PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie fährt man einen neuen 15 PS 2 Takter richtig ein?


Schlauchi
06.12.2003, 01:08
Hallo Leute,
hab mir ein neues Schlauchi 3,80 mit einem neuen 15 PS Mercury zugelegt.:em34: :sonne: :chapeau: :banana: Nun stellt sich die Frage, wie dieser neue Motor richtig eingefahren wird?:weissnich
Brauche da mal Eure Erfahrung.

Gruß
Schlauchi

Ferdi
06.12.2003, 09:01
hallo Schlauchi,
also, wenn er neu ist, dann solltest Du Dich strikt an die Betriebsanleitung halten.

Ich hab vor Jahren einen neuen Evinrude 15PS gehabt, der musste die ersten 5 Stunden mit 1:25 Gemisch gefahren werden, danach 1:50. In der ersten Stunde war Vollgas tabu, danach nicht mehr.

Mein Yamaha 70 hat folgende Einfahrvorschriften:
0 - 10 Stunden: Gemisch 1:50
10 Minuten - erhöhter Leerlauf
50 Minuten - Halbgas(3000 U/min), kurz auf Höchstgeschw.,
darauf auf mind. 3000 zurückgehen
2. Stunde:
bei Gleitfahrt auf Vollgas beschleunigen, darauf auf ca. 4000 zurückgehen. Drehzahl ändern.
1 Minute Vollgas(Höchstgeschw.), danach 10 Minuten auf mind. 4000 zurückgehen (zum Abkühlen).

3. bis 10. Stunde:
nicht länger als 5 Minuten Vollgas, zwischendurch abkühlen lassen, Drehzahl gelegentlich ändern.

Aber wie gesagt, das ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.
Wobei man sagen muss, dass Einfahren bei 2-Taktern wichtiger ist als bei Viertaktern - davon hängt sehr viel die zukünftige Zuverlässigkeit und Haltbarkeit ab. 2-Takter während der Einfahrphase auf alle Fälle mit mehr Öl fahren. Aber Genaueres müsstest Du in Deinem Handbuch finden.

lg
Ferdi :captain:

Rotti
06.12.2003, 10:18
Servus Schlauchi!

Habe da auch mal gehört, man sollte keine 2t - vollsyntetische Öle verwenden da diese zwar eine gute Schmierung besitzen jedoch anscheinend nicht die für den Motoreinlauf nötige Materialabnützung zulassen. Besser sollte es sein, in der Einlaufphase normales 2t-Öl zu verwenden. Auf alle Fälle sollte kein PTFE - Zusatz in den Ölen sein.

So weit - was ich da mal irgendwo aufgefasst habe-diesmal lhne Gewähr!!

Gruß Rotti

Michel
06.12.2003, 11:39
Hallo Schlauchi,

Ferdi und Rotti haben schon alles geschrieben, ich hätte nur noch eine Anmerkung:

Wiele meinen, den Motor in der Einfahrzeit, grundsätzlich nicht mal Vollgas zu fahren. Das ist aber auch falsch, sonst hast Du dann eine träge Krücke. Also wenn ich der Anleitung steht, wie Ferdi schon geschrieben hat, dass Du auch mal wenn auch nur kurz, Vollgas fahren sollst dann mach das auch.

Nur nicht zu lange, wichtig beim Einfahren eines Zweitakters, ist dass Du den ganzen Drehzahlbereich nutzt.

:captain: :captain: :captain:

Scarab
06.12.2003, 17:44
Hallo Schlauchi !

Ich hab auch einen 15 PS 2Takt Mercury, die erste Tankfüllung sollte 1:25 sein, in der ersten Stunde solltest du den Motor in verschiedenen Drehzahlbereichen laufen lassen, und wenn geht den Motor nicht länger als 2 Minuten in ein und derselben Drehzahl fahren, es kann auch nach ca.15 Minuten mal Vollgas gegeben werden, aber in der ersten Stunde nicht länger als 2 Minuten.

Kurz gesagt, 1:25 Gemischt, und in der ersten Stunde wie ein Irrer am Gasgriff drehen :D:D:D

Ich habs zumindest so gemacht, und mein Kakaosprudler läuft und läuft und läuft und läuft, um nicht zu sagen er ist läufig :lachen78:

lg.Scarab

Rotti
08.12.2003, 09:37
Habe da bei Suzuki.at noch was gefunden unter Technik und Öl:


" Kann ich synthetisches Öl in meinem Suzuki Außenbordmotor verwenden?


Beim Betrieb bis zu 100 Stunden mineralisches Öl, ab 100 Stunden verwenden Sie bitte synthetisches Öl.


Gruß Rotti

Schlauchi
09.12.2003, 18:46
Hallo Leute,
da der AB nun keine Getränntschmierung hat ( leider ) muß das Öl vorher in den Tank und dann mit Normalbenzin im richtigen Mischungsverhältniss aufgefült werden, richtig??. Oder wie macht Ihr das pracktischer weise? Also bei uns habe ich an den Tankstellen keine Tanke für 2 Tacktmischungen mehr gefunden.

Gruß
Schlauchi

Scarab
15.12.2003, 20:14
Hallo Schlauchi !

Ich verwende zum mischen diesen "Mix-Becher"

http://www.ems-marine.com/onlinekatalog/bilder/130150B2.jpg

den gibts bei EMS-Marine (http://www.ems-marine.com)

Auf diesem Messbecher hast du eine Prozent Scala für 1% und 2%, also für 1:100 bzw. 1:50 Gemisch, das 2 Takt Gemisch von der Tankstelle würde ich nicht empfehlen, ich hab deshalb mal meinen Händler gefragt, und der hat mir dringen davon abgeraten, das 2 Takt Oil von der Tankstelle soll angeblich bei der "kühleren" Verbrennung eines Aussenborders nicht rückstands frei verbrennen, und den Vergaser zu sehr verdrecken, oder so ähnlich :D

Ich persönlich denke das dass Marine 2 Stroke Outboard Oil für die Umwelt nicht ganz so schädlich ist wie das von der Tankstelle.

lg.Scarab

Stefan
16.12.2003, 07:57
@ Scarab,

wenn Du mit '2-Takt Öl von der Tankstelle' das Öl für Motorräder meinst, ist das richtig. Motorrad-2-Takter laufen mit einer höheren Zylinderkopftemperatur als Marine-2-Takter. Darauf sind die Öle abgestimmt. D.h., dass die Öle für Motorräder im Marine-2-Takter nicht 'richtig' verbrennen (vermehrte Ölhohleablagerungen an den Kerzen, im Zylinderkopf und im Abgassystem). Hinzu kommt noch, das dem Marine-2-Takt-Öl konservierende Komponenten beigemischt sind. So wird die Gefahr, dass bei längerer Standzeit Teile im Motor korrodieren, minimiert.

Viele Grüße
Stefan

www.campingzubehoer-hopp.de

Ferdi
16.12.2003, 09:38
auf alle Fälle nur Marine 2-Taktöl mit der Spezifikation TC-W3 verwenden, aus bereits oben genannten Gründen.

lg
Ferdi :captain:

Scarab
16.12.2003, 13:17
@Stefan:

Genau dass hab ich gemeint :D, nur konnt ich´s nicht so professionell ausdrücken :chapeau: :chapeau:

lg.Stefan (Scarab)

Schlauchi
16.12.2003, 17:40
Hallo Leute,
das mit dem Meßbecher heist ja dann, meinen 25 liter Tank immer mit einem Litermaß mischen und befüllen also ein bischen Öl dann Sprit darauf und so weiter bis die 25 Liter voll sind? :cognemur: Das kann ich ja fast nicht glauben:erbost: Oder meint Ihr bei 1-25 -1Liter Öl in den Tank und dann volltanken. 1-50 -1\2 Liter, bei 1-75 -1\4 liter 1-100 -100ml.
Wie mische ich denn beim Nachtanken? wie genau muß das Mischungsverhältniss denn sein? Oder ist die Bandbreite zwischen 1-25 und 1-100 mir überlassen.

Gruß
Schlauchi

Willi=Martin
16.12.2003, 17:52
Schlauchi mach die Sache nicht komplizierter als sie ist!!!!!!!!!!!!!

25 Liter Sprit heißt bei 1:50 500 ml Öl. Also: Sprit und Öl in den Tank und ordentlich durchschütteln-fertig

Natürlich muß das Mischungserhältnis möglichst genau sein, "Bandbreite" gibts keine sonst hast einen Reiber und Tränen in den Augen.

Ferdi
16.12.2003, 19:35
Hallo Schlauchi,
wie Willi schon geschrieben hat - einfach Nachtanken, und dann den nachgetankten Litern und dem Mischungsverhältnis entsprechend Öl dazuleeren, danach gut schütteln (Verschluss vorher zumachen :D ) - fertig.

lg
Ferdi :captain:

Willi=Martin
16.12.2003, 22:02
Danke für die Ergänzung Ferdi-jetzt fehlt wohl nur nich der Hinweis, daß man vor dem Tanken den Verschluß öffnen muß :lachen78: :backsite:

Ferdi
16.12.2003, 22:13
stimmt Martin, den Hinweis hab ich vergessen :lachen78: .
Aber im Ernst - "Bandbreite" gibts keine sonst hast einen Reiber und Tränen in den Augen. - ich hatte auch einmal Tränen in den Augen, weil ich den Verschluss nämlich vorher nicht zugemacht habe :cognemur: :cognemur: :cognemur:, deshalb vorsichtshalber mein Hinweis :zunge: .

lg
Ferdi :captain:

Schlauchi
17.12.2003, 20:25
Hallo Leute,
sorry, das meine Einwände bei Euch einen delitantischen Eindruck hinterlassen haben. Jedoch sind für 2 Takt -Neulinge gerade so profane Dinge wie die genannten wichtig zu wissen! Ihr seit länger im Geschäft und habt die Erfahrung. Vieleicht kommen Euch die genannte Fragen deshalb so simpel vor.

Gruß
Schlauchi

Rotti
17.12.2003, 20:39
Servus Schlauchi!

Die Fragen die du stellst haben volle Berechtigung und sind für dich als Neueinsteiger von immenser Wichtigkeit.Für dich ist natürlich alles Neuland. Aber an den Threads kannst du ja erkennen, daß du sehr wohl die richtigen Antworten bekommen hast. Nimm nicht alles zu ernst. Die meisten hier im Forum kennen sich untereinander ja schon länger und da kann es durchaus sein, daß auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Frag ruhig weiter..

Gruß Rotti

Schlauchi
18.12.2003, 16:35
Hallo Rotti,
hast sicherlich recht mit Deinem Einwand. Ich hatte halt das Gefühl veralbert zu werden, dies war aber sicherlich nicht so!!!
Also, weiter im Text.wie gewohnt:chapeau:

Gruß
Schlauchi

Willi=Martin
18.12.2003, 17:02
@Schlauchi

sei nicht böse, das Forum ist für Fragen da, und wie Rotti schon gesagt hat, manchmal "rennt halt der Schmäh" wie wir in Wien sagen.

Wir wollten Dich aber sicher nicht veralbern und helfen Dir gerne bei allen große und kleinen Problemen

Scarab
18.12.2003, 19:49
Manche Leute behaupten wir sind schrecklich :D
das stimmt nicht :cognemur:
Wir sind schrecklicher :D:D:D

lg.Scarab:em34:

nordy
20.12.2003, 17:01
Hallo,

also ich bedanke mich für solch unsinnige und an der Praxis vorbeigehende Einfahrvorschriften wie beim 70PS-Yamaha von Ferdi.

Wenn solch ein "Labor"-Einlauf wirklich für den Motor erforderlich ist, dann ist es mit der Fertigungsgenauigkeit (Passungen, Toleranzen) solcher Motoren nicht allzu weit her.

Gut, hohe Dauerdrehzahlen beim grünen Motor tunlichst vermeiden, ist klar.
Ist glaube ich, aber sowieso selbstverständlich.
Und wie oft hat man dazu in der Fahrpraxis schon Gelegenheit.

Das beste, was man für seinen Motor tun kann, ist doch, mit möglichst wechselnden Drehzahlen und Lasten zu fahren.
Meinetwegen auch anfänglich mit 1:25 oder 1:50 Öl.

Dafür brauche ich doch keine bis in solche übertriebenen Details gehende Einfahrvorschrift, bei der man die ersten Tage garnicht richtig zu seinem Fahrspass kommen kann, weil man immer auf die Uhr und in die Betriebsanleitung gucken muss.

Gruss Nordy

Ferdi
20.12.2003, 19:15
Hallo Nordy,

also, ich find die Einfahrvorschriften von Yamaha gar nicht so schlecht, so versteht sie auch noch der technisch unbegabteste :lachen78: . Ein 2-Takter ist halt einmal ein bischen heikler in der Einfahrphase als ein 4-Takter oder TDI, schließlich laufen 2-Takter ja doch mit weniger Öl als andere Motoren.
Und wenn man die Einfahrvorschriften genau liest, dann sieht man, dass man eigentlich ab der 11. Minute bzw. nach der 1.Stunde eigentlich ganz normal fahren kann. Kurze Zeit Vollgas, dann auf normale Drehzahl zurückgehen. Was ist da so schlimm daran ? Das ist meine Fahrweise auch nach dem Einfahren. Wer fährt denn schon Dauervollgas ?
Wichtig dabei ist nur, alle Betriebszustände in der Einfahrphase durchzumachen und nicht etwa aus "falscher Rücksichtnahme auf den Motor" kein Vollgas zu geben. Genauso falsch wäre Dauervollgas. Wichtig ist ständiges Ändern von Drehzahl und Last. Daher beschreibt Yamaha das ganz genau, sozusagen "Einfahren für Dummies".
Und der Motor bedankt es mit Zuverlässigkeit und Lebensdauer! :biere:

lg
Ferdi :captain:

nordy
21.12.2003, 10:51
Hallo Ferdi,

wenn bei Zweitaktern schon ein längerer Einfahrprozess als bei Viertaktern nötig ist, dann ist der längst noch nicht nach einer Stunde abgeschlossen, sondern geht mindestens über 100 Betriebsstunden und mehr hinaus.
Die Einfahrvorschrift von Yamaha ist zeitlich viel zu kurz angelegt.
Man sollte die Motoren besser so behandeln, wie man das bei Neuwagen auch praktizieren würde.
Also nochmals:
Anfänglich nur kurzzeitig den Motor voll ausdrehen.
Besonders oft mit wechselnden Drehzahlen und Lasten fahren.
Während der ersten Tankfüllungen mit 1:50 oder 1:25 fahren.

Gruss

Nordy

Michel
22.12.2003, 07:54
Hallo Nordy,

also irgendwie komm ich jetzt nicht mehr ganz mit.

Erst schreibst Du was von einem "Labor" Einlauf, obwohl Ferdi hier nur die Original Einfahrvorschriften von seinem Yamaha zitiert hat. Die übrigens bei anderen Herstellern nicht sehr viel anders aussehen.

Und anschließend erzählst Du was von "mindestens" 100 Stunden Einfahrzeit. Und fängst wieder von einem 4-Takter an.

Naja laut dieser Rechnung wird es dann aber viele geben, bei denen der Motor nach 4 Jahren immer noch nicht richtig eingefahren ist.

Also dann werd ich bei meinem nächsten Motorenkauf die ersten 4 Urlaubstage mal zum Einfahren verplanen.



:captain: :captain: :captain:

nordy
22.12.2003, 22:22
Hallo Michel,

Zitat:
Naja laut dieser Rechnung wird es dann aber viele geben, bei denen der Motor nach 4 Jahren immer noch nicht richtig eingefahren ist.

Ja, kann durchaus passieren.
Wenn ein Motor nur sehr wenig gefahren wird, ist er vielleicht eher verrottet als er eingefahren ist.
Ist nunmal ein technischer Prozess, der eine gewisse Zeit dauert.
In jedem Fall dauert es länger als von Yamaha angegeben.
Ist natürlich nicht so verkaufsfördernd, wenn man auf diese Zusammenhänge hinweist.

Schliesslich müssen sich beim Zweitakter Kolben und Kolbenringe erst einmal richtig einschleifen und auf die Schlitze einstellen, wodurch auch die Reibung abgebaut wird.
Hat bei meinem Johnson mindestens eine ganze Saison gedauert, bis auch die Leistung besser geworden ist.

Erforderlich zur Erreichung eines guten Einfahrzustandes ist aber gewiss nicht das penible Befolgen eines Einfahrprogrammes a la Yamaha.
Das habe ich als "Labor"-einlauf bezeichnet.
Das hat bestimmt kein guter Motor nötig.
Das scheint mir aber mehr eine Verkaufsmasche von Yamaha zu sein.

Die Botschaft ist doch die Folgende:
Kurze Zeit genau nach Vorschrift fahren und der Motor ist eingefahren.
So schnell geht das, so leicht beherrschbar ist das bei Yamaha.

Dass das natürlich so nicht stimmt, wisst ihr Fachleute sicherlich genau, und ihr richtet euch entsprechend danach.

Nur der von Ferdi angesprochene Laie übersieht das wahrscheinlich nicht.
Für den wären allgemeiner gehaltene Einfahrregeln mit dem Hinweis auf eine längere Einfahrdauer sicherlich nützlicher gewesen.
Gerade die "Dummies" könnten so nach dem Absolvieren des "Einfahr"-Programmes glauben, den Motor bereits längere Zeit voll belasten zu können.
Ich bezweifle, dass es der Motor ihnen dankte, sie wären bei einem Kolbenklemmer dann wirklich die Dummen.

Viele Grüsse und schöne Weihnachtsfeiertage

Nordy