Aussenborder lackieren- Schaft + Deckel

[Don_Mikele]

Hallo Zusammen,

Ich möchte gerne meinen "neu" erworbenen Aussenborder wieder zu etwas Glanz verhelfen und das Teil lackieren / ausbessern. Ja, ich habe sie Suchfunktion bemüht (und nicht nur in diesem Forum), komme aber mit den Angaben teilw. nicht klar bzw. finde diese manchmal widersprüchlich.

Mit dem Motor hab ich folgende Produkte ( alles Yamaha original) erworben:
- Zinkprimer
- Füllprimer
- Decklack
- Klarlack

Nun ist es so, dass ich den Metallschaft lackieren möchte, es hier aber zwei Bereiche gibt:
1. stellenweise Lack komplett ab und blankes Metall
2. Lack noch drauf aber nicht mehr so schön bzw ausgeblichen.

Für Nr.1 gehe ich wie folgt vor: reinigen, schleifen, nochmals reinigen, Zinkprimer, schleifen, Füllprimer, Decklack und dann Klarlack.

Wie gehe ich aber bei Nr 2 vor, wenn ich nicht den kompletten Lack abschleifen möchte? Es geht ja nur darum neuen Glanz zu verleihen. Wie bei Nr.1 oder schleife ich nur vorsichtig den Klarlack weg und mache neuen Decklack + Klarlack drüber?

3. Bereich ist die nicht mehr so ansehnliche Haube aus Kunststoff? Hier sagt das Netz: reinigen mit Aceton, leicht Schleifen, nochmals Aceton und dann direkt den Decklack drauf. Mir fehlt hier aber irgendwie der Primer und der Füller - oder habe ich einen Denkfehler.

Bitte keine Empfehlungen zu anderen Produkten - Diese waren mit dabei und mein Drang noch mehr Geld in einen über 20 Jahren alten Motor zu investieren ist begrenzt ;-) (es sei denn es geht gar nicht anders und ein elementarer Teil wird nicht durch die obigen Produkte abgedeckt.)

Danke im Voraus und Gruß
Michael

[rg3226]

Hallo Michael

Ich versuche es mal zu erklären:ka5:

Der Zink Primer dient als Haftvermittler auf durch geschliffenen Aluminium.

Der Füllprimer soll kleinere Schleifriefen füllen.

Der Decklack ist die Farbgebung (Basislack in Uni oder in Metallic)

Der Klarlack schützt den Decklack

Vorbereitung der Lackierung:

Alles bevor man es fein mit 400 oder 600er nass anschleift muss alles gründlich entfettet werden.
Dieses wird in der Regel mit Silicon Entferner durchgeführt.

Nach dem feinen Nassschliff werden größere Macken etwas grober ausgeschliffen.
Dieses kann man mit 120er oder ähnlicher Körnung durchführen.

Dabei solltest du wissen das bei zu groben Schleifpapier die Riefen wieder gefüllt werden müssen und bei zu feinen Schleifpapier du keinen sauberen Übergang bekommst.
Also mit Gefühl und eventuell mit einem Schleifklotz schleifen.

Danach werden die Teile die keine Farbe bekommen dürfen sauber abgeklebt mit einen Abklebeband für Fahrzeuglackierungen.
Achtung:Teile die abgeklebt sind nicht tagelang draußen in der Feuchtigkeit stehen lassen da sich der Kleber des Bandes festbackt und es sehr schlecht abgeht. .

Alles mit Silicon Entferner reinigen und und die durch geschliffenen Alle Stellen mit dem Primer behandeln.

Bei Durchtrocknung leicht mit 600nass Papier den Primarnebel an den Übergängen schleifen.

Danach wird mit dem Füller eingesetzt um die Schleifriefen zu füllen.

Der Füller wird auch wieder mit 600er Nass geschliffen um eine gleichmäßige lackierfähige Oberfläche zu bekommen.

Anschließend wird der Decklack gleichmäßig aufgetragen der für die Farbgebung zuständig ist.
Danach kein Schliff.

Als letztes wird der Klarlack aufgetragen und wenn du alles richtig gemacht hast kann sich das Ergebnis sehen lassen.

Aber bitte beachte das man mit Sprühdosen keine 100% Ergebnisse erwarten kann und das Sprühdosen in der Regel sehr dünne Lacke enthalten mit einem hohen Lösungsmittel Anteil.
Dieser hohe Lösungsmittel Anteil bewirkt das der Lack nach der Trocknung meist zusammen fällt und kleine Schleifriefen zu sehen sind.

Oftmals ist es besser die Teile vor zu bereiten und zur Endlackierung in eine Lackiererei zu bringen.

Profi Lacke sind mit Härter versetzt und sind viel resistenter gegen viele Stoffe.

Ich zum Beispiel habe mein Unterwasserteil meines E-TEC vernünftig vorbereitet, mit Basis Lack aus der Sprühdose von Evinrude lackiert und mit Profi Klarlack abgedeckt.

Ich habe aber auch schon einmal einen Kotflügel von einem Corsa im Keller nur mit Sprühdosen lackiert und ss sah verdammt gut aus.

Ich hoffe ich habe dich nicht strubbelig geschrieben :ka5:
Wenn du noch Fragen hast, frag einfach.

Mache es gut!!!

Viel Spass bei der Arbeit

[Robert29566]

Servus,

Lackierst du mit Spühdose oder mit Pistole.

Bei Sprühdose ist die Schichtdicke nicht so berauschend....

Du mußt mit der Spühdose mehrere Schichten jeweils auflegen...

Gruß

Robert

[rg3226]

Ich glaube es sind Sprühdosen.
So glaube habe ich es verstanden.

Wie Robert schon schrieb... mehrere gleichmässige Schichten auftragen und nicht schon beim ersten mal alles drauf.
Die nachfolgenden Schichten verbinden sich mit den unteren.
So bekommst du keine Läufer.
Das ist besonders wichtig beim Deck oder Basis und Klarlack.

Die Temperatur des Raumes, des zu lackierendes Teil und der Farbe ist auch auch eine wichtige Sache.
Wäre gut wenn sie 20 grad betragen würde.

So jetzt aber an die Arbeit :ka5:

[Don_Mikele]

Hallo,

Ja genau, es handelt sich um Sprühdosen. Vielen Dank für eure Hilfe - ich fühle mich gewappnet und werde bald einen Versuch starten. Allerdings werde ich im feuchten kalten Keller Probleme mit den 20 Grad bekommen... Mal schauen, ob und wo ich dem Teil mal temporär warmen Unterschlupf besorgen kann ;-)

[Maxum]

Hallo,

den Raum vorher beheizen , entweder mit nem Heizlüfter den aber rechtzeitig

vorher abschalten wegen dem umherfliegenden Staubpartikeln oder einem

Ölradiator der macht weniger Staub dauert aber länger bis alles warm ist.

Die zu lackierenden Teile und die Sprühdosen müssen auch alle warm seien

und nicht hinten aus dem Kofferraum ins warme geholt werden.

Licht wäre von Vorteil, vielleicht kannst Du Dir Baustrahler ausleihen, die mit

500 oder 1000Watt Quarzstrahlern die machen hell und richtig warm :lachen78:

[Robert29566]

Ja... Wärme ist sehr wichtig... 20° ist eingendlich schon ein Minimum... je kälter der Raum und je Kälter die Teile / Farbe... desto mehr Gefahr von " Rotznasen ".

Kalt und Feucht... garnicht gut!!!!

Baue in meiner Werkstatt immer einen Lackraum. Habe einen Schlagdübel in der Betondecke mit Öse. Da werden die Teile aufgehängt. Um das Teil eine großzügige Folienwand umlaufend, an der Decke/ Boden verklebt. Oben ist ein Absaugschlauch der den Nebel nach draussen befördert, unten ein paar Schlitze wo die Luft nachkommt.
KRÄFTIGES LICHT... sehr wichtig!!:schlaumei
Heizung davor schon volle kanne...

Als Klarlack nehme ich nicht die Orginalen... es gibt auf ebay " Kratzfeste " Klarlacke ( diese Benutze ich:
http://www.ebay.de/itm/2K-HS-Klarlack-Kratzfest-Special-S-1L-APP-Autolack-0-5L-Harter-/321663907115?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item4ae4a9b52b

und bin sehrrrrrrr zufrieden!)

Viel Erfolg.

Robert

[Comander]

Einer Autowerkstatt mit angeschlossener Lackierkammer hab ich mal gefragt was er für des Neulackieren von Schaft und Haube verlangt. Mit allem drum und dran wären 300 fällig. Das war noch einer vom Stadtrand.:ka5:Keine Ahnung was die Dosen kosten nur ich denke - der Profi hat ne Kammer mit Absaugung, die Temperaturen, die richtige Ral-Farbe und......:ka5: er kennt sich aus. Ich überlege mir schon ob ich meinen salzverwitterten 30Jahre alten 40iger 2Takt Yamaha ein neues Kleid verpasse:ka5: Ver:ka5:dient hätte ers ja ,nachdem ich ihn nicht mehr her:ka5:gebe .......:biere:

[Don_Mikele]

Hallo,

Kann deine Überlegung verstehen. Die Dosen waren beim Motor dabei, lediglich das Schleifpapier fällt kostentechnisch an. Für mich geht es aber wirklich wie gesagt nur darum das Teil etwas aufzuhübschen und dann Spaß mit dem Motor zu haben - da kommt die professionelle Variante nicht in Frage und steht auch nicht im Verhältnis zum Motor (Für mein persönliches Empfinden).

Und nebenbei hab ich Spaß am basteln und probiere handwerkliche Sachen gerne aus bzw. stelle mich gerne neuen Herausforderungen.

P.S. An mein Zweirad darf auch nur der Profi ;-)