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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Doppelmotorisierung


thball
21.11.2014, 11:30
Hallo,

in der aktuellen Yachtausgabe wird das Fahren mit einem Katamaran thematisiert. Die Tipps zum Fahren mit einem Kat klingen recht interessant und darum habe ich das Thema mal aufgegriffen. Zwar reagiert ein RIB mit zwei Motoren sicherlich anders (hat ja auch kein Ruder), aber vielleicht sind sie für Euch trotzdem interessant.

Ich selber habe bis dato noch keinen Kat mit Motor gesegelt. Werde das vielleicht mal im nächsten Jahr ändern, aber darum kann ich auch keine Erfahrungen einbringen. Wenn ich aber die Reiseberichte von Ingo sehen, dann haben wir bereits einen erfahrenen Kat-Segler unter uns. Aber wer möchte kann auch gerne Tipps zum Fahren mit Doppelmotorisierung bei Motorbooten/RIBs einbringen.

Man lernt ja nie aus... :biere:

Die Tipps aus der Yacht (sind natürlich etwas Segelboot orientiert):

- Ruder kann bei Anlegemanöver mittig festgestellt werden, Steuerung kann dann über die beiden Motoren erfolgen (ein Motor vorwärts, einer rückwärts). Das Drehen auf dem Teller soll so sehr leicht funktionieren

- Ankern: Hahnepot ist wichtig um das Schwojen zu vermindern

- "Beachen"/Trockenfallen: wie auch beim RIB sollte man das unbedingt vermeiden, d.h. nicht mit dem Boot auf den Strand fahren

- Anlegen: durch die Doppelmotorisierung hohe Wendigkeit, jedoch beim Kat wie auch beim RIB eine relative schnelle Abdrift auch bei wenig Wind

- Anlegen: Anfahrtswinkel von 45 Grad (Eindampfen Vorspring), es empfiehlt sich mit dem ufernahem Motor zu fahren (beim Kat kann lt. Yacht das achterliche Anlegen aufgrund der großen Abdrift eine Alternative sein)

- Ablegen: äußerer Motor in den Rückwärtsgang, den anderen leicht vorwärts (bei stark auflandigem Wind arbeitet es sich eventuell mit einer langen Achterspring und dem Rückwärtsgang des äußern Motors leichter)


Freue mich auf weitere Tipps. :chapeau:

skipper1
21.11.2014, 17:30
hallo tom,
ich fahre fast alle 2 jahre segeln. bisher nur mit einem einrumpfer. heuer waren wir erstmals mit einem kat unterwegs. du hast recht, wenn man es einigermaßen beherrscht, ist das anlegen mit den beiden motoren einfacher, als mit dem ruder. rein zum segeln ist mir ein einrumpfer viel lieber. es ist sportlicher, man kann ordentlich lagesegeln (schräglage). damit taucht man auch, bei gutem wind, ordentlich in die wellen. man hat allerdings weniger platz an bord. mit dem einrumpfer sind wir auch immer mit einer reinen männercrew unterwegs. mit den frauen haben wir deshalb einen kat gewählt.

okrim0511
21.11.2014, 18:18
Hallo,

passend dazu :

https://www.youtube.com/watch?v=iyTtgmL6mhA

wir sind letztes Jahr mal einen Tag mit einem Kumpel Richtung Vis gesegelt, das macht schon richtig Spaß.
So lautlos, nur vom Wind angetrieben dahinzugleiten.
Zudem liegen die Dinger wie ein Brett im Wasser.
Für nächstes Jahr hat er schon eine Lagoon 390 BJ 2014 gechartert.
Tolles Schiff, aber die Preise für eine Woche sind auch nicht ohne...

Grüße
Mirko

Ingo
21.11.2014, 19:32
Hi Tom,

deine gelisteten Tipps sind OK.

Ich manövriere im Hafen ausschließlich mit den Motoren.
Ruder in Neutral gut festhalten, schlagen sonst beim rückwärtsfahren gerne bis Endstellung zur falschen Seite aus.:seaman:

Kurze Gasstöße , bei Kurvenfahrt eher den "Innenmotor" zum abbremsen nutzen, als den Außenmotor aufheulen zu lassen.

Wenn ich mich beim Anlegen für eine Lücke ausreichender Breite entschieden habe, achte ich nur noch darauf, daß ich den dem Steuerstand näheren Rumpf, sauber und parallel zum Nachbarschiff in die Lücke bringe ( der andere Rumpf folgt ja automatisch ).
Will sagen, es bringt nix hektisch hin und her zu springen.

Cave! Mooringleinen liegen in der Regel enger, als ein Kat mit knapp 8 Metern breit ist, hier ist die Gefahr sich eine Leine einzufahren deutlich höher als beim Monohull.

Das Ablegen aus engen Lücken geht wirklich super, wenn wie beschrieben unter Motoren parallel abgelegt wird, ein Mann mit ganz dicken Fendern ans Heck des Pierseitigen Rumpfes.

Das Segeln habe ich vor 52 Jahren auf'm Finndinghi (war mal olympische Klasse) angefangen, bin aber bald auf Kats umgestiegen.

Für mich gibt's nix schöneres als mit 18 Kts. dahin zu gleiten und der Campari steht noch auf'm Tisch.

Wichtig beim Katsegeln ist's ein Gefühl dafür zu entwickeln, wann Schluß mit lustig ist.

Die Dinger segeln ziemlich aufrecht, automatische Verkleinerung der Windangriffsfläche durch " Lage schieben " gibt's nicht.

Bester Indikator ist der Leerumpf, wenn dessen Bug 'ne Meterhohe Fontäne erzeugt, sollte man vorsichtig abfallen und über'n Reff nachdenken.:futschlac

Einen "Stecker" , wie früher mit den Hobies oder Nacras sollte man mit'm 15 To Kat nicht fahren.

thball
20.04.2016, 20:41
Hallo,

wir waren im letzten Jahr mit einer Lagoon 450 unterwegs, das hat wirklich Spaß gemacht und Hafenmanöver gingen auch problemlos. Hatte aber auch nach dem Ablegen einige Übungen gemacht um ein Gefühl dafür zu bekommen. Für 2017 steht auch schon wieder ein Törn mit einem Kat an.

Eine ganz interessante Seite zu den Hafenmanöver findet sich hier, obwohl ich nicht alles 1:1 so umsetzen würde, aber prinzipiell eine gute Auflistung:

http://www.yachtcharter-croatia.at/index_htm_files/Hafenmanoever.pdf

ulf_l
21.04.2016, 06:40
Hallo

Nur eine kurze Frage:
Bei
- "Beachen"/Trockenfallen: wie auch beim RIB sollte man das unbedingt vermeiden, d.h. nicht mit dem Boot auf den Strand fahren"
Warum ist das bei Doppelmotorisierung anders als bei einem Motor ?

Danke und Gruß Ulf

thball
21.04.2016, 17:04
Hallo Ulf,

ich würde mich prinzipiell nie Trockenfallen lassen, denn ich hätte immer Angst um meinen Rumpf. Es gibt speziell verstärkte oder konstruierte Schiffe, bei denen es jedoch möglich ist.

Bei einem normalen Einrumpfsegelboot stellt sich die Frage auch nicht (die Aussagen kamen von einer Segelzeitschrift), bei einem Fahrtenkatamaran scheint die Versuchung jedoch größer zu sein, nachdem der Kiel kürzer und damit der Tiefgang geringer ist. Das dürfte die prinzipielle Aussage sein, zudem sollte man beim Trockenfallen das Boot auch nicht auf den Antrieb legen.

Somit ist es aus meiner Sicht egal ob Doppelmotorisierung oder nicht, solange man bei einem Kat nicht in Versuchung kommt... :zwinkern:

bkj5
21.04.2016, 17:57
- "Beachen"/Trockenfallen: wie auch beim RIB sollte man das unbedingt vermeiden, d.h. nicht mit dem Boot auf den Strand fahren

Nu ja - genau das hatte ich auch nicht verstanden. Ich dachte, trockenfallen sei ein Spaß und üblich (wenn man darf). Bei einem Segelboot mit Kiel verstehe ich das schon, die Schräglage wäre doch erheblich :lachen78:, aber bei einem RIB :gruebel: - da war doch was :confused- - http://schlauchboot-oline.com/showpost.php?p=291963&postcount=15 :chapeau::biere:

Stryker
22.04.2016, 08:12
Handling mit zwei Motoren auf einem kleinen Böötchen, vorgeführt von einem der das wohl schon über Jahrzente geübt und praktiziert hat. (der Kerl ist 15).

Also wer sich dafür interressiert, wie man ausparkt, der wird hier fündig.


Gruß Sandro


https://www.youtube.com/watch?v=fNv8kREhPwM

thball
22.04.2016, 08:30
cooles Video, Einparken wäre auch interessant. Das kann er bestimmt auch... :biere:

Fabian777
22.04.2016, 09:59
Klasse Video! Bleibt bloß die Frage, ob man bei einer Doppelmotorisierung nicht komplett aufs Lenkrad verzichten könnte ... :seaman:

Liebe Grüße,
Fabian

thball
22.04.2016, 10:22
im Hafen ja... auf See weniger. :biere: