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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erklärung zu Hochdruckboden


Rotti
19.09.2004, 12:56
Hi Freunde!

Nach dem Michael im Thread von der Messe in Ludwigshafen hier dieses Bild von einem Hochdruckboden eingestellt hat -

http://www.michael-neuner.de/interboot/14.jpg

- kam mir die Idee diese Technik der Erzeugung zu erklären. Ihr werde es nicht glauben, aber diese Technik der Querverwebung von Fasern (stehende Fäden) gibt es schon länger als es Schlauchboote gibt. Diese Technik ist hunderte Jahre alt . Ihr fragt euch nun wo wurde diese eingesetzt? Ganz einfach, bei der Samtherstellung. Ursprünglich aus den Orient kommend wurden schon um 1240 in Venedig die ersten Samtstoffe gewebt. Bei diesem Webverfahren wird zw. 2 Gewebenlagen ein sogenannter (einfach erklärt) Stegfaden oder Querfaden verwebt, der die beiden Gewebelagen verbindet. Nach dem Weben wird der Stegfaden mit einer Messerwalze mittig der beiden Gewebelagen längs auseinandergeschnitten (siehe Strich beim Hochdruckboden)

http://www.schlauchboot-online.com/forum/attachment.php?attachmentid=1960&stc=1

Diese Webart und Technik kommt uns jeden Tag mehrmals unter, Z.Bsp. wenn ihr zu Hause über euren Velourteppich geht. Genauso wie Samt hergestellt wird, produziert man auch die Velourteppiche. Je länger der Stegfaden ist, desto höher wird der Velour - so einfach.
In Flugzeugen baut man zum Beispiel die Bodenplatte für den Passagierraum aus einem Glasfaserverstärkten Kunststoff - GFK mit der selben Webtechnik und Glasfaser. Die Festigkeit wird hier durch die Matrix erreicht, d.h. das Stapelfasergewebe hier im Bild -

http://www.schlauchboot-online.com/forum/attachment.php?attachmentid=1959&stc=1
Man sieht deutlich Li/Re das Gewebe mit den Stegfäden welche die beiden Gewebelagen verbinden. Je nach Ausbildung und Webrichtung der Stegfäden(gerade, schräg, wellig) erhält dann das fertige Produkte bestimmte Festigkeiten in verschieden Richtungen

-wird mit Epoxyharz getränkt und ausgehärtet. Somit hat man zw. dem oberen und unteren Gewebe einen Steg der die Kräfte ähnlich wie bei einem Eisenträger in I -Form oder bei der Fachwerkskontruktion von alten Häusern oder Trägerkonstruktionen

http://www.filigran.de/images/xtraeger_kl.GIF

- super aufnimmt. Genauso funktioniert auch der Hochdruckkboden bei unseren Schlauchis. Lediglich andere Materialien werden eingesetzt. Den Erfinder dieser Idee muss man gratulieren.

Soweit ein wenig Sachkunde - hoffe ich habe nicht zu viel Blödsinn verzapft :chapeau:

LG

Rotti

Michel
19.09.2004, 14:01
Also Rotti,

:glotz: :glotz: :glotz:

super :chapeau: :chapeau: :chapeau:

:biere: