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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Boje oder Steg


firekarl
23.08.2017, 09:58
Hallo,

wir fahren regelmäßig nach Kroatien auf die Insel Cres (Kovacine).
Hatte schon einige Diskussionen mit Bootsbesitzer ob es besser wäre in der kleinen Marina eine Boje oder einen Stegplatz zu mieten.

Es ist mir prinzipiell egal ob ich nass werde wenn ich das Boot von der Boje holen muss mir geht es eher um die Frage welcher Platz am sichersten ist bei Unwetter.

Bis dato bin ich mit meinem kleinen 330er auf der Boje gehängt aber mit meinem Neuzugang in der 5m Klasse stellt sich die Frage erneut!

Bin mal gespannt auf Eure Vor und Nachteile!

Danke
LG
Robert

firekarl
23.08.2017, 09:59
Ach ja noch vergessen:

Bei der Boje hänge ich nur an einer Verankerung beim Steg sinds halt doch 3 Stk.!?!

Andyfabi
23.08.2017, 10:24
Eine Boje ist immer das beste bei Unwetter. Lange Leine und natürlich aureichend Platz zu den umliegenden Booten. Das Boot muss sich durch die lange Leine bei Wellengang gut bewegen können. Vorausgesetzt die Boje hat eine gute Verankerung zum Grund, großer Betonklotz etc.

Letztes Jahr hatte ich in Betina (Murter) auch nur einen Bojenplatz. Bora hatten wir 3 Tage mit guten Wellen und viele Wind, ich war froh da draußen das Boot liegen zu haben.

Wie es mit dem Wind und Wellen schlimmer wurde, legte ich noch eine zweite Sicherungsleine.

Visus1.0
23.08.2017, 10:28
Wenn die Boje gut verankert ist....und das Wasser an der Boje ab 5 Meter hat das sich die Wellen nicht überschlagen....ist das sicherer, als in einem nicht so gut geschützen kleinen Hafen.

Wenn grosse Wellen aus der falschen Richtung kommen, klatschen im Hafen die Boote seitlich aneinander, oder heben sie an die Kaimauer...

schimanofsky
23.08.2017, 12:25
Wenn Wind und Wellen vorhergesagt sind, legen die meisten Kroaten ihre Boote vom Steg an eine Boje - z.B. Stara Baska auf Krk: sobald eine unruhige Nacht bevorsteht, wird das Tauchboot vom Hafen an die Boje verlegt ...

LG
Werner

FAR FAR AWAY
23.08.2017, 14:34
Ich bin, sofern verfügbar für einen gut windgeschützten Liegeplatz hinter einer Mole! So einen Liegeplatz hatte ich 2015 auf Solta. Da lag das Boot selbst im stärksten Sturm ruhig wie in der Badewanne :chapeau:

Sollte es solch einen Liegeplatz nicht geben, sind gut gesetzte Bojen bei ausreichend Wassertiefe perfekt.

Wie bereist beschrieben wurde, muss auch genug Platz in alle Richtungen vorhanden sein :schlaumei

thball
23.08.2017, 18:40
Hallo Robert,

ich bin kein Freund von Bojen. Anbei vorab erst einmal einen Link zu den ungefähren benötigten Gewichten für eine Boje:

http://www.ylm.de/ylm/wp-content/uploads/2015/01/bojenstein.pdf

Ob das im Regelfall eingehalten wird kann ich nicht beurteilen, aber sich darauf zu verlassen ist auch schwierig. Zudem kommt noch, dass auch das Bojengeschirr regelmäßig gewartet werden müsste.

Beim Segeln, mit einem größeren Boot, setze ich lieber den Anker als an eine Boje zu gehen. Somit ist mir ein ordentlicher Steg im Hafen viel lieber als eine Boje. Schwierig wird es nur, wenn es keinen guten Liegeplatz im Hafen gibt (zu viel Schwell etc.), dann wäre mir wahrscheinlich auch eine gute Boje lieber. Aber das wird eher die Ausnahme sein.

Bekannte von mir hatten jahrelang einen Motorkatamaran an einer Boje. Diese hat es regelmäßig bei stärkerem Wind vertrieben. Mittlerweile liegt das Schiff in einem Hafen an einem Steg und ist absolut sicher, auch bei Sturm.

Ich möchte aber damit nicht sagen, dass eine Boje nicht möglich wäre. Nur setze ich eine Boje als risikoreicher an als einen Platz im Hafen.

ad-mh
23.08.2017, 21:01
Moin,

auf Kovacine waren wir insgesamt 6x, davon 3x mit Boot. Die Steg und kleines Bojenfeld sehen so aus.

http://up.picr.de/30163547ud.jpg

http://up.picr.de/30163548lo.jpg

http://up.picr.de/30163551cb.jpg


Wir hatten in 2015 (schau an, mein Avatar ist aus der Bilderserie) eine Boje selbst gesetzt, was kostenfrei möglich ist. Als Taucher habe ich mir die Befestigungen angesehen und habe mit Tauchgerät - was erforderlich war - nachgebessert. Teilweise waren die Befestigungen nicht mehr gut.

Was mir nicht gefiel ist, dass der kleine dicke inoffizielle "Hafenmeister" verhindert, dass man erlaubterweise selbst eine Boje setzt.
Er lässt eine selbst geräumte Boje abräumen (wir haben in 2014 einfach nach einiger Diskussion neu gesetzt). Dumm ist nur, dass die Bojen insgesamt zu eng liegen, was bei Welle problematisch wird. Ein 4m Boot war, wie bei unserem grenzwertig.
Dazu legt der Vermieter mal eben ein 5,7m Cherokee Mietboot an eine Boje und behindert den Schwojkreis der Anderen. Bei Bora konnte man nicht mal eben Leine geben, damit das Boot auch bei Welle sicher und frei drehen kann.
In 2015 hatten wir eine ordentliche Bora. Der Besitzer, der ein GFK Boot zu kurz an eine Boje gelegt hat, hat uns am nächsten Tag erzählt, dass er zusehen konnte, wie sich sein Boot immer weiter vom Strand weg entfernte. Soviel zum Thema Gewicht des Bojensteins und Abstand.
Das war das letzte Mal, dass wir auf Kovacine waren.

Bei einem 5m Boot würde ich auf Kovacine bei den Gegebenheiten nicht im Traum über eine Boje anstatt Stegplatz nachdenken.

Insgesamt hat uns Kovacine wegen der optimalen Tauchbasis interessiert. Mit Boot wurde der Platz nach 2 Jahren uninteressant. In Richtung Norden gibt es ein paar Badebuchten, die aber auch durch die Piratenboote angefahren werden (nervig). Bis Istrien ist es mit dem kleinen Boot zu weit und gen Süden ist Zaglav gut anzufahren. Die blaue Grotte kennt man irgendwann auswendig und weiter als bis Zeca, Slatina, Martinscica sind wir nicht gefahren. Valun ist sehr schön aber das Ganze hat man in zwei Urlauben schlichtweg "durch".

Schonmal über ein anderes Bootsrevier weiter im Süden nachgedacht?

In diesem Jahr waren wir auf Slatina.
Zeca (unsere bevorzugte Badeinsel), und der Süden (Losinj) waren endlich unproblematisch erreichbar. Als Alternative bietet sich alles rund um Murter an.
Kovacine ist wirklich nicht optimal.

Pepone
23.08.2017, 22:19
Vor ein paar Jahren auf dem Camping Cikat, Mali Losinj. Die Boote haben sich bei einem Sturm reihenweise von den Bojen gerissen oder die Verbindung Bojengewicht zur Boje hat nicht gehalten. Das lag zum einen an den mangelhaften Bojen und zum anderen an den zu kurzen Leinen zwischen Boot und Boje.
Ein paar Boote hat es komplett zerlegt.

https://www.youtube.com/watch?v=nJ5FRo6xrYI

https://www.youtube.com/watch?v=QDjouWnXLtw

Ich habe mir dort gewünscht, mein Boot würden nicht an der Boje liegen. Glück gehabt, Leine lang genug und Boje hat gehalten.

Einem Bekannten, gebürtiger Kroate, ist letztes Jahr auf Murter, Betina, bei Bura sein Boot abhanden gekommen, weil die Kette der Boje durchgegammelt war. Er meinte von oben konnte man es nicht sehen und er hat nicht extra einen Taucher runtergeschickt, weil die Boje noch nicht so lange lag.
Glücklicherweise wurde das Boot von pfiffigen Leuten auf dem Wasser eingesammelt.

Ich persönlich lege mein Boot lieber in einen geschützten Hafen. Kukljica auf Ugljan, bei Sturm kein Problem.

Der Steg am Robinsonhaus, dort habe ich letztes Jahr eine Leine zur anderen Mole rübergeworfen und konnte das Boot somit von der Mauer wegziehen, das konnte nicht mehr anecken und frei im Wasser schwimmend die, durch die Mole gebrochenen, Wellen abreiten.

Tisno im Hafen, an der Muringleine kein Thema, das Boot konnte den Sturm abreiten. Aber ich habe immer eine Sicherungsleine zu einer zweiten Muring gelegt. Dazu habe ich auch schon entsprechende Kommentare gehört. :ka5:

Wir waren im Herbst dort, es gab also genug Platz. Bei meinem "Nachbarboot" ist die Muringleine gerissen und das Boot hat sich dann an die Hafenmauer gelehnt und dort den Sturm abgeritten. Es hat sich jemand erbarmt und ein paar Fender dazwischen gepackt und es mit einer Heckleine gesichert.

Probleme kannst du überall bekommen, deshalb suche ich die Unterkunft immer nach einem relativ sicherem Liegeplatz für das Boot aus.

Der Vorteil am geschützten Steg im Hafen, ich kann mit mehreren Klampen / Ösen mit Leinen belegen, wenn dann mal eine Leine reißt oder durchgescheuert wird, hat man noch die andere Leinen (bei mir dann drei weitere).
Mir sind auch die Kommentare egal, wenn ich das Boot nicht nur mit Vor- und Heckleine festmache. Um mal gerade ein Eis essen zu gehen, kein Thema, aber über Nacht oder bei angekündigtem Schlechtwetter, gehe ich auf Nummer sicher. :smileys5_

thball
23.08.2017, 22:34
heftige Videos... Danke

Visus1.0
23.08.2017, 22:54
In Vrboska auf Hvar hast solche Wellen bei jeder stärkeren Bora. Unsere zwei Bojen hielten immer, 8 Jahre lang .....im letzten Jahr sind in Rovinj im geschützem Hafen bei Sturm 60 Boote gesunken. Aber an einer guten Boje hatten die Besitzer keine Verluste.

Musste allerdings in Hvar 1 Stunde mit der Flasche Tauchen, um die Verankerung zu befestigen und Unterwasserauftriebskörper aufzublasen.

Wenn ein starker Sturm kam, hab ich noch zusätzlich zwei Anker geworfen. Da kannst dann ruhig schlafen.

firekarl
24.08.2017, 10:08
Hallo,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen bin leider erst jetzt zum lesen gekommen!

Im Prinzip widerspiegelt es meine Meinung.

Ich hätte lieber eine Boje allerdings habe ich heuer zusehen müssen wie es 2 Bojen beim Stegplatz abgerissen hat!
Meiner Meinung nach war das aber auch ein riesen Fehler des Skipper. Das Boot ist am Steg gelegen (6,5m schwers GFK Boot) und die beiden Heckbojen waren sehr kurz am Boot befestigt damit er mit dem Bug nicht den Steg touchiert!

LG
Robert

ad-mh
24.08.2017, 12:49
Wenn das auf Kovacine passiert ist, dann hatte ein guter Bekannter mit seinem GFK Boot das gleiche Problem bereits - ich meine in 2013.
Wenn das Boot zu groß ist, dann passt der Abstand nicht. Ich meine, die "Mini Marina" ist offiziell auch nur für bis 5m gedacht. Dass dort auch welche größere Boote festgemacht werden, sollte klar sein.

firekarl
24.08.2017, 14:11
Ja nur habe ich bei den Aussenbojen etwas angst dass bei stärkeren wind die Seile reißen und meine böötli dann dahin ist!

power
24.08.2017, 14:24
Ohne jetzt nur auf Kovacine bezogen, kann man keine pauschale Aussage zu besser Boje oder Steg machen, da wetterabhängig beide Varianten Sinn machen.

Die Bojen haben, wenn richtig dimesioniert und genügend Abstand zueinander, bei widrigen Verhältnissen Vorteile, weil das Boot nicht beschädigt werden kann.

Der Steg bietet bei ruhigem Wetter den Vorteil, das man bequem ein- und aussteigen kann und auch die Be- und Entladung ist einfacher.

Auch wir haben bei unseren Urlaubsquartieren immer darauf geachtet, einen Steg zu haben, weil es einfach konfortabler ist. Heuer mußten wir unser RIB aber für einige Tage in den geschützten Bereich des Hafens verholen, weil unser Stegplatz direkt vor dem Appartement zu gefährlich war (Jugo mit 1,5 Meter Welle genau auf den Steg/Kaimauer).

Die meiner Meinung beste Variante wäre ein Bojenplatz und ein Dinghi für den Landgang.

ad-mh
24.08.2017, 16:23
Ja nur habe ich bei den Aussenbojen etwas angst dass bei stärkeren wind die Seile reißen und meine böötli dann dahin ist!

Nicht nur das.
Oben habe ich geschrieben, dass sich 2015 auf Kovacine ein GFK Boot bei Bora selbständig gemacht hat (Foto oben - rechts schräg hinter meinem Wikinng an der Aussenboje).
Grund war, dass man wegen der Welle sicher gern mehr Leine gegeben hätte, was wegen der zu eng liegenden Bojen nicht ging.
Der Bojenstein war mit so etwa 60x60cm zu klein und wurde vom Boot angehoben. Das Boot ist mitsamt Bojenstein verschwunden.

Seitdem sind wir wie gesagt, nicht mehr hingefahren. Sieh Dir meine Fotos oben mal an. Das Bojenfeld liegt m.E viel zu eng. Unter Wasser sind die Bojensteine teilweise auch noch unter einander verbunden. Man weiß beim besten Willen nicht, welche Belastung von welchem Boot bei welchem Stein anliegt.
Bei den Stegen müsste man hinten an der Abspannung nacharbeiten.

Visus1.0
24.08.2017, 17:29
Wenn du bei der Boje so bedenken hast, wirf einfach noch zwei Anker, bei Sturen, entweder verkatten, oder Anker dann Kette 3 Meter dann Schäkel auf Auge daran den nächsten Anker, Kette 5 Meter und Leibne, da hängt das Boot 100 % fallst die Boje reisst.

firekarl
01.09.2017, 08:10
vielen Dank für die Hilfe!