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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anfängerfragen: Festmachen an Bojen und im Hafenbereich


Daktari
05.02.2024, 10:51
Hallo zusammen,

wir haben uns vor kurzem ein Honwave t38 IE3 mit 20 PS Motor gekauft. Wir werden das Boot innerhalb der Gewässer in der Umgebung von Hamburg nutzen. Außerdem werden wir das Schlauchboot mit nach Kroatien (Campingurlaub mit Wohnwagen) nehmen.

Ich bin was den Umgang mit einem Schlauboot und Außenborder betrifft ein absoluter Frischling. Ich möchte mich so gut wie möglich im Vorhinein zu dem Thema einarbeiten. Dabei habe ich die eine oder andere Anfängerfrage und hoffe ihr nehmt euch kurz für den einen oder anderen Tipp Zeit und schlagt nicht gleich die Hände übern Kopf…

Unser Campingplatz vermietet Bojen (an einem Betonklotz im Wasser). Die Boje hat oben und unten eine Öse.

- Wird das Boot mit einer Leine an einer der Ösen festgemacht? Die Ösen scheinen mir aus Kunststoff zu sein.
- Sind die Ösen überhaupt zum Festmachen geeignet?
- Wie lang sollte die Leine sein?
- Welche Knoten bietet sich da an?
- Sollte man das Boot mit einer zusätzlichen Leine absichern?

Wir werden auch den einen oder anderen Hafen ansteuern. Wahrscheinlich mache ich mir zu viel Gedanken. Aber mich beschäftigt,

- wo kann ich in einem Hafen festmachen?
- So wie ich es verstanden habe, fährt man in einem Hafen ein und sucht sich einen geeigneten Platz. Entweder kommt dann jemand von der Hafenmeisterei oder man muss sich jemanden suchen.
- Ist das richtig so? Ich möchte verhindern, dass ich im Hafenbereich hilflos herumirre. Ich habe noch nie einen „Besucherbereich“ im Hafen wahrgenommen. Kann ich mich irgendwo hinstellen?
- Wie mache im Hafenbereich das Schlauchboot fest. Ähnlich wie bei einer Boje? Sollte man es lieber mit zwei Leinen festmachen?
- Grundsätzlich macht es bestimmt Sinn die „Festmacherleinen“ immer schon vorbereitet zu haben?

Vielleicht könnt ihr mir am Ende noch Tipps zu einem geeigneten Anker in Badebuchten geben.

- Welcher Anker bietet sich da an und in welcher Länge?

Vorab vielen Dank für eure Hilfe!

VG
Christian

dodl
05.02.2024, 11:07
- Wird das Boot mit einer Leine an einer der Ösen festgemacht? Die Ösen scheinen mir aus Kunststoff zu sein.
- Sind die Ösen überhaupt zum Festmachen geeignet?
- Wie lang sollte die Leine sein?
- Welche Knoten bietet sich da an?
- Sollte man das Boot mit einer zusätzlichen Leine absichern?
+

Ich beziehe mich mal nur auf die Boje in HR.
Die untere Öse ist zum Festmachen. Ich ziehe da immer die Leine am Bug durch und mache sie dann am Boot an geeigneter Stelle fest. Beim Schlauchi wäre das aus meiner Sicht die Bugöse.

Länge der Leine nehme ich je nach verfügbarem Platz, damit es beim Schwojen nicht irgendwo schrammt.
Bei hohem Gewicht ist je länger desto besser, weil das Boot dann bei Welle nicht den Betonklotz vertikal hochzieht. Wird bei deinem Boot kein Problem sein, weil der Klotz eher das Boot runterzieht. Will man aber auch nicht.
Also wenn möglich gebe ich mindestens 3-5m.

Knoten - ganz ehrlich. Ich kann ein paar, aber ich mache immer einfach 2 ganz normale Knoten.
Zusätzlich absichern ist eigentlich nicht nötig. Bei richtig schlechter Wettervorhersage würde ich das Boot eher rausholen. Ich mag es nicht, wenn der Motor dauernd bis übers Cowling unter Wasser ist.

Zum Anker - ich liebe meinen Brittany, Danforth, wie immer man es nennt.
Ist ein Plattenanker, der im Sand vor Stränden ganz hervorragend hält. In HR bei Felsen und großen Steinen kann ein Klappanker mit Trippleine Sinn machen. Wenn so ein Zinken in einer Felsspalte ist, hält das Bombe. Die Trippleine, damit man ihn auch wieder raus bekommt. Überall sonst halte ich vom Klappanker gar nichts.
Ich hab noch 15m Kette, aber in deinem Fall würde ich eine Ankerleine mit ein paar Meter Bleileine als "Vorfach" nehmen. Gibt es so fertig zu kaufen.

cu
martin

Atlas
05.02.2024, 19:15
Hallo Dr Marsh Tracy :biere:

Ist gut dass du fragst und die Empfehlungen beherzigst und mitnimmst.Es wird aber auch nicht ausbleiben eigene Erfahrungen zu machen.
Sofern du den internationalen Küstenschein hast sollte man sich allgemein mit der Seemannschaft vertraut machen.Alles zu befragen bringt nichts wenn man es nicht selber probiert.Zum Glück werden Fehler mit einem 3m80 Boot gern verziehen so dass du dich erweitern kannst.Die meisten ( Alten) von uns haben so angefangen :biere:

thball
05.02.2024, 20:14
Hallo Christian,

für Häfen gibt es Hafenhandbücher. So hat man einen guten Überblick. Fragen bringt einen auch vielerorts weiter (insbesondere bei Deinem Boot). Oder Du schaust ob Du im Internet Infos zum jeweiligen Hafen bekommst. Kann aber bei kleineren Häfen schwierig sein. Dein Weg einen Hafenmeister zu suchen wird meistens auch ganz gut funktionieren.

Festmachen: Eigene Leinen sind obligatorisch und möglichst platzsparend. Also nicht am Anleger für Fähren quer festmachen. :biere: Es gibt viele Möglichkeiten, pauschal darauf zu antworten fällt mir etwas schwer. Aber schau Dir einfach die anderen Boote an. Dient vielleicht als Orientierung. Vorbereitete Leinen schaden nie. Fender auch nicht. Gibt doch manchmal auch Schwell in den Häfen.

Das wird schon!

Wendigo
06.02.2024, 08:21
Eine gute Bootsstange wird meisstens unterschätzt.
Ich hab sehr gute Erfahrung damit gemacht, beim Schleusen, Festmachen im Hafen etc.
Die gibt es auch in Klein und teleskopierbar.
Viele andere Bootsführer haben diese Stangen gar nicht auf dem Schirm, und ich kann gar nicht mehr mitzählen, wie häufig ein Festmacher geworfen wird und sein Ziel verfehlt.
Genauso kann die Stange verwendet werden, um den Festmacher über einen Poller zu legen.
Gerade wenn zwei Personen an Bord sind, kann der eine Manövrieren und der andere mit der Stange das Boot festhalten. Dann ist genügend Zeit, ganz in Ruhe das Boot zu befestigen.

Comander
06.02.2024, 09:40
Wer öfter fährt ,hat son ausziehbaren Boots-Haken -vor allen die Schleusenfahrer unter uns :chapeau: .Meinen habe ich festgemacht und er hat einen festen Platz auf dem Boot-in 2 Sekunden habe ich ihn zur Hand :cool:
Also nicht am Anleger für Fähren quer festmachen :ka5: das macht er nur einmal ...................:ka5:
:futschlac :biere::smileys5_

Daktari
06.02.2024, 11:50
Ich beziehe mich mal nur auf die Boje in HR.
Die untere Öse ist zum Festmachen. Ich ziehe da immer die Leine am Bug durch und mache sie dann am Boot an geeigneter Stelle fest. Beim Schlauchi wäre das aus meiner Sicht die Bugöse.

Länge der Leine nehme ich je nach verfügbarem Platz, damit es beim Schwojen nicht irgendwo schrammt.
Bei hohem Gewicht ist je länger desto besser, weil das Boot dann bei Welle nicht den Betonklotz vertikal hochzieht. Wird bei deinem Boot kein Problem sein, weil der Klotz eher das Boot runterzieht. Will man aber auch nicht.
Also wenn möglich gebe ich mindestens 3-5m.

Knoten - ganz ehrlich. Ich kann ein paar, aber ich mache immer einfach 2 ganz normale Knoten.
Zusätzlich absichern ist eigentlich nicht nötig. Bei richtig schlechter Wettervorhersage würde ich das Boot eher rausholen. Ich mag es nicht, wenn der Motor dauernd bis übers Cowling unter Wasser ist.

Zum Anker - ich liebe meinen Brittany, Danforth, wie immer man es nennt.
Ist ein Plattenanker, der im Sand vor Stränden ganz hervorragend hält. In HR bei Felsen und großen Steinen kann ein Klappanker mit Trippleine Sinn machen. Wenn so ein Zinken in einer Felsspalte ist, hält das Bombe. Die Trippleine, damit man ihn auch wieder raus bekommt. Überall sonst halte ich vom Klappanker gar nichts.
Ich hab noch 15m Kette, aber in deinem Fall würde ich eine Ankerleine mit ein paar Meter Bleileine als "Vorfach" nehmen. Gibt es so fertig zu kaufen.

cu
martin

Danke für deine Tipps. Das hilft mir wirklich sehr. Ich habe vor 20 Jahren meinen SBF-See gemacht. Mit entsprechenden Fahrstunden. Von daher habe ich so gut wie keine praktischen Erfahrungen.

Ich habe nochmal eine Frage zur Länge der Leine beim festmachen an einer Boje. Wenn ich nicht auf Tour bin, wird das Boot für 14 Tage an der Boje befestigt sein. Wenn ich eine Leine von 5 Meter Länge verwende, brauche 10 Meter Platz. Das Boot bewegt sich ja bestimmt entsprechend der Windrichtungen?!

Verstehe ich es richtig, dass man seinen Boot mit der Länge der Leine möglichst viel Bewegungsfreiheit geben sollte, aber wegen den daneben stehenden Booten, nicht zu viel?

Würdest du den Benzintank über Nacht im Boot lassen. Oder jedem Abend rauschleppen?

Daktari
06.02.2024, 11:54
Wer öfter fährt ,hat son ausziehbaren Boots-Haken -vor allen die Schleusenfahrer unter uns :chapeau: .Meinen habe ich festgemacht und er hat einen festen Platz auf dem Boot-in 2 Sekunden habe ich ihn zur Hand :cool:
:ka5: das macht er nur einmal ...................:ka5:
:futschlac :biere::smileys5_

Richtig guter Tipp mit dem Bootshaken. Werde ich mir auf jeden Fall besorgen. Was gehört aus deiner Sicht noch zu einer unverzichtbaren Ausstattung?

Schwimmwesten, Bootshaken, Leinen, Fender,...

Welchen Durchmesser haben deine Leinen? In welcher Größe bieten sich Fender an bei einem Schlauchboot?

Daktari
06.02.2024, 11:58
Eine gute Bootsstange wird meisstens unterschätzt.
Ich hab sehr gute Erfahrung damit gemacht, beim Schleusen, Festmachen im Hafen etc.
Die gibt es auch in Klein und teleskopierbar.
Viele andere Bootsführer haben diese Stangen gar nicht auf dem Schirm, und ich kann gar nicht mehr mitzählen, wie häufig ein Festmacher geworfen wird und sein Ziel verfehlt.
Genauso kann die Stange verwendet werden, um den Festmacher über einen Poller zu legen.
Gerade wenn zwei Personen an Bord sind, kann der eine Manövrieren und der andere mit der Stange das Boot festhalten. Dann ist genügend Zeit, ganz in Ruhe das Boot zu befestigen.

Top, danke! Werde mir einen Bootshaken auf jeden Fall besorgen. Was meinst du mit "Festmacher geworfen". Da ich ein absoluter Neuling bin, frage ich da lieber mal nach. Ich möchte die ganze Geschichte verstehen und möglichst gut am Ende machen können...

Daktari
06.02.2024, 12:30
Hallo Christian,

für Häfen gibt es Hafenhandbücher. So hat man einen guten Überblick. Fragen bringt einen auch vielerorts weiter (insbesondere bei Deinem Boot). Oder Du schaust ob Du im Internet Infos zum jeweiligen Hafen bekommst. Kann aber bei kleineren Häfen schwierig sein. Dein Weg einen Hafenmeister zu suchen wird meistens auch ganz gut funktionieren.

Festmachen: Eigene Leinen sind obligatorisch und möglichst platzsparend. Also nicht am Anleger für Fähren quer festmachen. :biere: Es gibt viele Möglichkeiten, pauschal darauf zu antworten fällt mir etwas schwer. Aber schau Dir einfach die anderen Boote an. Dient vielleicht als Orientierung. Vorbereitete Leinen schaden nie. Fender auch nicht. Gibt doch manchmal auch Schwell in den Häfen.

Das wird schon!

Vielen Dank für deine Tipps. Ich möchte aber mit einem praktischen Beispiel nachfragen. Bitte verzeih mir an der einen oder andern Stelle fehlende Fachbegriffe:

Ich fahre mit meinem Schlauchboot bei geringer Geschwindigkeit in einem mittelgroßen Hafen ein (z.B. auf KRK in Kroatien).

Ich sehe dann eine freie ausreichend große Lücke zwischen zwei anderen Booten. Am Steg befindet sich ein Ring. Ich oder Frau ziehe/zieht das Boot mit einem Bootshaken ran und Kind und Frau steigen. An dem Ring macht meine Frau dann das Boot mit einer Leine am Bug fest.

Ich habe schon gesehen, dass mannche Boote am Heck dann auch noch mit einer Leine festgemacht wurden. Z.B. mit einem Betonklotz im Wasser. Sollte man da immer für sorgen, dass im Hafenbereich bei meinen o.g. Bsp. das Boot an Bug und Heck gesichert ist?

PS Wenn ich die Möglichkeit habe das Boot mit zwei Leinen an der Seite zu befestigen, würde ich dies natürlich vorziehen

Wendigo
06.02.2024, 12:46
Festmacher = Leine/Seil/Tau, mit dem das Boot an einem Poller, Ring o.ä. befestigt wird.

dodl
06.02.2024, 13:19
Verstehe ich es richtig, dass man seinen Boot mit der Länge der Leine möglichst viel Bewegungsfreiheit geben sollte, aber wegen den daneben stehenden Booten, nicht zu viel?

Würdest du den Benzintank über Nacht im Boot lassen. Oder jedem Abend rauschleppen?

Ja, die Leine gerne etwas länger. Wobei das bei ruhigem Wetter egal ist.
Bei sehr kurzer Leine und hohen Wellen reißt das Boot an der Boje und bei geklebten Bugösen hätte ich das nicht so gern. Beim Leihboot fiel die mal ab und ich konnte durch den Hafen schwimmen um das Boot wieder zu holen.
Ist die Leine länger bewegt sich das Boot frei und es kommt auch weniger Wasser rein.
Große und schwere Boote können bei kurzer Leine auch die oft unterdimensionierten Betonklötze heben und dann ist richtig was los. Ist bei dir aber völlig irrelevant.

Den Tank hole ich nur aus dem Boot, wenn der Sprit an der Straßentankstelle deutlich billiger ist.
Soll heißen, über Nacht bleibt der drin.

cu
martin

thball
06.02.2024, 18:11
Vielen Dank für deine Tipps. Ich möchte aber mit einem praktischen Beispiel nachfragen. Bitte verzeih mir an der einen oder andern Stelle fehlende Fachbegriffe:

Ich fahre mit meinem Schlauchboot bei geringer Geschwindigkeit in einem mittelgroßen Hafen ein (z.B. auf KRK in Kroatien).

Ich sehe dann eine freie ausreichend große Lücke zwischen zwei anderen Booten. Am Steg befindet sich ein Ring. Ich oder Frau ziehe/zieht das Boot mit einem Bootshaken ran und Kind und Frau steigen. An dem Ring macht meine Frau dann das Boot mit einer Leine am Bug fest.

Ich habe schon gesehen, dass mannche Boote am Heck dann auch noch mit einer Leine festgemacht wurden. Z.B. mit einem Betonklotz im Wasser. Sollte man da immer für sorgen, dass im Hafenbereich bei meinen o.g. Bsp. das Boot an Bug und Heck gesichert ist?

PS Wenn ich die Möglichkeit habe das Boot mit zwei Leinen an der Seite zu befestigen, würde ich dies natürlich vorziehen

Hallo Christian,

mit Bug und Heck nennt sich „römisch-katholisch“ Anlegen. Ist durchaus üblich und auf Krk sehr wahrscheinlich. Eine Leine an Land und eine Mooring Leine vom Land aus zum Heck führen. Bilder dazu gibt es hier im Forum oder sonst im Netz. Bei einem Boot wie Deinem würde ich mit einem Stopperstek an der Mooring festmachen und nicht direkt an Bord belegen.

Infos zu Krk (und Ansprechpartner) findet sich beispielsweise hier:

https://my-sea.com/de/poi/kroatien/istrien-und-kvarner/krk/krk/bafa4729-4607-4c9d-a7bc-91c33d993e19

Hier kann man auch gut sehen, dass Mooring obligatorisch ist (also nicht seitliches Anlegen). Mit seitlichem Anlegen blockiert Du zu viele freie Plätze. Selbst mit einem kleinen Boot.

https://www.esys.org/esys/mooring.html

Alpsee
06.02.2024, 18:21
Wenn eine Murring Leine da ist, benutze ich die auch.
Ob Vorwärts oder Rückwärts anlegst ist Egal. Wie halt besser aus dem Boot kommst.

Ich hab immer eine 2 m Leine an der Bugöse mit Karabiner. Die kann jeder schnell Einhängen.

Einfach Probieren wie dir am leichtesten tust.

Ralles
06.02.2024, 19:26
Kauf Dir für Kroatien einen Beständig - 888 Häfen und buchten.

Super revierführer mit viele Infos. Verbote und Gebote, Tempolimit, auch Infos, wo man im Hafen festmachen darf.

Comander
06.02.2024, 19:50
:ka5:Ich fahre mit meinem Schlauchboot bei geringer Geschwindigkeit in einem mittelgroßen Hafen ein (z.B. auf KRK in Kroatien).

Ich sehe dann eine freie ausreichend große Lücke zwischen zwei anderen Booten. Am Steg befindet sich ein Ring. Ich oder Frau ziehe/zieht das Boot mit einem Bootshaken ran und Kind und Frau steigen. An dem Ring macht meine Frau dann das Boot mit einer Leine am Bug fest.

das machst du auch nur einmal :ka5:wenn du keine große Geldbörse hast.
Andreas @Visus weiß genau warum :ka5: :futschlac

Daktari
06.02.2024, 22:15
Hallo Christian,

mit Bug und Heck nennt sich „römisch-katholisch“ Anlegen. Ist durchaus üblich und auf Krk sehr wahrscheinlich. Eine Leine an Land und eine Mooring Leine vom Land aus zum Heck führen. Bilder dazu gibt es hier im Forum oder sonst im Netz. Bei einem Boot wie Deinem würde ich mit einem Stopperstek an der Mooring festmachen und nicht direkt an Bord belegen.

Infos zu Krk (und Ansprechpartner) findet sich beispielsweise hier:

https://my-sea.com/de/poi/kroatien/istrien-und-kvarner/krk/krk/bafa4729-4607-4c9d-a7bc-91c33d993e19

Hier kann man auch gut sehen, dass Mooring obligatorisch ist (also nicht seitliches Anlegen). Mit seitlichem Anlegen blockiert Du zu viele freie Plätze. Selbst mit einem kleinen Boot.

https://www.esys.org/esys/mooring.html

Danke, sehr hilfreich!

Daktari
06.02.2024, 22:22
Kauf Dir für Kroatien einen Beständig - 888 Häfen und buchten.

Super revierführer mit viele Infos. Verbote und Gebote, Tempolimit, auch Infos, wo man im Hafen festmachen darf.

Ja, den kenne ich. Werde ich mir auf jeden Fall besorgen!

boboo
07.02.2024, 08:10
:ka5:
das machst du auch nur einmal :ka5:wenn du keine große Geldbörse hast.
Andreas @Visus weiß genau warum :ka5: :futschlacIch weiss nicht,
wir "parken" immer in einer freien Lücke.
Auch z.B. hier: https://maps.app.goo.gl/nSwuNz57MQjLLtc6A
Hier ungefähr:
http://chorwacja.kimla.de/files/biograd_parken_boot.jpg
Dann gehen wir frühstücken, spazieren und/oder einkaufen...
Noch nie ein Problem gehabt, noch nie von jemanden angesprochen oder böse angeguckt.

Atlas
07.02.2024, 18:15
ch weiss nicht,
wir "parken" immer in einer freien Lücke.
Das Beispiel bezog auf Krk , Boboo. Ich denke dass man da nicht so einfach festmachen kann :ka5:

boboo
07.02.2024, 20:49
OK, auf Krk haben sind wir mit dem Schlauchi noch nicht gelandet.
Aber...
Pag, Rab, Mljet, Korcula, Murter, Dugi Otok, ..., manchmal Festland => [Karlobag, Biograd, Slano, ...]
keine Probleme, keine "böse Blicke oder böse Worte"

siegi
08.02.2024, 17:36
OK, auf Krk haben sind wir mit dem Schlauchi noch nicht gelandet.
Aber...
Pag, Rab, Mljet, Korcula, Murter, Dugi Otok, ..., manchmal Festland => [Karlobag, Biograd, Slano, ...]
keine Probleme, keine "böse Blicke oder böse Worte"

Naja in der Hauptsaison wird es nicht immer so einfach mit den schnell mal so in der Lucke anhängen...zumindest am Festland
Wenn doch frei und du hast Pech derjenige kommt gerade nach 10min daher und er muss wo anders sein Boot hinhängen..naja:ka5:

Kann auch passieren das sie dein Boot auch umhängen

Also mir ist das sehr wohl schon alles passiert :smileys5_

Pepone
08.02.2024, 20:20
Ich habe das auch schon anders erlebt.

Mein Vergleich, der Rubberdog kommt mit seinem Auto nach Hause und stellt fest, auf seinem Parkplatz steht ein kroatisches Auto. Wenn es dann nicht mal einen Ausweichparkplatz gibt, könnte die Stimmung eventuell angespannt sein.

In Kukljica am offiziellen Gaststeg haben einige einheimische Boote ihren festen Liegeplatz. Ich gehe mit denen keine Diskussion ein und lasse das Boot dann dort nicht einfach liegen. Uns haben die Liegeplatzwächter mal darauf hingewiesen, wir müssten da weg, da kommt gleich das Boot, das dort liegen darf. Mir war das Boot bekannt und ich hatte genug Platz gelassen. Ich habe dann mal lieber gewartet und es waren alle zufrieden, als das Boot dann doch in die Lücke passte.

In Pakostane war man sehr ungehalten, als wir nur zwei Freunde abgesetzt haben. Wir hatten gar nicht vor anzulegen, das interessierte aber nicht. Auf Vrgada meinte ein Bootsbekannter, in der Lücke kann er sein Boot ruhig festmachen. Der Kroate hatte bei seiner Ankunft dafür überhaupt kein Verständnis, was er auch sehr laut kund getan hat.
In Sali war der Platzanweiser auch sehr unentspannt, als ich nur nachgefragt habe, ob wir uns an den Gastanleger legen dürfen. Nach nettem hartnäckigem Nachfragen gab es eine Lösung auf dem Platz eines Einheimischen.
Ich hätte noch mehr Beispiele. :ka5:

Wenn man dann als Neuling glaubt, man könne sich einfach irgendwo hinlegen, könnte es auch mal Ärger geben. :smileys5_

Was immer hilft, freundlich fragen und zur Not eine Alternative suchen.


Wir sind dort nur Gäste und deshalb verhalte ich mich auch so und parke nicht ungefragt auf fremden Liegeplätzen.

Bisher bin ich damit ganz gut gefahren.

thball
08.02.2024, 21:06
Wir sind dort nur Gäste und deshalb verhalte ich mich auch so und parke nicht ungefragt auf fremden Liegeplätzen.


Als Liegeplatzinhaber sage ich Danke! :biere:

Am Bodensee gibt es Schilder, die man von rot auf grün stellen kann mit Angabe der Uhrzeit der geplanten Rückkehr. Leider ist das sonst nicht üblich.

dodl
08.02.2024, 21:23
Auf Vrgada meinte ein Bootsbekannter, in der Lücke kann er sein Boot ruhig festmachen. Der Kroate hatte bei seiner Ankunft dafür überhaupt kein Verständnis, was er auch sehr laut kund getan hat.


Die Insel ist leider ein trauriger Fall. Denn Privat ist dort bis auf die Mole vom Adrijana und vom Przine oder wie Hütte heißt, gar nichts. Und bei den beiden ist das auch eine rechtliche Grauzone. Prinzipiell hat man dort als Tourist das gleiche Recht auf nen Platz wie die Einheimischen.
Keiner zahlt an Pakostane für einen fixen Platz und was sie unter sich ausmachen ist irrelevant.
Dass man im Ernstfall in der Früh ein beschädigtes Boot vorfindet kann halt passieren.

Was ich am allerwenigsten verstehe - die Insel stirbt langsam eh aus und verkommt zu einer reinen Touristenhölle.
Und da kommt keiner auf die Idee, die Plätze im halb leeren alten Hafen einfach zu vermieten. Und wenn er nen Zehner am Tag nimmt ist das in 2 Wochen seine halbe Pension.

cu
martin

boboo
09.02.2024, 06:48
(...) Mein Vergleich, der Rubberdog kommt mit seinem Auto nach Hause und stellt fest, auf seinem Parkplatz steht ein kroatisches Auto. Wenn es dann nicht mal einen Ausweichparkplatz gibt, könnte die Stimmung eventuell angespannt sein (...)Daraus ergibt sich eine Frage:
Ist es sein Parkplatz (privat, bezahlt), oder er meint nur es sei "sein Parkplatz", weil er immer dort geparkt hat und die Nachbarn halten sich stillschweigend daran?


(...) Prinzipiell hat man dort als Tourist das gleiche Recht auf nen Platz wie die Einheimischen (...)Das sehe ich auch so.



Eine ähnliche Situation wurde im Kapitel 8, "3 Männer im Boot... ganz zu schweigen vom Hund" wunderbar beschrieben :chapeau:

Takabanaan
09.02.2024, 07:42
Es gibt Platzanweiser und Liegeplatzwächter - wieder was gelernt!
In unserem ersten Jahr haben wir gerade mal 10 Stunden auf dem Wasser von Main und Donau verbracht, daher lese ich hier begeistert mit.

Danke Euch allen für die vielen wertvollen Antworten - und auch an den mutigen Fragensteller!


Servus,
die FannToms

Ralles
09.02.2024, 09:43
Aller Anfang ist schwer.

Wir hatten mit unserem 4m Schlauchi/ 20er Yammi damals in Krk festgemacht ... und ich hab noch mit Seilschloß gesichert, weil ich so Angst hatte, dass die mir das klauen.

Die Segler mit ihren 100k+ € Schiffen haben da recht amüsiert zugeschaut ;)

Pepone
09.02.2024, 12:35
Daraus ergibt sich eine Frage:
Ist es sein Parkplatz (privat, bezahlt), oder er meint nur es sei "sein Parkplatz", weil er immer dort geparkt hat und die Nachbarn halten sich stillschweigend daran?


Das sehe ich auch so.



Eine ähnliche Situation wurde im Kapitel 8, "3 Männer im Boot... ganz zu schweigen vom Hund" wunderbar beschrieben :chapeau:

Tja, was soll man dazu schreiben. Da hat jemand in der Dorfgemeinschaft seit Jahren seinen untereinander vereinbarten Liegeplatz.
Oder der Opa hat den Platz mal betoniert, bezahlt, wie auch immer.

Jetzt komme ich als Touri daher und meine diese dorfinterne Regel gilt nicht für mich.
Am besten fange ich noch eine Diskussion mit ihm an, ob er einen schriftlichen Nachweis hat.

Kann man machen. :ka5:

Vielleicht ist der ein oder andere Einheimische auch deswegen etwas unenspannt, weil einige Touris meinen das könne man so machen. :confused- :smileys5_


Über die rechtliche Situation in Kroatien müssen wir nicht diskutieren, von wegen Eigentum im Küstenbereich.

Vielleicht gibt es Einheimische die empfinden es als unhöflich und unverschämt sich nicht an diese ungeschriebene Regel zu halten.

Aber es soll jeder im Urlaub so machen wie er mag und mit den Folgen leben. Ich möchte weder einen abgestochenen Schlauch haben, noch das mein Boot durchs Hafenbecken dümpelt.

Aus diesem Grund frage ich nach. :smileys5_


PS: Ich kann mich noch an den Beitrag von Gerd aus Kukljica erinnern, von wegen der Rechten die sich auf dem vermeintlichen Steg seines Bekannten breit gemacht haben und ihm sehr deutlich gemacht haben, wie seine Rechte dort aussehen.
Oder der Segler, der meinte er müsse keine Ankergebühr zahlen (die offensichtlich unberechtigt war), der dann an seiner Ankerkette durch die Bucht gezogen wurde.
Da gab es doch ein vermeintliches nächtliches "Ölbombenattentat" auf einen Segler, von wegen ich zahle hier nicht.

Man kann ja mal die Polizei dazu holen. :ka5:

Oder solchem Stress aus dem Weg gehen. :smileys5_

boboo
09.02.2024, 15:27
Von klein auf hörte ich immer von Mama und Papa: "der klügere gibt nach".
So habe ich auch in der Kindheit- und Jugendzeit gemacht.
Bis ich erwachsen wurde und sah, dass durch dieses "nachgeben" die Doofen ganz oben sind und teilweise auch mitregieren - also bestimmen wie ich/du zu leben habe.

Zurück zu dem Beispiel mit "Opa's Parkplatz"...
Und wenn er die Fläche mir Goldenen Blättchen und ein paar Saphire und Rubine verziert hätte, solange er nicht im Grundbuch steht, darf da jeder parken. Auch Tourist, auch boboo.

... wehret den Anfängen...
denn klein fängt alles an.

dodl
09.02.2024, 16:06
... wehret den Anfängen...
denn klein fängt alles an.

Korrekt.
Ich hab diesen Terror auch lange genug mitgemacht und wortreich beklagt.
Bis mir Rosario (der Pizzamann seinerzeit) gesagt hat, dass ich das einfach ignorieren soll. Auch der Belgier der auf "meinem" angeblichen Platz lag, sagte mir ich soll einfach einen leeren nehmen.

In den größeren Häfen ist das was anderes weil vieles echt vermietet ist.
Aber in den kleinen mit Steinmolen würde ich da keine Rücksicht mehr nehmen, solange mein Gegenüber nicht kräftiger als ich aussieht.

cu
martin

Comander
09.02.2024, 16:18
Ohje Männers https://www.guzzi-forum.de/Forum/Smileys/default/z006.gif, Nachtigall ich hör dich tapsen ...
benehmt euch doch als Gäste in unserem Urlaubsland und nicht wie die Herren Menschen. Eine solche Einstellung verschafft keine Sympathien sondern Ablehnung. Vergesst bitte nicht: wie kommen zu denen und Die nicht zu uns.

Wie auch immer: mit Freundlichkeit kommt man weiter.

dodl
09.02.2024, 17:14
Man muss sich aber auch nicht alles gefallen lassen.
Irgendwelche illegalen Privatabmachungen muss man nirgends akzeptieren.
Ich hab sogar ein paar Jahre davon profitiert, hatte aber keine Ahnung dass es so ist.
In Saranda hatten wir auch so einen Lustigen, der seine Connections zur "Navy" ausnutzen wollte um uns abzuzocken. Dort agiere ich halt vorsichtiger. Die erschießen sich gleich gegenseitig wegen einem Sonnenschirm (2022 Himara) :lachen78:

cu
martin