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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Überhitzung bei niedriger Drehzahl bei Suzuki DF 50 Bj. 2001 Temperaturwarnung


Outdoor-Michel
11.09.2016, 15:43
Hallo Zusammen,

seit Monaten habe ich ein Kühlwasser- / Temperatur Problem bei meinem Suzuki DF50 Bj. 2001.

Bei niedriger Drehzahl (950-1000 U/Min.) - also im Standgas kommt nicht genügend Kühlwasser zum Zylinderkopf. Dann schlägt nach ein paar Minuten die Temperaturwarnung an.

Aus dem Thermostatgehäuse mit eingebautem Thermostat kommt nur Wasser ab ca. 1600 U/Min. Dann läuft der Motor auch klaglos.

Schaut Euch mal das Video an - hier kann man das wunderbar sehen.

https://youtu.be/8ioYnuX8iA4

Ich habe schon folgende Teile getauscht:

- Rep. Satz Wasserpumpe
- Dichtring am Wasserpumpengehäuse
- Überdruckventil mit Gehäuse
- Thermostat mit Gehäuse
- Div. Dichtungen


Läßt sich die Wasserpumpe am Unterwasserteil separat auf Funktion testen?

Wenn ich am Steigrohr des Motors (Ausgang Wasserpumpe) einen Gartenschlauch anschließe, sollte dann Wasser zum Thermostatgehäuse (bei ausgebautem Thermostat) kommen?


Viele Grüße

Michel

skymann1
11.09.2016, 18:27
Hallo,
Du hast ja schon alles relevante getauscht, bei höherer Drehzahl ist alles gut?

Interne Wasserpumpe testen ist schlecht, ich hab mal ein Video gesehen mit großer Bohrmaschine die Antriebswelle angetrieben, aber das ist (zumindest in dem Video) lebensgefährlicher Kram.

An das Steigrohr kannst Du einen Gartenschlauch anschließen und dann sollte oben auch Wasser kommen, es sei denn irgendwas sitzt zu, am besten mit zwei Mann und mit verschieden weit aufgedrehtem Hahn (nur nicht voll Kanne auf!)

Bei Leerlaufdrehzahl fördert die WaPu ja nicht so viel, erst bei höherer Drehzahl kommt richtig Druck, ich hab´s vergessen wie rum es war, entweder bei niedriger Drehzahl als Verdrängerpumpe und bei hoher Drehzahl als Kreiselpumpe oder umgedreht, sorry.:gruebel:

Gruß und viel Erfolg, Peter :chapeau:

Rotti
11.09.2016, 20:49
Servus Michel!

Bei Minute 0:34 sieht man enormen Wasseraustritt und zwar dort wo das Schaltgestänge in das Unterwasserteil rein geht. Ich bin mir nicht sicher ob das original ist. Bist du dir sicher dass die Dichtung zw. Wasserpumpengehäuse und Kühlwassersteigrohr beim Impellertausch ordentlich montiert worden ist ?

Der Rest - den man am Video sieht - ist Harakiri für den Motor. Zum Einen dass er überhitzt und du ihn weiterlaufen lässt, und zum Anderen hast du bei abgezogenen Kühlwasserschlauch keine Auspuff/Schaftkühlung.

Auf dem Video sehe ich auch dass der Motorschaft und der obere Teil des Antriebes sehr grau ist. Wenn das keine Lackabblätterungen sind, dann nehme ich an dass es sich um Kalk handelt. In welchem Gebiet bist du hauptsächlich unterwegs ?

Was würde ich als erstes machen:
Antrieb runter und noch mal den Impeller und den Anschluss zum Steigrohr prüfen ob dort alles in Ordnung und dicht ist.
Dann mit Hilfe einer Bohrmaschinenpumpe den Motor entkalken. Dazu verwende ich Zementschleierentferner mit 5-10%iger Salzsäure. Dies Saft unten rein in das Steigrohr pumpen. Das rauskommende Entkalkungsmittel in einer großen Wanne auffangen und wieder in den Kühlkreislauf schicken. Aber ansaugseitig bei der Bohrmaschinenpumpe am Schlauch ein Sieb verwenden damit der Dreck nicht wieder reingepumpt wir in den Motor. Das Ganze aber mit ausgebauten Thermostat anwenden. So lange alles durch den Motor pumpen bis es nicht mehr schäumt. Dann wieder alles zusammenbauen und Motor testen.

Alles ohne Gewähr!

Outdoor-Michel
12.09.2016, 15:09
Danke mal soweit für die Tips.
Es sollte alles richtig montiert sein, neu Gummidichtungen am Steigrohr gab es auch.

Nach der Entkalkung mit 10-12% Essigsäure (warm-heiß) kam so knapp 1/2 Fingerhut Dreck raus. Habe es mit einer 12V Pumpe durchgepumpt, allerding von oben nach unten.

Der Druck meiner 12 Volt Pumpe (kleine Tauchpumpe) hat am Steigrohr nicht den Druck gebracht bis zum Thermostatgehäuse hoch. (meine Wasserpumpe im Unterwasserteil ja auch nicht)

Von oben nach unten fließt das Wasser super durch das Steigrohr und teils über das Überdruckventil nach unten.

Fehler tritt nach wie vor auf. Probelauf mit Extra-Kühlwasser für den Schaft.

Am Gehäuse ist der Lack ab. Kein Kalk.
Vorgänger war wohl viel in Kroatien unterwegs. Denke aber die letzten Jahre immer nur 3-4 Wochen. Die Ablagerungen könnten sich aber summiert haben.

Das Unterwasserteil werde ich noch zerlegen und Bilder von Gehäuse einstellen.
Das wurde bisher noch nicht erneuert.

Grüße

Michel

skymann1
12.09.2016, 15:35
Hallo,
Video kann ich leider nicht sehen, keine Ahnung warum.....:confused-

Jede Teichpumpe baut genug Druck auf um durch´s Steigrohr Wasser nach oben zu pumpen, 12 Volt Pumpen kann ich nicht sagen, kannst Du Dir keine 230 Volt leihen?:gruebel:

Und dann einen großen Behälter drunter, 1 : 1 Zitronensäure rein und 2-3 Stunden durchlaufen lassen, versuchen halt, bevor ich was zerlegen würde.

Gruß Peter

Rotti
12.09.2016, 16:58
Hallo,
Video kann ich leider nicht sehen, keine Ahnung warum.....:confused-

Jede Teichpumpe baut genug Druck auf um durch´s Steigrohr Wasser nach oben zu pumpen, 12 Volt Pumpen kann ich nicht sagen, kannst Du Dir keine 230 Volt leihen?:gruebel:

Und dann einen großen Behälter drunter, 1 : 1 Zitronensäure rein und 2-3 Stunden durchlaufen lassen, versuchen halt, bevor ich was zerlegen würde.

Gruß Peter

Servus Peter!

Von Zitronensäure - entschuldige bitte - halte ich gar nichts. Wenn schon nicht mit verdünnter Salzsäure dann ging es noch mit https://www.amazon.de/Amidosulfons%C3%A4ure-Sulfamids%C3%A4ure-Sulfamins%C3%A4ure-Sulfams%C3%A4ure-Sanit%C3%A4rreiniger/dp/B0123K07ZW/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1473692228&sr=8-2&keywords=amidosulfon

Mehr dazu unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Amidosulfons%C3%A4ure

skymann1
12.09.2016, 18:03
Hallo,
Mathias, okay, dann die von Dir empfohlene Säure.:biere:
(ich nehme halt nicht gern gleich die dicken Kaliber)

Nachtrag: Konnte das Video gerade in Teilen sehen, so um min. zwei rum, ist das Wasser aus dem Wasserschlauch oder Wasser welches die WaPu fördert?
(danach bricht es bei mir immer ab, warum auch immer?).

Nochmal Nachtrag: Jetzt durfte ich auch den Anfang mal sehen, also die Wanne ist auf jeden Fall nicht tief genug bzw. der Schaft nicht weit genug im Wasser, da fehlen gut 10 cm, Minimum.

Viel Erfolg, Gruß Peter :chapeau:

Rotti
12.09.2016, 22:24
Hallo Michel!

Hast du schon mal die Motoranode - http://www.brownspoint.com/store/pc/bp_AP_AssemblyDetail.asp?ID=3657 bei Deckel No. 23 Teil 25 angesehen. Mach den mal auf und schau wie es dort innen im Motor aussieht. Da kannst auch die Verkalkung innen sehen. Detto wenn du das Thermostat ausbaust und von oben mit der Lampe in den Motor reinschaust....

Dutchrockboy
13.09.2016, 08:25
Bei niedriger Drehzahl (950-1000 U/Min.) - also im Standgas kommt nicht genügend Kühlwasser zum Zylinderkopf. Dann schlägt nach ein paar Minuten die Temperaturwarnung an.


Hi Michel,

ist das Problem beim Fahren aufgetaucht oder nur "in der Wanne"?
Wie Peter auch schon angegeben hat muss der Motor tief genug eingetaucht sein.
Ich habe schon von mehrere Leute gehört :ka5: :futschlac Das die alles aus einander gebaut haben, alles geprüft haben und nichts gefunden haben. :schlaumei Als der Motor dann tiefer hing lief alles gut.

Outdoor-Michel
13.09.2016, 09:46
Hallo Zusammen,

der Fehler tritt auch auf, wenn das Boot im Wasser liegt. (Vor der Entkalkung)
Ich hatte teils bei dem Probelauf in der Wanne auch noch die "Wasser-Kopfhöher" drauf mit 3/4 Zoll Gartenschlauch. Fehler kam trotzdem.

Werde eine höhere Wanne testen, da nach der Entkalkung das Boot nicht mehr im Wasser war. Wäre ja der Hit wenn es daran liegen würde.

Die Tauchpumpe zur Enthalkung förderte 15l/Min. Das war zu schwach für von UNTEN nach OBEN.
Mit Gartenschlauch am Steigrohr kommt Wasser am Thermostat an.

Zum Thema "Entkalkung" gibt es ja viele unterschiedliche Meinungen. Denke mal mit meiner heißen 10% Essigsäure belasse ich das mal. Mein Wasserkocher wurde dabei auch sauber.. :-)- auch wenn es nur Kalk und kein Kesselstein war...

Was fördert die Wassserpumpe im Motor?
Gibt es das ein Drehzahl - Durchfluss - Diagramm ?

Hatte die Motoranode schon mal offen, sah aber innen gut aus. Werde die Anode erneuern und noch Bilder machen. Auch beim Blick in den Motorblock von oben sieht es nicht nach Verkalkung aus - da habe ich schon andere Bilder im Netz gesehen.

Bilder kann ich morgen hier einstellen - vielleicht fällt die Beurteilung ja dann anders aus.

Den Temperatursensors 34830-87JA0 am Motorblock habe ich auch getauscht.

Ich werde weiter berichten.

Grüße Michel

Dutchrockboy
13.09.2016, 11:42
Also ich hatte bei diverse Maschinen erst ein Probe Strahl als ich den Muschel richtig mit Gewalt geklemmt hatte und Vollen Druck drauf hatte.


In der Wanne machen ein Paar cm tiefer manchmal schon den Unterschied.



Ich hatte teils bei dem Probelauf in der Wanne auch noch die "Wasser-Kopfhöher" drauf mit 3/4 Zoll Gartenschlauch. Fehler kam trotzdem.



Ich stelle mich gerade vor wie du in der Wanne sitzt mit Kopfhöhrer auf.:futschlac:futschlac:futschlac

preirei
13.09.2016, 13:52
Also ich hatte .... erst ein Probe Strahl als ich den Muschel richtig mit Gewalt geklemmt hatte und Vollen Druck drauf hatte.


Sollen wir uns das auch vorstellen? :futschlac :futschlac

Dutchrockboy
13.09.2016, 14:59
:gruebel:

:schlaumei Besser nicht :biere:

:futschlac:futschlac:futschlac

Outdoor-Michel
19.09.2016, 10:22
Vielen Dank für die bisherigen Beiträge !

Ich habe nun versucht die möglichen Fehlerquellen zu testen.

1) Wasserpumpe - Probeaufbau und Testlauf

Wasserpumpe scheint ordentlich zu fördern, auch bei geringer Drehtzahl. Es fällt auf, dass am Wellendichtring Wasser austritt, sobald ich den Schlauch von Wasserpumpenausgang zuhalte. Irdendwo muss das Wasser ja hin - meist den Weg mit dem geringsten Widerstand. Die Welle ist an der Stelle des Dichtrings schon leicht mit Rillen gekennzeichnet - Detailfoto folgt noch.

Hier mal das Video dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=jce0kT-hBGc

--------------------------------------------------
2) Steigrohr und Dichtigkeit:

Mit einer USB - Endoskopkamera habe ich einmal ein paar Minuten das Überdruckventil mit der Stelle des Steigrohrs beobachtet, an der das Steigrohr in den Motorblock geht.
Ich bin mir nur noch unsicher, ob das Wasser das am Steigrohr austritt, nicht doch vom Überdruckventil rüber spritzt. So eindeutig konnte ich es nicht sehen.
Es könnte aber auch eine Undichtigkeit an dem Ventilgehäuse bei der Gummidichtung sein.
Hier das Video mit Probeaufbau:

https://www.youtube.com/watch?v=fLXIgeeI74k


Das Steigrohr selbst hat auch einen etwas unsymentrisches Ende an der Stelle, in der es in der Wasserpumpe steckt (Foto). Ist die Schräge so normal? Sieht aus wie abgebrochen.

Das Steigrohr selbst hat keine Risse.


Anodengehäuse - Blick hineien:

http://www.aktiv-betriebsausflug.de/fileadmin/1_Home/private_Bilder/IMG_7431.JPG

http://www.aktiv-betriebsausflug.de/fileadmin/1_Home/private_Bilder/IMG_7433.JPG




Zusammenfassung:

Sichtbarer Wasserverlust an der Wasserpumpe (Wellendichtring) und auch ggf. am Übergang Steigrohr in das Ventilgehäuse. Das wirkt sich wohl negativ aus bei geringer Drehzahl.

Das Überdruckventil macht relativ schnell auf, es war schwierig und nur durch ordentlich PUMPEN möglich, Wasser durch den kompletten Motorblock zum Thermostat zu pumpen.
Würde das eventuell doch auf eine Verkalkung deuten ? Brauch ich zu viel Druck um das Wasser durch dem Motor zu jagen ?

Grüße Michel

Holländer
04.12.2016, 13:57
Moin,

interessehalber :
gibt es hier - seit September - noch weitere Ergebnisse ?

Gruß,

Frank :)

Outdoor-Michel
16.12.2016, 16:30
Tatsächlich - wieder Zeit für ein kleines UPDATE -

Frank, danke für die Nachfrage !

Was ich bisher weiter gemacht habe:

1) Entkalkungsaktion mit Zitronensäure
2) Entkalkungsaktion mit Beton-Schlierenentferner

Das war ne echte Sauerrei !!! Immer Schutzhandschuhe und Schutzbrille benutzen !

http://teamdenken.de/fileadmin/user_upload/Schlauchboot_Forum/20161015_154324.jpg

http://teamdenken.de/fileadmin/user_upload/Schlauchboot_Forum/20161015_1543411.jpg

3) Vorhaben: Überdruckventil und Steigrohr / Gummi zum Motorblock tauschen

Stillstand der Reparaturarbeiten :-(

Für den Stillstand war der Wellenschaft verantwortlich, den ich im Frühjahr mit Suzuki-Silikon versehen und wieder montiert, jetzt aber nicht mehr abbekommen sollte.
Erst nach langen Überlegungen hatte ich die Idee, die Schrauben mit Abstanzbolzen zu versehen und gegen die Ölwanne aufzuschrauen.
Damit ging der Wellenschaft wie von selbst ab......
Das muss man halt wirklich wissen wie das geht......

http://teamdenken.de/fileadmin/user_upload/Schlauchboot_Forum/20161127_1248081__1_.jpg

Also Blick dann frei zum Überdruckventil und Gehäuse, in das das Steigrohr der Wasserpumpe mündet - und siehe da:

- Es war Schmodder im Überdruckventil drin - stand also ein paar mm offen

- Der Dichtungsgummi vom Steigrohrübergang (in Frühhjar getauscht) hatte eine Lippe gebildet, wohl beim letzten Zusammenbau passiert.
Vermutlich war das auch undicht, konnte ich mit der Kamera aber ja nicht genau sehen.

http://teamdenken.de/fileadmin/user_upload/Schlauchboot_Forum/20161208_144134.jpg

http://teamdenken.de/fileadmin/user_upload/Schlauchboot_Forum/20161208_151516.jpg

Nun meine Hoffnung, nachdem der Motor entkalkt ist, die o.g. Fehler identifiziert sind und alle Teile der Wasserpumpe, Dichtungen, Steigrohr, Wapu-Gehäuse etc. neu eingebaut werden, dass der Motor dann wieder laufen sollte.

In der Woche vor Weihnachten werden alle Teile da sein, dann gehts den Zusammenbau.

Grüße Michel

Outdoor-Michel
04.06.2017, 21:01
Nach langer Zeit konnte ich die Reparatur des df50 Suzuki abschließen.
Nach einem Probelauf von 45 Min. im Fass ohne Fehlermeldung definiere ich den Motor als voll funktionsfähig.

An der genauen Ursache für den Fehler der Überhitzung kann ich nur spekulieren.

Vermute aber stark es war die Verkaltung der Kühlkanäle.

Schlussendlich habe ich den Motor 3x entkalkt innerhalb eines 3/4 Jahres.

2 x mit Essigsäure und 1 x mit Zitronensäure.
Bin nach und nach immer mutiger mit dem Säuregehalt geworden.
Die handelsübliche Essigsäure von Aldi in PVC Flaschen hatte ich 2 Teile Säure und 1 Teil Wasser verdünnt.

Hatte dazu bis zur Ölwanne alles abmontiert und mit einer externen Pumpe gepumpt.

Motor dann laufen lassen bis fast 80 Grad.

Pro Durchgang immer so 2h.

Dann wieder alles mit neuen Teilen Aufgebaut.

Hoffe nun im Sommerurlaub auf einen fehlerfreien Betrieb.

Gruss und dank für die hilfreichen Beiträge

Michel