 120 km habe ich dann gemerkt, Pinne ist etwas für kurze Strecken bei dieser Motorisierung oder wenn schon Pinne, dann weniger PS. Ich hatte die Lenkkräfte völlig unterschätzt. Ich bin kein Muskelprotz der diese Belastung so einfach weg steckt. Am Ende der Fahrt war ich völlig fertig. Auch bei der Montage an das Boot machen die 78 kg Gewicht des Motors einem schon ganz schön zu schaffen. Ansonsten hat mich dieser etwas durstige Motor allerdings mit seiner Robustheit überzeugt. Die Geschwindigkeit hat sich auf 32 km/h stromaufwärts und 39km/h stromabwärts auf der Elbe gesteigert.

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Das auf und abbauen, gerade wenn man mit vielen Kindern unterwegs ist, wurde langsam lästig. Abhilfe konnte da nur ein entsprechender Bootsanhänger schaffen. Die Suche dauerte dann doch etwas länger aber mit 7,70 Metern Länge fand sich dann doch noch das entsprechend Gefährt. Der lange Überhang am Heck machte sich ungünstig bemerkbar.

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Mit einem Hilfsgestell aus 100 x 100 mm Holzbalken war das Problem schnell beseitigt

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In der Erholungsphase nach einer schweren Op an zwei unserer Kinder, machte sich die Größe des Bootes bezahlt.

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Einfach zwei Liegestühle auf das Boot gestellt und schon konnte es losgehen.

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So konnten sich die beiden ausruhen und den Ausflug nach Dresden genießen. Natürlich war das ein Fotomotiv für die Passagiere der Ausflugsdampfer auf der Elbe. Zwei Liegestühle auf einem Schlauchboot, das hatte bestimmt noch keiner gesehen.

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Als wir in Dresden am Hafen Pieschen vorbeifuhren ließen die Feuerwehrleute Übung Übung sein und mußten einfach zuschauen.

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So mancher Schlauchbootfahrer der sein Boot nur mit Muskelkraft antreibt hat sich überschätzt, wie der Opa mit seinem Enkel der recht hilflos auf der Elbe trieb. Also Enkel und Opa ins Boot geholt. Das Badeboot quer auf den Bug und die beiden bis zu ihrem Ziel mitgenommen. So ging es noch etlichen andere die dann im Schlepp ihre Fahrten beendeten.

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Als ich mit diesem Boot angefangen habe zu fahren, endete fast jede Fahrt auf dem ich einem Boot der Wasserschutzpolizei begegnete mit einer Kontrolle. So ein Boot hatte die ja auch noch nicht gesehen. Tja Beamte sind nun auch manchmal neugierige Menschen. Ich kann mich über die WSP nicht beschweren, alle waren freundlich. Als ich mit einem defekten Zündkondensator am Ufer festlag und am reparieren war, kamen sie an und fragten ob sie mich in Schlepp nehmen sollte. Da ich fast fertig mit der Reparatur war, brauchte ich das Angebot mich an zu nehmen.
Das andere Mal war ich gerade dabei das Boot aus dem Wasser zu holen, da ich alleine war, und das Boot nicht gut auf dem Hänger lag haben die beiden Beamten der WSP mir geholfen dem Boot auf dem Hänger eine bessere Position zu geben. Danach folgte an Land die übliche Kontrolle.

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Im Winter war wieder Bastelzeit. Da wurde aus viel Eisenrohr ein Grundgerüst, das auf das Boot passt in dem dann übernachtet werden kann.

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Leider stellte sich bei einem Versuch auf dem Wasser heraus, das die ganze Konstruktion zu Kopflastig war.

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Glücklicherweise noch im Rohbau und noch nicht beplankt mußte der Winkelschleifer seine Arbeit verrichten. Das Ergebnis war ein totaler Umbau. Vierzig Zentimeter geringere Höhe und nur noch Platz für zwei Schlafgäste. Jetzt im Winter wird an der Komplettierung gearbeitet. Mehr als 1000 kg darf Boot und Aufbau ja nicht wiegen, da der Anhänger ja nur ein zulässiges Gesamtgewicht von 1300 kg hat.

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Auf längeren Fahrten und wollte ich es bequemer haben. Es mußte ein Stärkerer Motor mit Fernsteuerung und Steuerstand her.

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Bei ebay konnte ich einen Force mit 70 PS inklusive Quicksilver Fernschaltung ersteigern. Jetzt war wieder Basteltalent gefragt. Der Steuerstand mit Verglasung mußte gebaut werden. In dem auch eine Teleflex Lenkung und die Befestigung der Quicksilverschaltung integriert wurde. Bei der ersten Testfahrt machten dann die 70 PS mächtig Dampf. Aber der zerlegbare Boden machte sich mit seiner Instabilität negativ bemerkbar. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit begann sich der Boden wellenartig zu bewegen. Und der Motor drückte das Heck herunter. Das Boot fuhr stromaufwärts bei 42 km/h nicht durch das Wasser, es pflügte durch das Wasser. Es schaufelte Eimerweise das Wasser ins Boot. Am Ende der ersten Probefahrt hatte ich bestimmt 200 Lieter Spitzwasser in meinem Boot gesammelt. Als erstes mußte der Boden steifer werden. Mit einem 1 Meter breitem und 5 Meter langem Gestell aus 25 x 25 mm Stahl Vierkantrohr, das in sich auch noch quer versteift ist, ging es los. Um das Gestell am Boden befestigen zu können habe ich in das Gestell M10 Einschlagmuttern eingeschweißt. Anschließend in einer Verzinkerei das Gestell verzinken lassen.
Das Gestell kommt unter den Holzboden und von oben wird der Holzboden mit Schrauben
an dem Gestell festgeschraubt. Weiter geht es mit der Montage des Steuerstandes und des Motors.

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Auf der nächsten Probefahrt war das Problem der Wellen Bewegung des Bodens Geschichte.

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Der Motor drückte aber weiterhin das Heck herunter. Logische Konsequenz. Der Spiegel muß mit abgestützt werden. Die auftretenden Schub- und Zugkräfte müssen auf den ganzen Boden und das Metallgestell darunter gleichmäßig verteilt werden. Aus 8 x40 mm Flacheisen und 25 x 45 mm Vierkantrohr war die entsprechende Abstützung schnell gebaut. Um die Abstützung mit dem Metallgestell verbinden zu können wurden in das Gestell noch zusätzliche Muttern eingeschweißt.
Dann hieß es wieder alles zusammenbauen und probefahren.

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Die Abstützung ist natürlich eine Stolperfalle. Die Autoverwertung ist nicht weit und eine mit Kunstleder bezogene Rückbank war sofort verfügbar. Mit wenigen Handgriffen war die dafür notwendige Halterung zusammengebaut Die eine oder andere Fahrt war schon wieder absolviert, dann stieß ich auf einen Hydro SE 300.
Bestellt und angebaut war er schnell. Die Wirkung war erstaunlich. Bei einer deutlich geringeren Geschwindigkeit kam das Boot zum gleiten und der Benzinverbrauch sank erheblich. Bei Fahrten mit geringer Beladung ist Bug und Heck schwer und die Mitte hebt sich an. Der Steuerstand wird so wie er ist verschwinden und in die Mitte des Bootes rücken. So das im Boot eine bessere Verteilung erreicht wird.

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Von der praktischen Seite war der Steuerstand vorn im Bug eigentlich die beste Lösung. Wenn es regnete konnte schnell eine Plane von vorn bis hinten über das Boot gezogen werden und alle saßen im trockenen.

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Viele Sachen sehen noch recht provisorisch aus. Erst kommt das Praktische, es muß funktionieren. Dann kommt die Estetik. Langsam zieht der Herbst ein. Nächstes Jahr im Frühjahr ist vieles neu gebaut.


Christian

Techn. Daten

Länge: 8 Meter
Boden: Holzboden in 10 Segmenten
Max. Personenzahl 18
Nutzlast 2000kg
Max. Motorisierung 85 PS

DschungisKahn
20.09.2012, 07:18
Servus Christian,

2 Liegestühle im Schlauchi?? :futschlac

pass auf die Maschinenwellen auf - bei der Länge des Bootes wird sowas urplötzlich äußerst kritisch. An der Donau, an total harmlosen Stellen in der Strömung, haben sich hinter einem größeren Berufsschiffer in Bergfahrt, warum auch immer, riesige Heckwellen ausgebildet, ein zu schneller Innenborder ist mit seinem kompletten Teil als U-Boot unter Wasser gewesen. Das wird Dir mit dem Schlauchi nicht passieren, aber wenn es dumm läuft wird es den langen Rumpf extrem durchbiegen - häng da nicht zuviel ps dran...

allzeit gute und sichere fahrt

Holländer
20.09.2012, 07:43
Hallo Christian,

danke für dein ausfühliche Berichterstattung :cool:

Hat richtig spaß gemacht zu lesen..:chapeau:

Gruß,

Frank :)

Comander
20.09.2012, 07:45
Ja du bist mir ja einer........http://www.guzzi-forum.de/Forum/Smileys/default/respekt.gifhttp://www.guzzi-forum.de/Forum/Smileys/default/respekt.gifhttp://www.guzzi-forum.de/Forum/Smileys/default/respekt.gifhttp://www.guzzi-forum.de/Forum/Smileys/default/g015.gifhttp://www.guzzi-forum.de/Forum/Smileys/default/g015.gifhttp://www.guzzi-forum.de/Forum/Smileys/default/g015.gif

KlausB
20.09.2012, 07:57
Tolle Vorstellung! Das ist mal richtig individuell!

Muldepirat
20.09.2012, 08:08
Das mit dem durchbiegen ist mir ja schon passier. Deshalb habe ich den Boden ja auch verstärkt

Gruß Christian

Faro
20.09.2012, 08:32
Ein WAAAHNSINNIGES Boot! Tolle Sache!

Ich wusste gar nicht mahl das es so monströse Zerlegbare gibt..

DschungisKahn
20.09.2012, 10:26
Das mit dem durchbiegen ist mir ja schon passier. Deshalb habe ich den Boden ja auch verstärkt

Gruß Christian

schon klar, weil die Kraft des Motors nicht so leicht an den Rumpf übertragen werden konnte biegt er sich nach oben durch, jetzt wird er daran gehindert.

So - und jetzt kommen Wellen - der Luftbodenrumpf kann keine Wellen schneiden, er muss immer *oben drüber* und taucht nicht ein.

1. Welle - rumpf vorne wird angehoben - am Berg hebt er ab (je nach Geschwindigkeit) oder er *krabbelt* vorne mehr oder weniger surfend hinunter - beim kurzen Rumpf ist das Heck jetzt am Berg, bei Deinem 8m Teil erst die Mitte - jetzt wäre es toll, wenn die einzelnen Boden-Segmente *arbeiten* könnten, sind sie steif, dann kommen komische Sachen raus.

jetzt kommt die 2. Welle - beim versteiften Luftboden Rumpf und etwas höherer Geschwindigkeit gibt es jetzt die Vollbremsung wie wenn man gegen eine Mauer dözt, fährt man langsamer und kann der Rumpf sich dem *Gelände* anpassen, dann tuckert er die 2. Welle hoch....

fahr langsam, mach das Schlauchi nicht zu schwer (bau nicht zuviel Geraffel rein) und genieß die Ausfahrten wie bisher, ich wollt jetzt auf einen Donaufahrer verlinken (finde das jetzt nicht), der hat in sein Honwave jede Menge Staufächer, ein 2.Deck als Schlaffläche und einem Tunnelzelt obendrüber, eingebaut. Am End wars so schwer, dass es kaum mehr richtig in Fahrt kam.

Muldepirat
20.09.2012, 15:10
Deshalb muß du deine Fahrweise mit so einem langen Boot mit beweglichen Boden ändern. Die Wellen nicht quer zur Fahrtrichtung schneiden, sondern zusehen, soweit das möglich ist, das sie das Boot in Längsrichtung passieren. Das führt zwar zu einer verstärkten Krängung, aber senkt die Belastung insgesamt auf das Boot. Der bewegliche Boden ist auch nicht so beweglich, das er die Wellen so einfach mitmacht. Denn die einzelnen Bodensgmente weden durch Steckschienen von außen stabilisiert ( siehe Bild 20 ).

http://up.picr.de/11873614mu.jpg

Wenn du die Wellen quer zu deiner Fahrtrichtung durchschneidest hast du auch mit dem originalen Boden das gleiche Problem.

Mehr PS werde ich da auch nicht dranhängen. Da der Spritverbrauch mit dem 70 PS Motor fast genauso hoch ist wie mit dem 25 PS Motor bei etwa gleicher Beladung. So habe ich aber noch Leistungsreserver bei kritischen Momenten, oder wenn wieder einmal jemand an der Schleppleine hängt. Es ist völlig klar ein Rennboot ist es nicht und wird es nie werden. Aber ich habe hier viel Platz und bekomme alles Gepäck unter, selbst für Touen abseits jeglicher Zivilisation, wo du alles mitnehmen mußt. Es ist halt ein Arbeitspferd.

VG
Christian

Kuno
20.09.2012, 16:35
Hallo Christian,
einfach genial!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Grüße
KUNO

Muldepirat
20.09.2012, 16:55
Danke.

LG

Christian

Ralf
20.09.2012, 21:27
Großes Kino :cool:
Klasse:biere:
LG Ralf

Aia
20.09.2012, 21:28
ein neuer, geiler Thread!!!
Geiiiil:cool:

Icing
20.09.2012, 23:01
Der Wahnsinn!!:25587:

hätte noch ewig weiterlesen können!
Für mich ein ganz klarer TOP10 Beitrag.:cool:
Danke Christian:biere:

Muldepirat
21.09.2012, 05:54
Es tut mir leid, das ging leider nicht. Ich mußte den Beitrag kürzen da nur 20000 Zeichen für einen Beitrag freigegeben werden.

Viele Grüße

Christian

Heiko-L
21.09.2012, 21:35
...
beeindruckender Beitrag - klasse!

LG
Heiko-L

L938
21.09.2012, 23:25
Absolut geile Konstruktionen!
Riesen Respekt!
Gruß P.

Knochenkalle
22.09.2012, 10:37
Hallo Christian,

macht wirklich Spaß, diesen Beitrag zu lesen.
Freue mich schon auf die Fortsetzung. :chapeau:

Berny
29.09.2012, 08:00
Interessante Geschichte.
Die Bedenken von Jürgen teile ich absolut.
Ein zerlegbares Boot ist so gebaut, dass es sich über die Wellen "biegen" kann, jegliche Änderung dieser Konstruktion kann eine Beschädigung nach sich ziehen, mit 5 Kindern auf dem Wasser schon etwas bedenklich.
Ich würde hier auch eher Rückbauen und lieber etwas langsamer durch die Wellen pflügen.

Schon mal darüber nachgedacht, das ganze in ein Rib zu verwandeln oder eines aus China zu holen?
Bei den zerlegbaren Booten bieten die Schläuche die notwendige Stabilität, bei Ribs der Bootsrumpf.
Deshalb sind Versuche, den Boden eines Zerlegbaren stabiler zu machen oft kontraproduktiv.

Bei deinen Bastelkünsten und den diversen Berichten hier im Forum (Wega und Gerds Ribbauprojekt) könntest ev ein eigenes Rib verwirklichen.
Nur so ein Ideenansatz.

Ansonsten liebe ich solch Pioniergeist, insbesondere die Versuche mit der Badewanne :chapeau:
Seid ihr bei den Pfadfindern gewesen? :lachen78:

Hubert_69
29.09.2012, 13:17
Wie kommt man auf die Idee, sowas seinem Schlauchboot an zutun :banane: :lachen78: :futschlac

http://imageshack.us/a/img525/2858/badewanne2.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/525/badewanne2.jpg/)

Is nun vermutlich für den Schrottplatz :gruebel: :biere:
http://imageshack.us/a/img141/1865/badewanne.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/141/badewanne.jpg/)

Benni
29.09.2012, 20:03
S E N S A T I O N E L L !!!!!!!!!!!!!!!:chapeau::biere::chapeau::biere::ch apeau::biere:

Großes Kino !!!! Vielen Dank !!!!!!:cool::cool::cool:

Comander
30.09.2012, 09:34
Benni hat Recht....Großes Kino !!!! Vielen Dank !!!!!!du Christian:gruebel:wer soviele Kinder hat der hat auch ne Cam-filme doch mal das Ganze ,sagen wir so ne 5minütige Dokumentation so daß nach dem Schnitt echte 3min übrig bleiben und setzt das in Youtube rein-das wärn Hammer das wärn Hit:banane: :schlaumei vorsicht bei den Musikeinsätzen da könnte es Schwirigkeiten geben.Is that nothing?

Erich der Wikinger
30.09.2012, 11:40
Christian, ich bin einfach nur begeistert.

Bei uns würde man sagen: "Du bist ja ein Tier" und das ist
sehr positiv zu sehen.

Ich bastle auch gerad herum, aber nicht in Deiner Qualität. Habe
gerade für Sohnemann Nr. 2 ein Mayariner umgebaut.

d. h. Mariner Schläuche mit einem Metzelerboden kombiniert, da der
feste Boden des Mariner (45 kg) ihn beim Transport des Angelbootes
sehr genervt hat. (Alleine ist das Schleppen eine Plackerei)

Gruß Erich

Muldepirat
30.09.2012, 12:04
Ich bastle auch gerad herum, aber nicht in Deiner Qualität. Habe
gerade für Sohnemann Nr. 2 ein Mayariner umgebaut.


Viel Spaß dabei.
Ich habe auch mit vielen Rückschlägen angefangen. Nicht entmutigen lassen wenn es manchmal nicht so klappt wie Du es Dir gedacht hast.

Grucß Christian

Muldepirat
30.09.2012, 12:07
Benni hat Recht....du Christian:gruebel:wer soviele Kinder hat der hat auch ne Cam-filme doch mal das Ganze ,sagen wir so ne 5minütige Dokumentation so daß nach dem Schnitt echte 3min übrig bleiben und setzt das in Youtube rein-das wärn Hammer das wärn Hit:banane: :schlaumei vorsicht bei den Musikeinsätzen da könnte es Schwirigkeiten geben.Is that nothing?

Habe ich schon angefangen. Mein Videoschnittprogramm hat aber von der einen Kamera alle Filmschnipsel nur mit Fehlern hochgeladen. Muß mir erst noch was neues ordentliches besorgen.
Das Video kommt noch. Versprochen

Gruß Christian

Hansi
30.09.2012, 19:43
Hallo Christian


es ist dein Bericht schon genial:seaman:und freue mich schon riesig auf das Viedeo:chapeau:

Erich der Wikinger
01.10.2012, 12:29
Hallo Christian,

ich gebe auch nicht so schnell auf. Allerdings hatte ich vor 3 Jahren
mein über 30 Jahre altes Metzeler schließlich wegen zu hohem Aufwand
nichts mehr rein gesteckt. Den Boden, welchen ich zum Glück aufgehoben
hatte, konnte ich dann aber doch für das beschriebene "Mayariner" verwenden, so dass der Sohnemann sich deutlich leichter durch den
unwegsamen Angelpfad bewegen kann.

Gruß Erich

Muldepirat
05.10.2012, 17:58
Hallo Berny und Jürgen (der 15.te)


Ich finde es gut, das ihr Euch über die Sicherheit bei solchen Umbauten Gedanken macht und auch kritisch beleuchtet.
In meinem Beitrag war nicht alles unter zu bringen was und wie ich es gemacht habe, was mir passiert ist, was funktioniert hat und was ein Reinfall war. Das währe viel zu auschweifend geworden.
Es sollte einfach ein unterhaltsamer Beitrag werden.



Ich würde hier auch eher Rückbauen




Der Rückbau ist schon passiert, bevor ich mich hier im Forum angemeldet habe. Da der Boden viel zu steif geraten war.
Ich bin zwar hier im Forum ein Neuling, sonst aber schon einige Jahre mit den verschiedensten Motorbooten unterwegs (nicht nur elektrisch).
So wie der Boden jetzt ist, funktioniert er auch bei Wellen. Das Aufschaukeln des Bodens ist nicht mehr da. Aber der Boden hat noch die Möglichkeit, sich einerseits um die Längsachse zu verdrehen, andererseits kann er sich immer noch auf und ab bewegen, um über die Wellen zu “klettern”. Wenn auch nicht mehr so stark wie vorher.
Nach solchen Änderungen habe ich immer ausgiebige Probefahrten gemacht. Mit etwas was ich nicht geteste habe, würde ich weder mit meinen Kindern noch sonst jemanden auf Tour gehen. Probefahrt heist, ich bin alleine auf dem Boot und werden von einem anderen Boot begleitet.
In vielen Probefahrten habe ich auch mit dem Druck in den Schläuchen und im Luftkiel variiert, um die vernünftigste Konfiguration heraus zu finden.


lieber etwas langsamer durch die Wellen pflügen


42 km/h bei Probefahrten bedeutet nicht, das ich immer so über das Wasser heize. Probefahrten heist auch, die Grenzen des Bootes heraus zu finden, um zu wissen was kann ich dem Boot zumuten und wo ist Schluß. Wenn Du das nie probiert hast, und Du nicht weißt, wie sich Dein Boot im Grenzbereich verhält, kann es in einer gefählichen Situation, wo es manchmal um den Bruchteil einer Sekunde geht die richtige Entscheidung zu treffen zu spät sein. Für die Sicherheit der Personen an Bord bin ich als Bootsführer voll verantwortlich. Das heißt auch, das ich mein Boot auch in einer kritschen Situation beherrschen muß. So etwas muß man üben, das kann man nicht sofort.
Kritische Situationen habe ich in den Jahren auf dem Wasser mehr erlebt als mir lieb ist. Meistens von unerfahrenen Bootsführern die ihre Fähigkeiten überschätz, oder die Situation falsch eingeschätz haben.
Ich denke, das hier niemand große praktische Erfahrung hat mit einem Boot dieser Länge und zerlegbarem Boden. Gutgemeinte Ratschläge habe ich viele bekommen. Die Theorie ist das eine, die Praxis das andere. So mußte ich meine eigenen praktischen Erfahrungen sammeln.

Die Geschwindigkeit mit der komfortabel stromaufwärts zu fahen ist, beträgt je nach Strömung und Wellen 15 – 19 km/h und Stromabwärts 25 – 30 km/h. Mehr ist zwar möglich aber nicht sinnvoll. (recht harte Fahrt über die Wellen, die Stöße kommen zu hart durch)
Das Boot wird nie an die Geschwindigkeiten herankommen, die mit einem Rib vergleichbarer Größe und Motorisierung möglich sind. Durch den Gummiboden geht viel Kraft verloren, erst einmal wird nur der Gummiboden verformt, das ist Kraft die somit nicht mehr dem Vortrieb zur Verfügung steht. Je mehr Leistung du abfordern und übertragen willst, umso härter muß das Material sein.




pass auf die Maschinenwellen auf - bei der Länge des Bootes wird sowas urplötzlich äußerst kritisch. An der Donau, an total harmlosen Stellen in der Strömung, haben sich hinter einem größeren Berufsschiffer in Bergfahrt, warum auch immer, riesige Heckwellen ausgebildet,



Diese Erfahrung mit den Heckwellen habe ich am Anfang auch gemacht bei einer vermeindlich harmlosen Welle. Fahren so wie immer, rein in die Welle, Fehlanzeige.

http://up.picr.de/12057020kq.jpg

Dabei habe ich meine 17jährige Tochter fast ins Wasser gekegelt.

http://up.picr.de/12057021np.jpg

Es ist so mit diesem Boot mußt du deine Fahrweise ändern.
Wie im Straßenverkehr vorausschauend fahren und alles was vor dir passiert genau beobachten. Bei entsprechenden Wellen halt Geschwindigkeit herunter und entsprechenden Abstand halten.


Wenn ich schneller fahren will, hole ich mir mein 3,80 Meter Boot heraus und lege damit los.



Ein zerlegbares Boot ist so gebaut, dass es sich über die Wellen "biegen" kann, jegliche Änderung dieser Konstruktion kann eine Beschädigung nach sich ziehen



Die Bewegungen des Bodens, somit die Reibung der Steckschienen und des Bodens war viel stärker als jetzt nach dem Umbau. Eine gebrochene Steckschiene oder ein gebrochenes Bodenteil mit seinen scharfen Kanten halte ich für wesentlich gefährlicher.
Um den Druck, der über die Steckschienen (die die Bodenplatten zusammenhalten) auf die Schläuche wirkt, zu reduzieren, habe ich neue Steckschienen gebaut, deren Auflagefläche an den Schläuchen mehr als doppelt so groß ist. Gleichzeitig wurden die kritischen Stellen am Boden und an den Schläuchen mit zusätzlichen Material verstärkt.




Seid ihr bei den Pfadfindern gewesen?


Berny Du hast es sofort erkannt. Ich bin seit 1984 ehrenamtlich in der Jugend und Pfadfinderarbeit tätig.
Dort brauche ich ein Arbeitspferd und kein Rennpferd.
Wenn du als Begleitboot mitfährst um für die anderen Bootsbesatzungen die Zelte, das Gepäck und die Verpflegung transportieren, brauchst du halt ein Boot mit viel Platz, einer entsprechenden Nutzlast und geringem Tiefgang. Geschwindigkeit spielt da eine untergeordnete Rolle. Du bist dann allerdings über jedes PS froh was in deinem Motor steckt, wenn Du vier andere Schlauchboote mit zwischen 8 und 10 Personen an Bord im Schlepp hast, weil die Boote trotz paddeln nicht stromabwärts vorankommen, da der Wind so stark geworden ist und sie stromaufwärts treiben.
Wie gesagt es ist ein Arbeitspferd.




Schon mal darüber nachgedacht, das ganze in ein Rib zu verwandeln


Darüber habe ich schon seit über einem Jahr nachgedacht, und die Formen dafür sind auch schon fertig. Die ganze Konstruktion muß allerdings wieder zerlegbar sein.



eines aus China zu holen?


Auch den Gedanken hatte ich und gründlich nachgeforscht

Gegen eine reines Rib in einer vergleichbaren Größe sprechen aber eine ganze Reihe von Gründen.

Wie lagere ich das Boot wenn ich es nicht benötige. Ich habe nur eine Garage für alles zur Verfügung.

Wenn ich meine Boote nicht brauche, Luft raus, zusammengelegt und ab in die Garage.

Ein Rib ist für das was ich damit mache zu unflexibel. Ich kann die verschieden Aufbauten nicht so einfach wechseln wie hier.

Wie bringe ich ich das Rib zu Wasser wo ich weder slipen noch kranen kann.
Oder wie transportiere ich das Boot zu einem Gewässer wo die Anfartswege einen über 8 Meter langen und 2,50 Meter breiten Anhänger nicht zulassen?

Mein Boot kann ich zusammengelegt im Auto oder auf einem normalen Anhänger transporieren und vor Ort aufbauen. Mit 6 Erwachsenen kann es ohne Probleme ( 230 kg ohne Motor) zum Wasser getragen werden wenn es notwendig ist.

Wie schwer ist ein Rib dieser Größe ?

Und welche Wassertiefe brauchst du dafür?

Wie transportiere ich das Rib? Weil ein Rib von 8 Metern Länge und 2,65, oder 2,85 Meter und breiter, alles war zu bekommen aber 2,45 Meter Breite habe ich nicht gefunden.

Welche Genehmigungen mußt Du dann zum Transport auf der Straße einholen? Und wieviel kosten die?

Das sind dann alles Überlegungen die gründlich überdacht werden müssen

Dieses Boot wird immer ein Kompromiß sein. Du mußt mit all seinen Vor- und Nachteilen zurecht kommen.


Viele Grüße
Christian

Berny
05.10.2012, 19:12
Berny Du hast es sofort erkannt. Ich bin seit 1984 ehrenamtlich in der Jugend und Pfadfinderarbeit tätig.

Wußte ich es doch :chapeau: Drei Finger hoch :biere:

lexion485
05.10.2012, 21:12
Vielen Dank für die tolle Berichterstattung, und viel Erfolg
für weitere Projekte.

Muldepirat
18.10.2012, 17:48
Hallo

Wie versprochen hier mein erste Video.

Da die meisten Videoschnipsel während der Fahrt von meinen Kindern gedreht wurden, sind sie fast nicht verwertbar. Deshalb bin ich diese Woche noch einmal losgefahren um wenigstens ein paar verwertbare Abschnitte zu haben.
@ Berny und Jürgen (der 15.te ) leider ist auf dem Video nicht zu sehen wie sich das Boot und der Boden bei Wellen bewegt.

http://youtu.be/zEtYdDJu_TY



Viel Spaß beim ansehen
Gruß Christian

Icing
18.10.2012, 22:12
Heckwelle gut gemeistert.....:chapeau:

Boot rechtzeitig aus dem Wasser bekommen....:ka5:

Rasenmäher mit Hängerkupplung...Geil!:futschlac

Viel Spaß noch mit dem langen Teil!:cool:

skymann1
23.11.2012, 17:09
Hallo Christian,
ich habe Deinen Beitrag/Vorstellung jetzt erst gelesen, ich kann mich den anderen nur anschließen und sagen:

RESPEKT !!:huepfenuk

Wenn ich so sehe was Du so als "basteln" bezeichnest überlege ich mir meine Schuppen abzuschließen
und die Schlüssel wegzuwerfen.:biere:

Mach weiter so, Gruß Peter :chapeau:

Bartman
29.11.2012, 20:47
Hut und Kap ab Christian! :cool: Was für ein Aufwand und was für Energie um Deiner Familie und Dir was Schönes zu gönnen. :chapeau:

Muldepirat
05.04.2013, 07:20
Nachdem ich lange nichts von mir hören hab lassen und viele andere wichtige Sachen zu erledigen waren, bin ich mitten dabei aus dem Lastesel, den ich aber immer noch brauche, in eine bequeme "Langstreckenlimousine" zu verwandeln.
Leider bin ich hoffnungslos im Zeitverzug mit meinem diesjährigen Projekt.
Bis Himmelfahrt muß alles fertig sein.
Es hat mich immer gestört, das alles so wild im Boot herumgelegen hat. Trotz der ganzen Kisten in denen alles gelagert wurde. Immer mußte in den Kisten gesucht werden, nichts hatte einen festen Platz im Boot.
Jetzt soll neben einem Steuerstand im Heck, der auch die Tanks, Batterien und die ganzen Bootsutensilien beherbergt, noch drei Sitzbänke und ein Tisch eingebaut werden.
So das alles seinen Platz hat.

Da sich meine alte Autositzbank sehr bequem sitzt, ist sie das Vorbild für alle Sitze, die neu auf dem Boot eingebaut werden.

http://up.picr.de/13868593vd.jpg


Also habe ich sie erst einmal auseinandergebaut.


http://up.picr.de/13868582yv.jpg


Von der Sitzfläche und der Rückenlehne einen Gipsabdruck hergestellt, der dann die Form ist in der das Polstermaterial geschäumt wird.

http://up.picr.de/13869348in.jpg

http://up.picr.de/13868591um.jpg

http://up.picr.de/13868595mv.jpg

http://up.picr.de/13869349xu.jpg

http://up.picr.de/13868618gm.jpg

http://up.picr.de/13868617mo.jpg



Die Sitzbänke werden so gestaltet, das sie aufklappbar sind und unter der Sitzfläche noch mehr Stauraum entsteht.


http://up.picr.de/13868578fc.jpg

http://up.picr.de/14013639me.jpg

http://up.picr.de/14013637gf.jpg

Nach einem provisorischenZusammenbau, wird es dann so etwa aussehen.

http://up.picr.de/13869350sd.jpg

LG Christian

Muldepirat
07.04.2013, 07:54
Die Gipsabdrücke sind inzwischen trocken, aufgeschnitten und von der Sitzbank heruntergenommen. Damit der PUR- Weichschaum nicht an der Gipsform hängenbleibt, wird mit zwei verschiedenen Trennmitteln gearbeitet.
Der Gips selbst wird mit einem 2-K Silkikontrennmittel eingestrichen.

http://up.picr.de/14035384ro.jpg

Wenn das ausgehärtet ist, wid diese Oberfläche mit einem Waschstrennmittel behandelt, das vor jedem Guß wieder neu aufgetragen werden muß.
Während das Silikontrennmittel aushärtet, ist Zeit sich weiter um die Sitzbänke zu kümmern.

http://up.picr.de/14035380gv.jpg

Die Scharniere für die Deckel müssen etwas in den Kistenrahmen eingelassen werden. Damit die Vertiefungen gleichmäßig werden, ist die Oberfäse das bevorzugte Werkzeug.

http://up.picr.de/14035382mc.jpg

Nur die Ecken müssen mit dem Stechbeitel nachgearbeitet werden.

http://up.picr.de/14035383nt.jpg

Da es der erste Probeguß ist, habe ich zwar vorher die benötigte Materialmenge und das sich daraus ergebende Volumen berechnet.

http://up.picr.de/14035409we.jpg

Aber erfahrungsgemäß wird immer etws mehr Material benötigt.

http://up.picr.de/14035411ju.jpg

Der Ratschengurt hält die Form zusammen, da PUR Schaum sehr stark drückt.
Leider zeigt sich, das die Materialmenge dann doch nicht ausgereicht hat.

http://up.picr.de/14035410jj.jpg

Das stellt aber kein Problemdar, dieser Weichschaum verbindet sich problemlos mit einer zweiten Schicht .
Da das Aushärten und abkühlen eine Zeit dauert, sind erst einmal die Sperrholzplatten der Sitzflächen dran. Die haben sich bei Belastung doch etwas durchgebogen, so habe ich mich entschlossen sie noch zu verstärken.

http://up.picr.de/14035422dl.jpg

Mit einem gehörigem Schwapp wasserfestem Holzleim, werden die Tafeln eingestrichen und dann einen Tag lang gepresst.

http://up.picr.de/14035423ih.jpg

In der Zwischenzeit ist der Schaum ausgehärtet und kann aus der Form entnommen werden. Die Festigkeit ist genau so wie ich sie mir vorgestellt habe.

http://up.picr.de/14035430iw.jpg

Vorsichtig wird der Schaum an den Kanten abgelöst. Hier bewähren sich wieder die beiden verschiedenen Trennmittel. Ohne Probleme läßt sich der Schaum aus der Form entfernen.

http://up.picr.de/14035431kl.jpg

Das Ergebnis ist für das erste mal zufrienstellend. Die Nacharbeit erstreckt sich nur auf ein wenig nachschleifen. Dann ist das Polster schon einbaufertig.

schwarzwaelder50
07.04.2013, 08:35
Hi Christian,
danke, schöner Bericht mit guten Bildern:cool:, schön zu lesen und schauen. Halt uns auf dem laufendem.

Erich der Wikinger
07.04.2013, 15:03
Christian, ich bin schon wieder mal begeistert.

Aber sag mal, Dir ist es wohl öfter langweilig. :lachen78:
Super Sitze und alles sehr durchdacht.

Bei mir sind diese Jahr leider andere Dinge angesagt.
Der Frost hat meine ganzen Steinplatten im Garten
abgesenkt, der Wintergarten hat gelitten, das wird
einiges an Arbeit kosten.

Gruß Erich

Muldepirat
07.04.2013, 15:31
Aber sag mal, Dir ist es wohl öfter langweilig. :lachen78:
Super Sitze und alles sehr durchdacht.



Manchmal schon.
Dann läß es mir keine Ruhe bis es fertig ist.
Dafür stehe ich dann auch am Wochenende 4.00 Uhr auf.
Wenn es fertig ist, haben ja auch alle in der Familie und viele anderen etwas davon. :ka5:

Muldepirat
12.04.2013, 16:22
Die Polster für die vier Sitzbänke sind endlich fertig, so das jetzt das Steuerstand an der Reihe ist. Den Rohbau hatte ich schon eine Weile fertig. Die Feinarbeiten und die Komplettierung nehmen doch ein mehr Zeit in Anspruch.
Die Winkel für den Steuerstand und die Position des Lenkrades habe ich mir aus meinem T5 geholt, genau so wie die Sitzposition. Da das eine, auch über einen längeren Zeitraum angenehme Position ist.
Damit auch das Lenkgetriebe zugänglich ist, sind in das Holz der Seitenwände M6 Gewindehülsen aus Messing eingeklebt worden, so der Deckel sich ohne Probleme abnehmen läßt.

http://up.picr.de/14085931bq.jpg

Als Position für das Lenkrad habe ich die Mitte gewählt.

http://up.picr.de/14085873iv.jpg

Anschließend mit einem 35 mm Fräser ein Loch gefräst damit mit der Stichsäge die richtige Größe für das Loch ausgesägt werden kann.

http://up.picr.de/14085874jg.jpg

http://up.picr.de/14085876hy.jpg

Um einen möglicht großen Radius des Lenkseils zu bekommen habe ich das Lenkgetriebes schräg eingebaut.

http://up.picr.de/14085877sr.jpg

http://up.picr.de/14085965ny.jpg

Genau aus dem gleichen Grund habe ich mich für den schrägen Anbau der Quicksilverschaltung entschieden.

http://up.picr.de/14085963cj.jpg

So kann ich auch hier mit großen Radien arbeiten. Duch ein 35 mm Loch in der Seitenwand werden die Steuerzüge für den Motor und die elektrischen Leitungen in das Innere des Aufbaus geführt.

http://up.picr.de/14085966dn.jpg

Einige Arbeiten bleiben noch. Insgesamt bin ich aber mit dieser Lösung zufrieden.

http://up.picr.de/14085962by.jpg

http://up.picr.de/14085967br.jpg

Muldepirat
14.04.2013, 12:14
Bis auf das Laminieren der Oberfläche mit Glasfaser und Harz sind jetzt die Arbeiten am Steuerpuklt abgeschlossen.
Zeit sich endlich um das Hauptteil des ganzen Umbaus zu kümmern.
Einige Teile waren nicht breit genug, so wurde es nötig sie zu verlängern. Mit Schraubzwinge und Leim und Holzstiften war das kein Problem.
Wenn jemand denkt, der ist ja verrückt, das ohne Unterlage über dem Teppich zu machen, kann ich ihn beruhigen.
Unter jede Holzlage war eine 1mm starke Plastefolie, die gleichzeitig dafür sorgte das die Holzteile nicht miteinander verklebten.

http://up.picr.de/14013648fq.jpg

http://up.picr.de/14013649gz.jpg

http://up.picr.de/14013655tj.jpg

Um Gewicht zu sparen habe ich an den Teilen wo es möglich ist Löcher herausgesägt.

http://up.picr.de/14013636km.jpg

http://up.picr.de/14013647jq.jpg

http://up.picr.de/14013657ve.jpg

http://up.picr.de/14013645qp.jpg

Soweit war alles vorbereitet. Zeit an die endgültige Montage zu gehen.
Alleine ist das so ein Problem die Bodenplatte mit den Seitenteilen zu verbinden. Wozu gibt es den Türrahmen???
Natürlich das erste Seitenteil angelehnt und mit einer Klemme daran festgemacht, so das er nicht umfallen kann.

http://up.picr.de/14013656jm.jpg

Dann war die Montage der Bodenplatte und anschließend die der vorbereiteten Teile ein Kinderspiel.

http://up.picr.de/14013690ah.jpg

http://up.picr.de/14013660wk.jpg

http://up.picr.de/14013695gk.jpg

Probe halber habe ich dann schon einmal die Trittflächen aufgelegt. Passt!!!

http://up.picr.de/14013696cq.jpg

http://up.picr.de/14013702pq.jpg

Aber kipplig ist die zweite Stufe immer noch. Da wurde noch eine Auflage für die Trittstufe notwendig.

http://up.picr.de/14037662zi.jpg

Was mir allerdings bei genauerem hinsehen Sorgen machte, waren die Seitenteile auf denen später die Sitzbank für den Bootsführer Montiert werden soll. Da fehlt was.
Na klar, die Verbindungen zu den anderen Seitenteilen.
Mit drei Holzleisten war auch das Problem schnell aus der Welt geschafft, die zur besseren Haltbarkeit in die Seitenteil eingelassen wurden.

http://up.picr.de/14037677jg.jpg

http://up.picr.de/14037700li.jpg

Da der Aufbau mit dem Boden verschraubt werden soll, ist es notwendig, die Rückwand noch mit einer Verstärkung auszustatten, um die Kräfte des Motors besser auf die Längsträger zu übertragen.

http://up.picr.de/14039276lt.jpg

Um zu vermeiden, das Spritzwasser in den Aufbau eindringt, habe ich in Richtung Spiegel den Aufbau geschlossen.

http://up.picr.de/14037667sz.jpg

Der Rest wird später mit einer Klappe komplett geschlossen.

Bevor es an das Laminieren geht, schnell noch einmal alles Provisorisch zusammengestellt, um zu kontrollieren das auch nichts mehr geändert werden muß.

http://up.picr.de/14039424di.jpg

http://up.picr.de/14039390eu.jpg

http://up.picr.de/14039326ls.jpg

http://up.picr.de/14039324tn.jpg

Soweit alles OK.

brando
14.04.2013, 21:49
eigentlich hätte ich ja Zweifel an dem Projekt - bei dir aber nicht Christian :cool:

Icing
14.04.2013, 22:27
Man muß schon positiv verrückt sein so was umzusetzen!:chapeau:

Klasse!:biere:

Muldepirat
15.04.2013, 15:44
Die ersten Laminierarbeiten sind erledigt. Da wir im Betrieb sonst alles im Vakuumverfahren laminieren,
war es für mich ein Test das Projekt mit der Hand zu laminieren.
Als erstes habe ich mir die Sitzbänke vorgenommen.
Die Glasfasermatten habe ich so zugeschnitten, das sie mit ein paar
Einschnitten aus einem Stück über die Sitzbänke laminiert werden können.

http://up.picr.de/14112693iq.jpg

Die Lagen Glasfasern habe ich mit den Tacker festgeheftet,
das sie während des Laminierens nicht verrutschen.

http://up.picr.de/14112685yv.jpg

http://up.picr.de/14112687qt.jpg

Leider war hier der Wunsch Arbeit ein zu sparen der Vater des Gedanken. Es
währe möglich gewesen so zu arbeiten, wenn ich die Kanten abgerundet
hätte. An den scharfen Kanten legt sich die Glasfaser nicht an und auf beiden
Seiten der Kanten bilden sich Luftblasen.

http://up.picr.de/14112763jz.jpg

Leider ist das ein Stück was noch einmal
nachgearbeitet werden muß. Die Luftblasen wegschleifen, Kanten abrunden
und dann wieder einen Streifen Glasfaser über die Kante laminieren. Das war
wieder einmal eine Aktion nach dem Motto "Wer keine Arbeit hat, der macht
sich welche."Aus Erfahrung wird mann klug. Ich wollte eigentlich die
Bodenplatte und die Rückwand in einem Stück laminieren. Solche Probleme
wie bei den Sitzbänken wollte ich mir nicht wieder einhandeln.Also das was
ch für die Bodenplatte vorbereitet hatte, wieder auseinanderschneiden und
erst einmal nur drei Lagen Glasfasern auf den Boden von unten Laminieren.

http://up.picr.de/14112746ig.jpg

http://up.picr.de/14112747uf.jpg

Das funktionierte perfekt. Über Nacht ist alles ausgehärtet und heute kann es weiter gehen.

http://up.picr.de/14129265dc.jpg

Mein Fazit im Handlaminierverfahren wird wesentlich mehr Harz benötigt als in
Vakuum. Bis jetzt war ja alles nur reine Planung am Skizzenblatt. Heute, bei
dem schönen Wetter habe ich alles zusammengesucht und ins Boot
verfrachtet.
Damit ich ausprobieren kann ob die ganze Theorie so passt wie ich mir das
vorgestellt habe.
Vorher war aber noch das Ausbauen der für diesen Aufbau nicht benötigten
Teile dran und anschließend ersteinmal eine Grobreinigung. der Rest kommt
später dran.

http://up.picr.de/14129267sg.jpg

http://up.picr.de/14129268ps.jpg

Siehe da Theorie und Praxis funktioniert so wie ich es mir vorgestellt habe.
Es bleibt sogar im Bug noch Platz.

http://up.picr.de/14129297xd.jpg

Auch die Abstände zwischen den Sitzbänken kann ich so weit wählen, das
genügend Platz für die Beine zum bequemen sitzen ist. Wie geplant kann auch
der Tisch zwischen den zwei Sitzbänken eingebaut werden.

http://up.picr.de/14129288ut.jpg

http://up.picr.de/14129284vc.jpg

http://up.picr.de/14129286yx.jpg

Da jetzt im Heck mehr Last eingebaut ist, muß der Hänger auch noch
umgebaut werden. Zur Zeit habe ich zu wenig Stützlast auf der
Anhängerkupplung. Zum Glück habe ich einen Bootsanhänger bei dem die
Achse verschoben werden kann. Ich habe noch ca. 75 cm die ich die Achse
nach hinten zu versetzen, was natürlich den Nachteil hat, das sich das
Fahrverhalten in den Kurven verändert.
Leider ist absehbar, das ich die Sitzbänke bis Himmelfahrt nicht so fertig
bekomme, wie geplant. Deshalb wird es wahrscheinlich erst einmal ein
Provisorium geben ohne Rückenlehne.

Muldepirat
18.04.2013, 18:40
Irgendwie verbrauche ich mehr Harz als geplant. 28 kg kleben schon an dem Gestell und weitere 20 kg sind bestellt.
Angefangen habe ich an den Frontteilen.
Da das Harz nicht eingefärbt ist, scheint das Holz durch.

http://up.picr.de/14129305ym.jpg

Mühsam ist das zuschneiden und einlegen der Glasfasern in die inneren
Zwischenräume.

http://up.picr.de/14161075wg.jpg

http://up.picr.de/14161074iq.jpg

Da ja der Aufbau die Motorkräfte auf den ganzen Boden übertägt, muß der
Aufbau mit dem unter den Einlegböden befindlichen Metallrahmen verschraubt
werden. Dazu sind an den entsprechenden Stellen zusätzliche Lagen
Glasfaser in das Laminat eingefügt worden.

http://up.picr.de/14161143uv.jpg

http://up.picr.de/14161148ud.jpg

Stück für Stück sind dann alle Zwischenräume fertig gestellt worden.

http://up.picr.de/14161147gd.jpg

http://up.picr.de/14161190ya.jpg

http://up.picr.de/14161251ui.jpg

Da ich beim kürzen der Rückwand zuviel abgesägt habe, wurde es
notwendig, die Rückwand wieder zu erhöhen. Zum Schluß sind an dieser
Stelle 50 Lagen Glasfaser verarbeitet worden.

http://up.picr.de/14161188zt.jpg

Nach dem aushärten über Nacht, und den anschließenden schleifen, bei dem gleich die Kanten abgerundet wurden, ging es mit der Rückwand und den Seitenwänden von außen weiter.

http://up.picr.de/14161246st.jpg

http://up.picr.de/14161245ob.jpg

http://up.picr.de/14161252yn.jpg

schwarzwaelder50
18.04.2013, 19:08
ALLE ACHTUNG!!!!!:chapeau::chapeau:
Schöner Bericht, Danke Christian, einfach nur der Danke Buton ist zuwenig.:cool:

Muldepirat
19.04.2013, 17:38
Nachdem das Harz über Nacht ausgehärtet ist, geht es mit der Demontage
des Lenkrades und der Motorsteuerung weiter.

htthttp://up.picr.de/14161270qf.jpgp://

Dank freundlicher Garagennachbarn, war das auf den Kopf stellen mit
wenigen Handgriffen erledigt. Was jetzt folgte war Strafarbeit. Das Laminat
schleifen, damit die Spachtelmasse sich mit dem Laminat verbinden kann.
Trotz Absaugung staubte es ganz schön.

http://up.picr.de/14170391yq.jpg

Das Geduldsspiel aber begann jetzt erst richtig, Spachtelmasse anrühren und
Unebenheiten ausfüllen.

http://up.picr.de/14170387or.jpg

http://up.picr.de/14170388ug.jpg

Spachtelmasse aushärten lassen und wieder schleifen. Erst grob un dann
noch einma fein.

http://up.picr.de/14170416vd.jpg

Die Schleifbänder des Bandschleifers mußten im Akkord gewechselt werden.
Von den Nachbarn wurde ich dann: "Hallo Schneemann begrüßt". Na ja es
hat doch ganz schön gestaubt. Irgend wann geht auch so eine Arbeit mal zu
Ende. Jetzt stellte sich die Frage welche Farbe verwenden????? Ich habe
mich statt für Farbe für eingefärbtes Harz entschieden. Ob das eine gute
Wahl ist, wird die Zukunft zeigen. Für mich hatte diese Wahl den klaren
Vorteil, das ich schon nach kurzer Zeit den zweiten Anstrich folgen lassen konnte.

http://up.picr.de/14170419le.jpg

http://up.picr.de/14170418aw.jpg

Da das Harz bei entsprechender Härterzugabe schnell aushärtet. Erst mit
dem Anstrich zeigte sich, das ich heute doch nicht der "Schleifer der Nation"
war. Die jetzt erkennbaren Unebenheiten sehen zwar nicht so schön aus,
aber für den Winter brauche ich auch noch was zu tun. Über Nacht kann der
zweite Anstrich aushärten bevor es mit den restlichen Laminierarbeiten
weiter geht.

http://up.picr.de/14170468cd.jpg

http://up.picr.de/14170467ru.jpg

http://up.picr.de/14170470ww.jpg

Muldepirat
19.04.2013, 21:30
Nachdem ich meine Frau im Krankenhaus besucht hatte, mußte ich mich ablenken. Da war auch wieder das Kribbeln
im Inneren da. Das drängelt " Weitermachen, Weitermachen".
Da kann ich dann schlecht aufhören. Soweit war das Harz vom Nachmittag ausgehärtet, das ich
weitermachen konnte. Die restlichen Holzarbeiten am Steuerstand waren schnell
erledigt.

http://up.picr.de/14174089zc.jpg

http://up.picr.de/14174096zh.jpg

Dann ging es daran auch hier noch zu laminieren. Himmelfahrt rückt immer näher, das heiß ranklotzen.

http://up.picr.de/14174144hv.jpg

http://up.picr.de/14174145nq.jpg

Wenn es sein muß auch im Schein eines Scheinwerfers. So für heute ist aber Schluß.

Muldepirat
21.04.2013, 15:00
Von dem was heute fertig wurde, ist nicht viel zu sehen.
Da heute Sonntag ist und ich es mir mit meinen Nachbarn nicht verscherzen
will, ist heute pure Handarbeit angesagt. Mit einem einfachen Eisensägeblatt
werden die überstehenden Ränder des Laminats an den verschiedenen
Stellen bündig bis zur Kante eingekürzt.

htthttp://up.picr.de/14192155yt.jpgp://

Da eng verwinkelte Ecken
nachgearbeitet werden müssen hält das sehr auf. Wie das so mit den
vermeintlichen Kleinigkeiten ist.

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Die vorher wieder entferten Abdeckung des
Aufbaus ist den Veränderungen im Bereich des Motors angepasst und
befestigt.

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Dann werden die Stufen zum Steuerstand und die Stehfläche
vor dem Steuestand eingepasst.

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Um an die Tanks, Baterien und die anderen Einbauten zu gelangen wird der Rest der Abdeckung als Klappe die man öffnen kann gearbeitet. Um die Rundung in die Klappe zu bekommen, habe ich zwölf Leisten geschnitten und
zum testen provisorisch fest gemacht.

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Damit sie nicht am Grundgerüst beim
Laminieren festkleben ist darunter noch Folie gelegt.

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Die Leisten müssen auf dem Grundgestell zum Laminieren fixiert werden. Wie
aber fest bekommen. Naja der Seitenschneider mußte es richten. Von 1,2
mm starken Drahtstiften die Köpfe abgekniffen und in die Leisten geschlagen. Zur Befestigung ausreichen, nach dem Laminieren einfach aber auch einfach
wieder zu lösen, da ja die Nägel keine Köpfe mehr haben und so einfach aus
dem Holz sich lösen lassen.

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http://up.picr.de/14192236je.jpg

Dem ganzen Aufbau noch mal zur Kontrolle in die richtige
Position gebracht und zur Veranschaulichung mit den zukünftigen
Sitzpolstern ausgestattet, Gleichzeitig noch auf dem Führerstand Sitzprobe.
Da kann ich es auhalten auch auf langen Strecken. Bequeme Sitzposition
und Armstellung.

http://up.picr.de/14192252pz.jpg

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Muldepirat
23.04.2013, 07:27
Langsam gehen die Laminierarbeiten dem Ende zu.
Die Klappe ist fertig laninier, gespachtelt und geschliffen von der Oberseite. Auf der Unterseite sind die Fugen zugespachtelt, so das die Spachtelmasse geschliffen werden kann und dann noch laminieren.

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Auch die Längsträger und der Bereich im Heck sind fertig. Ich habe nicht gedacht, das sich diese Arbeiten so lange hinziehen.

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Langsam ist ein Ende abzusehen.

Muldepirat
25.04.2013, 07:31
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen wo der Spaß vorbei ist und es nur noch heißt Axxxxbacken zusammenkneifen und durch.
Die vorher überlaminierten Öffungen in den Längsträgern müssen wieder frei gemacht werden, da ja das
Holz auch noch gegen Feuchtigkeit geschützt werden muß. Mit dem Messer
keine Chanche, auch wenn das Laminat an dieser Stelle nur eine Schicht dick
ist. Was bleibt da anderes übrig als mit der Flex mit einer Fächerscheibe
jedes einzelne Loch wider frei zu schneiden.

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Schleifen, spachteln schleifen und
man sieht keinen Fortschritt. Nur viel Staub. Irgendwann dann die Erlösung.
Jetzt bin ich damit fertig.

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Aber die nächste Geduldsprobe wartet schon. Das Ganze muß noch mindestens zweimal mit eingefärbtem Harz gestrichen werden. Die Stunden sind schnell vorbei und zu sehen ist wieder nicht viel, da wieder in viele kleine Ecken grearbeitet werden muß. Große Flächen wo man sieht, was man geschafft hat, die gibt es nicht. Am Ende ist aber doch der Fortschritt der Arbeiten zu sehen.

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Siehe da ein Teil habe ich vergessen zu laminieren, Natürlich die Heckklappe.

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Muldepirat
26.04.2013, 17:23
Das vergessene Heckteil ist natürlich zu erst dran mit laminieren.

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Die noch nicht laminierten Stellen im Inneren werden gleich mit erledigt. So
das auch im Inneren des Aufbaus kein Wasser in das Holz eindringen kann.

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Während das Harz aushärtet bekommt der Rest den Zweiten Anstrich.

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Auch wird die Öffnung durch die die Steuerkabel geführt werden wieder
ausgeschnitten. Ungeschick verlass mich nicht, da muß ich doch die
verunstalteten Ränder wieder nachspachteln, nachschleifen und
nachlackieren.

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Die überstehenden Reste der Glasfaser werden nach dem aushärten
abgeschnitten und geglättet.

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Langsam wird es Zeit sich um die Montage der einzelnen Teile des Aufbaus zu
kümmern.Als erstes wird die fertig gestellte Heckklappe mit dem erforderlichen
Scharnier versehen und der erste Verschluß angebracht. Siehe da es passt.

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Anschließend folgte die Montage der Stufen auf beiden Seiten und dem Boden
vor dem Steuerstand. Auch hier sind in die Träger M6 Messinghülsen
eingelassen so das die Stufen mit M6 Senkkopfschrauben gesichert sind um
gar keine Möglichkeit entstehen zu lassen an diesen Stellen durch lose Stufen
zu verunglücken.

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http://up.picr.de/14249680dq.jpg

Das Lenkgetriebe ist auch wieder montiert. Mit den ganzen Kabeln wird der
Steuerstand erst wieder ausgestattet, wenn der Aufbau mit dem Boden
verschraubt ist. Da aber in den Boden noch entsprechende Gewinde
eingeschweißt werden müssen, ist es erforderlich das Boot noch einmal
komplett zu zerlegen. Dazu muß ich noch meinen selbst gebauten Kran
ändern, da Ausladung nicht groß genug ist um mit dem Hänger darunter zu
fahren. Dank Ternnschleifer und Schweißgerät wird das in wenigen Stunden
erledigt sein. So ist es dann kein Problem mehr das Boot komplett vom Hänger
zum zerlegen herunter zu heben.

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http://up.picr.de/14249710sq.jpg

Da auch der Motor noch eines kleinen Umbaus bedarf habe ich mir auch
einmal die Isolierung der Motorhaube angesehen. Fünfzehn Jahre haben da
ihre Spuren hinterlassen.

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Zuerst die Alte Isolierung herausbauen und alle alten Klebstoffreste komplett
entfernen. Ich habe mich für eine zweilageige Isolierung entschieden. Als
erstes selbstklebende Bitumenmatten und dann noch ein 10 mm
Schallschutzvlies. Wie gut die Schalldämmung ist, wird sich dann zeigen wenn
das Boot wieder im Wasser ist. Eventuell kommt dann noch eine ander Haube
darüber???

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http://up.picr.de/14213136cn.jpg

Es ist schon erstaunlich was man in einer Woche schaffen kann neben seiner
normalen Arbeit. Sonntag geht es weiter. Morgen ist Familientag bei uns.

Erich der Wikinger
26.04.2013, 18:27
Meinen Respekt Christian,

Du bist einfach ein "Tier"

Super Beitrag

Gruß Erich

ba0150
26.04.2013, 18:32
Meinen Respekt Christian,

Du bist einfach ein "Tier"

Super Beitrag

Gruß Erich

@ Erich ... BTW und evtl OT :

Welches Boot / Schlauchboot hast Du grad :gruebel: :gruebel: :gruebel:

schwarzwaelder50
26.04.2013, 20:29
Hallo Christian,:cool:
allererste Sahne Dein Bericht, echt schön zu sehen und zu lesen. Superarbeit!!!!!:chapeau:

Bartman
27.04.2013, 09:50
Moin Christian,
auch von mir der größte Repekt.:Hail:
Saustarke Leistung eines wahren Meisters.:chapeau:
Freue mich schon auf das fertige Boot. :biere:

bensez
27.04.2013, 12:23
Meine Güte, Christian,

hat bei Dir der Tag 36 Stunden ??:nuts: --------und wenn ja, klär mich bitte auf wie das geht........:zwinkern:

Du hast Dir hier im Forum wahrlich ein Fleißkärtchen verdient. :cool:

Muldepirat
27.04.2013, 15:32
Meine Güte, Christian,

hat bei Dir der Tag 36 Stunden ??:nuts: --------und wenn ja, klär mich bitte auf wie das geht........:zwinkern:

:cool:

Nein 36 Stunden hat mein Tag nicht aber wie Deiner 48 halbe :lachen78:.
Spaß beiseite, 4.00 Uhr ab in die Garage und dann bis ca. 6.30 dort arbeiten. Ab 6.30 die Reguläre Arbeit. Wenn es der Arbeitsablauf zuläßt in der Mittagspause noch eine Stunde und dann bis ca. 18.00 Uhr nochmal die reguläre Arbeit. Ab 18.00 die zweite Schicht zu Hause bei unseren 5 Kindern.
Alle Arbeiten müssen präziese geplant werden sonst geht so etwas nicht.

Erich der Wikinger
27.04.2013, 16:50
Hallo Michael,

momentan sieht das so aus:

Ein Mariner, welches grad restauriert wird.
Das Billig-Mariner, was mein Sohn sonst hauptsächlich als Angelboot nutzt,
mit meinem E-quirl.

Und drittens Metzeler Schläuche von 3 Metz, aus welchen ich, wenn
ich mal Zeit habe, eines machen will.

Michael, nach dem ich meine Beteiligung an einem gscheiten Boot wegen
Streitigkeiten vor längerem abgegeben habe, ist bei mir das booterlfahren
(allerdings auch hauptsächlich beruflich bedingt) stark eingeschränkt.

Gruß Erich

Wenn man auch Samstag arbeitet, kann man nicht schnell mal zum Main
düsen und für 1 Tag ist mir das auf- und abgerödel am Sonntag zu stressig.

Muldepirat
28.04.2013, 18:47
Um das Boot von den letzten Kampfspuren des letzten Jahres zu befreien
und Gewindehülsen in den Metallrahmen einzuschweißen, die ich benötige um
die neuen Aufbauten zu befestigen, muß ich das gesamte Boot auseinander
nehemen. Da ich vor neun Jahren einen Arbeitsunfall hatte, bei dem ich fast
meine rechte Hand eingebüß habe, die auch heute noch nicht richtig
funktioniert, muß ich mir die Arbeit so einfach wie möglich machen. Über
ebay habe ich mir einen HIAB 3,2 t Handkettenzug besorgt. Uralt, aber
überall zuverlässig einzusetzten. Aus 75 mm Rohren habe ich mir ein Gestell
geschweiß um ihm daran auf zu hängen. Da die Stützen micht weit genug
auseinander stehen um mit dem Bootshänger darunter zu fahren, habe ich
die schon vorhandenen Verlängerungen genommen und mit der Flex
auseinander geschnitten und um 80 cm noch verlängert. Damit ich
einigermaßen gerade mit der Flex die Rohre zerschneide habe ich mit 5 cm
breiten Malercreppband die Rohre umwickelt und an der Kante des
Malercrepps entlang geschnitten.

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Bevor ich mit der Flex die Rohre durchtrennt habe, wurden noch mehrere
Linien auf die Rohre gezeichnet. Sie dienen bei der Montage dazu, wieder die
richtige Stellung der Verbindungsteller zu bekommen. Nach dem
Durchtrennen der Rohre Schweißgerät her und die Verlängerungen
dazwischen geschweißt.

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Nach dem abkühlen ab auf den Hänger und zur Garage um den Kran auf zu bauen.

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Zuerst das Dreieck mit den Verlängerungen zusammenschrauben und dann
daran die einzelnen Beine schrauben. Als letztes noch den Flaschenzuig in
die dazugehörige Öse einhaken und schon ist er betriebsbereit.

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http://up.picr.de/14270680lf.jpg

Da der Force AB keine Öse für den Krantransport hat, müssen zwei
Abschleppseile herhalten. 126 kg sind für einen alleine einfach zuviel. Also
den AB angehängt,

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die Verschraubungen gelöst und den Hänger mit dem Boot weg gefahren. Da
baumelt er nun so in der Landschaft herum.

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Aber kein Problem da ist ja noch mein zweiter Hänger und Null Komma nichts
ist er auf den anderen Hänger verstaut.

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Wieder Hänger wechsel und schon wird das neu gebaute Heckteil an den
Haken genommen

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http://up.picr.de/14270749qn.jpg

und zu dem AB auf den anderen Hänger gestellt.

http://up.picr.de/14270797ia.jpg

So verliert das Boot einen Aufbau nach dem anderen. Zum Schluß ist noch
der Frontaufbau dran.

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So ohne alles war es lange nicht und sieht richtig nackig aus. Das wird sich aber in den nächsten Tagen wieder ändern.

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Um das Boot besser aueinander nehmen zu können, ist es sinnvoll es
komplett vom Anhänger zu heben. Ich habe so etwas noch nie gemacht,
wozu eine lange Ankerseil doch gut sein kann. Den Punkt zu treffen, so das
es einigermaßen wagerecht hängt, das war schon nicht einfach.

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Als es sich dann auf dem Boden befand konnte die Demontage beginnen. Da
ja unter dem Holzboden ein Metall gestell sich befindet, werden die
benötigten Befestigungspunkte ausgemessen und auf den Boden übertragen.
Da ja sowieso der Boden durchbohrt werden muß, werden die benötigten
Löcher ganz vorsichtig mit einen 4mm Bohrer gebohrt. Das ist allerdings eine
riskante Sache. Nicht richtig ausgemessen, zu tief gebohrt und schon
steckst du mit dem Bohrer in der Bootshaut. Dank ruhiger Hand und
vorsichtigem arbeiten, ist bei dieser Aktion nichts schief gegangen.

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Jetzt wird es Zeit das Boot komplett zu zerlegen, Luft raus, Stinger
demontieren und die zehn Bodenteile aus dem Boot herausnehmen. Da sieht
man erst einmal was sich für Dreck so in einem Jahr unter dem Boden so
ansammelt. Mit der sofortigen Reperatur wird es wohl heute nichts. Jetzt ist
erst einmal saubermachen dran. So schmutzig hält ja kein Klebstoff.

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Bevor es ans saubermachen geht muß erst noch der Metallrahmen aus dem
Boot. Mit dem Kettenzug ist auch das kein Problem. Hoch das Teil und das
Boot untendrunter weg. Beim genaueren nachsehen stellte sich heraus, das
sie vorgezeichneten Punkte an denen dann die Gewindehülsen in den Rahen geschweißt werden sollen, fast überall an der richtigen Stelle sind. Ein paar kleine Korrekturen und schon geht es mit einem kleinen Borer zum Vorbohren. Mit einem 12 mm Bohrer werden die endgültigen Löcher für die Gewindehülsen gebohrt und die vorbereiteten Gewindehülsen in die Löcher gesteckt

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um sie dann mit dem Rahmen zu verschweißen. Da ja heute Sonntag ist,
kann das verputzen der Schweißnähte erst morgen erfolgen.

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Das heißt, für heute ist erst einmal Schluß. Das Schlauchboot noch zusammenrollen und alles auf die beiden Anhänger verfrachten. So Ohne Luft und Boden ist es gar nicht mehr so riesig.

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bensez
28.04.2013, 22:12
............und wenn Du gar nichts mehr zu tun hast, Christian,:futschlac, dann denke mal drüber nach Deinen Bericht in eine kleine Buchform zu bringen um auch späteren Generationen mal aufzuzeigen, wozu Willen, Einfallsreichtum und Geduld in unserem Hobby fähig sind.:biere:

PS. Hat das Grundgerüst schon Rostflecken angesetzt? Da wäre eine neue Verzinkung wohl auch noch fällig.

Aber ich nehme fast an, da hast Du auch schon wieder eine Lösung parat......... :ka5: :yo:

Muldepirat
29.04.2013, 02:53
PS. Hat das Grundgerüst schon Rostflecken angesetzt? Da wäre eine neue Verzinkung wohl auch noch fällig.

Aber ich nehme fast an, da hast Du auch schon wieder eine Lösung parat......... :ka5: :yo:

War wohl nicht die beste Firma. Wer billig kauft kauft zweimal. Ich hoffe die andere macht es besser.

the_ace
29.04.2013, 13:35
Ist das Grundgerüst so original? Ist doch einfacher Stahl, oder?

Muldepirat
29.04.2013, 13:57
Ist das Grundgerüst so original? Ist doch einfacher Stahl, oder?
Das ist nicht orginal und aus einfachem 25 mm und 15 mm Vierkantrohr. Es hat
viele Umbauten über sich ergehen lassen müssen bis es richtig funktioniert hat.
Es gab Varianten die waren zu biegsam und andere waren zu steif.

Muldepirat
01.05.2013, 10:30
Da das Boot nun schon einmal zerlegt ist, bietet sich die Gelegenheit all das
instand zu setzten was in den letzten Monaten doch ganz schön gelitten hat.
Als ertstes ist das letzet Segment das Bodens dran, das am Spiegel anliegt.
Mit dem entsprechenden Poyestherharz ais das schnell erledigt. Die Erfahrung
hat bei solchen Reperaturen gezeigt, das es sinnvoll ist das Harz mit etas
mehr Härter als in der Gebrachsanweisung angegeben ist an zu setzten. Die
Reaktionsgeschwindigkeit ist dann zwar etwas höher aber das Harz härtet
auch in den dünnen Schichten gut durch, die beim Pressen entstehen. Das
Überstehende Material wird dann mit dem Bandschleifer entsprechen zurecht
geschliffen. Dann ist es fertig zum Wiedereinbau.

http://up.picr.de/14303240aj.jpg

Um die Bootshaut vor dem
Metallgestell zu schützen, wird überall dort wo es mit der Bootshaut in
Berührung kommt, oder kommen könnte von innen und außen mindestens je
eine Lage Material aufgetragen. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme.

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Dann kommt das Metall gestell wieder in das Boot und alle Bodenplatten
werden darauf wieder verschraubt und die Singer an die Bodenplatten
angebracht. Auch die Löcher zum befestigen der neuen Aufbauten sind
korrekt gebohrt. ,

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Die Erfahrung hat gelehrt, das zuerst die beiden
Luftkammern im Heck und dann die Bugkammer befüllt werden müssen.

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Wenn dann alles in der richtigen Position ist, können die vier anderen Kammern mit Luft befüllt werden und als letztes der Luftkiel.
Bei der Montage hat der Flaschenzug wieder hervorragende Dienste geleistet.

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Da jetzt alle Äderungen und Instandsetzungen am Boot fertig sind kann in
den nächsten Tagen der die endgültige Fertigstellung erfolgen. Für die, die
sich immer gefragt haben warum macht der so einen Aufwand mit dem Gestell
unter dem Boden??? Hier die Antwort. Ich habe am Anfang das Boot mit einen
25 PS AB gefahren. Selbst dort hat sich der Boden ab einer Geschwindigkeit
von ca 12 km/h angefangen zu bewegen und durch zu biegen. das hat dazu geführt,
das die Aluschienen an den Stellen angefangen haben zu brechen die
zwischen den Stingern lagen. Der Bruch ist bei ca. 19 km/ h erfolgt.

http://up.picr.de/14303239jw.jpg

Muldepirat
05.05.2013, 15:45
Leider konnte es die letzten Tage nicht vorwärts gehen, da ich mir bei einer
beruflichen Weiterbildung den Hintern breit sitzen musste.
Montiert ist erst einmal alles, so das es jetzt mit der endgültigen
Fertigstellung beginnen kann. Ich habe mich schon immer gewundert warum
ich bei jeder Fahrt Wasser im Boot hatte. Es war einfach rätselhaft, denn
der Boden war dicht. Jetzt bin ich diesem Rätsel auf die Spur gekommen. Die
Verschraubung des Wasserablaufventiels, (im Siegel) war nicht richtig
verschraubt, so das dort immer Wasser eindringen konnte. Bei einem
Durchmesser von 1 1/2 Zoll nicht ganz einfach da etwas zu finden. Kleinere
Durchmesser alles kein Problem. Schließlich fand sich dann doch das richtige
Teil.

http://up.picr.de/14353495fy.jpg

Bevor es aber an diese Teil ging war erst einmal der Heckaufbau dran. Um
ihn besser positionieren zu können, habe ich mich entschlossen in den Boden
Langlöcher zu bohren, damit ich ihn im geringen Maße auf der Längsachse
verschieben zu können. Los gehts, den Aufbau auf die Seite gekippt alles
ausgemessen, vorgebohrt und Langlöcher draus gemacht. Dann den Aufbau
wieder in das Boot gestellt, ausgerichtet und mit dem Boden vedrschraubt.
http://up.picr.de/14353361cd.jpg

http://up.picr.de/14353363yh.jpg

Da der Holzboden etwas zu weit nach oben gewandert ist, werden am
Hänger Schraubzwingen angesetzt, die den Aufbau nach unten drücken, so
das der Boden wieder seine ürsprungliche Position bekommt. Dann werden
die schon im Spiegel befindlichen Löcher weiter in den Aufbau gebohrt.

http://up.picr.de/14353369ej.jpg

Der Motor wieder an den Haken gehängt und mit Spiegel und Aufbau
verschraubt. Um den Gelengenheitsdiebstahl etwas zu erschweren, gegen
Profis kannst Du alles sichern wie Du willst, wenn die Dein Boot haben wollen
ist es weg, habe ich die Schraubenköpfe nach außen genommen und die
Muttern in den Aufbau hinein. Zur Sicherheit sind zusätzlich auf den
normalen Muttern jeweils noch eine Sicherungsmutter aufgeschraubt.

http://up.picr.de/14353405ut.jpg

Es folgt die Montage des Lenkungskabels. Damit durch diese Öffnung kein
Wasser in den Aufbau eindringen kann, habe ich die Reste von einem
Wasserschlauch und den Verbindungsstutzen von einen aufblasbarem
Swimmingpool verwendet. Warum neukaufen, wenn genügend verwendbares
in der Garage herumliegt. Anzeichnen, vorbohren und mit einem Raspelbohrer
das Loch auf die entsprechende Größe bringen, damit der Stutzen im Loch
festklemmt.

http://up.picr.de/14353406fh.jpg

http://up.picr.de/14353407ou.jpg

Die Fummelarbeit kann beginnen. Das Lenkungsseil in den Aufbau einbauen.

http://up.picr.de/14353411ev.jpg

Es stellt sich heraus, das meine geplanten Bögen zu eng sind und so das
Lenken so schwer geht, das es fast unmöglich ist. Das heißt das Lenkseil
noch einmal ausbauen und völlig anders mit größeren Radien im Aufbau
verlegen. Dazu müssen noch mehrere große Löcher gebohrt werden. Dann
erfolgt die erneute Montage des Lenkseils. Siehe da jetzt läßt es sich
wunderbar leicht steuern.

http://up.picr.de/14353409mh.jpg

http://up.picr.de/14353471ww.jpg

http://up.picr.de/14353539rb.jpg

Anschließend ist die Quicksiverschaltung an der Reihe. Die beiden
Steuerkabel für das Getriebe und das Gas sind nach den Erfahrungen mit
dem Lenkseil schnell montiert. Die Frage stellt sich an welcher Stelle des
Aufbaus die ganzen Kabel zur Motorsteuerung herrauskommen. Ich habe
mich entschlossen die Öffnung genau mittig zu plazieren. Wieder Loch
bohren und auf die erforderliche Größe bringen. Hier müssen die beiden
Motorsteuerkabel, die beiden Bateriekabel, der Benzinschlauch und das Kabel
von der Schaltbox. Lieber anfangs etwas zu klein das Loch lassen und dann
nacharbeiten.

http://up.picr.de/14353600ai.jpg

http://up.picr.de/14353599hn.jpg

Da die Beschriftung im Motor eigentlich idiotensier ist, macht sie auch keine
Probleme.

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Die Batterien angeschlossen und ein kurzer Startversuch, ja der Anlasser bewegt sich. Die ersten zwei Tanks sind auch schon montiert. Da der Motor doch etwas durstig ist, werden noch zwei von der Sorte verbaut.

Da der Stutzen für das Wasserablassventiel zu lang ist, wird es mit dem
Trennschleifer einfach auf 5 cm gekürzt.

http://up.picr.de/14353488bg.jpg

Mit 2 K Klebstoff eingstrichen wird es in das vorgesehene Loch geschoben

http://up.picr.de/14353601cq.jpg

und der überstehde Klebstoff noch geglättet. Schon ist der Einbau erledigt.

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Damit das Loch dicht verschlossen werden kann folgt in den nächsten Tagen noch ein Gewinde. So kann ich auch an dieser Stelle eine Bilgenpumpe anschließen um das Wasser ohne das Boot aus dem Wasser hohlen zu müssen abpumpen zu können.
Da ich immer wieder Boote im Schlepp habe, sind an beiden Seiten des AB´s
zwei Ösen angebracht, in die ich das Schleppdreieck einhängen kann.

http://up.picr.de/14353597nf.jpg

http://up.picr.de/14353665dl.jpg

Langsam geht der Zusammenbau des Bootes seinem Ende entgegen. Es sind
nur noch die Sitzbänke zu montieren und sie mit den Deckeln zu versehen.
Schon mit wenigen Handgriffen, sind die Scharniere befestigt und auch die
Deckel angeschraubt.

http://up.picr.de/14353658pq.jpg

http://up.picr.de/14353659wi.jpg

So muß es ersteinmal bleiben. Leider habe ich die Sitzbänke nicht fertig bekommen. Mit Sitzkissen aus den Gartenstühlen geht es erst einmal auch. Wenigstens habe ich es soweit fertig bekommen, das dem großen Himmelfahrtsausflug mit der ganzen Familie nichts mehr im Weg steht. Die restlichern Kleinigkeiten werden bis Mittwoch auch noch erledigt sein.

Muldepirat
12.05.2013, 18:42
So ich bin gerade wiedr zu Hause gelandet aus dem Himmelreich der
Schlauchbootfahrer. Der Umbau hat sich seit Donnerstag mehr als bewährt.
Bis auf die fehlede Bilgenpumpe. Da es in den Nächten sehr stark geregnet
hat, hatte ich zum Schluß gefühlte 200 Lieter Regenwasser im Boot. Das hat
die Stabilität beim Fahren doch erheblich eingeschränkt. Da auf den Seen
keine nenneswerte Ströhmung herscht, konnte ich die Geschwindigkeit in der
Praxis testen. Bei 37 km/h habe ich abgebrochen, Die Gefahr sich bei dieser
Geschwindigkeit zu überschlagen war mir dann doch zu groß. Nachdem der
Bug mehr als einem Meter von der Wasseroberfläche abgehoben hatte.
Motormäßig währe noch etwas an Geschwindigkeit gegangen, da das noch
nicht Vollgas war. Aber die Sicherheit geht vor. An Bord waren dabei Vier
Erwachsene und zwei Kinder. Das hat gezeigt, eine sichere Fahrt geht bis
ca. 30 km/h. Alles was darübergeht ist nicht sinnvoll. Der Umbau hat zu einer
Reduktion des Benziverbrauchs geführt. Mit 6 Personen an Bord plus
Tagesgepäck und Verpflegung hat der Vedrbrauch trotz lägerer
Verdrängerfahrt auf 0,63 Liter/ km reduziert. Ich hatte im Vorfeld mit 1 Liter
und mehr gerechnet. Gleitfahrt beginnt bei ca. 17 -18 km/h. Ich bin positiv
überrascht. Medine Familie war mit dem Ausbau mehr als zufrieden. Allerdings
wünschen sie sich am Tisch keine Sitzbänke mit Rückenlehnen. Also werde
ich diesem Wunsch entsprechen und nur die zwei hinteren Sitzbänke mit
Rückenlehen ausstatten und neben dem Einbau einer Bilgenpumpe die
Restarbeiten erledigen.
Ein Video folgt später wenn ich es bearbeitet habe.

Icing
12.05.2013, 19:24
Tolle Sache!!:cool:

Bei voller Fahrt alle Mann noch vorne, dann müßte der Bug doch unten bleiben...:biere:

Freue mich schon auf das Video!:chapeau:

Muldepirat
12.05.2013, 19:51
Habe ich nicht ausprobiert. Da ich befürchte, das der Boden sich nach vorn zu sehr durchbiegt. Ist halt ein zerlegbares und kein Rib.

http://up.picr.de/14447494rl.png

http://up.picr.de/14447497cp.png

Muldepirat
14.05.2013, 11:05
Hier das Video. Ungeschnitten, mit Orginalton und orginal Länge.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&list=PL-1waAq5YXE02aqU40FI9trpFyjw8C2-X&v=TGYhra2x18I

Leider ist es immer schwirig sich selbst zu filmen.

Dank an Rossi71 der das Video gedreht hat.

Icing
14.05.2013, 19:26
Hallo Christian,
schöne Videos!:chapeau:

Das fährt sich doch richtig prima! Ein Bus auf dem Wasser...:biere:

Überhaupt scheint das Treffen ja richtig Spaß gemacht zu haben.:seaman:

Muldepirat
14.05.2013, 20:16
Hallo Christian,
schöne Videos!:chapeau:

Das fährt sich doch richtig prima! Ein Bus auf dem Wasser...:biere:

Überhaupt scheint das Treffen ja richtig Spaß gemacht zu haben.:seaman:

Das Treffen hat richtig Spaß gemacht mit 34 Booten war das einfach nur prima. Da war alles dabei. Vom 200 PS rib bis zum 7,5 PS Oldtaimer. Es war eine tolle Kameradschaft ohne irgend einen Knatsch und Krach. Bei den Ausfahrten war immer ein anderer bei dem langsamsten, so das der letzte nie alleine war.
Aber Bus. Nee nee Flußkreuzer. Wenn der Rest mit den Sitzbänken noch fertig ist, ist das ein bequemes Reisen auch auf 6 oder 7 Stunden Touren. Die Fahreigenschaften sind nicht zu vergleichen mit dem Aufbau im Bug. Jetzt nach dem Wochenende werden ich den Bugaufbau verschrotten. Das war eine gute Idee, aber so fährt es sich besser. Da alle Aufbauten nur mit dem Boden verschraubt sind, ist das eine Sache von Minuten und ich habe das Boot leer geräumt. Leider war es keine gute Idee den Aufbau in weiß zu streichen. Da sieht man jede Drecktapse und jeden Dreckfinger darauf. Ich habe mir ein dezentes Grau ausgesucht.

Muldepirat
26.05.2013, 23:53
Leider habe ich vor Himmelfahrt es nicht mehr geschafft den Betrag zu
aktuallisieren und danach war etwas die Luft aus der ganzen Aktion heraus.
Denn den Tisch habe ich doch noch vor der großen Ausfahrt fertig
bekommen. Da ja auf dem Boot immer Vibrationen herrschen habe ich mich
entschlossen den Tisch aus massieven Holz zu bauen. Im Baumarkt gibt es
gehobelte und gleichzeitig imprägnierte Zaunspfosten. Tja ein bischen hatte
ich mich dann doch vermessen, so das der Tisch dann eine asymetrische
Fußgestaltung bekommen mußte. Damit im Betrieb sich nichts löst habe ich
die Füße und auch die Träger der Tischplatte in die Tischbeine eingelassen,
verklebt und geschraubt. Wie bei allen anderen Aufbauten ist der Tisch mit
dem Boden verschraubt. Nachdem die Tischbeine montiert waren, habe ich
dann die Tischplatte auf die vorbereitete Träger geklebt und ebenfalls
geschraubt.

http://up.picr.de/14388776zi.jpg

http://up.picr.de/14388775wq.jpg

http://up.picr.de/14388787ea.jpg

http://up.picr.de/14388786an.jpg

http://up.picr.de/14388788ux.jpg

http://up.picr.de/14388804zb.jpg

http://up.picr.de/14388800bf.jpg

Die Türen für den Aufbau sind in der Zwischenzeit auch schon vorbereitet.

http://up.picr.de/14388796pf.jpg

Da es ja zu Himmelfahrt durchwachsenes Wetter geben sollte, wollte ich
nicht losfahre ohne vorher ausprobiert zu haben ob es funktioniert aus
einfachen Mitteln die ich auf dem Boot sowieso mitführe in kurzer Zeuit einen
Regenschutz zu bauen.
Sie da es klappte. Aus den Paddeln, dem Bootshaken und einer Plane wurde
mit einigen Tampen ein funktionierender Regenschutz. Zum Glück hatten wir
nur 5 Minuten Regen auf dem Wasser von Donnerstag bis Sammstag, so das
es nicht nötig war den Regenschutz auf zu bauen.

http://up.picr.de/14388846oo.jpg

http://up.picr.de/14388848sz.jpg

Nicht die richtigen Schaltzüge für den Motor zur Verfügung zu haben ist
schon ein Problem. Wenn das kurz vor einer großen Ausfahrt passiert, gleicht
das schon einer Katastrophe. Da die Aufnahmen von den Schaltzügen und
die Befestigungen am Motor nicht zueinander passen. Da musste kurzfristig
eine Lösung her. Aus Aluminiumpulver und einem PU-Harz habe ich einen
Klotz gegosssen und den dann so bearbeitet, das daraus die entsprechende
Halterung wurde. Um in die Halterung das notwendige Gewinde zu
bekommen, habe ich auch hier Einschlagmuttern verwendet. Hier aber
eingeklebt.

http://up.picr.de/14388868hh.jpg

http://up.picr.de/14388871fx.jpg

http://up.picr.de/14388880df.jpg

Seit Himmelfahrt sind ca. 20 Betriebsstunden auf dem Wasser absolviert,
einige Sachen bedürfen noch einer Nacharbeit, da sie sich in der Praxis nicht
ganz so bewährt haben.
Dazu gehörte auch der Umbau des Bootsanhängers. In der Zwischenzeit ist
hier die Achse um ca. 50 cm nach hinten versetzt um wieder genügend
Stützlast auf der Anhängerkuplung zu haben.

http://up.picr.de/14500736cm.jpg

http://up.picr.de/14500738lm.jpg

http://up.picr.de/14500751gp.jpg

Der Wusch meiner Kinder ist auch schon in der Realisierung. Die Deckel der
Sitzbänke habe ich wieder ab gebaut, sie mit Folie eingewickel und um sie
herum einen Streifen Dehnungsfuge getackert und sie dann die Form mit PUR
Weichschaum ausgefüllt.

http://up.picr.de/14501356hv.jpg

http://up.picr.de/14501354vo.jpg

http://up.picr.de/14501391de.jpg

http://up.picr.de/14501395he.jpg

Octopus
28.05.2013, 15:49
Hallo Christian,

wirklich tolle Ideen die du da verwirklicht hast.:chapeau:

Auch in der Ausführung.

Ich kann deine Meinung bestätigen:

Das '' Berlin Treffen '' war wirklich Top!:chapeau:

Alles nette Leute, sehr kameradschaftlich.:biere:

Muldepirat
02.06.2013, 18:26
Leider wird es hier die nächste Zeit keine Beiträge weiter geben. Die Bootssession 2013 ist zu Ende, da sie mir heute vor der Haustüre den Ab geklaut haben und ich mir erst einmal einen neuen Ab besorgen muß.

schwarzwaelder50
02.06.2013, 19:28
Hey Christian,
das ist ja der Hammer:cognemur:, das tut mir Leid für Dich. Hoffentlich erwischen sie die Diebe, wie sieht es mit Versicherung aus???

herko1
03.06.2013, 16:51
Hallo Christian

Ich würde Dir auf jeden Fall raten Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

Seit dem Inkraftreten des neuen Schengenerinformationssystems (SIS II)
ist auch die internationale Ausschreibung von Bootsmotoren und Booten möglich. Da dieses Diebsgut meist von Österreich oder auch Deutschland ins Ausland verbracht wird, bin ich guter Hoffnung, dass die Anzahl der Sicherstellungen steigen wird.

Bisher war nur eine nationale Ausschreibung von Booten und Motoren möglich.


Folgende zusätzliche
neue Sachgruppen
sind im künftigen SIS II vorgesehen und werden
daher hinkünftig als eigene Gruppen im Bereich der Sachenfahndung erfasst werden:


Container (CO);
Flugzeuge (FZ);
Industrie - (Bau-) maschinen (IM);
Boote (BS) und Bootsmotoren (BM);
Zulassungsscheine (ZS);
Kennzeichentafeln (KE) und
Wertpapiere, Zahlungsmittel (ZA).

Gruß Hermann

Muldepirat
03.06.2013, 18:00
Danke für den Tip.
Die Anzeige habe ich sofort gemacht.
Ich konnte sie leider nur Online erledigen, das die Polizei in Sachsen zur Zeit für so etwas keine Zeit hat.

Icing
03.06.2013, 21:34
Meine Güte, jetzt hast Du Dir so einen Haufen Arbeit gemacht, und da kommt so eine Knalltüte daher, der einfällt den Motor zu klauen.
und das zu Sommeranfang..:cognemur:
Hoffentlich gibt es Ergebnisse, auch wenn vielleicht wenig Hoffnung ist.
Vielleicht hast Du ein paar gute Bilder von dem Motor und stellst die in die "Suche" hier im Forum ein.
Das Forum hat ja viele Augen....:ka5:
Ich würde alles probieren um den Kerl zu erwischen...:motz_4:

Muldepirat
04.06.2013, 06:25
Hallo Gernot.

Ich habe wo ich konnte veröffentlicht. Auch hier im Forum.

http://www.schlauchboot-oline.com/showpost.php?p=301728&postcount=1

Ich schau mich gerade nach einem neuen Motor um ( gebraucht ). Aber das Geld liegt leiden auch nicht auf der Straße. Zumal wenn Du gerade mit der Firma und auch Privat am Bauen bist, und dabei noch eine Großfamilie hast.
Es ist ein Hobby und nicht lebenswichtig. Vorang haben andere Sachen. Wernn es nicht so schnell klappt mit einem Motor, dann ist das auch nicht so dramatisch. Na klar meine Kinder und auch ich sind schon traurig.
Wenn ich mir aber ansehe, wie wieder viele ihre Wohnungen und auch ihre Existenzen durch das Hochwasser verlieren, was ist dagegen der Diebstahl eines Motors. Ein Klaks, so ärgerlich wie das im Moment auch ist.

schwarzwaelder50
04.06.2013, 18:06
Christian,
alle Achtung, Du siehst das sehr sportlich.:chapeau::chapeau:
Respekt.

Muldepirat
04.06.2013, 19:01
Wieso sportlich.
Das ist nur eine Frage wie ich die Prioritäten in meinem Leben setzte.
Die Existenzgrundlage für die Familie und die Familien meiner Angestellten hat einfach Vorang.
Das Bootshobby hat aber nicht obertse Priorität so schön wie es auch ist.

Muldepirat
22.06.2013, 22:55
Nach ein paar gefrusteten Wochen, in denen an Bootfahren nicht zu denken war, ist es heute mit einem neuen alten AB zur ersten Testfahrt auf der Elbe ausgelaufen. Wegen des Treibgutes und Schwimmern in der Elbe wurde es eine Slalom Fahrt. Der Johnson mit 70 PS hat sich besser geschlagen als der Force. In allen Belangen.

Ich bin erst einmal zufrieden.

trixi1262
23.06.2013, 07:56
Guten morgen,Christian !
Dann mal Gratulation zum neuen Motor und viel Spass damit :chapeau:
Liebe Grüsse an die Familie und einen schönen Sonntag !

Muldepirat
29.06.2013, 07:19
Nach dem Diebstahl des AB`s, war die Luft raus an der Fertigstellung des Bootes weiter zu arbeiten. Aber wie das so ist. In Bremen war ein Johnson seahourse mit 70 PS und Powertrimm zu bekommen. Also am Mittwoch nach der Arbeit ins Auto und ab nach Bremen. Der äußere Eindruck, naja, etwas mehr pflege hätte ihm gut getan. Aber technisch völlig ok. Der Hubzylinder und die Pumpe trocken, keine Spuren von austretender Hydraulikflüssigkeit. Aber eben ungepflegt. Der Preis war OK trotz des BJ 1978 und des ungepflegten Zustandes.
Zu Hause wartete eine Menge Arbeit. und Unwägbarkeiten. Die Neue Lenkung von Teleflex war schon am Montag bestellt worden. Was ich noch nicht wußte, welche Kabel ich für Gas und Getriebesteuerung brauche. Am Donnerstag ab nach Leipzig, die Kabel und einen neuen Tillerarm besorgt. Problem, wo die Muttern mit Zollfeingewinde her bekommen. Im Schraubengoßhandel hier in Wurzen wurde ich fündig. Dann hieß es die ganzen alten zerstörten Teile ausbauen. Neue Lenkung, Schaltbox , Schaltzüge für den Motor, den Motor selbst, den Tillerarm und die Verkabelung wieder einbauen. Da war bis Samstag neben der normalen Arbeit noch Nachtschicht und Frühschicht angesagt. Ganz nebenbei war meine Frau noch mit der großen Tochter in Offenbach zu einer wieder komplizierten Nerven OP. So hatte ich noch zusätzlich unsere 4 Kinder zu versorgen.Das Wasser der Elbe war von Sonntag 4m auf Samstag 2,40 m gefallen und so stand der Probefahrt in Dresden auf der Elbe nichts mehr im Weg. Dresden bis Bad Schandau war der einzige Bereich, der nach dem Hochwasser vom WSA wieder freigegeben war wo ich auch mein Boot slippen konnte. Ein Begleitboot hatte sich noch mit angekündigt. Da die anderen wegen des Hochwassers nicht frei bekamen. Als Container LKW Fahrer hast du bei uns halt schlechte Karten frei zu bekommen, genau so wie Elektriker und Klempner. Das Boot zum Slippen fertig gemacht,

http://up.picr.de/15004644un.jpg

http://up.picr.de/15004646sc.jpg

da sah man wieder wie ungepflegt der AB eigentlich war. Ein grinsen konnte ich mir dann doch nicht verkneifen.

http://up.picr.de/15004645we.jpg

Trotzdem rein ins Wasser.

http://up.picr.de/15004651yc.jpg

Die fachkundigen Blicke der anderen Schlauchifahrer am Ufer entdeckten meinen Montagefehler der die Ursache war warum der Motor nicht an sprang. Ich hatte den Benzinschlauch falsch herum eingebaut. Die Fließrichtung hatte ich nicht beachtet. So wurde das Benzin nicht zum Motor gepumpt sonder in Richtung Tank. Der Wechsel war schnell erledigt und der Motor sprang an.

http://up.picr.de/15004649kb.jpg

Zum Filmen sollte ich erst einmal zu Tal fahren. Was macht man nicht alles für die Zaungäste.

http://up.picr.de/15004652ak.jpg


http://youtu.be/kjDlzQM7UvQ

Anschließend ging es mit Begleitung zu Berg. Da ich die gleiche Strecke schon am Pfingstsonntag mit dem Force zurückgelegt habe, kann ich beide Motoren vergleichen.

Pfingstsonntag 2013 mit dem Force 70 PS

Verwendeter Tanks 2 X 26 l zuzüglich 4 l Reserve
Gefahrene Kilometer
Bergfahrt mit 20 km/h bei 8 km/h Strömung
nach 24,5 km 26 l Verbrauch ( Tankwechsel)
macht einen Verbrauch von 1,04 l / km
Talfahrt mit 27 km/h bei 8 km/h Strömung
noch 3,5 km Bergfahrt und dann 28 km Talfahrt Verbrauch 26 l
Verbrauch 0,833 l / km
Gesamtverbrauch 52 l bei 56 km macht 0,928 l/km




Diesmal wollte ich genau wissen wieviel der Ab verbraucht. Deshalb habe ich die Tanks ausgelehrt um die verbleibende Restmenge des Benzins zu ermitteln

Samstag 22.6. 2013 mit Johnson Seahorse 70 PS
Verwendeter Tanks 2 X 26 l zuzüglich 4l Reserve
Gefahrene Kilometer
Bergfahrt mit 22km/h bei 12 km/h Strömung
nach 25,5 km noch 13,6 l Rest im Tank das heißt 16,4 l Verbrauch (Tankwechsel )
macht einen Verbrauch von 0,643 l/km
Talfahrt mit 35 km/h bei 12 km/h Strömung
nach 25,5 km noch 21,7 l Rest im Tank, das heißt einen Verbrauch von 8,3 l
Verbrauch von 0,325 l /km
Gesamtverbrauch 24,7 l bei 51 km macht 0,484 l / km

Fazit vieleicht kein Sparwunder, war aber auch bei einem 8 Meter Boot nicht zu erwarten. Es ist trotzdem eine gewaltige Veringerung des Verbrauches. Mit so einem Wert habe ich nicht gerechnet,
allerdings etwas geringerer Beladung.
Der Force war tatsächlich ein Säufer.
Da alles so gut funktionierte, kommt die Freude am weiter bauen wieder.

Nach anderthalb Stunden Putzarbeit, sah er dann doch schon wesentlich besser aus. Im Winter wird daraus mit Farbe ein Schmuckstück gemacht, so das man ihm seine 35 Jahre auf der Welle nicht ansehen wird.


http://up.picr.de/14992015jh.jpg

http://up.picr.de/14992014ye.jpg

http://up.picr.de/14991985yb.jpg

http://up.picr.de/14992021px.jpg

http://up.picr.de/14992020gu.jpg

Muldepirat
01.11.2013, 17:42
Nach fast 1000 zurückgelegten Kilometern mit diesem Boot in diesem Jahr wird es Zeit ein Fazit über diese Saison und die Umbauten am Boot zu ziehen.
Die Aufbauten haben sich im manchmal heftigen Gebrauch bestens bewährt.
Nagativ macht sich der Steuestand so weit im Heck nur bemerkbar wenn ich ganz alleine Unterwegs bin. (Aber wann bin ich schon mal alleine unterwegs, eigentlich nie.)
Da ist der Bug zu leicht. 50 kg Ballast sind dann notwendig um gute Fahreigenschaften zu erzielen. Auch Fahrten mit 12 Erwachsenen an Bord, also richtige "Schwertransporte" hat das Boot anstandslos gemeistert und man hatte nie das Gefühl das es auf dem Boot beengt zugeht.
Auf der Fahrt gestern habe ich es dann warscheinlich etwas übertrieben und die Umbauten bis an die Belastungsgrenze gebracht. Es war schon toll mit dem Boot und 39 km/h über die Elbe zu fegen. Aber Wellen mag es nun mal nicht so richtig. Auch wenn es toll aussieht, wenn so eine Fontäne von über 2 Metern vor deinem Boot aufsteigt wenn du in die Wellen hineinfährst.
Leider haben es mehrere Muttern, mit denen die Aufbauten am Rahmen verschraubt sind, nicht ausgehalten und sind einfach gebrochen . Sie sind neben der Stelle an der sie in den Rahmen eingeschweißt waren einfach gebrochen.
Jetzt weiß ich aber auch wo die absolute Grenze des Bootes ist. Und das ist auch gut so.
Die Reparaturen stellen kein Problem dar.
Was bei höheren Geschwindigkeiten auffällt, wie stark der Sog unter dem Boot im Mittelteil des Bootes ist. Da kann es passieren, das sich das Boot anfängt in der Mitte nach unten durch zu biegen. Trotz der Verstärkungen im Bodenbereich.
Für den Winter sind noch ein paar kleine Verbesserungen und Reparaturen geplant. Die ich aber jetzt schon beginne um nicht wieder so in Zeitverzug zu kommen wie dieses Jahr.
Diese Menge an Arbeit hat sich gelohnt und es macht Spaß mit dem Boot zu fahren. Es wir immer ein Boot bleiben wo handwerkliches Geschick und eine große Portion Verrücktheit notwendig ist notwendig ist.

schwarzwaelder50
01.11.2013, 18:52
Hallo Christian,
es freut mich wenn Du mit Deinem vielen Eigenbau zufrieden bist.:cool: Ist doch schön, wenn das "selbstgemachte" sich bewährt und funzt, das freut doch jeden der gerne selber bastelt. :banane:
Und einer der gerne bastelt wird nie fertig sein mit seinem Boot, es kommt jedes Jahr doch irgendwie was dazu,:ka5: so was gehört zum Hobby und ist Hobby.
Somit wünsche ich Dir "Frohes schaffen". :zwinkern:

Muldepirat
01.11.2013, 19:06
Ich denke das Frohe schaffen werde ich haben.

schwarzwaelder50
01.11.2013, 19:22
Lach,
natürlich, das gehört doch dazu. Ohne fehlt doch was. :futschlac :ka5:

Bartman
01.11.2013, 19:49
Christian "Hut und Kapp ab" sagt man bei uns in der Gegend.:chapeau::biere:
Saustark mit welcher Energie Du Dich ans Werk machst und auch bei Tiefschlägen weiter machst. Frei nach dem Motto: "Kopf hoch auch wenn Dir die Sche... bis zum Hals steht." :chapeau:
Auf Dich und Dein Boot kannst Du stolz sein. :cool:

RomanWolf
06.05.2014, 17:20
Hab mir gerade mit Begeisterung den 6 Seiten langen Fred durchgelesen - HAMMER! Riesen Kompliment für die Leistung und investierte Arbeit. Hat sich gelohnt!

LG
Roman

Visus1.0
08.05.2014, 01:26
Hallo Christian!

Mit staunen, lächend, laut lachend, Stirnrunzelnd, mit teilweise offenem Mund, mit Mitgefühl, mit grossen Augen und vor allem Faszination, habe ich deinen einzigartigen Beitrag gelesen.

Erst einmal Hut ab vor deiner besseren Hälfte. Ob du ein Chaote, oder ein Genie, ein Denker, Genialist oder ein Idialist bist, hab ich noch nicht rausgefunden.:chapeau:

Aber die Einzigartigkeit deines Bootes macht dich und das Boot eigentlich zur vollendeten Kunst, zum vollendeten Künstler. Es gibt viele Arten von Kunst, diese steht ganz für sich. Ja es ist ein Kunstwerk, ein sich immer wieder änderndes Kunstwerk, anders kann man es nicht beschreiben.

Und deshalb stellt sich nicht die Fragen nach den Gesamtkosten oder den Alternativen eines anderen Bootes.

Weiter so und Danke für diesen Beitrag!

Andreas

Muldepirat
18.12.2015, 12:22
In ein paar Stunden drehe ich dem Betrieb für dieses Jahr den Rücken zu und kann mich in den nächsten Wochen auf meine Werft zurückziehen. Da ich in diesem Jahr nicht einen Kilometer Boot gefahren bin, wird es Zeit zu beginnen, die neue Saison wirft schon ihre Schatten voraus.
Es wird einen kompletten Umbau geben bei dem einige Schwachstellen ausgemerzt werden.

Mal sehen was daraus wird.:ka5:

grauer bär
18.12.2015, 12:27
Dann wünsche ich Euch frohe Weihnachten und frohes Schaffen....
würde mich nicht wundern, wenn du nachher einen 8 Zylinder Schiffsdiesel verbaust hast, nebst Raupenantrieb zum einfacherem Slippen :chapeau::biere::futschlac

schwarzwaelder50
18.12.2015, 21:30
Na dann freuen wir uns schon auf Deinen Bericht Christian. Schauen wir mal was Du uns da dann vorstellst.:chapeau::cool:

Erich der Wikinger
18.12.2015, 23:00
Na Christian, da bin ich auch schon gespannt.

Allerdings muss ich zugeben, dass mich da nix mehr überraschen kann,
denn Du wirst sicher wieder einen Knüller "bringen".

Sag mal woher nimmst Du Dir denn die Zeit. Schläfst Du nie oder
flüchtest Du vor Deiner Frau. :lachen78:

Gruß Erich

Hansi
19.12.2015, 17:54
Hallo Christian

auch ich bin schon sehr gespannt,was es oder wie es wird :chapeau:
auf alle Fälle wünsche ich Dir gutes gelingen und vergiss nicht auf die Fotos :cool::cool:

RomanWolf
22.12.2015, 15:30
Auch von mir viel Erfolg.. bin schon gespannt ob da nicht eine riesige Kabine drauf kommt ;)

KOI7161
25.12.2015, 22:55
Roman,

das mit der Kabine hatte er schon mal

http://up.picr.de/24078148dh.jpg

aber das gibt sicher ein ganz tolles Ding ,
was Christian da auf die Füße...äh auf´s Wasser stellt:chapeau:


.

RomanWolf
30.12.2015, 13:10
Roman,

das mit der Kabine hatte er schon mal

http://up.picr.de/24078148dh.jpg

aber das gibt sicher ein ganz tolles Ding ,
was Christian da auf die Füße...äh auf´s Wasser stellt:chapeau:


.

stimmt.. kann mich schon wieder erinnern.. aber war das nicht zu schwer mit dem ganzen Stahl?

Muldepirat
04.05.2018, 08:46
Eigentlich wollte ich schon lange mit dem Umbau des Bootes beginnen, da ich nach 7 Jahren jetzt einen neuen Boden brauche. Durch den Hauskauf und die notwendigen Bauarbeiten ist das Bootfahren in den letzten Jahren zu kurz gekommen.
Jetzt habe ich mich aufgerafft und begonnen alles wieder auseinander zu nehmen.
Das Boot ist runter vom Bootstrailer un der Motor ist auch schon demontiert.
Einen Plan habe ich schon, die Verwirklichung wird sich aber bis in das nächste Jahr hinziehen.
Mir hat es nicht gefallen das der Sog das Boot ab einer bestimmten Geschwindigkeit nach unten durchbiegt.
Einige andere Sachen waren auch ungünstig gestaltet.
Ich werde wie bei den anderen Umbauten alles wieder mit Fotos dokumentieren.

rg3226
04.05.2018, 09:16
Eigentlich wollte ich schon lange mit dem Umbau des Bootes beginnen, da ich nach 7 Jahren jetzt einen neuen Boden brauche. Durch den Hauskauf und die notwendigen Bauarbeiten ist das Bootfahren in den letzten Jahren zu kurz gekommen.
Jetzt habe ich mich aufgerafft und begonnen alles wieder auseinander zu nehmen.
Das Boot ist runter vom Bootstrailer un der Motor ist auch schon demontiert.
Einen Plan habe ich schon, die Verwirklichung wird sich aber bis in das nächste Jahr hinziehen.
Mir hat es nicht gefallen das der Sog das Boot ab einer bestimmten Geschwindigkeit nach unten durchbiegt.
Einige andere Sachen waren auch ungünstig gestaltet.
Ich werde wie bei den anderen Umbauten alles wieder mit Fotos dokumentieren.

Hallo Christian

Da bin ich echt gespannt auf deinen Bericht.

Was da wohl raus kommt :gruebel:

Bestimmt irgendwas mit einer Mulde um Steine vom Elbsansteingebirge nach Hause zu bringen :ka5:

Viel Spass beim Umbau und Respekt vor deinen anderen Arbeiten.

Visus1.0
04.05.2018, 16:47
Das wir jetzt ein CFK-Boden Carbonboden laminiert nach Vorgaben der Formel1 Chassistechnik mit Kevlar verstärkt.:biere:

Muldepirat
04.05.2018, 17:00
Da ich das auf Arbeit habe wird es wohl so werden.:banane:

Muldepirat
05.05.2018, 14:03
Das Boot ist jetzt komplett auseinander genommen. Jetzt zeigt sich das die Qualität der Verklebungen doch problematisch ist. Die Verklebungen sind nicht mit 2k Kleber ausgeführt worden. So sind die Scheuerleiste und die ganzen Klampen und Ösen alle abgegangen
Obwohl ich bei den Aufbauten alles mit Glasfaser und Harz überzogen habe, hat sich das Sperrholz darunter mit Wasser vollgesogen und ist dann langsam vergammelt.
Die Glasfaserhülle steht noch aber darunter ist das Sperrholz teilweise mit Pilz befallen.
Das ist ein Totalschaden.
Es Wird ein kompletter Neubau. Diesmal aber ohne die Aufbauten mit Sperrholz auf zu bauen.
Da sich auch der Spiegel gelöst hat bin ich am überlegen den Spiegel gleich noch 50 cm Richtung Heck zu versetzen.
Damit kann ich einen halben Meter Innenraum gewinnen.
Eigentlich ist das Boot nach 7 Jahren ein Totalschaden.

Johnny Walker
13.05.2018, 19:56
Womöglich siehst du etwas zu schwarz.
- Aufbauten erneuern ist keine grosse Sache. Ich bevorzuge hierfür wasserdicht verleimtes Sperrholz und lasiere es. Lasieren, nicht lackieren. So kann es weiter atmen und es bilden sich keine Fäulnis-Löcher.
- Abgelöste Scheuerleiste usw. sind einfach neu zu verkleben.
- Heckspiegel nach hinten versetzen tönt sinnvoll, gemäss Fotos. Aber wie verlängerst du den Boden und die Boden-Plane?
- Solange die Schläuche dicht sind und diese Verklebungen noch halten, ist die Substanz gesund.

Bitte berichte weiter!