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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Guter alter Johnson FD14 (18 HP) von 1960 mit "kleinem" Problem


Colonia
05.05.2017, 18:44
Hallo zusammen,
ich habe im letzten Jahr einen alten Jonson FD 14 (18 HP) von 1960 nach vielen Jahren wieder zum Leben wiedererweckt. Der Motor stand aufgrund verschiedener Defekte viele Jahre im Ruhestand in einer Art "Scheune" um da restlos zu vergammeln. Jetzt läuft das gute Stück wieder, nachdem ich viel Arbeit (und auch Geld) reingesteckt, ihn komplett zerlegt und Stück für Stück neu aufgebaut habe. Ich weiß es ist bekloppt aber mir hat diese Arbeit Spass gemacht. Nun würde ich mal behaupten das ich den Motor jetzt ziemlich gut kenne. Jetzt habe ich allerdings ein Problem welches mich nachdenklich und etwas ratlos macht. :confused- Wenn ich den Motor mit wechselnder Drehzahl so eine halbe bis eine Stunde fahre, kommt es bei Vollgasfahrt unvermittelt zu dem Problem das plötzlich und ohne Vorwarnung der Vorschub weg ist und der Motor aufheult als würde der Vorwärtsgang herausspringen (was aber nicht der Fall ist) bzw. als ob die Schraube in der Luft dreht.
Wenn das dann einmal passiert ist dann geht es ab diesem Zeitpunkt nur noch in Schleichfahrt weiter. Wenn ich versuche wieder Gas zu geben funktioniert das für einen ganz kurzen Zeitraum und dann passiert das gleiche wieder. Kennt jemand dieses Phänomen? Vieleicht kann mir jemand etwas dazu sagen. Leider habe ich erst wieder in 2 Wochen die Möglichkeit es nochmal zu probieren da das Boot momentan in Holland liegt.Es wäre schön wenn mir evtl. jemand einen Tip geben kann wo das Problem liegen könnte. Kann es evtl. auch am Tank liegen? Ich habe mir kürzlich einen 30 ltr (Hulk) Tank gekauft. Die Belüftung war während der Fahrt offen und der Filter auch mit Sprit gefüllt. Ich weiß das Johnson früher 50er / 60er Jahr spezielle Tanks für Ihre Motoren geliefert hat. Aber wie gesagt eigentlich läuft der Motor ja auch mit diesem Tank... Es ist total :stupid:

rottweiler
05.05.2017, 19:07
Hallo !
Schau Dir einmal Deinen Propeller und dessen Befestigung auf der Propellerwelle an . Eventuell ist die Rutschkupplung defekt . Ich weis allerdings nicht ob 1960 schon Propeller mit Rutschkupplung im Einsatz waren. Aber dort irgendwo liegt der Hase im Pfeffer !
lg Frank

Colonia
05.05.2017, 21:28
Hallo Frank, vielen Dank für die schnelle Antwort. Das wäre tatsächlich möglich. Daran habe ich gar nicht mehr gedacht...:stupid: Aber in meinem Fall kann es das eigentlich nicht sein. Der Propeller der jetzt drauf ist ein nagel neuer (Michigan Propeller). Es handelt sich um die alte Konstruktion mit Gummilagerung und Scherrstift und ohne Rutschkupplung. Aber Du hast Recht bei dem alten Vorgänger, einem sehr alten Prop, hatte sich die Gummilagerung komplett aufgelöst und da waren dann die gleichen Symptome. Ich habe zwar am Wochenende mal geprüft ob sich der Prop auf der Welle dreht aber mehr oberflächlich. Aber das probiere ich auf jeden Fall nochmal mit einem weiteren Ersatzpropeller. Hat sonst vielleicht noch jemand weiter Ideen? Freu mich auf weitere Antworten. lg Hanspeter

rottweiler
06.05.2017, 08:30
Moin Hanspeter !
Einen Tipp habe ich noch welcher aber eher unwahrscheinlich ist. Bei einen 15Ps Evi war bei mir die Propellerwelle gebrochen. Der Bruch befand sich dicht am Vorwärtsgangrad . Da traten ähnliche Symthome auf aber diese waren auch mechanisch zu hören. Die Welle habe ich hohlgebohrt und eine Verstärkung eingesetzt. Alles fein hart verlötet und der Motor funktioniert heute noch . Die Welle ist nur Einsatzgehärtet wodurch dieser Kunstgriff möglich war. Wenn bei Dir aber der Gang drin bleibt kann es nur der Prop sein. Viel Glück !
lg Frank

Octopus
06.05.2017, 09:53
Moin Hanspeter,

ich würde auch auf Scherstift oder Propellerlagerung tippen.

skymann1
06.05.2017, 10:22
Hallo Hanspeter,
ich würde einen anderen Prop versuchen,
die Gummilagerung ist ja die Rutschkupplung, zusätzlich zum Scherstift.

Oder laß ihn drauf, markiere innen und außen mit wasserfestem Edding oder gleich mit Lackstift und probiere bis das Phänomen auftritt.

Mehrere Markierungen machen, bei nur einer kann es Dir passieren das er eine oder mehrere Umdrehungen weiter an der gleichen Stelle wieder stehenbleibt.:ka5:

Welle gebrochen kann ich mir nicht vorstellen, aber alles ist möglich.:confused-

Viel Erfolg, Gruß Pezter

Colonia
08.05.2017, 22:31
Hallo an euch beiden Frank's und Dir Peter,
Leute ihr seid super. :chapeau:
Das sind alles Ideen auf die ich so ohne weiteres selber nicht gekommen wäre. Ich werde das alles eins nach dem anderem testen und euch hier im Forum weiter berichten.

Lieben Dank für eure Tips
Hanspeter

Colonia
07.06.2017, 00:47
Habe jetzt mal alle eure Tips an diesem Wochenende ausgetestet. Zunächst habe ich generell einmal ein anderes Unterwasserteil (Getriebe) montiert. Ich habe nämlich festgestellt das in dem alten Getrieb trotz neuer Abdichtung wieder Wasser im Öl war. Als Verursacher dieser Undichtigkeit habe ich den O-Ring zwischen der Buchse und Gehäuse in der Bohrung für das Schaltgestänge ausgemacht. Das Problem werde ich mal beheben. Das nun montierte Getrieb ist von einem 73er 20PS Johnson. Es passt 1 zu 1. Nun zum eigentlichen Problem zurück. Auch bei diesem Getriebe ist das gleiche Phänomen festzustellen. Wenn ich Vollgas gebe geht das 20 oder 30 Sekunden gut. Dann plötzlich wieder "Leerlauf". Leider konnte ich keinen Zusammenhang mit den Tips feststellen, die ihr mir mitgegeben habt. Eigentlich schade!! Wäre so schön gewesen. Ich habe aber nun folgende Vermutung: Das Boot (Wiking Libra) kommt aus dem Wasser und zwar (leider) auch mit dem Heck. Ich werde demnächst mal eine Kamera
am Motor hinten installieren und versuchen das zu filmen. Ansonsten 3/4 gas reicht auch... :ka5:

Johnny Walker
08.06.2017, 06:35
Motor tiefer hängen?

skymann1
08.06.2017, 10:28
Hallo,
es ist aber nicht so das der Motor plötzlich mit einem Ruck oder Geräusch in Leerlauf geht?
Ist "Leerlauf" denn nach Gas wegnehmen denn sofort wieder vorbei, also alles normal?

Ich will darauf hinaus, es kann nicht sein das der Gang rausfliegt und dann beim Gas wegnehmen sofort wieder einrastet?

Man kann es eigentlich sehen weil in dem Fall ein deutlicher Ruck durch den Schaft geht in dem Moment in dem der Gang nicht mehr hält!?:gruebel:

Ist nicht so häufig, wenn Du das komplette UW-Teil gewechselt hast sollte es eigentlich nicht daran liegen, aber wer weiß, vielleicht hast Du ausgerechnet ein Getriebe mit dem gleichen Problem erwischt?

Gruß Peter

Colonia
11.06.2017, 23:32
Hallo Peter,
genauso wie Du es beschreibst stellt sich das dar. Mit einem Ruck ist erstmal Ende. Das ist das Gefühl als kommt das Heck aus dem Wasser; Dann erstmal langsam machen und dann gehts wieder. Deswegen bin ich ja auch drauf gekommen das UW-Teil zu wechseln um wirklich auszuschließen das es daran liegt. (Mal abgesehen von der Undichtigkeit das alten Getriebes). Umso größer war die Überraschung das mit dem anderen Getriebe das gleiche passierte. Da mir das sehr unwahrscheinlich erschien, war meine Mutmassung das das UW-Teil aus irgendeinem Grund aus dem Wasser kommt (der Motor dreht hoch) Das hochdrehen passiert ja in beiden Fällen.
Ich glaube da hilft nur eins... Ich muss mir eine neue Clutch besorgen und nochmal probieren.

Gruß Hanspeter