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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suzuki Vollbad


brummboot
22.05.2005, 14:21
Hallo Schläuchler,

ich hätte eine dringende Frage an die Motorenspezialisten: habe gestern meinen Suzuki DT 40 (2 T) Bj. 90 gründlich versenkt :blemblem: :cognemur: . War ca. 2 Stunden unter Wasser. Gibt es irgend etwas im Sinne von erster Hilfe, was ich vorläufig tun kann um noch zu retten, was vielleicht zu retten ist? Übers komplett zerlegen trau ich mich ehrlich gesagt nicht drüber (vor allem wegen des späteren Zusammenbauens!) und bis ich jemand finde, der mir hier zur Seite steht ist es ja möglicherweise zu spät. Aufgrund des Baujahres/Zeitwertes hat es wahrscheinlich wenig Sinn, einen Händler zu beauftragen. Bei denen die ich kenne, übersteigen die Reparaturkosten sicher den Wert des Motors - auch wenn er fast keine Betriebsstunden hat, er ist gut konserviert 12 Jahre bis voriges Jahr gestanden.

Danke für Eure Tipps :biere:


Gruß, Peter

Elsterchen
22.05.2005, 14:56
Hallo,
das muss doch nicht so schlimm sein. Wenn er lief als er in`s Wasser fiel, kann der Motor einen Wasserschlag bekommen haben und einen motorschaden haben. Aber wie gesagt das muss nicht so sein. Du solltest die Kerzen rausnehmen, und die Vergaser entlehren, bei abgeschalteter Zündung ein paarmal durchziehen und alles Restwasser herausbfördern. Ordentlich Storageöl in die Zylinder und Vergaser und verteilen. Dann ohne Deckel an einem Warmen und gut gelüfteten Ort ein paar Tage trocknen lassen, vielleicht ein bisschen Föhnen, natürlich nicht zu warm machen. Mit Glück ist garnichts passiert.
Grüße Henning

Berny
22.05.2005, 15:03
Wichtig ist, dass er auf jedenfall trocken ist, bevor du versuchst diesen zu starten. Ansonsten machst mehr kaputt als du retten kannst.

Wo kann Wasser reinkommen:
Ansich ja nur durch den Vergaser in den Kolbenraum und anschließend durch den Auspuff wieder ins Wasser. Wenn der Motor beim Versenken nicht lief, ist die Gefahr, dass Wasser im Kolbenraum ist eher gering. Wenn der Motor beim Versenken lief, kannst mit einem Motorschaden rechnen, der muss aber wiederum nicht schwer sein.

Ich denke, wenn du selbst wenig Ahnung hast, solltest du jemanden aufsuchen, der was von Motoren versteht (zB Auto-Reparatur Werkstätte, ev solche, die auch was von 2-Taktern verstehen, also keine pipifeine Marken-Werkstätte, sondern solche, wo noch geschweißt und geklopft wird :ka5:)

cpt_Nemo
22.05.2005, 15:34
Wichtig ist, dass er auf jedenfall trocken ist, bevor du versuchst diesen zu starten. Ansonsten machst mehr kaputt als du retten kannst.


inwiefern?
Ich hab das mit dem Versenken letzte Woche auch mal ausprobiert, aber kaputtgegangen ist auch bei Startversuchen mit Wasser im Zylinder nichts.
(Zitat: "Du musst die Zündkerzen auch trocken machen, so wird das nix")

Das war Samstag morgens früh, da hats etwas länger gedauert, bis wir gemerkt haben, das der Spritfilter mit Wasser voll ist, und nicht mit Benzin/Öl.
:ka5:

MfG Thomas

Rotti
22.05.2005, 15:42
Servus Peter!

Ich weis zwar nicht ob der Motor gelaufen ist wie du ihn versenkt hast. Falls der Motor nicht gelaufen ist, ist noch große Hoffnung vorhanden dass der Motor keinen Schaden abkriegt. Ich würde auf alle Fälle mal die Kerzen rausdrehen. Dann würde ich (suche dir einen Bekannten) die komplette Vergaseranlage mit samt den Flatterventilen (dort wo der Ansaukrümmer am Motorblock festgeschraubt ist) demontieren. Nachdem dieser demontiert ist, blase alles mal mit Pressluft aus . Abwechselnd wieder MOS2 (WD40) fest einsprühen und dann wieder mit Kompressor ausblasen. Das selbe auch Zylinderkopfseitig mehrmals durchführen. Anschließend Vergaser reinigen und Elektrik mit dem Fön trocknen und mit MOS" Spray einsprühen. Wenn du keinen Wasserschlag am Motor hast dann müsste dein WErkl wieder anstandslos laufen. Nicht zu vergessen auch noch das Getriebeöl kontrollieren und das Motobracket etc. mit Fett schmieren. Wäre nicht der erste Motor der nach einer ordentlichen Wasserung wieder anstandslos läuft.

LG
Mathias

brummboot
22.05.2005, 17:47
Danke auch allen für die schnellen Antworten!

Er ist nicht gelaufen beim versenken. Einiges habe ich gleich nach meinem Posting gemacht:
Da ich einen Handstart auf E-Start nachgerüsteten Suzi habe, konnte ich problemlos bei rausgedrehten Kerzen vorsichtig ziehend feststellen, dass der untere Zylinder Wasser hatte, der obere nicht. Wenn ich die Arbeitsweise des 2-Takters so überlege, kann glaube ich aber auch bei ungünstiger Stellung eines Kolbens der Ü-Kanal offen sein und somit in das Kurbelgehäuse Wasser eindringen. Das dürfte so gewesen sein, bei kurzem Durchdrehen hat er ordentlich Wassernebel gespuckt. Da ich eine Kanne 4WD-Öl zuhause habe, hab ich über einen Schlauch durch die Offene Vergaser-Drosselklappe mindestens ein Dutzendmal ca. 50 ml Öl eingefüllt und danach ganz kurz am Starter "gezupft". (der Impeller möge mir vergeben) Anfangs war graue Brühe aus einem Zylinder und dem Auspuff, zum Schluss kam eigentlich nur mehr helles WD 40 mit Ruß-Bröckchen heraus. Alles was ich an elektrischem Zeugs (`tschuldigung) gefunden habe, hab ich geöffnet, ausgeblasen und trockengelegt.

Morgen werde ich noch Euren weiteren Ratschlägen (Vergaser, div. Schmierung etc.) folgen und dann eben noch ein paar Tage warm lagern bis zum großen Moment der (hoffentlich) Wiedergeburt. Ich werde dann natürlich Meldung machen.

Herzlichen Dank nochmal für Eure Hilfe - ein gutes Gefühl, nicht allein zu sein mit solchen Problemen! :chapeau:
:biere: :biere: :biere: :biere: :biere:

Grüße, Peter

hobbycaptain
22.05.2005, 18:12
da es ja offensichtlich Donauwasser war, ist es wohl nicht so schlimm, wie wenn er ins Meer gefallen wäre :ferdis: :naughty: :biere: .

Übrigens, ist das der Motor, der niegelnagelneu 10 Jahre in der Kiste verbracht hat ? Den hätt mir nämlich voriges Jahr der Weber aus Etsdorf einmal für einen Foristen hier (gell Grisu :D) angeboten. Der Motor ist anscheinend bei einem "Kollegen" von ihm (so hat er es ausgedrückt) so lange gelegen.
Wenn es der ist und Du ihn ungefähr zu dem Preis bekommen hast, den ich noch im Ohr hab, dann war das echt eine Gelegenheit :ferdis: :biere: .

ich hoff's für Dich, dass er wieder läuft ohne Folgeschaden :chapeau: :biere: .

HCC
22.05.2005, 20:08
Ganz ehrlich ? Ob Salzwasser oder Süßwasser, ob während des Betriebs oder im Ruhezustand versenkt. Das Schadensbild mag ein anderes sein. Eines ist jedoch sicher - der Motor hat gelitten. Ich würde ihn immer in eine Fachwerkstatt bringen. Allein schon aus Sicherheitsbedenken. Der Gau kommt meist später.

Gruß Christian

timo
22.05.2005, 20:26
hallo

wie ist es denn zu diesem vorfall der versenkung gekommen? würde mich mal interresieren.ich denke aber das dein motor wieder läuft hatte das auch mal mit einem johnson,kerzen raus,wd-40 rein und weiter ging er.

gruß timo

dodl
22.05.2005, 22:39
Hallo,

Wenn ich einen Block mit Wasser auswasche und den aus der Badewanne hebe, dann dauert es etwa 30 sekunden und an den Zylinderwaenden ist Flugrost.

Ob was bei den Nadellagern ist, weiss man auch nicht.

Versenkten Motor entweder gleich starten, oder binnen 24 Stunden zerlegen. Danach entweder zerlegen oder gleich wegwerfen. Donauwasser hat noch die nette Eigenschaft, dass es viele Schwebstoffe enthaelt, die an den Lagerlaufflächen scheuern. Wenn der 2 Stunden unter Wasser liegt, dann kommt auch Wasser ueber Vergaser und Reeds ins Kurbelwellengehäuse.

Also zerleg die Kiste, du wirst ueberrascht sein, wie wenig Teile da drin sind :)

cu
martin

Elsterchen
22.05.2005, 22:41
Hallo Christian,
wie kommst du auf den Gedanken? Wenn der Motor im Stand in Süßwasser gefallen ist, kann ich mir nicht erklären wieso er gelitten haben soll. Wenn man den Motor trocknet und konserviert sollte er keine Schaden nehmen. Eine fachwerkstadt wird den motor auch nur Trocknen und dann eine menge geld verlangen.
Grüße Henning

Rotti
22.05.2005, 22:57
Hallo,

Wenn ich einen Block mit Wasser auswasche und den aus der Badewanne hebe, dann dauert es etwa 30 sekunden und an den Zylinderwaenden ist Flugrost.

Ob was bei den Nadellagern ist, weiss man auch nicht.

Versenkten Motor entweder gleich starten, oder binnen 24 Stunden zerlegen. Danach entweder zerlegen oder gleich wegwerfen. Donauwasser hat noch die nette Eigenschaft, dass es viele Schwebstoffe enthaelt, die an den Lagerlaufflächen scheuern. Wenn der 2 Stunden unter Wasser liegt, dann kommt auch Wasser ueber Vergaser und Reeds ins Kurbelwellengehäuse.

Also zerleg die Kiste, du wirst ueberrascht sein, wie wenig Teile da drin sind :)

cu
martin


Hi Martin!

Du magst zwar in gewisser Weise recht haben, aber ich denke dass nach 2 Stunden der Ölfilm auf den Lagern und Motorteilen vom Wasser noch nicht runtergespühlt wurde. Denke dass ist nicht so krass nach einer Stunde dass das alles eintrifft was du schreibst. Ich würde ihn nicht zerlegen den Motor.

Gruß Mathias

dodl
22.05.2005, 23:05
Hallo,

So wie ich das Poting verstehe, wurde bis jetzt nix gemacht. Das sind dann etwa 36 Stunden oder mehr wenn wirklich was rein kam. Die Reeds sind ja nicht komplett zu, die haben ein paar zehntel mm Oeffnung.

Im 2 Takter ist auch kaum Oel, ich hab mich selbst gewundert, wie die Lager das aushalten mit so wenig :)

Die Alternative ist drauf losfahren und hoffen, dass nicht im Strom was passiert...
Das zerlegen ist ja keine Arbeit. Hab auch lange Angst davor gehabt und dann wars in 2 Stunden erledigt.

Ich wuerd in so einem Fall immer die Lager tauschen, wir reden da von etwa 100€ incl Dichtungen, wenn man in den US einkauft.

cu
martin

HCC
23.05.2005, 09:17
Hallo Christian,
wie kommst du auf den Gedanken? Wenn der Motor im Stand in Süßwasser gefallen ist, kann ich mir nicht erklären wieso er gelitten haben soll. Wenn man den Motor trocknet und konserviert sollte er keine Schaden nehmen. Eine fachwerkstadt wird den motor auch nur Trocknen und dann eine menge geld verlangen.
Grüße Henning

Ich kann mir nicht denken, dass ein Motor, der zwei Stunden im Wasser liegt, die Dichtigkeitsprüfung übersteht. Wasser kommt durch jeden noch so kleinen Haarspalt. Zum Bespiel befindet sich Wasser in den Zylindern. Bei zwei Stunden unter Wasser beginnt das Metall bereits Rost anzusetzten. Der Vergaser mit großer Wahrscheinlichkeit auch in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Trocknen und konservieren reicht nicht mehr aus. Der Motor sollte teilweise zerlegt und gereingt werden. Mit - ich sprühe da 'mal schnell etwas rein - ist es nicht getan.

Gruß

Christian

brummboot
23.05.2005, 09:50
da es ja offensichtlich Donauwasser war, ist es wohl nicht so schlimm, wie wenn er ins Meer gefallen wäre :ferdis: :naughty: :biere: .

Übrigens, ist das der Motor, der niegelnagelneu 10 Jahre in der Kiste verbracht hat ? Den hätt mir nämlich voriges Jahr der Weber aus Etsdorf einmal für einen Foristen hier (gell Grisu :D) angeboten. Der Motor ist anscheinend bei einem "Kollegen" von ihm (so hat er es ausgedrückt) so lange gelegen.
Wenn es der ist und Du ihn ungefähr zu dem Preis bekommen hast, den ich noch im Ohr hab, dann war das echt eine Gelegenheit :ferdis: :biere: .

ich hoff's für Dich, dass er wieder läuft ohne Folgeschaden :chapeau: :biere: .

Hi, Ferdi

richtig angenommen, es war Donauwasser :mad: . Es ist aber nicht der von Dir erwähnte Motor. Meiner war vor dem langen Schlaf zweimal mit dem Vorbesitzer in HR, also nicht ganz neu.

Danke für die Genesungswünsche :biere:

Gruß, Peter

brummboot
23.05.2005, 11:46
Hoppla, doppelt gemoppelt

brummboot
23.05.2005, 11:50
hallo

wie ist es denn zu diesem vorfall der versenkung gekommen? würde mich mal interresieren.ich denke aber das dein motor wieder läuft hatte das auch mal mit einem johnson,kerzen raus,wd-40 rein und weiter ging er.

gruß timo


hi, timo

war klarerweise eine blöde Geschichte. Man kann mit kleinen Festrumpfbooten im Strom leider schon mal eine Eskimorolle machen (so wie die Kajakfahrer sie kennen - nur nicht freiwillig) . Man sollte also lieber gleich auf ein Rib sparen, obwohl Festrumpf kieloben auch stabil schwimmt. Zum Glück ist die Geschichte glimpflich ausgegangen, wir sind nur unfreiwillig in unpassender Kleidung in unpassend kühlem Wasser zum Schwimmen gekommen. Auslöser der Misere war ohnehin der Motor, der ohne mir erklärbaren Grund nach einer Stunde Laufzeit mit Symptomen von Treibstoffmangel stehenblieb. Trotz fast vollem neuen Tank mit frischem Benzin, und vorhergehendem ausgiebigem Testlauf nach der "Auswinterung". Er ist langsam sauer geworden, so als wäre die Tankbelüftung zu :cognemur: . War sie aber nicht, Pumpball war auch voll, und sonst kannst ja in der Strömung treibend wenig kontrollieren :hiiilfe: . Übrig blieb somit nur der eben ein wenig mißglückte Versuch ein unter Paddeln schwer manövrierfähiges Motorfahrzeug aus der vollen Strömung an diversen unangenehmen Hindernissen (Anlegestelle der Großschiffahrt, entgegenkommender Frachter etc.) vorbei in einen ruhigeren Bereich und ans Ufer zu kriegen :naughty: . Zur Verringerung der Fahrt über Grund habe ich bei geringerer (aber offenbar immer noch zu starker) Strömung in Ufernähe einen geschlossenen Klappanker ausgebracht. Der hat sich entweder trotz doppelter Sicherung geöffnet oder irgendwo verfangen, der Ruck und das anschließende wieder raustreiben in die Strömung haben sich jedenfalls fatal ausgewirkt (she. Eskimorolle).

Heute kann ich die Sache natürlich schon gelassener betrachten, meine Frau leider weniger. Ungefährlich ist so eine Situation natürlich nicht. Ich ziehe daraus die Lehren: 1. nicht mehr ohne Hilfsmotor im Fließgewässer. 2. noch vorsichtigerer Umgang mit Anker im Zusammenhang mit Strömung.

Gruß, Peter

hobbycaptain
23.05.2005, 11:52
Heute kann ich die Sache natürlich schon gelassener betrachten, meine Frau leider nicht. Ungefährlich ist so eine Situation natürlich nicht. Ich ziehe daraus die Lehren: 1. nicht mehr ohne Hilfsmotor im Fließgewässer. 2. noch vorsichtigerer Umgang mit Anker im Zusammenhang mit Strömung.

den wichtigsten, 3. Punkt hast Du vergessen:

Sparbuch plündern/Konto überziehen/Erbschleichen - und RIB kaufen :ferdis: :D.

rocketman
23.05.2005, 13:28
...da graut´s mir ja nur so vom Lesen...

Für mich, der nie ein Festrumpfboot besessen hat, schwer vorstellbar. War die Ankerleine am Boot SEITLICH festgemacht, sodass es das Teil umgedreht hat, als der Anker griff?

Habe ja auch einmal gehört, dass auf Flüssen, die von großer Berufsschiffahrt befahren werden, Festrumpfboote von Wellen einfach überlaufen werden, wenn man sie nicht vernünftig anfährt...der Bug taucht einfach unter.

Ja Freunde, ein Rib hilft da, ein Wiking aber auch... :chapeau:

Viele Grüße, Volker

PS: Ich seh gerade, ich habe noch mein altes Logo, muss ich auch mal ändern...

brummboot
23.05.2005, 14:40
den wichtigsten, 3. Punkt hast Du vergessen:

Sparbuch plündern/Konto überziehen/Erbschleichen - und RIB kaufen :ferdis: :D.

Da hast Du natürlich vollkommen recht! Aber aus psychologischen Gründen muss ich wohl im wahrsten Sinn des Wortes etwas Wasser die Donau hinunterlaufen lassen, bis mir meine besseren 49% :marteau: wieder auf dem bösen Fließgewässer mitfahren. Und die Zeit nutzen um meinen Suzi zu behandeln. Kann nur lernen dabei, zwei linke Hände hab ich ja nicht, nur noch keinen Außenborder zerlegt (zusammengebaut!!) :glotz:

Werde mir bis dahin halt Eure Bilder "hineinziehen" und auf meinem zweiten maritimen Standbein (segeln binnen) stehen.

Gruß, Peter

lippi
23.05.2005, 15:07
Hi
in der Gebrauchsanweisung für meinen YAMAHA Motor steht übrigens für solche Fälle: Wasser aus dem Motor und Vergasern entfernen und den Motor möglichst schell wieder laufen innerhalb von 24h lassen, andernfalls muss er zerlegt werden.
Das macht ja auch Sinn, wenn er läuft und warm wird geht alle Feuchtigkeit raus und alle teile werden wieder mit einem Ölfilm vor Korrosion geschützt, kann man ihn nicht laufen lassen hat man keine Chance Korrosion zu verhindern, mit Sprühöl kommt man halt nicht überall hin.
In diesem Fall hier dürfte es aber schon zu spät sein.
Sollte mir sowas mal passieren werde ich die kerzen rausmachen, die Schwimmerkammern entleeren , den Motor ohne Kerzen durchdrehen lassen und dann schnellstmöglich mit frischem Benzin/Öl Gemisch starten. Natürlich erst wenn weib, Kind Hund sicher am Ufer und im warmen sitzen, sich beruhigt haben und das Boot geborgen ist.

brummboot
23.05.2005, 15:42
...da graut´s mir ja nur so vom Lesen...

Für mich, der nie ein Festrumpfboot besessen hat, schwer vorstellbar. War die Ankerleine am Boot SEITLICH festgemacht, sodass es das Teil umgedreht hat, als der Anker griff?



Hallo Volker,

Die Ankerleine war über beide Klampen (jeweils seitlich) am Vorschiff belegt und natürlich durch die mittig am Bug montierte Klüse geführt. Offensichtlich ist die Leine jedoch als ich Anker samt Kette übers Vorschiff aussenbords geworfen habe aus der relativ weit offenen Klüse wieder herausgerutscht. Damit wirkte die Kraft direkt auf die steuerbordseitige Klampe, was das Boot erstens seitlich drehte und damit auch wieder in die volle Strömung beförderte. Rest siehe oben.

Fatales Detail am Rande: Ich habe mir vor 10 Tagen einen 3,3 PS Mercury (ex-Segelboot-Flautenschieber) als Hilfsmotor gekauft. Der bestellte Hilfsspiegel passte jedoch nicht an mein Boot, weshalb ich selber einen bauen wollte, ein exaktes Holzmodell zum Anpassen der Niro-Seitenwangen liegt in meiner Kellerwerkstatt :blemblem: ........Kannst Dir vorstellen, worüber zu Hause diskutiert wurde? :marteau: :schlaumai :marteau: :schlaumai :marteau: :schlaumai

Gruß, Peter

rocketman
23.05.2005, 15:49
:1525: Ich kann Dir das echt nachfühlen, ist es doch schon schwer genug, die liebe Gattin überhaupt auf´s Boot zu bekommen...

Und hinterher ist dann das Geschrei groß, schei....!

skymann1
24.05.2005, 00:06
Hallo,
ist zwar eh zu spät, aber in diversen Büchern/Anleitungen wird empfohlen, wenn der Motor nicht sofort zerlegt oder wieder zum laufen gebracht werden kann, diesen wieder in Süßwasser zu versenken, da dann angeblich die Gefahr von Korrossion geringer ist, weil kein/weniger Sauerstoff drankommt.

Ob´s stimmt kann ich nicht beurteilen, hoffe, das ich es auch nie ausprobieren muß!

Trotzdem viel Erfolg beim Versuch die Maschine zu retten!

Gruß Peter :chapeau:

brummboot
06.06.2005, 09:54
Hallo Rubberdogs,

möchte noch von einem Gespräch berichten, das ich mit einem kundenfreundlichen Suzuki-AB-Spezialisten :chapeau: zum Thema Wiederbelebung meines gebadeten Motors geführt habe. Ich möchte fairerweise nicht sagen wo er tätig ist, womöglich macht ihm sein Arbeitgeber sonst Probleme wegen Umsatzschädigung. :motz_4:
Es ist eigentlich nichts dabei, was nicht auch schon in Euren Beiträgen an Tipps enthalten war, aber es ist interessant, das von einem hauptberuflichen AB-Mechaniker zu hören.

- keine Panik, die meisten gebadeten AB laufen problemlos wieder ohne großen Aufwand
- innerhalb von spätestens 2-3 Tagen (bei Süßwasser) bzw. sofort(bei Salzwasser) muss er wieder min. 1 Stunde laufen (möglichst nicht in der Tonne sondern unter Last) nach folgenden Vorarbeiten:

*natürlich evtl. eingedrungenes Wasser entfernen/äußerlich trockenlegen
*Vergaser abbauen, Schwimmerkammern entleeren, spülen - Dichtungen ersetzen bei einmaligem Abbau nicht nötig. Wenn die Schwimmerkammer eine (üblicherweise federbelastete Messing-) Ablasschraube hat, kann auch so entleert/gespült werden.
*Treibstoffsystem mit frischem Benzin per Pumpball ordentlich durchspülen
*Treibstoff-Filter reinigen bzw. ersetzen

Bei Frischölschmierung:
*Öltank abbauen/entleeren/reinigen - desgleichen Öl-Leitungen
*evtl. vhd. Geber des Ölstand-Warnsystems wasserfrei machen (sonst Fehlalarme) - das ist zumindest bei meinem Motor so
*natürlich alle zugänglichen El. Bauteile, Stecker etc. ausblasen/Kriechölen
*Getriebeöl evtl. zur Nervenberuhigung wechseln (aber dem Getriebe ist es eh egal, wie und warum es unter Wasser ist - es ist ja sowieso dicht oder eben vorher schon nicht ok gewesen
*meine Behandlung mit den vielen 50 ml-Portionen WD 40 durch den Vergaser bei rausgedrehten Kerzen/Starter jedesmal zupfen bis weder dort noch beim Auspuff graue Brühe sondern sauberes WD 40 rauskommt kann nützlich sein, Impellerwechsel danach aber auch.
*Kerzen trockenlegen bzw ersetzen
*Sicherheitshalber den ersten Tank mit 1:100 Gemisch durchlaufen lassen

- ab ins Wasser

Ohne etwas unterstellen zu wollen glaube ich, dass ein Händler für nicht eben wenig Euronen auch nichts anderes machen würde. :ka5:

Ich habe (Motorbad Samstag nachmittag) all das am Montag abend gemacht. Mein Suzi verhält sich jetzt eigentlich wie vorher. Das bezieht sich allerdings auch auf das gelegentliche "Niesen" in allen Drehzahlbereichen und das "Sauerwerden" nach ungefähr 30-40 Min. Betrieb unter Last. Wie gesagt, war auch schon vorher und macht mir Kopfzerbrechen ist aber offenbar ein anderes Thema das nichts mit dem Vollbad zu tun haben dürfte. :confused-

Nicht vom Tisch wischen möchte ich auch die Bedenken hinsichtlich innerlicher Schäden (Nadellager etc.) durch rasche Rostbildung, da werde ich noch mit meinem inneren Schweinehund reden, ob ich mich da über das Zerlegen der Mühle drübertraue. Ich hab noch im Ohr: "du wirst staunen, wie wenig Teile das sind" - oder so! :verblueff

Gruß :biere:

Peter

xr600schwarz
06.06.2005, 14:23
Hallo
Also ich habe mal meinen Yamaha in Sasnitz im Hafen versenkt, nach 2 Stunden Angeln mit dem Anker habe ich ihn wieder an die Oberfläche befördert. Habe dann die Zünkerzen rausgeschraubt, 3+4 mal gestarted, Motoröl in die Zylinder gespritzt, Vergaser und Kraftstoffilter entwässert. Habe ihn dann über Nacht stehen lassen, am nächsten Morgen die Zünkerzen eingeschraubt ans Boot gehängt, er ist sofort angesprungen und läuft seitdem ohne Probleme.
Auch von anderen Fällen die ich gehört habe gingen die wo der Motor aus war alle gut aus.
Gruß
Heiko

brummboot
06.06.2005, 16:13
Danke Heiko, für die beruhigenden Worte


Gruß, Peter

Alex N.
06.06.2005, 21:26
Boa, dass ein Festrumpf kentert hab ich auf der Donau noch nie gesehen :seaman:
Aber wie auch immer, da habt Ihr ganz schön Schwein gehabt!
Wie breit ist Dein Boot denn? Ich kann mir nicht vorstellen dass meine Draco auch kentern könnte, aber zu denken gibt mir die Sache schon....

Erich der Wikinger
07.06.2005, 12:10
Nachdem motormäßig schon viel geschrieben wurde, noch mal was von mir zum Thema Anker werfen in Fliessgewässern.

In einem anderen Thread wurde dieses Thema kontrovers diskutiert. Hier wieder ein Beispiel, dass Anker werfen nicht das nonplusultra ist.

Jedenfalls viel Glück beim Motor "wieder hinkriegen".

Noch ein Tipp für Deine Frau. Statistisch geschehen seid Ihr jetzt absulut sicher, dass Euch so schnell nix mehr passiert.

Gruß Erich

brummboot
07.06.2005, 17:06
Boa, dass ein Festrumpf kentert hab ich auf der Donau noch nie gesehen :seaman:
Aber wie auch immer, da habt Ihr ganz schön Schwein gehabt!
Wie breit ist Dein Boot denn? Ich kann mir nicht vorstellen dass meine Draco auch kentern könnte, aber zu denken gibt mir die Sache schon....

Hallo, Alex

Hätt ich mir auch nicht gedacht, aber man lernt nie aus. Größte Breite 1,83 m.
Aber ist relativ niederbordig, das machts wahrscheinlich auch aus - neben der individuellen Situation natürlich. Und der Druck der Strömung auf das quer liegende Boot ist nicht ohne, kannst mir glauben. Leider ist das Ankergeschirr ein wenig zu spät gebrochen, sonst wär das wohl nicht passiert. :confused-
Laut Schiffahrtspol. bin ich aber absolut nicht der erste mit dem Kunststück gewesen.

LG, Peter

und - schau auf Deinen Hilfsmotor, das unbekannte Wesen

brummboot
07.06.2005, 17:53
Nachdem motormäßig schon viel geschrieben wurde, noch mal was von mir zum Thema Anker werfen in Fliessgewässern.

In einem anderen Thread wurde dieses Thema kontrovers diskutiert. Hier wieder ein Beispiel, dass Anker werfen nicht das nonplusultra ist.

Jedenfalls viel Glück beim Motor "wieder hinkriegen".

Noch ein Tipp für Deine Frau. Statistisch geschehen seid Ihr jetzt absulut sicher, dass Euch so schnell nix mehr passiert.

Gruß Erich

Danke, Erich für Deine Wünsche. Und den Tipp, Der ist guuuut. Ist schon gespeichert für den taktisch richtigen Zeitpunkt. War halt ein bisschen viel für sie, wo sie sowieso ein wenig Angst vor der Donau hat, neben der sie jahrelang gewohnt hat. Zu allem Überfluss waren wir letzten Oktober ein oder zwei Tage vor dem schweren Unglück der "Grein" auf der Donau anlässlich unserer letzten Ausfahrt in der Saison in der "Donaurast" (Restaurant Hafen Kuchelau). Das ist genau dort, wo dieses Unglück passiert ist. Und damit nicht genug: am Abend nach unserer Fahrt hatte die Donau wieder einmal eine Wasserleiche angespült - nahe unseres Slipplatzes in der Freudenau. Wir hörten das im Autoradio während der Heimfahrt. All das ist natürlich weniger geeignet, über sicheren Sportboot-Verkehr auf der Donau zu argumentieren.

Na ja, aber : sie hat gestern nach dem Befinden des Motors gefragt und auch gemeint, die Boots-Persenning gehöre bei schönem Wetter immer aufgeschlagen, damit alles sicher austrocknen kann. Hört, hört!

Gruß,

Peter