PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Norwegian Star rettet Segler


thball
02.04.2016, 19:20
recht eindrucksvoll diese Rettung wegen Ruderbruch:

http://youtu.be/Grsa95eKxsY

roehrig
02.04.2016, 23:16
Ich habe das Nett nicht weiter befragt. Wie ging es weiter? Ok, Besatzung geborgen konnte man sehen,aber sann?
Haben Sie das Schiff geschleppt?
Wurde es versenkt?

Weiß jemand etwas?

ad-mh
03.04.2016, 10:02
Gute Frage.
Was macht der Kapitän eines solchen Dampfers in so einem Fall? Schleppen ist nicht ersthaft möglich. Kranen auch nicht und herrenlos hinterlassen kann man ein Boot auch nicht.

Wameru
03.04.2016, 10:17
Wäre echt spannend zu erfahren.

Ich würde die WaSchPo benachrichtigen. Der gerettete Skipper könnte ja auch einen Schlepper anfordern... Vllt. ist auch jemand in der Nähe, der den Kahn auf den Haken nehmen kann...

roehrig
03.04.2016, 10:31
Man weiß ja nicht wie weit draußen es zu der Begegnung gekommen ist. Das RIB mit Strahlantrieb sah ja ganz akkurat aus. Ich hätte den Segelkahn da hinten dran gehängt. Oder tatsächlich mit ganz viel Leine an den großen Pott.

Jedenfalls herrenlos treiben lassen und sich selbst überlassen geht ja auch nicht. Und außer dem Ruder Schaden schien es ja noch ganz ok, das Segelboot....

DieterM
03.04.2016, 10:42
Hallo Tom,

danke für diese beeindruckende und gekonnte Rettung bei schwerem Wetter der Besatzung dieses Seglers in Lee des Kreuzfahrers bei beruhigten Wasser und Wind. :chapeau:

Interessant für mich auch die Art der Übernahme der Schiffbrüchigen über den Bug mit zwei Helfern an Bord des RIBs. Und Hut ab vor dem Steuermann an Bord des RIBs, der sehr gekonnt das RIB führte damit es auch nicht unter die im Wasser arbeitende Yacht geriet!

@Manuel: der Skipper geht als letzter von Bord, da sind die Seeventile schon geöffnet, man sieht auch wie die Yacht bereits ruhiger im Wasser liegt durch das viele Wasser im Schiff. Die Yacht wird aufgegeben und sackt dann weg und ist kein treibendes Hindernis auf See mehr.:smileys5_

thball
03.04.2016, 10:47
Die Rettung erfolgte auf dem Atlantik. Die Yacht war dabei auf dem Weg von New York zu den Bermudas im Rahmen einer Segelegatta. Das Schiff wurde nach der Rettung aufgegeben und das Kreuzfahrtschiff erreichte ohne Zeitverzögerung seinen Zielhafen. Da wurde nichts abgeschleppt... :biere:

Vielleicht treibt es heute noch auf See oder es ging (eher wahrscheinlich) irgendwann unter.

Auf dem Bodensee wäre es natürlich auch anders, aber im Atlantik sind die Möglichkeiten etwas begrenzter. :zwinkern:

http://www.maritimeinjurylawyer-blog.com/2012/06/yacht-racers-rescued-at-sea-norwegian-star-and-royal-caribbeans-enchantment-of-the-seas-pull-newport.html

thball
03.04.2016, 10:55
@Manuel: der Skipper geht als letzter von Bord, da sind die Seeventile schon geöffnet, man sieht auch wie die Yacht bereits ruhiger im Wasser liegt durch das viele Wasser im Schiff. Die Yacht wird aufgegeben und sackt dann weg und ist kein treibendes Hindernis auf See mehr.:smileys5_

Hallo Dieter,

gerne, ist wirklich beeindruckend. Irgendwo las ich, dass der Tracker (Regatta Tracker) des Bootes weiterlief. Was endgültig damit passierte fand ich jedoch nicht.

Nur ich würde niemals während einer Rettung die Sache verschlimmern, d.h. freiwillig das Boot zum Sinken bringen. Zum einem kann es die Situation verschlimmern, falls der Überstieg nicht ohne weiteres klappt (Verletzung etc) und zum anderen widerspricht es der Schadenminderungspflicht. Theoretisch kann das Boot irgendwo antreiben (obwohl die Chance wahrscheinlich sehr gering ist).

roehrig
03.04.2016, 11:04
Gut, ein leichtes Segelboot.....aber ein herrenlos treibendes Schiff stellt schon eine Gefahr dar. Für eine Bohrinsel zum Beispiel. Die können schlecht ausweichen....

Also ich denke auch, daß man es entweder schleppen/Bergen muß, oder eben versenken.

Btw: was war das für ne scheixx Regatta, wenn da keine Begleitboote oder Aufpasser für solche Fälle bereit waren? Da muß ein Kreuzfahrer zur Hilfe kommen?

Das finde ich schwach. Ganz schwach!

thball
03.04.2016, 11:35
Beiboote gibt es nur bei Jollenregatten, aber nicht bei Offshore Regatten... :zwinkern:

Wie soll das auch funktionieren, schau Dir mal die großen Offshore Regatten wie Volvo Ocean Race etc. an? Aber auch kleinere, selbst die Nordseewoche, bieten da wenig Möglichkeiten. Dafür sind die Teilnahmebedingungen oft sehr präzise bei der Bootsauswahl, Ausrüstung etc.

In der Regel sind die boote auch absolut für die Hochsee geeignet, gegen Pech etc. kann man sich nicht immer absichern.

Sonst müssten die ganzen Chartersegler im Mittelmeer auch Begleitboote haben... :biere:

Palsteg
08.04.2016, 02:29
Bei einem Transatlantik Törn sollte man sich vor dem Ablegen über
einen Plan B für diverse Schäden an Bord im klaren sein
und wie diese gegebenenfalls behelfsmäßig zu beheben sind.
Neuralgische Punkte sollten geprüft und auf Vordermann sein.

Ein Ruderausfall sollte nicht zum größten Problem gehören. Eine
brauchbare Notpinne gehört zur Mindestausstattung bei einem
solchen Törn. Umfangreiches gutes Werkzeug ebenfalls.

Wenn die Yacht tatsächlich wegen einens Ruderausfalles aufgegeben
wurde, dann hätte diese Crew besser gar nicht erst ablegen sollen.
Transatlantik ist kein Kaffeesegelei.

Einem Freund von mir ist in der Biskaya bei Riesendünung auf einem
18 Meter Betonsegler beim heruntersurfen der Wellen das Ruderblatt
weggebrochen. Grund war vermutlich zu viel Segelfläche bei
entsprechendem Starkwind, zu hartes gegenruder geben und zu morsches Material.
Danach lief man größte Gefahr beim nächsten heruntersurfen quer zu
schlagen. Soll brenzlig gewesen sein.
Eine brauchbare Notpinne befand sich nicht an Bord, nur ein Spielzeugding
ohne ausreichende Ruderwirkung. Die Yacht musste letztendlich
unter größter Mühe von einem anderen Segler nach Frankreich
bei La Rochelle eingeschleppt werden.

Selbstverständlich urteilt es sich am PC ganz leicht.
Selbst in einer solchen Situation an Bord, sieht es dann anders aus.
Ich vermute die Crew hat sich gegenseitig komplett entmutigt.

Wenn der Kreuzfahrer nicht aufgetaucht wäre, dann hätten sie selbst
früher oder später eine Lösung gefunden und die Situation in den
Griff bekommen.

Solange die Luft nicht aus dem Rumpf eines Seglers entweicht,
ist auf Segelbooten meistens fast alles noch irgendwie möglich.

hakopa
09.04.2016, 13:43
Bei 2 Atlantiküberquerungen war es für uns in der Vorbereitungsphase selbstverständlich sich mit einem Ruderbruch auseinanderzusetzen. Wenn aber die Mannschaft massiv der Seekrankheit anheim fällt, wird es selbst für einen erfahrenen Skipper schwierig zur Mitarbeit zu motivieren.
Wer noch nicht richtig seekrank war, kann sich diesen Zustand nicht vorstellen !
Konrad

desmo
11.04.2016, 22:31
Bevor noch mehr Dünnsinn verbreitet wird wie: Seeventile wurden geöffnet – das sieht man daran, dass das Boot tiefer liegt und nicht mehr so schaukelt; lieber versenken, weil ein Plastikboot ein zu große Gefahr für die Schifffahrt darstellt, oder Beiboote bei Transatlantikregatten mitfahren sollten und und und

besser mal schnell googeln: natürlich wurde der Eimer nicht versenkt. Eigner versuchen öfter, ihren havarierten Eimer später zu bergen, wenn denn das technische Equipment für die Ortung da ist.

Sieh grauer Kasten der Bahamas News auf 2012:
http://www.royalgazette.com/article/20120713/NEWS/707139927

Wenn ein 300m Schiff einem Havaristen auf offener See zu Hilfe kommt, nähert er sich immer von Luv um so mit seiner Leeseite den Wind abzudecken um so die Rettung zu vereinfachen. Mit Bug- und Heckstrahlruder wird nicht nur die Position gehalten, sondern wie man auf dem Video gut sieht werden auch die Wellen zusätzlich glatt gebügelt.

Diese so genannte Scheixx Regatta ist übrigens das traditionelle Newport Bermuda Race, eine Regatta die seit Anfang 19?? ausgetragen wird.