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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sacs S 680 Osmose oder andere Schäden


bazi
14.12.2020, 16:42
Hallo zusammen,
habe mir ein Boot aus Süditalien bringen lassen. Wohlwissend, dass der Rumpf nicht in Ordnung ist. Leider sieht es doch etwas schlimmer aus als erwartet. Es ist unglaublich wie man ein Boot in sechs Jahren behandeln kann.
Am ganzen Rumpf finden sich punktförmige Beschädigungen des Gelcoats. Auf den ersten Blick Osmose. Wenn man aber genauer hinschaut, gibt es keine verschlossenen Bläschen, in denen sich Flüssigkeit befindet. Es riecht auch nichts nach Essig. Das Problem findet sich nur ab der Unterwasserlinie.
Das Boot hatte Antifouling Anstrich, der aber schon stark inkl. der Grundierung Abgetragen ist. Um die Entfernung komme ich natürlich nicht herum......aber dann....

Im Anhang seht ihr ein paar Bilder . In der Hoffnung auf eure Ferndiagnose und Reparaturhinweise.:chapeau:

Hier noch ein paar Bootsdaten:
-Sacs S680
-Baujahr 2012, Erstwasserung 2014
-Wasserlieger in Süditalien
-Evinrude Etec 200hp

Danke im Voraus und Grüße, Alex

Atlas
14.12.2020, 17:27
Das ist hier nichts neues. Meist Wasserlieger ,das warme Wasser tut sein übriges und dann werden die Boote kaum gespült, gewachst und sonst noch gepflegt. Ein Boot ist ein Gebrauchsgegenstand , genauso so wie e...:ka5:
Antifouling ist in Italien deshalb üblich.Diese Schäden hier werden hier kurzum über lackiert oder keine Ahnung wie das heißt wenn man Gel Coat neu aufträgt.

Schon verständlich dass das einem ärgert aber die Italiener sind eben da anders :ka5:

rg3226
14.12.2020, 17:32
Hallo Alex

Die Stellen auf den Bildern sehen nicht so gut aus.
Und das bei einem Boot mit 6 Jahren.

Du wirst das AF erst einmal runter nehmen müssen um dann zu beurteilen wie das Gelcoat aussieht.

Über AF entfernen habe ich leider keine Ahnung aber es ist hier im Forum schon beschrieben worden.

Der Mathias (Rotti) hat es mir seinem Zar gemacht.

Ich bin auch der Meinung das man einige Stellen sehen kann wo das Laminat (dunkler) durch kommt.
Die Runden Stellen (Gelcoat) können aufgeplatzt sein.

Es sind noch einige runde Stellen zu sehen die sich etwas nach außen formen.
Warum das passiert möchte ich nicht mutmaßen.

https://up.picr.de/40083306vr.jpg

https://up.picr.de/40083307fm.jpg

Zur Probe eine Stelle aussuchen und das AF runter nehmen und schauen wie es darunter aussieht.

Es kann auch sein das man alte Schäden durch AF abgedeckt hat.

bazi
14.12.2020, 17:49
Danke für die schnellen Antworten. Die dunklen Stellen sind definitiv Laminat
Hoffe dass es keine echte Osmose ist. Es gibt wohl auch Fälle in denen Luft unter dem Gelcoat hervortritt.

Wenn es Osmose ist wirds wahrscheinlich aufwendig. Dann muss das ganze ja auch getrocknet werden. Nehme an es dauert Monate. Leider hab ich selbst mit der Aufarbeitung solcher Schäden keine Erfahrung.

Ich habe die von Rainer markierten Bläschen aufgekratzt. Aber es riech weder nach Essig, noch kommt Flüssigkeit heraus

rg3226
14.12.2020, 18:08
Danke für die schnellen Antworten. Die dunklen Stellen sind definitiv Laminat
Hoffe dass es keine echte Osmose ist. Es gibt wohl auch Fälle in denen Luft unter dem Gelcoat hervortritt.

Wenn es Osmose ist wirds wahrscheinlich aufwendig. Dann muss das ganze ja auch getrocknet werden. Nehme an es dauert Monate. Leider hab ich selbst mit der Aufarbeitung solcher Schäden keine Erfahrung.

Ich habe die von Rainer markierten Bläschen aufgekratzt. Aber es riech weder nach Essig, noch kommt Flüssigkeit heraus

Aber Fakt ist doch das im Laminat schon einige tiefere Beschädigungen zu sehen sind.

Besonders auf diesem längeren Stück wo man Laminat sieht.

Und das das Gelcoat fast kreisrund raus bricht ist auch nicht normal.

Wenn Gelcoat das Laminat nicht mehr schützt kann das Laminat Wasser ziehen.
Besonders an den Stellen wo noch tiefere Beschädigungen im Laminat vorhanden sind.

Die letzte Laminatschicht vor dem Gelcoat ist noch mit einer Harzschicht gut versiegelt.

Wird auf jeden Fall etwas Arbeit werden.

Stormanimal
14.12.2020, 18:48
Puuh, das sieht für 6 Jahre aber übel aus.
Das AF muss komplett runter.
Evtl. lässt es sich mit einem Schaber trocken abziehen.
Weitere Möglichkeiten dafür sind Aceton und Lappen wenn es nur noch Reste sind.
Weiterhin Abbeizer auf Lösemittelbasis für AF von International. Hiermit habe ich schon einiges runtergezogen.
Der muss aber um sinnvoll einzuziehen mit Folie abgedeckt werden. Ohne Folie verdunstet das Lösemittel zu schnell. An besten bin ich damit klargekommen wenn es kalt war. Bei Wärme ist die Verdunstung deutlich höher. Ist bei 5°C halt ein mistiger Job unter dem Boot.
Dann gibt es noch AF Abbeizer auf Laugenbasis. Dieses habe ich bislang nicht getestet.
Die handelsüblichen Abbeizer für Farbe haben mich auf AF in keinster Weise überzeugt.
Dazu benötigst Du einen oder mehrere Schaber. am besten mit abgerundeten Ecken. Ansonsten sitzt die Kante des Schabers doch gerne mal im Gelcoat.
Obwohl das hier nicht mehr tragisch ist.

Für mich sehen die Risse aus als ob das Boot mal Trockeneis gestrahlt wurde.
Mir wurde mehrfach erzählt, auch von einem Bootsbaumeister, das beim Trockeneis strahlen von GFK das Gelcoat reisst und später Probleme dadurch auftreten.
Mit Trockeneis bekommt man das AF wohl recht problemlos ab. Es gibt Leute die schwören darauf. Allerdings habe ich noch keinen nach 3 oder mehr Jahren wieder gesprochen.
Schlimmstenfalls müssen die Risse im Gelcoat mit Matte (Gewebe) überdeckt werden. Und dann mit Epoxy alles nach spachteln.
Ist dann halt mühsam, hält bei sachgerechter Arbeit aber viele Jahre (eigene Erfahrung).
Ich habe soetwas vor 15 Jahren gemacht. Das UW-Schiff ist noch immer i.O.

Stormanimal
14.12.2020, 21:01
Viele Antworten betreff Osmose etc. kann man im Antifouling Forum finden.

http://www.antifouling-shop.com/index.php

Rotti
15.12.2020, 07:45
Servus Bazi!

Als Erstes würde ich mich nicht deppat / irre machen lassen wegen Osmose. Grundsätzlich unterscheidet man Osmose und Osmoseschaden. Osmose hat ein jedes Boot. Osmoseschäden nicht. Das kannst du gut im Antifoulingforum nachlesen.

Hier 2 Links, der Erste zu meinem Thread über die Entfernung und dem Neuauftrag vom AF bei meinem Zar 61.

http://schlauchboot-online.com/showthread.php?t=39134&highlight=performance+mare

Hier ein kleiner Ausschnitt was Friedrich vom AF Forum geschrieben hat:

...allo Mathias,
der Osmosewahn ist nur ein Geschäft mit der Angst und wird von Anstreicherfirmen und Verkäufern vermittelt. Diesen Heerscharen ist auch nicht vermittelbar, dass die Blasen oder Bläschen nun mal Blasen sind und keine Osmose. Es ist beim besten Willen nicht vermittelbar, dass es einen Unterschied gibt zwischen Ursache und Wirkung. Es ist auch nicht vermittelbar, kommt es zu osmotischen Diffusionsprozessen mit der Wirkung von Blasen, dass der Einzelfall beurteilt werden muss und es keine Standardlösung gibt.
Dein Boot liegt 3-5 Wochen im ...............

Der Zweite hier, ein Beitrag - Thread von mir im Antifouling Forum:

http://www.antifouling-shop.com/showthread.php?2944-Unterwasserschiff-Gelcoat-neu-beschichten&highlight=rotti

Wenn du Fragen hast, rufe den Friedrich vom AF Forum an. Der ist sehr sehr hilfsbereit und gibt geduldig Auskunft.
Wie Stormanimal schon schrieb, lies dich gut ein im AF Forum. Wirst sehen, das beruhigt:chapeau:

Atlas
15.12.2020, 16:33
Das ist schon :cool: zu wissen dass es sowas gibt:
Das kannst du gut im Antifoulingforum nachlesen.
also schön rein lesen :chapeau:

bazi
15.12.2020, 20:09
Hi,
Danke für Hinweise, Tipps und Beiträge.
Hab nun auch etwas in dem anderen Forum gelesen und Telefonate geführt

Alles in allem zusammen gereimt:

Letztendlich komme ich zum Entschluss, dass hier richtig Hand angelegt werden muss. Der Rumpf ist höchstwahrscheinlich ( da kann man jetzt feuchte messen und prüfen was man will) feucht und hat eine osmotische “ Beeinträchtigung“. Mache mir da auch nichts vor :confused-
Das Antifouling ist diletantisch vom Vorgänger aufgetragen. Hat so gut wie keinen Schutz geboten. Wahrscheinlich sogar ohne Grundierung, so dass mich nichts mehr wundert. Kaputt ist der Rumpf aber mit Sicherheit nicht.


Es gibt verschiedene Aufbereitungsverfahren, aber bei jedem muss geschliffen oder gestrahlt und das Laminat getrocknet und entsalzt werden. Ohne diesen Schritt wird es zu 99% Pfusch.
Dann muss bis zum neuen Antifouling wieder aufgebaut werden. (Epoxy und Dampfsperre).
Ist das ganze vernünftig gemacht ist der Rumpf wahrscheinlich besser und beständiger als neu.

Machen lassen bei 6m Rumpf: 5000-7500 €

Selbst mit etwa 50 H Arbeit beisteuern: 2500 - 4000 €


Theoretisch müsste ich in meinem Fall (trailern) wohl gar nichts machen, aber da streuben sich mir die Nackenhaare. Sollte ich das Teil mal verkaufen, will ich dass der Käufer ein Top Boot mit Möglichkeit zum Wasserliegen bekommt. Ausserdem steigert es den Wert deutlich. Ist ja nicht jeder so bekloppt wie ich und trailert ein 7m Rib mit Überbreite. :stupid:

Nächsten Herbst werde ich anfangen mit schleifen. Gelcoat und Antifouling. Den Rest werde ich machen lassen, da die Möglichkeiten fehlen.

Trotzdem bin ich froh über weitere Hinweise, Meinungen etc.

Danke allen schon mal für die Mühen und Meinungen :chapeau:

bazi
15.12.2020, 20:26
Hier nochmal ein Bild vom schöneren Teil über der Wasserlinie. Denke der Aufwand wird sich lohnen

rg3226
15.12.2020, 20:46
Hi,
Danke für Hinweise, Tipps und Beiträge.
Hab nun auch etwas in dem anderen Forum gelesen und Telefonate geführt

Alles in allem zusammen gereimt:

Letztendlich komme ich zum Entschluss, dass hier richtig Hand angelegt werden muss. Der Rumpf ist höchstwahrscheinlich ( da kann man jetzt feuchte messen und prüfen was man will) feucht und hat eine osmotische “ Beeinträchtigung“. Mache mir da auch nichts vor :confused-
Das Antifouling ist diletantisch vom Vorgänger aufgetragen. Hat so gut wie keinen Schutz geboten. Wahrscheinlich sogar ohne Grundierung, so dass mich nichts mehr wundert. Kaputt ist der Rumpf aber mit Sicherheit nicht.


Es gibt verschiedene Aufbereitungsverfahren, aber bei jedem muss geschliffen oder gestrahlt und das Laminat getrocknet und entsalzt werden. Ohne diesen Schritt wird es zu 99% Pfusch.
Dann muss bis zum neuen Antifouling wieder aufgebaut werden. (Epoxy und Dampfsperre).
Ist das ganze vernünftig gemacht ist der Rumpf wahrscheinlich besser und beständiger als neu.

Machen lassen bei 6m Rumpf: 5000-7500 €

Selbst mit etwa 50 H Arbeit beisteuern: 2500 - 4000 €


Theoretisch müsste ich in meinem Fall (trailern) wohl gar nichts machen, aber da streuben sich mir die Nackenhaare. Sollte ich das Teil mal verkaufen, will ich dass der Käufer ein Top Boot mit Möglichkeit zum Wasserliegen bekommt. Ausserdem steigert es den Wert deutlich. Ist ja nicht jeder so bekloppt wie ich und trailert ein 7m Rib mit Überbreite. :stupid:

Nächsten Herbst werde ich anfangen mit schleifen. Gelcoat und Antifouling. Den Rest werde ich machen lassen, da die Möglichkeiten fehlen.

Trotzdem bin ich froh über weitere Hinweise, Meinungen etc.

Danke allen schon mal für die Mühen und Meinungen :chapeau:

Sehe ich auch so.
Aber ich kann nur die Bilder beurteilen.

Das Rib sieht richtig toll aus und wird sich natürlich lohnen.
Ich würde es auch vernünftig machen.

Coolpix
16.12.2020, 08:21
Osmose im Salzwasser ist eher unwahrscheinlich- das Konzentrationsgefälle ist im Süßwasser wesentlich höher. Im Salzwasser leiden eher die Motoren- nicht die Boote. Im Süßwasser ist es umgekehrt.

Ich würde das Boot erst einmal auf den auf den Kopf drehen und den ganzen Schmodder abbeizen. Dann siehst Du wie viel vom Gelcoat noch vorhanden und beeinträchtigt ist.

Der Rumpf wurde vermutlich zum Aufbringen des Antifoulings etc. unsauber angeschliffen und nicht gut gereinigt. An machen Stellen schimmert Dreck unterm Antifouling hervor.
.

Kleinandi
16.12.2020, 08:42
Nächsten Herbst werde ich anfangen mit schleifen. Gelcoat und Antifouling. Den Rest werde ich machen lassen, da die Möglichkeiten fehlen.

Trotzdem bin ich froh über weitere Hinweise, Meinungen etc.

Danke allen schon mal für die Mühen und Meinungen :chapeau:

Hi

So würde ich das auch machen. Tipps im Internet sind für eine Ersteinschätzung sicherlich erst mal nicht schlecht aber letztendlich braucht es für vieles eben doch den Fachmann. Und dann einmal richtig als jedes Jahr aufs Neue

LG Andi

Atlas
16.12.2020, 17:43
Also wie erwähnte sind Osmose Schäden üblich:
Diese Schäden hier werden hier kurzum über lackiert oder keine Ahnung wie das heißt wenn man Gel Coat neu aufträgt.

Ich habe mich ein wenig schlau gemacht.Was hältst du davon dein AF abzuschleifen, grob- und es nach Bergamo zu bringen. Natürlich mit Termin und Absprache. Normalerweise brauchen die mit Schleifen, Auftrag, Trocknung etwa 3Tage. Wenn ich mir dein Boot so ansehe (:chapeau:) würde ich das in Corona Zeiten als nützlichen Urlaub sehen.Fährst halt zwischenzeitlich zum Comer See. Wir machen das hier auch alle: grobe Reparaturen werden vom Hersteller erledigt und in unserem Fall tut eine kühle Abwechselung nicht schlecht, dh. für dich eine warme Abwechselung.Wenn ich mir dein Boot so ansehe würde ich die Finger davon lassen und nur allerbeste Hände daran lassen :ka5:

bazi
17.12.2020, 20:44
Das ist natürlich eine Möglichkeit. Aber wenn ich ehrlich bin kriegen die das Teil nicht mehr in die Hände. Wenn nach so kurzer Zeit ein Osmoseschaden ( auch noch im Salzwasser) auftritt, zeugt das nicht gerade von Qualität der Beschichtung. Hab keine Zweifel daran dass der Sacs Rumpf solide, fest und stabil ist. Aber das Gelcoat hat nur in geringer Weise seinen Job gemacht und zu viel diffundieren lassen. Der Schutz war nicht wirklich da. Hab mit ein paar Sanierern Rücksprache gehalten und traue etlichen auch in Deutschland einen sehr guten Job zu. Allerdings langen die auch ordentlich hin. Aber die müssen auch von was leben.

Je mehr ich auch darüber lese, desto mehr reizt es mich ( bis auf die trocknung) es selbst zu machen. Es gibt Aufsätze von Kärcher zum nasssandstrahlen mit dem ich das Unterwasserschiff selbst behandeln kann. Ein Versuch ist es wert. Trocknen in der Werft und laminieren und beschichten wieder selbst. Weiss nur noch nicht wo. Also wenn einer im Raum Mannheim ein Plätzchen kennt?!! :biere:

Ich sehe nicht viel was schief gehen kann, außer das Laminat ist bei der Neubeschichtung noch zu feucht. Dann hat man gesch.....n :ka5:

Mal sehen...

rg3226
17.12.2020, 21:21
Das ist natürlich eine Möglichkeit. Aber wenn ich ehrlich bin kriegen die das Teil nicht mehr in die Hände. Wenn nach so kurzer Zeit ein Osmoseschaden ( auch noch im Salzwasser) auftritt, zeugt das nicht gerade von Qualität der Beschichtung. Hab keine Zweifel daran dass der Sacs Rumpf solide, fest und stabil ist. Aber das Gelcoat hat nur in geringer Weise seinen Job gemacht und zu viel diffundieren lassen. Der Schutz war nicht wirklich da. Hab mit ein paar Sanierern Rücksprache gehalten und traue etlichen auch in Deutschland einen sehr guten Job zu. Allerdings langen die auch ordentlich hin. Aber die müssen auch von was leben.

Je mehr ich auch darüber lese, desto mehr reizt es mich ( bis auf die trocknung) es selbst zu machen. Es gibt Aufsätze von Kärcher zum nasssandstrahlen mit dem ich das Unterwasserschiff selbst behandeln kann. Ein Versuch ist es wert. Trocknen in der Werft und laminieren und beschichten wieder selbst. Weiss nur noch nicht wo. Also wenn einer im Raum Mannheim ein Plätzchen kennt?!! :biere:

Ich sehe nicht viel was schief gehen kann, außer das Laminat ist bei der Neubeschichtung noch zu feucht. Dann hat man gesch.....n :ka5:

Mal sehen...

Bisher haben wir nur einige Bilder gesehen.
Ich glaube nicht das es überall so aussieht.

Stormanimal
17.12.2020, 21:52
Das ist natürlich eine Möglichkeit. Aber wenn ich ehrlich bin kriegen die das Teil nicht mehr in die Hände. Wenn nach so kurzer Zeit ein Osmoseschaden ( auch noch im Salzwasser) auftritt, zeugt das nicht gerade von Qualität der Beschichtung. Hab keine Zweifel daran dass der Sacs Rumpf solide, fest und stabil ist. Aber das Gelcoat hat nur in geringer Weise seinen Job gemacht und zu viel diffundieren lassen. Der Schutz war nicht wirklich da. Hab mit ein paar Sanierern Rücksprache gehalten und traue etlichen auch in Deutschland einen sehr guten Job zu. Allerdings langen die auch ordentlich hin. Aber die müssen auch von was leben.

Je mehr ich auch darüber lese, desto mehr reizt es mich ( bis auf die trocknung) es selbst zu machen. Es gibt Aufsätze von Kärcher zum nasssandstrahlen mit dem ich das Unterwasserschiff selbst behandeln kann. Ein Versuch ist es wert. Trocknen in der Werft und laminieren und beschichten wieder selbst. Weiss nur noch nicht wo. Also wenn einer im Raum Mannheim ein Plätzchen kennt?!! :biere:

Ich sehe nicht viel was schief gehen kann, außer das Laminat ist bei der Neubeschichtung noch zu feucht. Dann hat man gesch.....n :ka5:

Mal sehen...

Mit dem Nassstrahlen habe ich mich damals schwer getan.
Das Ergebnis hat nicht meinen Erwartungen entsprochen.
Mein Tipp, zieh mal eine übel aussehende Stelle von ca. 30x30cm, welche Blasen und Risse hat, möglichst trocken ab und schau was danach zum Vorschein kommt. Möglicherweise geht das alte AF recht gut ab.
Wenn trocken nicht geht, nimm Aceton und Lappen.
Danach weißt Du wie es darunter aussieht und kannst sinnvoll weiter planen.
Evtl. ist das alles gar nicht so schlimm wie es jetzt aussieht.
Wenn das Gelcoat unter dem AF so aussieht wie ich aufgrund der Bilder vermute und gerissen ist wird es aufwendig.
Die Blasen, sofern trocken, sehe ich zur Zeit nicht als wirklich tragisch an.
Die kann man dann ausspachteln.

bazi
18.12.2020, 07:31
Werde morgen vorbei fahren und mit einer Klinge etwas mehr das Antifouling an ein paar Stellen abziehen. Da es schon stark verwittert ist sehe ich zum Teil schon gut auf das Gelcoat. Für mich sieht es gerissen aus. Bin mir inzwischen ziemlich sicher, dass es zum Großteil , wenn nicht ganz runter muss. Mir schwebt gerade vor, es mit Sand und Wasser so zu bearbeiten, dass brüchige und beschädigte Stellen vom Rumpf losbrechen und abgehen und intakte Stellen (wie weiter unten am Rumpf) vorhanden bleiben.

Hat jemand hier schon sowas gemacht? Mir gehts nicht um die Entfernung von Antifouling. Das Gelcoat soll bis aufs Laminat weg.
Eine simple Methode ist natürlich Schleifen mit Exzenter, aber ich rechne mit einem Aufwand von 40-50h und einem neuen Schultergelenk :)

Da ich immer wieder von Trocknungszeiten über Wochen/ Monate höre, werde ich den Schritt diesen Winter wohl nicht mehr angehen, sondern gleich zum Ende der nächsten Saison.

Kauf ein Boot, schaff dich tot. :seaman:

Rotti
18.12.2020, 07:47
Wer sagt denn daß das Laminat nass ist ? Hast du es messen lassen ?
Unter dem Gelcoat ist noch eine spezielle Harz angereicherte Schicht die das Laminat zusätzlich vor Nässe und Wasser schütz. Dann müsst das auch kaputt sein, sodass das Laminat Wasser zieht.

rg3226
18.12.2020, 08:46
Mit dem Nassstrahlen habe ich mich damals schwer getan.
Das Ergebnis hat nicht meinen Erwartungen entsprochen.
Mein Tipp, zieh mal eine übel aussehende Stelle von ca. 30x30cm, welche Blasen und Risse hat, möglichst trocken ab und schau was danach zum Vorschein kommt. Möglicherweise geht das alte AF recht gut ab.
Wenn trocken nicht geht, nimm Aceton und Lappen.
Danach weißt Du wie es darunter aussieht und kannst sinnvoll weiter planen.
Evtl. ist das alles gar nicht so schlimm wie es jetzt aussieht.
Wenn das Gelcoat unter dem AF so aussieht wie ich aufgrund der Bilder vermute und gerissen ist wird es aufwendig.
Die Blasen, sofern trocken, sehe ich zur Zeit nicht als wirklich tragisch an.
Die kann man dann ausspachteln.

Genauso würde ich es auch machen.
An einer Stelle probieren.

Du mußt für dich jetzt testen wie das AF am besten runter geht.

Bwi diesem Testen auch einmal die Methode wie es der Mathias (Rotti) gemacht hat testen.
Beim Abbeizen greifst du die Gelcoat Schicht nicht an.

Wenn es nur die Stelle ist mit den Rissen dann läßt sich es abschleifen, dünnes Laminat auftragen und zum Schluss das Gel oder Toppcoat.

Der Rump ist 6 Jahre alt....da kann ich mir nicht vorstellen das er überall so aussieht.
Mache Bilder das wir dann mehr sehen.

bazi
18.12.2020, 10:06
Gehe morgen/übermorgen mit der Ziehklinge dran. Eventuell bestelle ich noch Abbeizer und lege mal größere Flächen frei um es besser sehen zu können.

Ich werde dann nochmal Bilder posten.

Ralles
18.12.2020, 13:21
Der Abbeizer auf Lösemittelbasis für AF von International (wie Axel schon erwähnt hat) ist gut, mit dem hab ich auch das AF entfernt. Den kann ich empfehlen.

Wilma1
19.12.2020, 06:40
Das Gelcoat soll bis aufs Laminat weg.
Eine simple Methode ist natürlich Schleifen mit Exzenter, aber ich rechne mit einem Aufwand von 40-50h und einem neuen Schultergelenk :)
:seaman:

Ich würde auf keinen Fall das Gelcoat entfernen. Die paar Löcher die Du hast, würde ich anschleifen und wieder neu aufbauen, aber nicht alles abschleifen.

rg3226
19.12.2020, 08:58
Ich würde auf keinen Fall das Gelcoat entfernen. Die paar Löcher die Du hast, würde ich anschleifen und wieder neu aufbauen, aber nicht alles abschleifen.

Um Himmels Willen nicht das ganze Gelcoat weg schleifen.
Das Af muß runter.

Stormanimal
19.12.2020, 09:38
Wenn das Gelcoat rissig ist (vereinzelte Risse lassen sich reparieren) und alles darunter trocken aussieht, würde ich Spachteln und 2 Lagen dünnes Gewebe mit Epoxy über den ganzen Kram ziehen.
Das alles nochmal sauber ausspachteln, schleifen und fertig.
Das habe ich vor 20 Jahren bei einer 7m Hatra gemacht.
Die Gewebematten habe ich in 2m x 1m aufgebracht.
Überkopf ein absolut mistiger Job.
Das alles ist eine typische Winterarbeit mit hohem Zeitaufwand.
Am UW Schiff musste daraufhin die nächsten Jahre nichts mehr gemacht werden. Ich habe Bilder vom Boot über 10 Jahre später gesehen. Das UW- Schiff hatte noch eindeutig meine Handschrift und war immer noch i.O.
Um AF wirst Du sowieso kaum mehr herumkommen.
Ansonsten wird die Oberfächenbearbeitung sehr aufwendig.

In der Werft würden die das Gelcoat vom UW Schiff abhobeln, Spachteln o.ä. und dann das UW Schiff mit Dickschichtepoxy neu aufbauen.
So passiert bei meiner Draco vor 5 Jahren.
Das hat mich für einen 30Füßer knapp 6000€ gekostet.

Ralles
19.12.2020, 12:09
macht das echt Sinn, über dem Gelcoat Matten/Harz zu verwenden?

Vielleicht ist das ja ne Variante (viel hilft viel) aber ich würde:

1. AF runterschleifen und Gelcoat zum Teil abnehmen
2. die Löcher/Risse im Gelcoat ausschleifen (v-Form)
3. Gelcoat auftragen

Aber erst das AF runter, damit der Zustand des Gelcoats einfwandfrei zu erkennen ist.

Wenn die Unterkonstruktion nicht feucht bzw. schon von etwaiger Osmose "ausgewaschen" ist (was ich mir bei einem 2012er Boot nicht vorstellen kann), würde ich keine zusätzlichen Matten drüberkleistern.

rg3226
19.12.2020, 12:39
macht das echt Sinn, über dem Gelcoat Matten/Harz zu verwenden?

Vielleicht ist das ja ne Variante (viel hilft viel) aber ich würde:

1. AF runterschleifen und Gelcoat zum Teil abnehmen
2. die Löcher/Risse im Gelcoat ausschleifen (v-Form)
3. Gelcoat auftragen

Aber erst das AF runter, damit der Zustand des Gelcoats einfwandfrei zu erkennen ist.

Wenn die Unterkonstruktion nicht feucht bzw. schon von etwaiger Osmose "ausgewaschen" ist (was ich mir bei einem 2012er Boot nicht vorstellen kann), würde ich keine zusätzlichen Matten drüberkleistern.

Wird nicht funktionieren.
Habe an unserem Boot ja auch rissiges Gelcoat abgeschliffen und durch umgewandeltes Gelcoat in Topcoat ersetzt und aufwendig geschliffen und poliert.

Ich habe danach in einem Urlaub mit einem der Hafenmeister von Damp gesprochen.
Er war Bootsbauer und hatte das fast 30 Jahre gemacht.

Er sagte das man bei solchen Rissen das Gelcoat und die erste Lage des Laminat abschleifen muß.
Die Risse gehen oft in die erste Schicht des Polyesterlaminat.

Zum Aufbau die abgeschliffene Schicht Laminat ersetzen und dann den Übergang um Gelcoat schräg schleifen.
Danach neues Gelcoat oder Topcoat auftragen.

Mit keilförmig ausschleifen wird da nichts halten.

schlauchi20
19.12.2020, 16:23
Mein Vorschlag zum Arbeiten:

Boot runter vom Trailer auf den Rasen / Boden und dann auf die Seite legen. Dann kommt man prima an den Rumpf dran.
Es gibt im Baumarkt ja auch diese schweren Gummimatten, darauf könnte man das Boot prima ablegen.

Gruß Rüdiger

Stormanimal
19.12.2020, 16:44
macht das echt Sinn, über dem Gelcoat Matten/Harz zu verwenden?

Vielleicht ist das ja ne Variante (viel hilft viel) aber ich würde:

1. AF runterschleifen und Gelcoat zum Teil abnehmen
2. die Löcher/Risse im Gelcoat ausschleifen (v-Form)
3. Gelcoat auftragen

Aber erst das AF runter, damit der Zustand des Gelcoats einfwandfrei zu erkennen ist.

Wenn die Unterkonstruktion nicht feucht bzw. schon von etwaiger Osmose "ausgewaschen" ist (was ich mir bei einem 2012er Boot nicht vorstellen kann), würde ich keine zusätzlichen Matten drüberkleistern.


Die Operation mit den Matten habe ich seinerzeit nach ausgiebiger RS mit International durchgeführt.
Der Vorschlag kam als Alternative von mir und wurde von denen abgenickt.
Die einzige wirkliche Alternative dazu wäre gewesen das Gelcoat abzuhobeln und dann alles neu aufzubauen.
Matten drüberziehen konnte ich selber machen.
Abhobeln und Neuaufbau des UW Schiffes wäre Werftarbeit gewesen.

Im übrigen zeige ich hier nur einen Weg auf der bei mir funktioniert und viele Jahre gehalten hat. Ich habe das Boot nicht geschont und es war einige Jahre bei mir Wasserlieger. Ich habe das Boot selbst fast 10 Jahre gefahren und mit einem makellosen UW Schiff verkauft.
Auf den letzten Bildern die ich gesehen habe sah das UW Schiff noch immer sehr gut aus.


Das das AF bei solchen Aktionen vorher restlos runter muss ist unbestritten.
In meinen Augen kann ich als Laie erst nach dem Entfernen des AF eine halbwegs sachgerechte Meinung abgeben.
Für mich sieht das momentan so aus als ob des Gelcoat reichlich Risse aufweist. Wirklich dazu eine Meinung haben kann ich halt erst wenn ich Bilder ohne AF sehe.
Evtl . Könnte mehr ausgesagt werden wenn man das Boot direkt vor sich stehen hat. Bilder zeigen immer nur eingeschränkte Bereiche.

Barny 462
19.12.2020, 16:51
Hallo

Ich hab ja unsere LED 590 im vergangenen Jahr auch vom alten AF befreit
Hab es dazu auf Paletten abgestellt und seitlich mit verschieden hohen Palettenstapeln gearbeitet.
So konnte ich es immer zur Seite legen, auf der Seite wo man arbeiten möchte, den Stapel mit dem Hubwagen wegziehen und man hat eine angenehme Höhe zum Arbeiten.
Teilweise konnte ich sogar dabei sitzen.
Genommen hab ich auch den Abbeitzer von International und dann schön mit Malerfolie abgedeckt.
Die Reste lassen sich dann gut mit Aceton abwaschen
Ist aber schon einen Sau-Arbeit:cognemur::cognemur:

Hier mal ein paar Bilder dazu

https://up.picr.de/40117567ry.jpg

https://up.picr.de/40117568pv.jpg

https://up.picr.de/40117571ue.jpg

https://up.picr.de/40117575vy.jpg

https://up.picr.de/40117577kj.jpg

https://up.picr.de/40117578il.jpg

https://up.picr.de/40117579uu.jpg

https://up.picr.de/40117581vx.jpg

https://up.picr.de/40117594tl.jpg

Barny 462
19.12.2020, 17:14
Als neues Antifouling hab ich dann dieses genommen:

https://www.wohlert-lackfabrik.de/?page_id=502

Ich hab dann aber nicht nur den Unterwasser Bereich damit beschichtet sondern des kompletten Rumpf. Natürlich mit dem entsprechenden Grundierungen in Weiss.

Diese Arbeiten hab ich aber nicht selber ausgeführt sondern ein bekannter, selbstständiger Autolackierer. Dieser hat auch die entsprechenden Spachtelarbeiten gemacht.
Dazu haben wir das Boot in seiner Halle mit Flaschenzug und Gabelstapler auf eine schöne Arbeitshöhe gebracht.



https://up.picr.de/40117755qi.jpg

https://up.picr.de/40117757yt.jpg

Die Paletten natürlich nur zur Sicherung
Das Problem bei dem AF von Wohlert ist, dass die Arbeitsschritte in einem richtigem Zeitfenster bei ordentlichen Temperaturen ausgeführt werden müssen.
Nach der letzten Schicht muss das ganze mindestens 4 Tage trocknen bis es wieder belastet werden kann.
Wir haben dazu die Ostertage genutzt, damit seine Halle nicht zu lange mit unserem Boot besetzt war.

Der fertige Rumpf sah dann so aus:

https://up.picr.de/40117771yd.jpg

https://up.picr.de/40117773br.jpg

https://up.picr.de/40117774fo.jpg

https://up.picr.de/40117777vk.jpg

Ist natürlich nicht ganz so glatt wie originales Gelcoat, aber wir waren mit dem Ergebniss zufrieden.

Wie lange das AF von Wohlert hält kann ich leider nicht sagen, denn als alles fertig war wurde das Boot nach nur 2x fahren geklaut:cognemur:

Rotti
19.12.2020, 19:23
Die Krater vom Gelcoat müssen nicht unbedingt ein Osmoseschaden sein. Es könnte auch durchwegs der Fall sein, dass beim Auftrag vom Gelcoat die Beimengung vom Härter in der 2K Pistole nicht einwandfrei funktioniert. Dann passiert es, dass Härterspritzer sich an der Oberläche bilden. Diese Härten nicht aus, dadurch hat das Gelcoat mit dem dahinter liegenden Laminat keinen Verbund. Mit der Zeit bläht sich dort das Gelcoat auf - da kein Verbund zum Laminat - und wirft blasen. Irgendwann platzen die dann auf. Heisst aber nicht, dass das dahinter liegende Laminat beschädigt sein muss.
Wie schon einige hier beschrieben, AF runter, Blasen untersuchen wie das Laminat darunter aussieht. Dann entscheiden wie es weiter gehen soll.
Ich würde - wenn darunter das Laminat in Ordnung ist - das Gelcoat ganz fein anschleifen, Schadstellen mit Epoxykit ausbessern - Übergang schleifen und dann Haftgrund und AF auftragen. Verwendet habe ich den Marine 470 Vinyl Grund/Primer, 2 Liter Marine 522 Ecoship Antifouling.
Da wie bei mir das Gelcoat angeschliffen war - siehe Beitrag im AF Forum - würde ich das Material das mir Friedrich empfohlen hat verwenden. Dann bist auf der sicheren Seite, und das Boot bzw. Rumpf ist wieder in Ordnung und macht dir keine Sorgen.

DAs was ich oben gschrieben habe, ist hier alles nach zu lesen: http://www.antifouling-shop.com/forumdisplay.php?52-OSMOSE-BLASENPEST-URSACHEN

rg3226
19.12.2020, 19:45
Die Krater vom Gelcoat müssen nicht unbedingt ein Osmoseschaden sein. Es könnte auch durchwegs der Fall sein, dass beim Auftrag vom Gelcoat die Beimengung vom Härter in der 2K Pistole nicht einwandfrei funktioniert. Dann passiert es, dass Härterspritzer sich an der Oberläche bilden. Diese Härten nicht aus, dadurch hat das Gelcoat mit dem dahinter liegenden Laminat keinen Verbund. Mit der Zeit bläht sich dort das Gelcoat auf - da kein Verbund zum Laminat - und wirft blasen. Irgendwann platzen die dann auf. Heisst aber nicht, dass das dahinter liegende Laminat beschädigt sein muss.
Wie schon einige hier beschrieben, AF runter, Blasen untersuchen wie das Laminat darunter aussieht. Dann entscheiden wie es weiter gehen soll.
Ich würde - wenn darunter das Laminat in Ordnung ist - das Gelcoat ganz fein anschleifen, Schadstellen mit Epoxykit ausbessern - Übergang schleifen und dann Haftgrund und AF auftragen. Verwendet habe ich den Marine 470 Vinyl Grund/Primer, 2 Liter Marine 522 Ecoship Antifouling.
Da wie bei mir das Gelcoat angeschliffen war - siehe Beitrag im AF Forum - würde ich das Material das mir Friedrich empfohlen hat verwenden. Dann bist auf der sicheren Seite, und das Boot bzw. Rumpf ist wieder in Ordnung und macht dir keine Sorgen.

DAs was ich oben gschrieben habe, ist hier alles nach zu lesen: http://www.antifouling-shop.com/forumdisplay.php?52-OSMOSE-BLASENPEST-URSACHEN

Aber Gelcoat wird als erste und zweite Schicht in der Form eingebracht und nicht aufgespritzt.
Kann man bei einer Reparatur machen.

Rotti
19.12.2020, 20:05
Reiner, das Gelcoat wird in die Formen gespritzt mit 2K Pistolen. Und wenn die nicht richtig eingestellt ist kann es zu Fehlmischungen kommen. Ich spreche oben von der Rumpfherstellung.

rg3226
19.12.2020, 23:52
Reiner, das Gelcoat wird in die Formen gespritzt mit 2K Pistolen. Und wenn die nicht richtig eingestellt ist kann es zu Fehlmischungen kommen. Ich spreche oben von der Rumpfherstellung.

Ach so hast du es gemeint.

bazi
25.01.2021, 11:16
Hallo zusammen,
Kurzes Update nach etlichen Diskussionen mit Werften , Bootsbauern etc.

Inzwischen wurde an etlichen Stellen AF entfernt und mit einem Gerät Feuchte gemessen. Dabei ist festgestellt worden, dass das Überwasserschiff etwa 2% Feuchte hat. In allen Bereichen des Unterwasserteils schlägt das Gerät auf etwa 20% aus. Der Spiegel ist offensichtlich nach den jetzigen Kriterien ok. Keine Risse oder iwas am Heck sichtbar.

Eine saubere Sanierung sieht wie folgt aus:

- komplettes Gelcoat im Unterwasserbereich abtragen. Am gründlichsten ist wohl Sandstrahlen. Hobel ist auch möglich. Schleifen eine Lebensaufgabe.
- trocknen in Kammer oder über Monate im Lager mit regelmäßigem Auswaschen der Salze im Rumpf
- spachteln
- auflaminieren etlicher Schichten Gewebe mit epoxy ( das ist die sauberste Lösung. Gibt Stabilität und eine saubere Dampfsperre)
- epoxy Primer
- AF
- natürlich immer wieder Schleifen

Eventuell werde ich alle Schritte nach dem gelcoat abtragen selbst machen. Muss mich nochmal mit der Werft abstimmen.

Wird der Rumpf nicht ganz ausgetrocknet und finden sich noch Osmosenester läuft man Gefahr dass es wieder kommt und man hat nie Ruhe. Und da hab ich absolute keine Lust drauf.

Wird die Sanierung wie oben gemacht, ist das wohl mindestens auf dem Niveau eines neuen Rumpfes.


Die exklusiv Lösung bietet wohl ein bekannter Hamburger Yacht Service an. Der baut sogar das gelcoat neu auf. Das steht aber preislich nicht zur Debatte. Und zwar in keinster Weise : )
Auch wenn ich nach Recherche zu 200% von deren Arbeit überzeugt bin.

Das Projekt startet im kommenden Herbst. Mein Boot steht ja auf dem Trailer und daher ist es nicht eilig.

Grüße Alex

rg3226
25.01.2021, 11:30
Hört sich nicht so gut an aber danke für die Rückmeldung.

Heinz Fischer
25.01.2021, 12:10
Hallo zusammen,
Kurzes Update nach etlichen Diskussionen mit Werften , Bootsbauern etc.

Inzwischen wurde an etlichen Stellen AF entfernt und mit einem Gerät Feuchte gemessen. Dabei ist festgestellt worden, dass das Überwasserschiff etwa 2% Feuchte hat. In allen Bereichen des Unterwasserteils schlägt das Gerät auf etwa 20% aus. Der Spiegel ist offensichtlich nach den jetzigen Kriterien ok. Keine Risse oder iwas am Heck sichtbar.

Eine saubere Sanierung sieht wie folgt aus:

- komplettes Gelcoat im Unterwasserbereich abtragen. Am gründlichsten ist wohl Sandstrahlen. Hobel ist auch möglich. Schleifen eine Lebensaufgabe.
- trocknen in Kammer oder über Monate im Lager mit regelmäßigem Auswaschen der Salze im Rumpf
- spachteln
- auflaminieren etlicher Schichten Gewebe mit epoxy ( das ist die sauberste Lösung. Gibt Stabilität und eine saubere Dampfsperre)
- epoxy Primer
- AF
- natürlich immer wieder Schleifen

Eventuell werde ich alle Schritte nach dem gelcoat abtragen selbst machen. Muss mich nochmal mit der Werft abstimmen.

Wird der Rumpf nicht ganz ausgetrocknet und finden sich noch Osmosenester läuft man Gefahr dass es wieder kommt und man hat nie Ruhe. Und da hab ich absolute keine Lust drauf.

Wird die Sanierung wie oben gemacht, ist das wohl mindestens auf dem Niveau eines neuen Rumpfes.


Die exklusiv Lösung bietet wohl ein bekannter Hamburger Yacht Service an. Der baut sogar das gelcoat neu auf. Das steht aber preislich nicht zur Debatte. Und zwar in keinster Weise : )
Auch wenn ich nach Recherche zu 200% von deren Arbeit überzeugt bin.

Das Projekt startet im kommenden Herbst. Mein Boot steht ja auf dem Trailer und daher ist es nicht eilig.

Grüße Alex

Oh Mann Alex,
das hört sich nach mächtig Arbeit an.Hättest du da nicht gleich ein neues RIB für Kaufen können,wenn du Kaufpreis und Reparatur zusammen rechnest.
Einfach Ärgerlich

bazi
25.01.2021, 14:09
Hi
ein neues RiB würde ich zwar nicht bekommen, aber nochmal würde ich es wahrscheinlich nicht kaufen. Das Ausmaß einer Osmose bedeutet zu viel Arbeit und ich weiß nicht welche Überraschungen noch kommen. Es ist aber wohl fast immer reparabel.
Bin kurz bisher damit gefahren. Da war zum Glück alles ok. Hoffe es lohnt sich . Da muss ich jetzt durch.
Das größte Problem ist einen vernünftigen Arbeitsplatz im Raum Mannheim zu finden. Muss das Boot ja auch immer wieder umsetzen.

Sollte ich selbst Hand anlegen kann ich die Sanierung und den Ablauf hier ein wenig Beschreiben falls Interesse besteht.

Mein Learning: ich werde kein Boot mehr mit AF/ ohne Feuchtigkeit zu messen kaufen.

Zum Glück war das AF nicht mehr richtig drauf und ich konnte es sehen und runter handeln. wäre der Verkäufer richtig dreist gewesen hätte er es überstrichen. Dann hast keine Chance etwas zu sehen, wohl auch nicht mit Feuchtemessung , weil die auf AF nicht funktioniert.

Kairos
25.01.2021, 17:50
Hallo zusammen,
Kurzes Update nach etlichen Diskussionen mit Werften , Bootsbauern etc.

Inzwischen wurde an etlichen Stellen AF entfernt und mit einem Gerät Feuchte gemessen. Dabei ist festgestellt worden, dass das Überwasserschiff etwa 2% Feuchte hat. In allen Bereichen des Unterwasserteils schlägt das Gerät auf etwa 20% aus.

Hallo Alex,

kannst du mir sagen, wer mit welchem Gerät wie gemessen hat?

Hintergrund der Frage: es ist geradezu eine Wissenschaft, Feuchtigkeit richtig zu messen und weil es meistens völlig falsche Ergebnisse bringt, weicht man im professionellen Bereich zB lieber auf thermografische Methoden aus.

Es ist schon einmal gut, dass eine vergleichende Messung mit dem Überwasserschiff vorgenommen wurde und die quasi als Nullpunkt hergenommen wurde - worauf beziehen sich dann aber die 20%? Und sind 20% jetzt schlecht oder erst 60% oder schon 3%?

Was ich damit sagen will: diese Messungen erfolgen in der Regel kapazitiv und beziehen die Dielektrizitätskonstante mit ein. Es gibt genormte Geräte für zB Holz oder Beton, wo man das mit einiger Sicherheit festlegen kann.
Bei einem Boot aus GFK ist das schon viel schwieriger, weil weder der genaue Aufbau (welches Laminierverfahren, Sandwichkonstruktion, der Rumpf ist meistens stabiler/dicker als der Überwasserteil, etc) noch die Zusammensetzung (welche Spezifikationen wurden verwendet) des verwendeten Materials in der Regel exakt bekannt ist.

Dazu kommt, dass diese Messungen sich immer auf eine bestimmte Tiefe beziehen zB bis 10mm, 10-25mm, etc.
Wenn du jetzt glaubst, dass du mit 10-25mm auf der sicheren Seite bist, unterliegst du auch da einem weitverbreitetem Irrtum: in diesem Fall misst du bei einem 12mm starken Rumpf auch 13mm Luft auf der gegenüberliegenden Seite mit - und die wird das gemessene Ergebnis natürlich massiv verfälschen, weil eben die Luft unter Deck durchaus eine andere Feuchtigkeit haben kann, als die Luft im Freien beim Oberwasserteil.
Es gibt noch ein paar andere Effekte, aber die zu erklären würde hier den Rahmen sprengen und wahrscheinlich mehr als physikalisches Basisverständis erfordern.

Ganz wichtig: ich unterstelle den von dir besuchten Firmen auf gar keinem Fall unseriös zu arbeiten oder dich sogar bewusst zu täuschen und vielleicht gibt es mittlerweile sogar Geräte, die das alles berücksichtigen/können (da ich mehr an Motoren geforscht habe, ist das nicht unbedingt mein Spezialgebiet und ich bin daher da nicht auf dem Laufenden) - aber ich weiß auch von Segelyachten in unserem Klub, die vor mehr als 20 Jahren mit einem ähnlichen Befund versehen wurden und heute noch, obwohl dann doch nichts als ein neuer Anstrich gemacht wurde, unverändert ihren Dienst tun.

Im Sanierungsbereich bei feuchten Mauern ist es dagegen schon ein beliebter Taschenspielertrick von vielen unseriösen Firmen geworden, mit irgendwelchen "Schätzeisen" und dramatisch anmutenden Werten den Hausbesitzern zu suggerieren, dass die Bude übermorgen zusammenkracht, wenn nicht spätestens morgen saniert wird.

Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mir Angesichts dieser enormen Menge an Arbeit überlegen, ob ich nicht zuvor noch ein paar Hunderter in die Hand nehme und einen thermografischen Scan des Rumpfes beauftrage.

Just my 2ct.

bazi
28.01.2021, 11:43
Hallo Klaus,
der Firma welche Feuchte gemessen hat vertraue ich. Dazu kommt ein sehr guter Ruf, den die in unserer Umgebung genießen.
Zumal reißen die sich wirklich nicht darum das Boot zu sanieren, da es nicht deren Kerngeschäft ist.

Es war ein Gerät mit 2 Messstiften. Ob es Kapazitiv oder anders misst kann ich nicht sagen.

Was eben bleibt sind folgende Fakten:

-Messung Überwasserschiff sehr geringer Ausschlag
-Messung Unterwasserschiff heftiger Ausschlag (gemessen ohne AF! unter gleichen Bedingungen)

Den Ausschlag kann man nicht leugnen. War selbst bei den Messungen dabei.

Dann kommt eben das Schadensbild dazu. Geplatzte Blasen mit gesprengtem Gelcoat ab Unterwasserbereich. Das einzige was ich nicht gefunden habe war die saure Flüssigkeit, aber das Boot stand ja schon im Winterlager. Sauber sanieren werde ich in jedem Fall. Überpinseln will ich nicht. Selbst wenn es kein Osmoseschaden ist, muss abgeschliffen werden und aufgearbeitet werden. Dann fällt nur das trocknen weg und die Wartezeit über die Wintermonate.

Jetzt wird im Sommer erst mal gefahren und getestet. Habe letzte Woche nur kurz auf dem Rhein getestet. Der 200er Evinrude und die Fahreigenschaften - das Boot hat Kat B- sind im Vergleich zum alten Boot (5,5m RIB) eine Wucht. Nur der Trailer muss zum slippen noch eingestellt werden, sonst dreh ich durch alleine.
Auch das Aufblasen und Abpumpen der Schläuche ging ratz-fatz.

Ich glaube wenn der Unterwasserbereich saniert ist, ist es top!

rg3226
28.01.2021, 17:15
Bei dieser Fa. ist es sehr gut erklärt wie es gemacht wird.
Es sind 3 YouTube Filme zu sehen.

Bei so einem Boot wie das schöne Rib ist es die vernünftigste Lösung.
Wird allerdings nicht billig werden aber besser als das herum gebastelte.

https://www.yachtlackierung.de/osmose-boot/osmosesanierung/

Kairos
28.01.2021, 19:17
Was eben bleibt sind folgende Fakten:

-Messung Überwasserschiff sehr geringer Ausschlag
-Messung Unterwasserschiff heftiger Ausschlag (gemessen ohne AF! unter gleichen Bedingungen)

Den Ausschlag kann man nicht leugnen. War selbst bei den Messungen dabei.



Hallo Alex,

den Ausschlag bezweifle ich in keinster Weise, es stellt sich nur die Frage, was gemessen( bzw mitgemessen) wurde und wie groß die Feuchtigkeit des Laminats wirklich ist (durch die Kapillarwirkung ist jedes Laminat "feucht", allerdings ist es physikalisch unmöglich, dass es absolut mehr als 3% sind - die 20% müssen sich also auf etwas anderes beziehen).
Wenn du im Rumpf Versteifungen aus Holz hast, misst du fast immer die Feuchtigkeit dieses Holzes (sind an der Stirnseite durch die Kapillarwirkung immer feucht) - ähnlich verhält es sich mit Schaum.

Die am meisten genutzten Geräte von Gutachtern sind das Sovereign, Tramex oder Greisinger Produkte - und du würdest dich wundern, wie unterschiedlich die an der selben Stelle anzeigen;-)

Wirkliche Osmoseschäden sind schon sehr selten geworden (als noch im guten Glauben wegen der besseren Dosierbarkeit Glykol beigemischt wurde, gab es das in den 80ern recht häufig) und auch die Auswirkung auf die Stabilität wird ziemlich überschätzt - besonders in unserer Liga, wo wir ja eher selten den Atlantik überqueren und uns auch wegen der Größe unserer Boote in einem viel geringeren Belastungsbereich bewegen (verglichen zB mit größeren Segelbooten, wo die Kräfte der Takelage in den Rumpf eingeleitet werden.
Es gibt meines Wissens keine einzige wissenschaftliche Arbeit, die die Auswirkung von Osmoseschäden auf die Steifigkeit untersucht - auch die Gutachter sind sich da nicht wirklich einig und meistens sprechen sie erst von einem Dutzend Blasen pro Quadratmeter von einem Osmoseschaden.

Was ich damit sagen will: wenn du dir die Arbeit antust, weil du auf Nummer sicher gehen möchtest und auf ein perfektes Aussehen wert legst, spricht absolut nichts dagegen.

Wenn es hauptsächlich um die Seetüchtigkeit des Bootes geht, würde mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein Aufschleifen der Blasen und Ausbessern des Gelcoats reichen.
Was die lange Trocknungsdauer betrifft, kann ich da nicht ganz folgen: Osmose setzt immer einen Hohlraum voraus und kein Gelcoat ist absolut dicht dh durch die Kapillarwirkung entsteht immer eine bestimmte Feuchtigkeit.
Wenn du durch einen fehlerhaften Produktionsprozess tatsächlich so einen Rumpf mit vielen Hohlräumen erwischt haben solltest (was ich bei einem Hersteller wie SACS nicht glaube), würde dir auch deine Totalsanierung nur kurzeitig helfen, weil sich diese Hohlräume wieder füllen würden und es durch den osmotischen Druck (wenn sich durch Rückstände in den Hohlräumen eine Säure bildet) zu Abplatzungen kommt - wenn es sich höchstwahrscheinlich um ein Problem zwischen Laminat und Gelcoat handelt (wie es auch Rotti vermutet), lässt sich das auch einfacher und billiger beheben.

rg3226
28.01.2021, 21:04
Ich habe mir nocheinmal die Bilder in Beitrag 1 angesehen.

Da sieht man eindeutig die abgeplatzten Köpfe der Blasen.
Weiterhin noch Risse im Gelcoat die durch die Reste des AF durch gekommen sind.
Ich kann aber nur die Stellen auf den Bildern beurteilen.

Ob es am ganzen Rumpf so ist kann ich nicht beurteilen.

Die Sanierung der Stellen ist keinesfalls mit einem neuen Coat ausgestanden.
Es muß auf jeden Fall eine neue Laminat Schicht dazwischen gesetzt werden.

Stormanimal
28.01.2021, 21:16
Ich habe mir nocheinmal die Bilder in Beitrag 1 angesehen.

Da sieht man eindeutig die abgeplatzten Köpfe der Blasen.
Weiterhin noch Risse im Gelcoat die durch die Reste des AF durch gekommen sind.
Ich kann aber nur die Stellen auf den Bildern beurteilen.

Ob es am ganzen Rumpf so ist kann ich nicht beurteilen.

Die Sanierung der Stellen ist keinesfalls mit einem neuen Coat ausgestanden.
Es muß auf jeden Fall eine neue Laminat Schicht dazwischen gesetzt werden.

Wenn die Risse, die auf den Bildern zu sehen sind, durch das Gelcoat schlimmstenfalls bis ins Laminat gehen, stimme ich Reiners Aussage ohne Einschränkung zu
Wie tief die Risse wirklich gehen ist auf den bislang gezeigten Bildern nicht eindeutig erkennbar.

rg3226
28.01.2021, 21:37
Wenn die Risse, die auf den Bildern zu sehen sind, durch das Gelcoat schlimmstenfalls bis ins Laminat gehen, stimme ich Reiners Aussage ohne Einschränkung zu
Wie tief die Risse wirklich gehen ist auf den bislang gezeigten Bildern nicht eindeutig erkennbar.

Die gehen auf jeden Fall bis zum Laminat.
Die erste Schicht Matte ist ja gut in Harz eingebettet und gibt ja auch einen gewissen Schutz.

Es kann aber auch sein das die Gelcoat Risse die Ursache sind.

Ich bin auf jeden Fall überzeugt das der Rumpf nicht überall so aussieht.

Ist ja eine gute Bootsfirma und die Risse könnten auch von einer äußeren Einwirkung kommen.

Aber wie war das mit der Glaskugel :ka5:

Stormanimal
29.01.2021, 08:13
Die gehen auf jeden Fall bis zum Laminat.
Die erste Schicht Matte ist ja gut in Harz eingebettet und gibt ja auch einen gewissen Schutz.

Es kann aber auch sein das die Gelcoat Risse die Ursache sind.

Ich bin auf jeden Fall überzeugt das der Rumpf nicht überall so aussieht.

Ist ja eine gute Bootsfirma und die Risse könnten auch von einer äußeren Einwirkung kommen.

Aber wie war das mit der Glaskugel :ka5:


Es wurde ja ganz zu Anfang schon das eine oder andere mal geschrieben das eine genaue Beurteilung erst nach entfernen des AF und reinigen des Rumpfes möglich ist.

Ein Boot hatte ich bereits, an dem die Risse großflächig bis in bzw. durch das Gelcoat waren.
Die SR vor dem aktuellen Boot sah beim Kauf ebenfalls von unten richtig schlecht aus.
So schlecht, das ich in GB beim Verkäufer ernsthaft überlegt habe ohne Boot wieder zurück zu kommen.
Tiefe Risse im AF ohne Ende. Für mich sah es so aus als ob die Risse bis ins Gelcoat reichten.
Ich habe das Boot dann trotzdem mitgenommen. Die Farbe der Schläuche war das ausschlaggebende Argument.
Nachdem ich das Boot zuhause entkernt, auf den Kopf gelegt und alles an AF runtergeholt habe, kam ein kerngesunder Rumpf zum Vorschein.
Lediglich mit ein paar Schrammen von div. Antifoulingrunterholaktionen verziert, welche sich problemlos ausspachteln ließen.
Es war kein Riss im Gelcoat vorhanden.
Daher gehe ich davon aus, das wir als nicht GFK Spezialisten, nur mit Hilfe von Bildern, erst eine Diagnose stellen können wenn Bilder eingestellt werden, die den Rumpf ohne AF zeigen (auch wenn ich aus den bereits eingestellten Bildern Risse im Gelcoat diagnostizieren würde).
Glaskugel halt :ka5:.

Comander
29.01.2021, 08:24
:ka5: Also ich möchte schon mal betonen dass ich tiefen Respekt habe wer sich eine solche Aufgabe zutraut :ka5: :chapeau: http://www.guzzi-forum.de/Forum/Smileys/default/respekt.gif

Rotti
29.01.2021, 08:44
@Kairos - danke für die gute Erklärung bzgl. der Feuchtemessung.

@ Bazi - Vielleicht noch mal zur Erinnerung. Setzt dich doch mal mit Friedrich vom AF Forum in Verbindung. Der ist Profi auf dem Gebiet und arbeitet für den Kunden und nicht für die Bootswerften.
Was ich nicht ganz verstehe : Angenommen es handelt sich wirklich um Osmoseschäden am UW - Schiff. Du sagst ja dass der Rumpf durchs Winterlager (2019/2020?) relativ ausgetrocknet ist. Dann verstehe ich aber nicht ,dass ich dann mit dem Sacs im Sommer noch im Wasser herum fahren will. Da verschlechtert sich ja der Wasser - bzw. Feuchtigkeitsgehalt im Rumpf noch mal um ein Vielfaches. Ergo wird die Reparatur noch schwieriger und langwieriger. Das erhöht meiner Meinung nach auch - wenn zu schnell gearbeitet wird und der Rumpf nicht ganz austrocknet - das Risiko, dass wiederum Folgeschäden durch eingeschlossene Feuchtigkeit mit der Zeit auftreten. Wäre schade um die viele Arbeit. Aber wie gesagt, es ist dein Boot. Bin gespannt wie es weiter geht.

bazi
29.01.2021, 11:34
Hi,

@Kairos: es ist wie du sagst. In einem Punkt habe ich von allen bisher kontaktierten "Experten und Werften" die selbe Meinung erhalten. Das Boot wird deswegen nicht untergehen. Steht das Boot nur auf dem Trailer oder ist es im Urlaub für ein paar Wochen im Wasser muss nichts gemacht werden. Die Osmosegeschichte ist ein Diffusionsprozess, der so langsam läuft, dass es sicher keine Probleme wegen ein paar Ausfahrten oder ein paar Wochen Urlaub gibt. Trotzdem sträuben sich mir die Haare nichts zu machen und den Rumpf so zu lassen. Und wir überlegen einen Liegeplatz nächstes Jahr im Sommer zu nehmen. Und dann ist es sicher besser dran zu gehen. Wenn ich dran gehe, dann richtig. Aber ich zahl dafür keinen Betrag der in Richtung 5 stellig geht. Die ein oder andere Werft baut sogar die Gelcoat Schicht komplett neu auf, was ich wirklich nicht brauche. Eine vernünftige Epoxy Schicht/Gelshield reicht und ist wahrscheinlich effektiver.

@Reiner: das Gelcoat ist definitiv gerissen. Nein, es sieht nicht am gesamten Rumpf so aus. Stringerbereich ist stärker betroffen. Das ist aber wohl fast immer der Fall. Muss das AF bald mal runter holen komplett. Hab es jetzt partiell gemacht und an anderen Stellen war nichts zu sehen. Ich rechne damit, dass ich das Laminat nach dem Strahlen oder schleifen um ein paar Schichten aufbauen muss.

@ Rotti: werde mich definitiv noch mit dem Friedrich in Verbindung setzen.


An alle vielen Dank für den regen Input und die Vorschläge. Das Thema ist extrem schwierig. Wahrscheinlich ist die sicherste Art jetzt das AF komplett zu entfernen und einen Bereich, der viele Blasen hat abzustrahlen oder abzuschleifen und sich das Laminat anzuschauen. Ich will nach wie vor nicht 100% ausschließen, dass vielleicht auch mit dem Gelcoat was nicht stimmt.

bazi
29.03.2021, 21:14
Hallo,
Wegen der regen Teilnahme an der Diskussion und euren vielen Bemühungen möchte ich euch eine wichtige Rückmeldung zu dem Thema geben.
Da ich die meist aufwendige Reparatur unbedingt gleich richtig machen oder machen lassen möchte habe ich nochmal ein paar Kilometer auf mich genommen und bin zu einem auf Rümpfe spezialisierten Yacht Gutachter gefahren. Hat ein bisschen gekostet , aber das war es mir Wert. Das Laminat wurde dazu stellenweise freigelegt( siehe Bilder).
Das Ergebnis ist eine gute und eine schlechte Nachricht.

Die schlechte Nachricht:
Rumpf ist durch Osmose geschädigt/ beeinträchtigt , “wahrscheinlich“ durch unsauberes arbeiten bei der Herstellung. Absolut kein Einzelfall und kommt immer wieder bei den besten Schiffsbauern vor. Im Bild sieht man kleine Lufthohlräume in der äußersten Laminatschicht.Unsauber verarbeitet. Der Gutachter empfiehlt die Sanierung, obwohl es ein Trailer Boot ist. Essiggeruch und gefüllte Blasen waren nicht oder nicht mehr zu sehen.

Gute Nachricht:
Der Rumpf hat offensichtlich keine Strukturschäden, Spiegel absolut im Ordnung. Daher lässt es sich “ relativ“ einfach und gut reparieren. Der Rumpf wurde an mehren Stellen gemessen und inzwischen als fast trocken befunden. Es wird empfohlen das Gelcoat ganz abzutragen. Am besten mit hobeln, im Falle DIY. Dann über den Winter trocknen lassen.
Im Frühjahr viele Schichten Epoxy, und AF beschichten. Damit sollte das Thema erst mal erledigt sein. Eine tiefere Abtragung des Laminat mit zusätzlicher Auflaminierung ist nicht erforderlich. Eine Vorgehensweise bekomme ich noch per Mail zugeschickt.

Zusammengefasst :

Nach diesem Besuch und vielem recherchieren muss ich sagen, dass ich jedem bei einem solchen Phänomen empfehlen würde eine solche unabhängige Diagnose machen zu lassen. Die mir entgegen gebrachten Angebote reichten von 1500€ bis 10000€. Dann weisst du nicht mehr was du machen oder glauben sollst und dann ist guter Rat teuer. Viele Behandlungen sind zwar technisch einwandfrei, aber im Verhältnis viel zu aufwendig,teuer und unnötig. Das komplette Abtragen des Unterwassergelcoats ist allerdings fast immer nötig. Keine Kompromisse, sonst ist das Risiko zu hoch dass es wieder kommt. Im Anschluss auf keinen Fall beim Laminattrocknen sparen und geduldig sein, bevor wieder beschichtet wird. Das entscheidet ist über den Erfolg.
Der Witz bei dem ganzen ist, dass viele Bootsbesitzer lange Zeit gar nicht merken, wie sich der Rumpf über die Jahre auflöst. Das passiert natürlich nur bei Wasserliegern. Beim reinen Trailer Boot auf keinen Fall.
Grundsätzlich lässt sich der Schaden in fast allen Fällen mit mehr oder weniger Aufwand reparieren.


Grüße, Alex

rg3226
29.03.2021, 23:02
Vielen Dank Alex für deine Rückmeldung :chapeau:

bazi
28.12.2022, 13:17
Hallo zusammen,
Das Thema ist schon länger her aber inzwischen hat sich einiges getan . Die Sanierung habe ich verschoben da ich erst viele andere Sachen repariert habe. Ganz getreu dem Spruch: "Kauf ein Boot, schaffst dich tot."

- power trim undicht und sperrt beim Rückwärtsfahren nicht -> zerlegt und Dichtungen erneuert
- auf linker Motorseite -> Kurbelwellendichtring / Sitz hat mokroskopischen Lochfraß-> Kurbelwelle raus und dabei gleich alles überholt inkl. Zylinderköpfe und Brennraumprüung und Reinigung. Sitz Welle aufgelasert und wieder auf Maß. Penibelst nach Werkstatthandbuch alles wieder zusammen-> läuft und alles dicht und trocken. Sämtliche Lagerlaufflächen, Zylinderbuchsen etc. inspiziert und auf Maß geprüft.
- Schwungrad wegen loser Magnete ersetzt ( nein ich wollte sie nicht ankleben:) )
- viele Kleinigkeiten ersetzt oder überholt.

Overall: auffällig ist , dass evinrude manchmal sehr seltsame Sachen macht. Will nicht sagen schlecht , aber ungewöhnlich.

Im Anhang ein paar Bilder der Aktionen.


Nun ging es im November nach dem Urlaub endlich mit der Sanierung des Rumpf los. Inzwischen war er schon fast auf dem Trailer getrocknet. Trotzdem keine halben Sachen und Gelcoat der Unterwasserlinie mit Gelplane komplett ab.
Bis auf die Stringer sah alles gar nicht so schlecht aus. Bei den Stringern habe ich schon mehr Material mit dem Wks abnehmen müssen. Hier muss aufgebaut werden. Am unterwasserschiff werde ich ausschließlich mit Epoxy arbeiten. Polyester habe ich bis auf gelcoat für mich überwiegend aussortiert.

Im Frühjahr geht's los mit Beschichten.
- Werde komplett auflaminieren und spachteln
- 5x Sperrschicht
- Dann wahrscheinlich primern und Antifouling.

Und weil so schön ist, den Steuerstand auch gleich ab und den 200 Liter Tank mit Anbau komplett raus und aufbereitet. Bilge und Stringer komplett inspiziert. Zum Glück alles ok und nichts delaminiert oder dergleichen. Wahrscheinlich streiche ich die Bilge komplett aus.

Inzwischen weiss ich warum so eine Sanierung unter 5k kaum zu haben ist. Alleine das Material kostet mich 1200€. Bei DIY weiss ich wenigstens dass alles 120% ig gemacht ist. Ich wünsche allerdings keinem so eine Sauarbeit.

rg3226
28.12.2022, 16:55
Hallo Alex

Ich weiß das ich mich jetzt wiederhole aber vielen Dank für die Rückmeldung.

Das sieht ja alles richtig gut aus und wird vernünftig gemacht.

So einen Werkstattkran muß ich auch noch auf meine Liste setzen.

Atlas
28.12.2022, 18:13
äähemm :gruebel:

Overall: auffällig ist , dass evinrude manchmal sehr seltsame Sachen macht. Will nicht sagen schlecht , aber ungewöhnlichmissverstehe ich was? Im Profil steht ein 100PS Yamaha und im Bild ist ein zerlegte 6 Zylinder zu sehen.Welcher wär dein Hauptmotor?

rg3226
28.12.2022, 18:20
äähemm :gruebel:
missverstehe ich was? Im Profil steht ein 100PS Yamaha und im Bild ist ein zerlegte 6 Zylinder zu sehen.Welcher wär dein Hauptmotor?

Hatte Alex im ersten Beitrag geschrieben.
@ Alex:
Hier noch ein paar Bootsdaten:
-Sacs S680
-Baujahr 2012, Erstwasserung 2014
-Wasserlieger in Süditalien
-Evinrude Etec 200hp

Danke im Voraus und Grüße, Alex

Atlas
28.12.2022, 18:36
ETec 200PS und Yamaha 100PS ist ein Quantensprung.Der Yamaha dürfte für 6.80m viel zu schwach auf der Brust sein. :gruebel: oder habs ich immer noch nicht kapiert?

bazi
28.12.2022, 19:26
Hi,
Sorry,... im Profil war noch mein Vorgängerboot drin.
Das Neue Ist so wie Reiner gerade zitiert hat. Habs korrigiert. Danke für den Hinweis.

Ja, den Kran kann ich nur empfehlen. Hebt bis 2 to und hat 100 € gebraucht gekostet. Jeden penny Wert. Genauso der Motorblockhalter. Trägt 900kg. 80€. Momentan hab ich den ganzen Aussenborder daran angeschraubt ( ohne unterwasserteil , da sonst zu tief ) . Lässt sich hervorragend durch die Garage schieben. Top Motorlagerbock.

bazi
22.06.2023, 10:01
Hallo zusammen,
konnte die Arbeiten am Wochenende abschließen.

Zu guter letzt fanden sich werksseitig viele Lufteinschlüsse im Laminat des Stringerbereichs und Probleme mit Osmose. Um alle Zweifel zu beseitigen habe ich in Absprache mit der betreuenden Firma beschlossen die Stringerbereiche außen komplett neu aufzubauen. Es war unglaublich aufwendig. Jetzt sind aber alle Zweifel beseitigt. Lieber ein wenig Overkill als nochmal neu anfangen. Ich bin mir sicher, dass das Problem gelöst ist.

Der Umfang der Arbeiten am Unterwasserschiff belief sich seit Oktober auf (siehe Bilder im Anhang):

- Schälen mit Gelcoat Hobel und Winkelschleifer/Dremel bis zu den Schläuchen
- Anschäften aller 4 Stringerbreiche von außen
- Trockung und mehrmaliges Waschen
- kompletter Neuaufbau der Stringerbreiche von außen mit 12 Lagen Biaxstreifen und Microfibre Spachtelmasse
- einmal Laminatbahnen kompett auf Rumpf/Spiegel mit 430 g Biax
- mehrere Spachtelgänge
- Herstellen der 5-6 lagigen Epoxy-Sperrschicht
- Übergang der Sperrschicht mit Gflex auf Hypalonschläuche den RIBs (komplett versiegelt)
- primern
- Antifouling

Arbeitsaufwand ca. 220h
nur Materialkosten komplett ca. 3000€


Ich muss dazu sagen, dass ich eine herausragende Unterstützung seitens der Firma hatte von der ich die Produkte bezogen hatte. Das ist man heute nicht mehr gewohnt. Wenn jemand genaueres Wissen möchte kann ich es gerne per PM schreiben.
Jetzt Motor dran und Arbeiten an Deck abschließen.

Grüße, Alex

StefanH
22.06.2023, 11:38
Hallo Alex,

aber hallo, das war Arbeit. Danke für die Doku.

Hast du ein Bild vor dem Antifouling?

Stefan

bazi
22.06.2023, 12:44
Hi, hier Bilder nach dem Spachtelgang - Epoxy mit Sperrschichtfüller und mit dem Primer fürs Antifouling ein Bild