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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RIB beherrschen, bei Wind und Welle


Wendigo
26.07.2022, 11:58
Hallo,

da ich noch relativ ungeübt bin (bei Flachwasser kann jeder und Anlegen, Ablegen und Schleusenfahrten auch bei 6Bft sind kein Problem) möchte ich mit meinem RIB (Lionmarine 620, 140PS) auch bei höheren Wellengängen sicher fahren, und deshalb suche ich nach:

- Euren Erfahrungen
- Buch und Video Ratschlägen
- Fahrschulen
- andere Möglichkeiten

https://youtu.be/voVsWg4g4zE

Atlas
26.07.2022, 12:29
Da kannst nix beherrschen.Du bist immer ein Spielball der Natur.Du kannst aber lernen damit um zu gehen-das ist ein Unterschied.
Niemand kann dir sagen wie du richtig fahren musst dazu sind Boot und Mensch verschieden.
Ganz einfach fahren und verschiedene Fahrzustände testen.Selbstsicherheit und Angst sind auch verschieden.
Während du daheim bleibst, fahren andere noch raus und das hat nix mit den 3 Buchstaben zu tun.Der Faktor bist Du, nicht das Boot.

Kairos
26.07.2022, 15:49
und Anlegen, Ablegen und Schleusenfahrten auch bei 6Bft sind kein Problem

Zuerst dachte ich noch, ich könnte dir ein paar Tips geben, aber wenn du bei 6Bft bei engen Hafenmanövern keine Probleme hast, sollte ich eher von dir lernen - bei 6Bft Seitenwind habe ich sowohl mit dem Segelboot als auch mit dem Motorboot genug zu tun und bin erst entspannt, wenn wir sicher vertäut sind.

Ansonsten gebe ich Mathias vollkommen Recht: sammle deine eigenen Erfahrungen und taste dich von unten nach oben - und vor allem: verlier nie den Respekt vor den Naturgewalten!

Du wirst schnell selbst merken, was locker geht, wo du dich unwohl fühlst und was schnell gefählich werden kann: es gibt mutige Skipper und es gibt alte Skipper - aber es gibt wenig mutige und alte Skipper.

Die reinen Technikgeschichten werden erst bei sehr großen Wellen wichtig (zB immer schräg anfahren, dann am Kamm entlang und danach schräg nach unten) - bei den typischen Wellen, mit denen du hauptsächlich konfrontiert sein wirst, reicht es, dass du die richtige Geschindikkeit und den richtigen Trimmwinkel herausfindest - falls du deine Frau im Bug sitzen hast, kann das deine Lernkurve sehr beschleunigen :ka5:

Ralles
26.07.2022, 16:41
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Ribs deutlich weniger seitenwindanfällig sind, als andere Boote.

Freunde hatten eine 545er Baracuda (Festrumpfboot) und wir unser RIB und die hatten immer mit Versatz durch Seitenwind zu kämpfen, wo wir keine Probleme hatten.

Grad beim Anlegen war das oft ungut.

Atlas
26.07.2022, 16:47
bei den typischen Wellen, mit denen du hauptsächlich konfrontiert sein wirst, reicht es, dass du die richtige Geschwindigkeit und den richtigen Trimmwinkel herausfindest -:chapeau: genau :chapeau: mit Überschuss über die Wellen zu brettern und den harten Mann spielen ist kontraproduktiv-das machst du nur ein paar Minuten und nur solange dir jemand zusieht . Später gehst alleine vom Gas weil dir das Boot leid tut :ka5:
Was ich Kairos bestätige aber anders beschreibe ist : die Frequenz der Welle zu nutzen. Das geht nur mit angepasstem Tempo und den richtigen Trimmwinkel.
Zu große Wellen -wie die eines kreuzendes Yacht- musst entweder Gas zurück oder du fliegst wie letzthin auf Wiener Foto oder du gehst so einen flachen Winkel an dass du die große Welle- natürlich auf Umwegen - flach abreitest. Das geht sehr gut noch im Gleiten .Kein Neid dem der die gerate kreuzt-den Schuss in der Bandscheidbe musst du dir denken.
Du wirst in Kroatien merken dass es gute kurze Wellen aber auch gemeine schlechte kurze Wellen gibt-genauso mit den Langen. Egal was für Boot- oft denkst du dir dein Boot ist zu kurz :futschlac :biere:

Wendigo
26.07.2022, 16:53
Die reinen Technikgeschichten werden erst bei sehr großen Wellen wichtig (zB immer schräg anfahren, dann am Kamm entlang und danach schräg nach unten) - bei den typischen Wellen, mit denen du hauptsächlich konfrontiert sein wirst, reicht es, dass du die richtige Geschindikkeit und den richtigen Trimmwinkel herausfindest - falls du deine Frau im Bug sitzen hast, kann das deine Lernkurve sehr beschleunigen :ka5:

Genau an dem Punkt bin ich, Klaus. Wie fahr ich in Abhängigkeit von Wind, Strömung, Dünung, Wellen mit welcher Geschwindigkeit, Trimmung, Winkel die Wellen an. Beim Abreiten der Welle geht es easy sogar mit einem gewissen Surf-Effekt oder auch mal mit gleicher Geschwindigkeit und das Gefühl für Welle entwickeln. Problem ist aber gegen die Welle, und das möchte ich erlernen um dann irgendwann mal grössere Wellen zu begegnen. Ich sehe derzeit das Ijsselmeer als mein Trainingsrevier an möchte aber auch mal die grosse weite Welt sehen und dann auch mit einem anderen RIB, z.b. eins aus UK mit anderen Dimensionen.

rg3226
26.07.2022, 17:01
Hallo Markus

Ich glaube das alles kommt von ganz alleine.
Ist alles eine Sache der Übung und Erfahrungen.

Das Boot, dein Körper und oft oder meistens deine Frau zeigt die Grenzen auf.

Ich habe mich mit unserem Zar angefreundet und weiß genau wozu es fähig ist.
Aber meißtens gebe ich eher auf.

Wenn u Rückenschmerzen, blaue Flecken oder pitschnass bist oder hast dann ist die Grenze etwas überschritten.

Aber das alles macht dann erst richtig Spass :seaman:

Atlas
26.07.2022, 17:07
Nicht gerne ,aber hier gebe ich Rainer recht


Das Boot, dein Körper und oft oder meistens deine Frau zeigt die Grenzen auf.

und auch das, und genau um das geht es

Ich habe mich mit unserem Zar angefreundet und weiß genau wozu es fähig ist.

nichts ist schöner,als im Einklang mit seinem Boot zu leben :banane::cool:

Rainer: :chapeau:

Atlas
26.07.2022, 17:11
Markus, noch etwas ......
RIB beherrschen, bei Wind und Welle das wirst du nie :ka5:

denn: jedes Jahr fängst du von vorne an :biere:

Kairos
26.07.2022, 17:53
Ich sehe derzeit das Ijsselmeer als mein Trainingsrevier an möchte aber auch mal die grosse weite Welt sehen und dann auch mit einem anderen RIB, z.b. eins aus UK mit anderen Dimensionen.

Ich glaube nach wie vor, dass du da vielleicht falsche Vorstellungen hast - mit großen Wellen meine ich ab echten 2-3m Wellenhöhe aufwärts (und natürlich keine lange Dünung) und denen wirst du im Mittelmeer kaum begegnen (bis auf lokale Besonderheiten im Allgemeinen zu wenig Fetch) - damit erübrigt sich die reine Techniksache einigermaßen (und selbst da gibt es viele unterschiedliche Verfahren, weil es auch davon abhängt, wie die Wellen brechen, wie die Strömung ist, ob es eine Kreuzsee ist, welches Boot du hast, welchen Kurs du anlegen musst, etc.)

Halte dich an den Ratschlag von Mathias/Reiner und versuch ein Gefühl für die Welle und das Boot zu bekommen - wenn du es richtig machst, merkst du es sofort und sonst musst du eben so lange herumspielen, bis du das Optimum gefunden hast. Im Endeffekt kochen alle nur mit Wasser - manche schaffen es hat aufgrund der Routine viel schneller und manche Antitalente (oder Leute, die glauben, sie wissen schon alles und nichts mehr dazulernen wollen/können) bleiben ewig beim siedenden Wasser (aber zumindest dienen sie mit ihren hüpfenden Booten zur Erheiterung ...).

Mein Tip wäre, dass du dir einen Platz bei einem Schwerwettertraining (zB im Solent) buchst und dort gut angeleint an der Seite von Profis erlebst, wie sich 4m Wellen in einem 20m Segelboot anfühlen. Wenn du dann immer noch den Wunsch verspürst, das auch mit einem 7m RIB zu erleben (was mit einem dafür gebauten RIB in der Hand von guten Seemännern sicherlich möglich ist), hast du meinen vollen Respekt - ich persönlich würde mir das nie antun (viel zu gefährlich und ich sehe den Sinn dahinter nicht):ka5:

Kairos
26.07.2022, 18:04
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Ribs deutlich weniger seitenwindanfällig sind, als andere Boote.

Freunde hatten eine 545er Baracuda (Festrumpfboot) und wir unser RIB und die hatten immer mit Versatz durch Seitenwind zu kämpfen, wo wir keine Probleme hatten.

Grad beim Anlegen war das oft ungut.

Hallo Ralf,

da hast du sicher Recht - wo weniger Angriffsfläche für den Seitenwind da ist (RIB), ist natürlich auch die Abdrift geringer.

Aber bei richtig Seitenwind reicht auch schon der Steuerstand und du selbst als Angriffsfläche, dass es mitunter haarig werden kann, weil du dann eigentlich nur zwischen Pest und Cholera aussuchen kannst: eher langsam (nach dem Motto: kleine Geschwindigkeit, kleiner Schaden), aber dafür auch mit sehr wenig Lenkwirkung (und dadurch großer Abdrift) oder eher schneller und damit besserer Lenkwirkung - aber dann muss auch alles beim ersten Wurf sitzen und eine Böe kann gleich einen ordendlichen Rumpler bedeuten, wenn es entsprechend eng ist.

Atlas
26.07.2022, 18:22
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Ribs deutlich weniger seitenwindanfällig sind, als andere Boote.

Freunde hatten eine 545er Baracuda (Festrumpfboot) und wir unser RIB und die hatten immer mit Versatz durch Seitenwind zu kämpfen, wo wir keine Probleme hatten.

Grad beim Anlegen war das oft ungutda lässt sich doch vortrefflich in jedem Hafen üben: Anlegen auf engen Raum :cool:zuerst legst du an wo du dich zutraust dann such dir eine Reihe wo es enger zu geht und dann da wo du versuchen musst ohne Hände und Füsse und Frau um die Eck zu kommen. Du wirst mnachmal sehen dass einige Boot zu weit raus stehen und genau dahinter musst du :ka5:Mach mal (:motz_4:) :ka5:
Dann denk dir eine Szenerei aus dass der Wind oder die Strömung schiebt oder bremst-jetzt wir es spannend :banane: :cool: :chapeau: Hach ich liebe die Seefahrt :futschlac :banane: :biere:

schlauchi20
26.07.2022, 22:36
Zurück zum „Wellenreiten“:

Ich habe ja auch nur durch eigene „Erfahrung“ ausprobiert, was am wenigsten schlägt und rumpelt.
Meiner Meinung nach gibt es Wellen, die einigermaßen gleichmäßig sind. Da stellt man die Geschwindigkeit ein und lässt laufen, alles ist gut.

Und dann gibt es die Situationen, wie ich sie bei Deinem Video vermute.

Da sind die Wellen so ungleich, da kann man nicht „durchfahren“, egal wie Trim oder Speed eingestellt sind.
Das ist dann Boots SPORT. Da habe ich die ganze Zeit die eine Hand am Gashebel und die Andere an der Lenkung. Da lasse ich dann mit einer Geschwindigkeit laufen, die „fast immer“ passt und gucke mir jede Welle (bzw. das „Loch im Wasser“) an und entscheide, ob runter vom Gas oder mit etwas mehr Gas rüberspringen. Das ist dann richtig Arbeit, alleine von der Konzentration her.
Macht für 30 Minuten durchaus Spaß. Wenn Du aber 5 Stunden über die Ostsee die Welle von vorne hast, dann bist Du danach fertig. Und froh, wenn noch wer anderes an Bord ist, der auch mal fährt.

Also: Ran an den Gashebel und ausprobieren.

Gruß Rüdiger

Ralles
27.07.2022, 06:23
Bei dem Video ist m.E. die Geschwindigkeit viel zu gering ... mit 30-40 km/h fährt man da drüber ohne groß was zu merken, dann geht die Gischt auch nach hinten weg.

Man muß dann nur mit dem Wind aufpassen, grad beim Zar 53 ist das Freibord nicht so groß, da erwischts schon mal die hinteren Passagiere, wenn man nicht aufpasst.

So fahre ich bei Wind und Welle oft nicht den direkten Kurs sondern kreuze, um einen "nassen" Kurs zu vermeiden.

Dafür muß es dann aber schon gscheit blasen :).

Wendigo
27.07.2022, 08:03
Bei dem Video ist m.E. die Geschwindigkeit viel zu gering ... mit 30-40 km/h fährt man da drüber ohne groß was zu merken, dann geht die Gischt auch nach hinten weg.
:).

Genau da möchte ich ansetzen, z.B. Videoanalyse.
Die Geschwindigkeit auf dem Video, laut Navionics App, betrug zwischen 12 und 15 km/h, Kurs genau gegen die Welle. Für mich war es unmöglich, da in Gleitgeschwindigkiet drüber zu fahren, die Wellen kommen da ja schon im Abstand von weniger als 1,5 Sekunden..., bei höheren Geschwindigkeiten entsprechen kürzer.
Dann Kurs geändert und gekreuzt, ca. 30Grad versetzt zur Welle. (Leider kein Video), Geschwindigkeit ca. 30km/h, aber das Gefühl, da lieg ich gleich im Wasser konnte ich nicht richtig loswerden (Krängung bzw Rollen), änlich wie mit dem Geländewagen; Thema Neigungswinkel, wann kippt das Auto.
Wie schon oben beschrieben, mit der Welle fahren kein Problem.

boboo
27.07.2022, 08:26
Wenn es sein "muss", dann fahre ich eben zick-zack.
Der Weg wird zwar laenger, aber die Fahrt angenehmer und man kann gleiten ohne "bums". Auch mit normalen Schlauchboot (kein RIB).
"Passenden" Winkel zur Welle nehmen und "jukuhuuu" :cool:

rg3226
27.07.2022, 08:49
Naja....das Ijsselmeer ist schon extrem zickig :gruebel:

Deshalb haben die Niederländer ja soviel Kanäle gebuddelt damit man ruhiger fahren kann :ka5:

Ralles
27.07.2022, 09:53
boboo, mit was zeichnest Du Deine Routen auf?

boboo
27.07.2022, 10:23
GPS-Logger
https://play.google.com/store/apps/details?id=eu.basicairdata.graziano.gpslogger&gl=DE

Comander
27.07.2022, 11:26
Interessantes Thema::chapeau:Also ich bin mal unfreiwillig bei 6BFT gefahren (hatte mich mit Oli verabredet auf Brac) das war kein Zuckerschlecken und und wenns nicht sein muss bleibe ich zu hause .
Ab 6 BFT gibt es kein Rezept mehr, da reitest du jeden einzelne Welle im eingelegten Standgas ab-egal welches Rib du hast.Wie Mathias oben meinte-wenn du dein Boot liebst dann brech es nicht mit Gewalt.:smileys5_

Wendigo
27.07.2022, 11:43
https://abload.de/img/20220727_060947000_iowvkvk.jpg (https://abload.de/image.php?img=20220727_060947000_iowvkvk.jpg)

Hier einmal der Track vom geteilten Video (Wellen von West-Süd/West). Geschwindigkeit angegeben mit den Wellen im Rücken.

sedmih
27.07.2022, 17:29
Hallo Jungs,

da habe ich aber eine Diskussion im Hinblick auf Unterschiede zwischen GFK und RIB-Booten ausgelöst. Bin jetzt wieder aus Kroatien zurück, war meine Eltern besuchen und habe mir dort auch einige Gedanken wegen Anschaffung eines Bootes gemacht.

Wie ich hier in der Diskussion und auch aufgrund meiner eigener Recherche erfahren konnte, sind aktuell die Preise für gebrauchte Boote ziemlich hoch. Es eilt nicht mit dem Kauf, daher denke ich ist es besser zu warten und hoffen, dass sich die Preise wieder normalisieren.

In der Zwischenzeit habe ich daran gedacht, dieses Jahr zunächst mal ein Boot zu chartern. Wir sind Ende August 2022 auf der Insel Pag in Mandre. Aktuell ist es halt schwierig dort noch was zu finden, vor allem RIB-Boote. Ich habe in Novalja ein Rib, das Mango 530 (5,2 Meter lang) mit Evinrude 60PS Motor angeboten bekommen. Habe noch nie was über diese Marke gehört und auch nichts im Internet gefunden. Das ist irgendwie komisch. Kennt das Boot hier jemand? Werde jedenfalls noch nach anderen Angeboten suchen.

Und dann würde ich auch noch ein GFK Boot chartern, entweder noch in diesem Urlaub oder nächstes Jahr. So könnte ich vor dem Kauf die Fahreigenschaften der beiden Bootstypen selber testen und erfahren. Was haltet ihr von dieser Idee?

Liebe Grüße

schlauchi20
27.07.2022, 21:47
Wenn es zeitlich und geldlich passt, ist 2 mal mieten doch eine gute Option.
Wobei Du natürlich gucken musst, dass Du auch bei beiden Terminen etwas Welle hast, sonst ist der Test ja nichts wert.

Gruß Rüdiger

thball
27.07.2022, 22:18
Hallo,

und nicht übertreiben mit dem Testen. Gestern ist bei uns bei glattem Wasser ein Wasserskiboot gekentert. :zwinkern:

Glücklicherweise ist niemanden etwas passiert.

Ralles
28.07.2022, 06:35
Hallo Jungs,

da habe ich aber eine Diskussion im Hinblick auf Unterschiede zwischen GFK und RIB-Booten ausgelöst. Bin jetzt wieder aus Kroatien zurück, war meine Eltern besuchen und habe mir dort auch einige Gedanken wegen Anschaffung eines Bootes gemacht.

Wie ich hier in der Diskussion und auch aufgrund meiner eigener Recherche erfahren konnte, sind aktuell die Preise für gebrauchte Boote ziemlich hoch. Es eilt nicht mit dem Kauf, daher denke ich ist es besser zu warten und hoffen, dass sich die Preise wieder normalisieren.

In der Zwischenzeit habe ich daran gedacht, dieses Jahr zunächst mal ein Boot zu chartern. Wir sind Ende August 2022 auf der Insel Pag in Mandre. Aktuell ist es halt schwierig dort noch was zu finden, vor allem RIB-Boote. Ich habe in Novalja ein Rib, das Mango 530 (5,2 Meter lang) mit Evinrude 60PS Motor angeboten bekommen. Habe noch nie was über diese Marke gehört und auch nichts im Internet gefunden. Das ist irgendwie komisch. Kennt das Boot hier jemand? Werde jedenfalls noch nach anderen Angeboten suchen.

Und dann würde ich auch noch ein GFK Boot chartern, entweder noch in diesem Urlaub oder nächstes Jahr. So könnte ich vor dem Kauf die Fahreigenschaften der beiden Bootstypen selber testen und erfahren. Was haltet ihr von dieser Idee?

Liebe Grüße

sedmih, kann es sein, das Du hier im falschen Thread unterwegs bist? ;)

Edit: grad gesehen, hast ja im richtigen das selbe nochmal gepostet.

Scotty1
30.07.2022, 20:51
Mal meine Erfahrung: Fahre seit letztem Jahr erst mit einem 580er RIB. Bisher noch nie großartige Wellen erhascht. Dann Kurzurlaub von Dienstag bis Mittwoch an der Ostsee. Die genaue Windstärke kann ich Dir nicht sagen. Nur, daß die Wellen im 45°-Winkel aus NW auf die Küste vor Rostock trafen. Zwischen Kühlungsborn und Warnemünde war es am Dienstag schon nicht mehr leicht vernünftig zu fahren.Der Mittwoch war dann heftig. Von Warnemünde nach Kühlungsborn mit max. 15 ganz selten 20 km/h laut GPS. Musste ständig das Gas rausnehmen, weil ein Gleiten oder schönes Wellenreiten absolut unmöglich auf der Hacksee waren. Die Wellen kamen einfach zu kurz hintereinander, wodurch es zu teils heftigen Einschlägen kam, als wäre man auf einen Felsen geknallt. Durchschnittlich lagen wir am Mittwoch bei ca. 2 m (in Spitzen 2,5m) Wellenhöhe. Da ich mit Sohnemann nicht unnötig lange herumeiern wollte, habe ich die Wellen von der Seite in Kauf genommen anstatt im Zickzack zu fahren. Schön und berechenbar ist allerdings anders. Welche Aussage ich persönlich allerdings nicht unterschreibe, ist das Schönreden beim "Surfen" auf der Welle. Zumindest mein RIB war hier quasi völlig außer Kontrolle bzw. fast nicht steuerbar. Ich empfand das Wellenreiten trotz höherer VMax und weniger harter Einschläge trotzdem gefährlicher bzw. anstrengender von der Konzentration her.

brando
31.07.2022, 13:40
Es gibt kein wirkliches Rezept . Mitentscheidend ist aber die eigene Weitsicht die kommenden Wellen richtig einschätzen zu können. Mein 6,40er Falcon ging z.b. bei einer Wellenlhöhe von ca 1m und zum Rumpf passenden wellenabständen am besten mit 41 km km/h über die kämme drüber, das ging dann ein paar km gut und wenn dann plötzlich ein welle anders kam , gabs einen heftigen Einschlag . Hier ist mein englisches 5,85er Ribcraft sanfter und verzeiht fasche eingeschätzte Wellen viel komfortabler.

Als wir in England auf der bootsmesse mit ferdi und olaf waren, herrschten wirklich sehr ruppige Bedingungen und ich war extrem beeindruckt, mit welch hohen Geschwindigkeiten die mit uns durch die Wellen h´geheizt sind. Das waren echte fahrkünstler.

Auf dem Video von dir würde ich glaub ich noch gleitfahrt mit viel downtrim machen. Kommt natürlich auch immer auf die Beladung an. Ich war auch schon öfter auf dem IJsselmeer und bei solchen Bedingungen kommen Hund und Frau nach hinten und im bug ist dann auch immer noch genügend Gewicht, dass der Rumpf arbeiten kann. Dadurch könnte es hinten natürlich eher mal nass werden.
Sollte gleitfahrt tatsächlich zu ungemütlich sein , das Falcon ist dann hart eingeschlagen, das Ribcraft springt dann extrem hoch, würde ich einen anderen Kurs fahren / kreuzen .

In Kroatien hab ich den meisten Kampf im Biograd Kanal von Zadar kommend mit Rückenwind, da reichen schon 3-4 bft und ich könnt kotzen. Die wellenabstände sind dann viiiiiel zu lang und ich Fall in jedes wellental.:cognemur:

rg3226
31.07.2022, 20:27
Hier wird es gezeigt wie man es macht :chapeau:

https://www.youtube.com/watch?v=sY4geuvjWp4&t=245s

Geht aber leider nicht mit dem Zar :gruebel:

Ralf
31.07.2022, 20:58
Kann nicht sehen wie man es macht

rg3226
31.07.2022, 21:12
Kann nicht sehen wie man es macht

Hast bestimmt nur die Werbung gesehen :ka5:

Wendigo
31.07.2022, 21:14
Hier wird es gezeigt wie man es macht :chapeau:

https://www.youtube.com/watch?v=sY4geuvjWp4&t=245s

Geht aber leider nicht mit dem Zar :gruebel:

Das was ich erkennen und hören kann, ist folgendes: Wenn der Bug sich senkt gibt er Vollgas und zwar bevor der Bug ins Wasser kracht und das macht wohl echt Sinn.

rg3226
31.07.2022, 21:29
Das was ich erkennen und hören kann, ist folgendes: Wenn der Bug sich senkt gibt er Vollgas und zwar bevor der Bug ins Wasser kracht und das macht wohl echt Sinn.

Naja....er spielt kontinuierlich mit dem Gas und steuert die Welle in einem bestimmten Winkel an.

Wie es einige beschrieben haben mußt du es lernen und beim fahren im Gefühl haben.

Hier ist es ein vermutlich englisches Rib das einiges mehr in der Welle kann wie unsere Rib's.

Heinz Fischer
31.07.2022, 21:44
Hier wird es gezeigt wie man es macht :chapeau:

https://www.youtube.com/watch?v=sY4geuvjWp4&t=245s

Geht aber leider nicht mit dem Zar :gruebel:

Das will aber auch niemand über einen längeren Zeitraum.
Ich persönlich war immer froh bei unseren Helgoland Touren wo wir eigentlich bis auf einmal immer Wind und Welle hatten nach 2-4 Stunden wieder in den Hafen einzulaufen.
Habe gelernt das es kein allgemeines Konzept gibt, Wind, Welle und Wellenlänge/Höhe geben dir das anfahren der Wellen vor.
Sind schöne Touren rüber zum Fuselfelsen, aber je nach Wind und Wetter auch anstrengend.
Macht aber auch süchtig solche Touren zu fahren.

Stormanimal
31.07.2022, 21:45
Naja....er spielt kontinuierlich mit dem Gas und steuert die Welle in einem bestimmten Winkel an.

Wie es einige beschrieben haben mußt du es lernen und beim fahren im Gefühl haben.

Hier ist es ein vermutlich englisches Rib das einiges mehr in der Welle kann wie unsere Rib's.

Ribcraft 5,85 mit Etec150.

Kairos
31.07.2022, 22:20
Mich würde interessieren, wie ihr die Wellenhöhe auf dem Video einschätzt - ich habe max. 70cm gesehen.

dodl
31.07.2022, 23:12
Bei den Aufnahmen im ersten Drittel ist die Kamera auf Augenhöhe vor den beiden.
Sieht dort deutlich imposanter aus.

cu
martin

Wendigo
01.08.2022, 07:18
Reiner, vielen Dank für den Link zum Video der Bootsschule, da sind viele tolle Videos.
zB das hier:

https://youtu.be/m0SGpdVDABg

rg3226
01.08.2022, 07:45
Reiner, vielen Dank für den Link zum Video der Bootsschule, da sind viele tolle Videos.
zB das hier:

https://youtu.be/m0SGpdVDABg

Ich hatte es zufällig in Facebook entdeckt.

Dieses Ribcraft ist natürlich kein Vergleich zu unseren Mädchenbooten.

Ich bin mal hinter dem Ribcraft von Brandos (Jörg und Sandra) hinterher gefahren und da siehst du den deutlichen Unterschied.
Das war beim Treffen am Niederrhein.

Unsere Rheinwellen können bei Wind und starken Berufsschiffsverkehr schon ganz schön zickig sein.

Kairos
01.08.2022, 09:58
Es ist aus dem Video natürlich ganz schwer zu erkennen und der Aufnahmewinkel verzerrt vermutlich auch stark, aber für mich ist schwer nachvollziehbar, warum die beiden bei quasi null Wind und überschaubarer Wellenhöhe bei einem sehr rauhwassertauglichem RIB so durchgebeutelt werden.
Mir persönlich kommt der Bug schon sehr steil vor und ich persönlich würde den Bug eher tiefer trimmen und etwas langsamer fahren, weil sich so das harte Aufschlagen vermeiden lässt (was sicherlich meinen Bandscheiben und auch dem Boot zugute kommt).
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das länger als 20min Spaß macht und gute Seemannschaft bedeutet für mich persönlich eher Mannschaft und Boot sicher und auch einigermaßen komfortabel zu befördern- natürlich spricht nichts dagegen, ab und zu das Kind im Mann zu befriedigen und die Brechstange auszupacken, aber als gute und erstrebenswerte Bootsbeherrschung würde ich das nicht qualifizieren.

Wendigo
01.08.2022, 10:13
.... aber als gute und erstrebenswerte Bootsbeherrschung würde ich das nicht qualifizieren.

Ich auch nicht aber das ist eine Bootsschule, also der Fahrer = Schüler, der Beifahrer = Lehrer. So jedenfalls habe ich das /die Videos verstanden.

Kairos
01.08.2022, 10:25
Hallo Markus,

vielleicht ist der Schüler auch erst in der ersten Fahrstunde und zeigt wie man es nicht machen soll.

Was Fahrschulen angeht, ist meiner Meinung nach auch Skepsis angebracht: eine meiner Töchter macht gerade die Fahrschule und ich raufe mir die Haare, was ihr da alles an Unsinn eingetrichtert wird!
Wenn sie anhält, muss immer der Gang eingelegt sein und sie muss ständig die Kupplung durchdrücken… beim Hochschalten muss sie ganz langsam machen, hat dabei jedesmal eine deutliche Zugkraftunterbrechung und unterbricht das Beschleunigen … als ich den Fahrlehrer nach den Gründen gefragt habe, war die Antwort: weil es eben so ist und der Prüfer das so haben möchte ….

the_ace
01.08.2022, 12:55
Der richtige Umgang mit den Wellen beginnt bereits vor der Fahrt - das Boot muss richtig tariert sein - im Idealfall neigt es zum leichten Kippen nach vorne.
Je steiler das Boot durch die Gischt bricht, desto eher neigt es aber zum Abkippen nach hinten.
Leider sind Konsolenribs relativ hecklastig was dann auch dazu führt, dass das Boot beim Abheben nach hinten abkippt - im schlimmsten Fall kentert.
Das ist nicht bei jeder Bauform möglich. Steuerstand, Tank und schwere Ausrüstung (Duschtank, Anker, Kette, Werkzeug etc.) machen sich möglichst weit im Bug ganz gut.

Die Trimmung muss den Wellen angepasst sein. Bei kleineren Wellen bleibe ich in einer neutralen Trimmung oder trimme so, dass ein Gasschub den Bug anhebt. Downtrim macht die Fahrt mit meinem Rumpf in keiner Situation komforabler oder sicherer.

Hier auf der Nordsee brechen die Wellen, bedingt durch die Barren und Sandbänke bei 6-7 bft auf offener See. Die Wellenhöhe ist dann bei (echten) 2-3m mit extrem kurzen, steilen Brechern. Diese werden vor dem Kamm mit etwas Gas und gehobenem Bug gebrochen, dann muss das Gas raus, weil Boot und Motor komplett abheben. Hier ist dann nur noch Halbgleiten möglich.
Ich lasse den Rumpf übrigens möglichst mit dem Bug in die nächste Welle stampfen, ohne ihn mit einem Gasschub zu heben.
Das liegt vor allem daran, dass mein Rumpf im Bug so sanft bremst, dass selbst bei einem Einschalg aus grösserer Höhe kein Schlag durchs Boot oder Wasser über geht. Hinten ist es deutlich unangenehmer (planing pad).
Die Wellen werden hier unbedingt im 90°-Winkel angefahren, da das Boot sonst gekippt werden könnte. Schräges Anfahren geht nur wenn die Welle nicht bricht.

Auch das Halbgleiten ist dann ab einer gewissen Wellenhöhe/Frequenz nicht mehr möglich; dann geht es zurück in Verdrängerfahrt mit gehobenem Bug. Selbst so bewegt man sich noch 15km/Stunde vorwärts, ohne dass es zu merklichen Schlägen oder Stößen kommt. Ist eher ein Procedere für absolut miserable Bedingungen, aber der Verbrauch bleibt bei 0,5l/h und man kommt sicher ans Ziel. Es dauert nur länger, was man in Tidengewässern durchaus nicht vergessen sollte.

6bft erzeugen auch nicht überall das gleiche Wellenbild. Während in unseren Küstengebieten bereits gefährliche Wellen entstehen erzeugt ein ähnlicher Wind auf tiefer See eher eine längere Dünung mit Schaumkrönchen. Die fährt sich bedeutend entspannter ab. Bin schon von Helgoland auf langen 2m-Wellen ganz entspannt bei 45km/h nach Hause gesurft und durfte dann im Seegat durch den Hexenkessel nach Hause kämpfen. flach>blöd

Es gibt hierzu von Hugo Montgomery-Swan ein Buch aus der englichen Szene:

https://www.amazon.de/Heavy-Weather-Powerboating-Hugo-Montgomery-Swan/dp/0713688718

Das Buch bleibt leider in einigen Bereichen etwas oberflächlich, bessere Lektüre hierzu ist mir aber nicht bekannt. Die beschrieben Prozeduren weichen manchal von meinem Vorgehen ab. Das liegt aber sicher auch daran, dass ich einen völlig anderen Rumpf mit ganz anderen Eigenschaften fahre.
Ob das Buch diesen Preis wert ist muss jeder selbst beurteilen.


Wie hier schon erwähnt wurde gibts kein allgemeingültiges Patentrezept.
Es kommt ganz auf den Rumpf und dessen Tarierung an- damit gilt es, Erfahrungen zu sammeln. Ich fahre inzwischen auf der Nordsee bei mehr als 4bft nur, wenn ich unbedingt muss - mehr Freude habe ich an glatter See und Sonnenschein. Aber es ist gut zu wissen, was möglich ist.

OLKA
01.08.2022, 18:31
RIB beherrschen, bei Wind und Welle

Jedes Boot verhält sich anders, das gleiche gilt für's Wetter und die Wellen. Zum Beispiel: Wind gegen Strömung ergibt besonders ekelhafte Wellen.



Da hilft nur eins: üben - probieren - fahren - fahren - fahren


Seitdem wir unser Boot haben (17 Jahre) gibt es regelmäßig Übungsfahrten (meistens als Vatertagstour ohne die bessere Hälfte) um das Boot kennenzulernen.

Wenn du bei 8 Bft in der Nordsee unterwegs gewesen bist, weißt du genau wie sich das Boot beim Familenausflug in Kroatien bei 6er Maestral oder auch Bora oder Jugo verhalten wird und kannst "Ruhe bewahren und Sicherheit ausstrahlen (frei nach Rookie:smileys5_)"


...und das Letztgenannte ist an Bord äußerst wichtig, damit deine Besatzung nicht in Panik verfällt.

Wendigo
01.08.2022, 19:13
Wenn du bei 8 Bft in der Nordsee unterwegs gewesen bist, weißt du genau wie sich das Boot beim Familenausflug in Kroatien bei 6er Maestral oder auch Bora oder Jugo verhalten wird...

Das letzte mal das ich bei 8bft auf dem Wasser war, ist schon Jahrzehnte her. Damals beim Windsurfen vor Tarifa (Strasse von Gibralta) und da wäre ich froh gewesen ein 1qm Segel zu haben, meins war 2,1qm und hab diverse Schleuderstürze erlebt. Ich möchte nicht wissen wie sich dann ein 15qm grosses RIB, Cat C, verhält, wenn es über die Welle springt und der Wind darunter greift. Evtl. macht das ja Spass aber bis ich dahin komme möchte schon beim Umgang mit dem Boot sicherer sein.

Ralf
01.08.2022, 19:14
Jedes Boot verhält sich anders, das gleiche gilt für's Wetter und die Wellen. Zum Beispiel: Wind gegen Strömung ergibt besonders ekelhafte Wellen.



Da hilft nur eins: üben - probieren - fahren - fahren - fahren


Seitdem wir unser Boot haben (17 Jahre) gibt es regelmäßig Übungsfahrten (meistens als Vatertagstour ohne die bessere Hälfte) um das Boot kennenzulernen.

Wenn du bei 8 Bft in der Nordsee unterwegs gewesen bist, weißt du genau wie sich das Boot beim Familenausflug in Kroatien bei 6er Maestral oder auch Bora oder Jugo verhalten wird und kannst "Ruhe bewahren und Sicherheit ausstrahlen (frei nach Rookie:smileys5_)"


...und das Letztgenannte ist an Bord äußerst wichtig, damit deine Besatzung nicht in Panik verfällt.

Genauso ist das
Wenn ich an meine 1‘te Nordseetour denke…ich wäre fast den Heldentod in Socken gestorben und wollte da nicht mehr mitfahren und hätte mir jemand gesagt, dass ich in den Folgejahren noch nach Dänemark und auch London fahren würde, ich hätte es nicht geglaubt.
Geile Touren haben wir gefahren und da ist uns so ziemlich alles untergekommen.
Da haben wir viel gelernt, nur dem Video konnte ich nichts abgewinnen.

Wendigo
01.08.2022, 19:24
Der richtige Umgang mit den Wellen beginnt bereits vor der Fahrt - das Boot muss richtig tariert sein - im Idealfall neigt es zum leichten Kippen nach vorne.
Je steiler das Boot durch die Gischt bricht, desto eher neigt es aber zum Abkippen nach hinten.
Leider sind Konsolenribs relativ hecklastig was dann auch dazu führt, dass das Boot beim Abheben nach hinten abkippt - im schlimmsten Fall kentert.
Das ist nicht bei jeder Bauform möglich. Steuerstand, Tank und schwere Ausrüstung (Duschtank, Anker, Kette, Werkzeug etc.) machen sich möglichst weit im Bug ganz gut.

Die Trimmung muss den Wellen angepasst sein. Bei kleineren Wellen bleibe ich in einer neutralen Trimmung oder trimme so, dass ein Gasschub den Bug anhebt. Downtrim macht die Fahrt mit meinem Rumpf in keiner Situation komforabler oder sicherer.

Hier auf der Nordsee brechen die Wellen, bedingt durch die Barren und Sandbänke bei 6-7 bft auf offener See. Die Wellenhöhe ist dann bei (echten) 2-3m mit extrem kurzen, steilen Brechern. Diese werden vor dem Kamm mit etwas Gas und gehobenem Bug gebrochen, dann muss das Gas raus, weil Boot und Motor komplett abheben. Hier ist dann nur noch Halbgleiten möglich.
Ich lasse den Rumpf übrigens möglichst mit dem Bug in die nächste Welle stampfen, ohne ihn mit einem Gasschub zu heben.
Das liegt vor allem daran, dass mein Rumpf im Bug so sanft bremst, dass selbst bei einem Einschalg aus grösserer Höhe kein Schlag durchs Boot oder Wasser über geht. Hinten ist es deutlich unangenehmer (planing pad).
Die Wellen werden hier unbedingt im 90°-Winkel angefahren, da das Boot sonst gekippt werden könnte. Schräges Anfahren geht nur wenn die Welle nicht bricht.

Auch das Halbgleiten ist dann ab einer gewissen Wellenhöhe/Frequenz nicht mehr möglich; dann geht es zurück in Verdrängerfahrt mit gehobenem Bug. Selbst so bewegt man sich noch 15km/Stunde vorwärts, ohne dass es zu merklichen Schlägen oder Stößen kommt. Ist eher ein Procedere für absolut miserable Bedingungen, aber der Verbrauch bleibt bei 0,5l/h und man kommt sicher ans Ziel. Es dauert nur länger, was man in Tidengewässern durchaus nicht vergessen sollte.

6bft erzeugen auch nicht überall das gleiche Wellenbild. Während in unseren Küstengebieten bereits gefährliche Wellen entstehen erzeugt ein ähnlicher Wind auf tiefer See eher eine längere Dünung mit Schaumkrönchen. Die fährt sich bedeutend entspannter ab. Bin schon von Helgoland auf langen 2m-Wellen ganz entspannt bei 45km/h nach Hause gesurft und durfte dann im Seegat durch den Hexenkessel nach Hause kämpfen. flach>blöd

...

Trimmung, das ist so eine Sache. Angefangen habe ich mit der Höhe des Motors am Heck, den musste ich ein paar cm höher anbringen, dadurch hat sich das Fahrverhalten deutlich verbessert und auch das hochspritzen vom Prop hat sich massiv verringert. Bzgl. Gewichtsverteilung hab ich aber grosse Probleme, da fast alles was Gewicht hat sich im hinteren Teil des Bootes befindet. Mal schauen ob ich so ein Bleidummy irgendwo auftreiben kann welches ich vorne fixieren kann.:lachen78:
Trimmwinkel: Das Boot lässt sich sowohl in Verdrängerfahrt als auch in Gleitfahrt trimmen, das lässt sich auch leicht an der Höhe des Bugs über Wasser beobachten. Trimmung hoch = Bug hoch = Schläge bei Wellen im Heck; Trimmung runter =Bug runter = keine Schläge im Heck aber dafür im Bug. Gegen die Welle trimme ich dennoch runter, da schneidet es zumindest ein wenig durch die Welle.:banane:

the_ace
01.08.2022, 19:29
Ich möchte nicht wissen wie sich dann ein 15qm grosses RIB, Cat C, verhält, wenn es über die Welle springt und der Wind darunter greift.

Meins liegt bei ca 13qm und wiegt fahrfertig ohne Crew zwischen 1,3 und 1,5t.
Gegenwind mit 7bft merkt man nur, wenn das Boot schon eh fast senkrecht über die Welle geht und das auch nur marginal. Je schwerer das Boot, desto souveräner geht es durch die See. Gewicht ist also prinzipiell vorteilhaft.
Mehr hab ich noch nicht probiert, aber meine 57er ist als Cat B für 8ft und 4m Welle ausgelegt. Mehr als 7bft hab ich nicht probiert, jerdoch kam schon mein Wiking Meteor mit 7-8 bft noch gut zurecht und dem Zar traue ich noch deutlich mehr zu.

Wendigo
02.08.2022, 08:21
Es kommt ja zu den 8bft noch die eigene Geschwindigkeit dazu...aber das Gewicht des Bootes ist natürlich ein anderes als beim Windsurfen.

OLKA
02.08.2022, 16:44
Es kommt ja zu den 8bft noch die eigene Geschwindigkeit dazu...aber das Gewicht des Bootes ist natürlich ein anderes als beim Windsurfen.

Bei 8Bft gegen den Wind kam bei unserem Boot die Eigengeschwindigkeit nur marginal, eigentlich gar nicht hinzu. Da half nur noch beidrehen und die Runde durchs Nordfriesische Wattenmeer anders herum zu fahren.

Ganz wichtigige Erfahrung, die uns später wahrscheinlich einige Meutereien an Bord erspart hat: Versuche nicht mit Gewalt zu einem Ziel zu kommen. Wenn es ungemütlich wird: Ziel ändern und da „gemütlich“ hinfahren.

Wendigo
15.08.2022, 22:25
Diese Woche bin ich wieder im Training und hab mal einen Notstop ausprobiert (gegen eine ca. 0,5m hohe Welle). Bei ca. 30km/h den Hebel auf Neutral gestellt, 2 Sekunden gewartet und den Rückwärtsgang eingelegt. Ergebnis: Motor aus. Ich vermute, die Geschwindigkeit lag da noch bei ca. 15km/h Vorraus, ist das dann normal das der Motor ausgeht? Es gab keine komischen Geräusche bzgl. Getriebe oder so.

Wendigo
15.08.2022, 22:52
Heute auf dem Ijsselmeer

https://youtu.be/BlnkyEQEhj4,

3Bft, kleine Wellen, ca.50km/h.

Wendigo
15.08.2022, 23:30
Naja, am gleichem Tag ein paar Stunden vorher aber mal unsere kleine Flagge (am Ende des Videos), welche immer mitgeführt wird. Ich bastel noch am Flaggenstock...

.https://youtu.be/s91AH2BwVyw

Ach ja, da ist auch der kleine 6PS Hilfsmotor montiert... bisher 2 Stunden bedient, es fehlen noch 8 Stunden Einfahrtzeit (das ist echt anstrengend...).

Ralles
17.08.2022, 12:44
Diese Woche bin ich wieder im Training und hab mal einen Notstop ausprobiert (gegen eine ca. 0,5m hohe Welle). Bei ca. 30km/h den Hebel auf Neutral gestellt, 2 Sekunden gewartet und den Rückwärtsgang eingelegt. Ergebnis: Motor aus. Ich vermute, die Geschwindigkeit lag da noch bei ca. 15km/h Vorraus, ist das dann normal das der Motor ausgeht? Es gab keine komischen Geräusche bzgl. Getriebe oder so.

Das Problem hab ich auch teilweise bei meinem 140er ... wenn ich bei zügiger Fahrt aufstoppe geht die Drehzahl so weit runter, dass manchmal der Motor ausgeht.

Ich hab meinen Schrauber gefragt, ob er die Leerlaufdrehzahl anheben kann, damit das nicht mehr passiert und der meinte, mein Motor wäre da nicht zu regulieren, das macht alles das Steuergerät.

Er vermutet, dass die Drehzahlschwankung daher kommt, dass der Überwasserauspuff überspült wird und das die Drehzahl so stark beeinflusst, dass sie zu stark abfällt und der Motor abstirbt.

Passiert bei 10 Versuchen 1x ... wenn mans weiß, kann man damit leben :).

DschungisKahn
18.08.2022, 08:22
Diese Woche bin ich wieder im Training und hab mal einen Notstop ausprobiert (gegen eine ca. 0,5m hohe Welle). Bei ca. 30km/h den Hebel auf Neutral gestellt, 2 Sekunden gewartet und den Rückwärtsgang eingelegt. Ergebnis: Motor aus. Ich vermute, die Geschwindigkeit lag da noch bei ca. 15km/h Vorraus, ist das dann normal das der Motor ausgeht? Es gab keine komischen Geräusche bzgl. Getriebe oder so.

Servus,

das ist ein wichtiges Manöver und sollte mit der Besatzung geübt werden - Ziel: fullstop, dabei keine Strecke machen.

Nimmt man nur das Gas weg, dann rumpeln alle nach vorne und hinten steigt die Heckwelle ein.

Beim Üben sollte ringsherum kein anderes Fahrzeug unterwegs sein, die Crew informiert sein, dass sie Halt suchen, erst Schub wegnehmen und dann entweder nach links oder rechts einlenken, dann steht der Kahn nach 1 oder 2 Bootslängen und die Heckwelle schiebt hinten seitlich vorbei und steigt nicht ein.

viel Spaß beim Üben

p.s. - bei solchen Manövern lässt man den Motor nicht gegen die Schubrichtung arbeiten - außer man möchte das Getriebe killen oder den Heckspiegel deformieren

rg3226
18.08.2022, 08:25
Servus,

das ist ein wichtiges Manöver und sollte mit der Besatzung geübt werden - Ziel: fullstop, dabei keine Strecke machen.

Nimmt man nur das Gas weg, dann rumpeln alle nach vorne und hinten steigt die Heckwelle ein.

Beim Üben sollte ringsherum kein anderes Fahrzeug unterwegs sein, die Crew informiert sein, dass sie Halt suchen, erst Schub wegnehmen und dann entweder nach links oder rechts einlenken, dann steht der Kahn nach 1 oder 2 Bootslängen und die Heckwelle schiebt hinten seitlich vorbei und steigt nicht ein.

viel Spaß beim Üben

p.s. - bei solchen Manövern lääst man den Motor nicht gegen die Schubrichtung arbeiten - außer man möchte das Getribe killen oder den Heckspiegel deformieren

Richtige Rib und dann steigt auch keine Heckwelle ein :biere:

Wendigo
18.08.2022, 21:15
Ein Video von heute, Benni's Tip umgesetzt und mit ca. 50km/h gefahren.

https://youtu.be/NmqxcWaQxy4

Wendigo
18.08.2022, 21:45
Ach, und dann war da noch so ne kleine neue Yacht, gestern aus Makkum ausgeschleppt, und heute auf dem Wasser (118m). Feadship NB1010..., wird dann meinZweitboot.



https://youtu.be/Q8UWkvkB_y4

rg3226
18.08.2022, 21:49
Ach, und dann war da noch so ne kleine neue Yacht, gestern aus Makkum ausgeschleppt, und heute auf dem Wasser (118m). Feadship NB1010..., wird dann meinZweitboot.



https://youtu.be/Q8UWkvkB_y4

Ach :gruebel: so ein großer Joghurtbecher ohne Schläuche :ka5:
Is nix für uns :ka5:

uli_hd
19.08.2022, 14:05
Wenn es ungemütlich wird: Ziel ändern und da „gemütlich“ hinfahren.

Olaf,
wenn du von Sardinien nach Sizilien unterwegs bist, wird es schwer das Ziel zu ändern und gemütlich hinfahren.

Gruss Uli

Ralf
19.08.2022, 14:15
Olaf,
wenn du von Sardinien nach Sizilien unterwegs bist, wird es schwer das Ziel zu ändern und gemütlich hinfahren.

Gruss Uli

Uli, ganz richtig ist es ja nicht.
Mal angenommen man wird vom Wetter auf dem Weg von Sardinien nach Sizilien überrascht und man fährt gegen Wind und Welle, dann kann man umkehren.
Wenn es so angesagt ist und man ist noch im Hafen…nicht losfahren!
Olaf meinte das aber auch anders, weil wir aus Jux und Dollerei unterwegs waren und wir es uns aussuchen konnten.
Soviel brauchen wir uns hier über Wetter und Welle aber auch nicht erzählen lassen, haben schon einiges mitgemacht, was nicht heißt, dass man nicht immer was dazulernen kann.

uli_hd
21.08.2022, 14:16
Ralf,
das Problem auf solchen Distanzen ist der "Point of no return" auf Grund der Tankkapazität. Du kannst auch nicht nach stb. oder bb. abdrehen, weil dort ist auch nur offene See. Bleibt nur die Hoffnung, dass Wind- und Wellenvorhersagen so zutreffen, wie vorausgesagt. Aber auf den Distanzen kannst du davon ausgehen, dass diese erfahrungsgemäß mehrmals drehen, also nichts mit umkehren.
Gruss Uli

Ralf
21.08.2022, 15:14
Uli da gebe ich dir recht, gehe aber davon aus, wenn man sich bei guten 300km über das offene Meer den Wetterbericht gut ansieht und über mehrere Tage beobachtet und den Benzinbunker mit entsprechend Reserve befüllt.
Den 2fachen Weg zu bevorrateten ist bei deiner Bootsgrösse ja auch 0 Problem.

Ralf
21.08.2022, 15:15
Uli da gebe ich dir recht, gehe aber davon aus, wenn man sich bei guten 300km über das offene Meer den Wetterbericht gut ansieht und über mehrere Tage beobachtet und den Benzinbunker mit entsprechend Reserve befüllt.
Den 2fachen Weg zu bevorrateten ist bei deiner Bootsgrösse ja auch 0 Problem.
Ich würde deinen Bunker auf 1000l schätzen.

Wendigo
21.08.2022, 16:14
Ich würde deinen Bunker auf 1000l schätzen.

:lachen78::lachen78::lachen78:

uli_hd
21.08.2022, 18:53
Ralf,
leider nur 600l und damit wurde es schon ganz schön eng.
Gruss Uli

Wendigo
21.08.2022, 19:22
Ralf,
leider nur 600l und damit wurde es schon ganz schön eng.
Gruss Uli

600L auf dem Extreme670 ???

Ralf
23.08.2022, 07:19
Nein, dass liegt bei 300L

Ralf
23.08.2022, 20:44
Nochmals was zum Benzinvorrat
Als wir unsere Touren nach London oder Bogense auf Fünen gemacht haben, habe ich zu den 300l im Bauch des NuovaJolly immer noch um die 100l in Kanistern gehabt….beruhigt und macht unabhängiger.

Wendigo
23.08.2022, 21:16
Mit welcher Reichweite rechnest du dann mit 400L und Kanalbedingungen und 200PS AB ?

Ralf
23.08.2022, 22:58
Bei dem NJ670/ 720 mit den 200PS/ 250PS habe ich unter „schweren“ Bedingungen mit 0,9/ 1l je Km gerechnet, bei dem Marlin mit der wirklich tollen Mercury Maschine würde ich mit 0,8L rechnen.

uli_hd
24.08.2022, 16:43
Nochmals was zum Benzinvorrat
Als wir unsere Touren nach London oder Bogense auf Fünen gemacht haben, habe ich zu den 300l im Bauch des NuovaJolly immer noch um die 100l in Kanistern gehabt….beruhigt und macht unabhängiger.

dito., 120l im Ankerkasten, sind aber bei 1.7l/km bei weiten Strecken auch nicht allzuviel.

Gruss Uli

Wendigo
24.08.2022, 21:45
Danke für die Infos bzgl 200/250PS. Dasist ja schon ne andere HausNr als bei meinem "kleinen" 140PS. Ich rechne da mit 0,5L/km was dann 300km ohne Reserve mit 150L sind.

Ralf
24.08.2022, 22:23
Nicht das wir uns missverstehen…
Das sind die Verbräuche wenn man von misem Wetter ausgeht.
Der DF200 lag im normalen Betrieb bei 0,6L der DF250 bei 0,7+L und der Mercury liegt bei 0,5L