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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Edelstahlschrauben


Zanussi
23.09.2005, 11:27
Hallo,

großes Problem.
Ich habe vor ca. 5 Jahren sämtliche Schrauben bei meinem Johnson 25 PS
Motor gegen Edelstahschrauben ausgetauscht.
Jetzt habe ich gemerkt, dass das gar nicht gut war :cognemur: .
Die rotten genau so fest wie auch andere Schrauben und reißen noch schneller ab.
Jetzt meine Frage: Mit was für einen Bohrer bohrt man Edelstahlschrauben raus?
Die Schrauben lassen sich noch nicht einmal ankörnen und mit einem "normalen"
Bohrer passiert überhaupt nichts. Nur der Bohrer wird stumpf.

Gruß
Bernd

Stefan
23.09.2005, 11:36
Hallo Bernd,

hmm, das ist allerdings eine anspruchsvolle Aufgabe. Bei www.westfalia.de kannst Du schon einmal nach speziellen Bohrern für Edelstahl suchen. Dann auf jeden Fall mit kleiner Drehzahl und einem entsprechenden Kühl-/Schmiermittel arbeiten.

Viel Erfolg.

Erich der Wikinger
23.09.2005, 11:43
Die Argumente von Stefan sind nicht von der Hand zu weisen. Jedoch würde ich Dir empfehlen.

1. Kriechöl, damit die Schrauben gängiger werden
2. Schrauben anwärmen (aber nicht den Motor abfackeln)

Da ich am PKW immer den Auspuff selbst wechsle, aber keiner vom Fach bin, mache ich es dort ebenso. Und da klappt es oft auch ohne ausbohren.

Gruß Erich

kaeptn knackwurst
23.09.2005, 11:55
1. Kriechöl
2. Schrauben anwärmen (aber nicht den Motor abfackeln)

Hallo,
zu1.) Carambaprodukte haben sich bei mir dazu bewährt und zwar alles, was über dem Standardprodukt angesiedelt ist (blaue Dose, Name weiß ich nicht Caramba rasant/express/super??? igrend so was für angebl. gebwerbl. Einsatz. Findest Du im Baumarkt/ATU o.ä.)). Dann noch die SChraube gründlich mit ein paar Hammerschlägen auf den Schraubenkopf "wecken" und vieles geht wieder zu lösen.

zu 2.) Ich habe schon mehrmals bei schwer zugänglichen Schrauben brutal eine Elektrode kurz aufgeschmort und den fast glühenden Kram so gelöst bekommen. Das ist ein Weg, wenn man mit offener Flamme weg. Verbau schlecht hantieren kann. Außerdem gibt es die Möglichkeit, was auf Schraubenköpfe auch anzuschweißen.

brummboot
23.09.2005, 11:56
Hallo Bernd,

Ansatz für Bohrer auf der Bruchfläche einer NIROSchraube mach ich mit einem Dremel mit Schleifstift. Spiralbohrer für Edelstahl gibt´s überall im GUTEN Werkzeughandel, wie zu bohren ist, wurde ja schon beschrieben.

Anwärmen/abfackeln: bitte nimm ein Heißluftgebläse und keine Lötlampe, da brennts weniger leicht. :chapeau:

Viel Erfolg! :biere:

Gruß, Peter

Zanussi
23.09.2005, 12:34
vielen Dank für die Tips.
Mit Kriechöl hatte ich alles schön eingesprüht und über Nacht wirken lassen.
Doch leider ist das Kind schon in den Brunnen gefallen.
Muttern lassen sich prima lösen aber einer Schraube vom Getriebegehäuse habe ich den Kopf abgedreht. Der Rest steckt im Gehäuse.
Was ich daran nicht verstehe, eigentlich müsste sich das Gehäuse abziehen lassen, denn das Gewinde ist im unteren Teil und die Schraube ist von oben. Dann könnte ich den Rest der Schraube gut fassen und raus bekommen. Aber das Gehäuse geht nicht auseinander. Es hängt an der Schraube wie verscheißt. Ich nehme mal an, dass das Schraubenloch sich fest mit der Schraube verbunden hat. Auch mit einem Durchschlag und großen Hammer und erwärmen tut sich nichts. Also geht nur rausbohren.

Gruß
Bernd

nordy
23.09.2005, 12:58
Alu und Edelstahl vertragen sich offenbar schlecht (elektrochemische Spannungsreihe)

Siehe auch:

http://www.strippenstrolch.de/hauptseite/cms/index.php?Elektronik_basteln:Grundlagen:Elektroche mische_Spannungsreihe

Gruss Nordy

dr_seltsam
23.09.2005, 13:17
Hallo,
Edelstahl hat eine geringere Dauerfestigkeit als normaler Baustahl.
Er versprödet schneller bei kontinuierlicher Wechsellast.
Es sind z.B. schon einige Dächer von Hallenbädern eingestürzt, weil
Edelstahlschrauben die Feuchtigkeit und Chloride auf Dauer nicht mitmachen.
Das Problem des "festbackens" liegt am Material des Motorkörpers.
Es gibt zwischen Gewinde Motorgehäuse und Edelstahlschraube ein
galvanisches Element und Elektrokorrosion ist die Folge.
Eine Linderung verschafft man sich mit einem Molybdän- oder PTFE- (Teflon)
Fett.
Bei Demontage wertvoller Maschinen immer hochwertiges Werkzeug verwenden.
Wenn möglich Ringschlüssel mit Sechskant verwenden - nicht Zwölfkant. Sitzen Schrauben sehr fest, sollte ein Helfer den Schlüssel halten und man versetzt mit einem Schlosserhammer einen beherzten Schlag auf den Schlüssel in Öffnungsrichtung - bevor der Kopf oder Innensechskant rund ist. Auch ein nochmaliges Festziehen kann die Gewindegänge lösen. Ein Wärmeeintrag mit einer Flamme kann gute Dienste leisten. Besser eine hochkonzentrierte Acetylen-Flamme als Propan. Mit einem nassen Frotteelappen den Rest drumrum kühlen. Dann schnell mit Hammer und Schlüssel aufschlagen.
Ist der Schraubenkopf ab wirds dramatisch.
Wenn möglich einen gleichstarken angephasten Innensechskantschlüssel auf den Schraubenschaft anschweißen. Dabei außen gut kühlen. Mit Hammer wiederum Schraube aufschlagen. Beim Anschweißen den Innensechskantschlüssel so positionieren daß man noch genug weg zum öffnen hat. Dann muß er irgendwann abgetrennt und wieder angeschweißt werden. Je nach dem wie weit die Schraube drinnen fest läuft. Muß man Bohren:
Edelstahl am besten mit einem Metallbohrer mit Vidiaschneiden verwenden, geringere Schnittgeschwindigkeit und Gewindeschneidöl zur Kühlung verwenden. Schraubenschaft möglichst zentrisch ankörnen. Zuerst mit einem 3mm Bohrer vorbohren. Am besten den Motor irgendwie auf eine große Ständerbohrmaschine spannen. Dann stufenweise aufbohren. Am Schluß lassen sich die Gewindegänge der Schraube mit einer Zange fast herausreißen - und das innengewinde ist unbeschädigt.

Ich hoffe ich habe helfen können.

dr_seltsam

Mutti
23.09.2005, 14:11
Wow!!!
Dr. Seltsam was bist du von Beruf???
:daumen: :daumen: :daumen:

ribfreak
23.09.2005, 14:42
Hast Du vor 5 Jahren beim Tausch das Getriebegehäuse wirklich AB gehabt, oder nur die Schrauben ausgetauscht? Kommt mir komisch vor, das sowas nach nur 5 Jahren derartig festgegammelt sein soll? Läuft das Boot/Motor nur im Salzwasser oder wie wird es eingesetzt?
Zum Lösen noch ein kleine Anmerkung: Alles, was die Leute hier so an Tips gepostet haben, ist richtig- aber: Du hast bei solchen vergriesgnaddelten oder abgerissenen Schrauben nicht allzuviele Versuche, also ist es hier angebracht, wirklich "mit Kanonen auf Spatzen zu schießen", also gleich alles in die Waagschale zu werfen, was Du hast!
Ich habe mal bei einem Suzuki Auspuffdeckel von 24 Stk. 8.8er Schrauben 21 Stk. abgerissen. Dies führte zur kompletten Motordemontage und 3 Tagen Kampf mit Schweißgerät (Muttern aufschweißen), Brenner (erwärmen bis es fast glüht), Rostlöser (kann ja nicht schaden), brutalsten Crimpzangen, jede Menge Vidia-Bohrer usw.- meine Erfahrung dabei war: Hitze, Hitze und nochmal Hitze, ohne das geht nix.
Viel Glück!

dr_seltsam
23.09.2005, 14:55
Wow!!!
Dr. Seltsam was bist du von Beruf???
:daumen: :daumen: :daumen:
Hallo Mutti,

ich arbeite an der
Entwicklung von Dieselmotoren für LKWs, Strukturmechaniksimulation.

Hätte ich doch nur was gescheites gelernt.....

Viele Grüße und schönes Wochenende!

dr_seltsam

Zanussi
23.09.2005, 15:24
Den Motor hatte ich vor ca. 5 Jahren (kann auch 6 Jahre sein) vom Gehäuse getrennt. Alles zerlegt und überholt (Motor ist Bj.75). Jetzt wollte ich den Impeller wechseln da der Kontrollstrahl nachgelassen hat. Der Motor läuft hauptsächlich im Salzwasser.

An dem Rest von der Schraube kann ich nichts mehr anschweißen. Die Schraube ist zu tief im Gehäuse abgedreht. Ich habe etwa 1 cm bis die Schraube anfängt.
Jetzt tropfe ich schon seit 2 Tagen Rostlöser in die Öffnung mit der Hoffnung, dass ich die Schraube mit dem Unterteil nach unten rausschlagen kann.

Den Motor in einen Bohrständer einspannen kann ich nicht. Es gibt keinen geraden Weg von oben zur Schraube.
Ich habe mal 2 Bilder gemacht.

Gruß
Bernd

*Martin*
23.09.2005, 16:27
Hallo Bernd

Wenn das mit dem rausbohren nicht klappt gibt es noch die möglichkeit mit einer Senkerodiermaschine die Schraube heraus zu erodieren.Da brauchst du allerdings eine Firma die so was hat.
Sollte aber eigentlich mit einem geeigneten Bohrer schon klappen.
Ein Bohrer mit Linkslauf wäre nicht schlecht,da könntest du gleich Druck in die Richtige Richtung geben beim herausbohren.Wenn sich der Gehäusedekel mal abnehmen läst denk dran wenn du den Rest auch noch rausbohren mußt das du kleiner bohrst als der Kerndurchmesser deines Gewindes.Sonst machen die Gewindegänge einen Verschwindibus.


Martin

nordy
23.09.2005, 18:24
Jetzt tropfe ich schon seit 2 Tagen Rostlöser in die Öffnung mit der Hoffnung, dass ich die Schraube mit dem Unterteil nach unten rausschlagen kann.

Ja genau, das Gewindeloch befindet sich nach der Zeichnung zu urteilen,

siehe:
http://www.evinrude.com/en-US/Accessories/Engine.Diagrams.htm

nur im Unterteil, also müsstest du das kompette Unterteil vorsichtig nach unten wegschlagen können.
Dann kommst du doch wunderbar an die abgerissene Schraube ran.

Ein paar Schläge mit dem Gummihammer drauf und das Getriebe müsste kommen.

Gruss Nordy

Zanussi
23.09.2005, 18:37
ja, dass habe ich schon probiert. Mit einem Gummihammer, mit einem Holz und einem richtigen Hammer auch mit warm machen, es tut sich nichts. Die Original Schraube habe ich auch noch und die hat nur unten Gewinde. Meine VA-Schraube hat natürlich bis zum Kopf Gewinde und da ist bestimmt das Problem. Im oberen Loch ist durch das Gewinde etwas weniger Platz. Wenn ich mit einem Durchschlag auf die Schraube schlage, dann federt das so stark, dass man meint, das Ganze wäre ein Teil. Ich habe das Gefühl das Gehäuse und die Schraube sind zusammen gewachsen.

Gruß
Bernd

Lutti069
23.09.2005, 18:55
Hallo Bernd

Es gibt im Fachhandel spezielle Bohrer für VA, sogenannte Schweißpunktbohrer mit Zentrierspitze

Diese Bohrer sind aus einer Cobalt-Legierung hergestellt.

Bezeichnung HSSE-CO.

Zanussi
23.09.2005, 19:18
Hallo Ludger,

danach werde ich mich morgen mal erkundigen.
Bei eBay habe ich schon welche gefunden.
2 Stück 6mm 14,95 Euro das geht doch.
Mal gucken was unser Fachmarkt da zu bieten hat.
Es muß ja nicht sofort sein aber es wäre doch schön
zu wissen das es geht.

Gruß
Bernd

ribfreak
23.09.2005, 19:50
Die Stelle ist doch frei zugänglich! Mach das Gehäuse warm und dann so, wie Nordy gesagt hat, dann kriegst Du`s auch auseinander! Dieses Metallgußmaterial, wo die ganzen Außenborder draus sind, ist das letzte Sch..-zeugs, aber einen Vorteil hat man: Es dehnt sich beim Erwärmen wesentlich schneller wie Deine Schraube und insofern hast Du Chancen! Hau rein!

Zanussi
23.09.2005, 20:09
ab wann fängt denn das Gehäuse an sich aufzulösen?
Ich habe schon mit einem Brenner geheizt aber immer mit vorsicht (Angst), nicht das es auf einmal tropft.

Gruß
Bernd

kaeptn knackwurst
24.09.2005, 17:47
Hallo,

wenn sich die Schraube nach unten aus dem Deckel rausschlagen lassen soll, dann könnte vielleicht auch das klappen, womit ich mal in einer ähnlichen Situation erfolg hatte:

Ich habe damals meinen Bohrhammer auf Meißeln gestellt und dann über einen Messingdorn eine verbackene Schraube aus ihrem Sitz getrieben. Das war eine in ein Alu-Druckgußblock einoxidierte Schraube. Die vielen, schwächeren Schläge lösten das ganze schonender als wenn man mit einem dicken Hammer draufgehaun hätte, bis u.U. noch was bricht.

Dass das damals gar nicht mal sooo abwegig war, habe ich daunlängst beim Wechseln einer meiner Heizungsumwälzpumpen gesehen. Die untere Verschraubung war durch Verkalkung aus Topfwasser verbacken und ich hatte nach einer Stunde völlig entnervt keinen Schimmer, wie sich das noch trotz schwerem Gerät wieder lösen lassen sollte. Mein Kumpel, der Heizungsbauer ist, kam auf meinen Hilferuf, bimste da grinsend mit einem Hammer ein paarmal drauf rum und die Muffe ließ sich lösen, wie wenn nix wäre. Vibration löst also so sprödes Korrosionsmaterial recht gut. Vielleicht ein Weg.

Zanussi
24.09.2005, 18:40
Da bin ich wieder,
es ist geschafft.
Mit viel wärme und heftigen Schlägen hat sich die Schraube aus dem Auspuffgehäuse gelöst.
Auch konnte ich dann den Rest aus dem Getriebegehäuse rausdrehen.
Die Idee mit der Schlagbohrmaschine ist auch nicht schlecht hätte mir einige Schläge erspart.
Aber eins ist sicher:
Nie wieder Edelstahlschrauben im Außenborder!

Ich bedanke mich bei allen für die vielen Tips.

Gruß Bernd

jucachris
24.09.2005, 19:10
Da bin ich wieder,
es ist geschafft.
Mit viel wärme und heftigen Schlägen hat sich die Schraube aus dem Auspuffgehäuse gelöst.
Auch konnte ich dann den Rest aus dem Getriebegehäuse rausdrehen.
Die Idee mit der Schlagbohrmaschine ist auch nicht schlecht hätte mir einige Schläge erspart.
Aber eins ist sicher:
Nie wieder Edelstahlschrauben im Außenborder!

Ich bedanke mich bei allen für die vielen Tips.

Gruß Bernd

...wowoh das war ja spannend. Glückwunsch!!!

Ciao Chris (der sich immer freut wenn die Schrauben lösen :-] )

Erich der Wikinger
24.09.2005, 22:10
Hallo Bernd,

freut mich, dass es jetzt geklappt hat.

Gruß Erich

OLKA
25.09.2005, 12:20
http://www.schlauchboot-online.com/attachment.php?attachmentid=4197

Ist das weisse Zeugs eigentlich Kalk??

Was passiert eigentlich, wenn man da Salzsäure in das Schraubenloch gegeben hätte?? Der Kalk müsste sich doch auflösen. Was passiert mit dem Alu und dem Edelstahl???

Zanussi
25.09.2005, 12:36
Hallo Olaf,

das weisse Zeug ist kein Kalk sondern Pulver vom Metallguß. Die ganze Schraube
war damit überzogen und das hat auch verhindert das sich die Schraube drehen läst.
Das Schraubenloch und auch das Gewindeloch war richtig zugewachsen.
Dieses Pulver ist so dicht, dass es auch kein Kriechöl durch läßt.
Als ich alles auseinander hatte, war unten nichts vom Kriechöl zu sehen
obwohl ich die abgedrehte Schraube immer wieder eingesprüht habe.

Gruß
Bernd

kaeptn knackwurst
26.09.2005, 07:56
[IMG]
Ist das weisse Zeugs eigentlich Kalk??

Was passiert eigentlich, wenn man da Salzsäure in das Schraubenloch gegeben hätte?? Der Kalk müsste sich doch auflösen. Was passiert mit dem Alu und dem Edelstahl???

Hallo,

das weiße Zeug ist Aluminiumoxid. Salzsäure brächte hier nichts.

Grüße

dr_seltsam
26.09.2005, 13:18
Hallo,
den Schilderungen zu urteilen, besteht durch den fehlenden Schraubenkopf keine direkte Spannwirkung der Schraube mehr. Es steckt nur noch die Schraube in dem Loch der ersten Gehäusehälfte und im Gewinde der Zweiten. Wenn die restlichen Schrauben auch entfernt oder genau so ab sind müßten sich die Hälften voneinander trennen lassen.

Versuche doch mit einem sehr breiten, sehr scharfen Meißel an mehreren Stellen an der Dichtfläche, also genau zwischen den Gehäusehälften und einem nicht zu schweren Hammer die Gehäusehälften auseinander zu treiben. Abwechselnd an einer gegenüberliegenden Stelle. Die Dichtfläche wird dabei etwas beschädigt, kann aber leicht mit einem Abziehstein korrigieren. Aber aufpassen, wo man den Meissel ansetzt. Es gibt auch dünne Gehäusestellen, die schnell brechen oder reißen. Mit einem Meißel erzeugt man durch die Keilwirkung enorme Kräfte, die genau in die zu öffnende Richtung weist.

Sind die beiden Hälften auseinander kann die restliche Schraube mit einer schweren Wasserpumpenzange herausgedreht werden.

Viel Glück

dr_seltsam

---------------------------

..habe zu spät erkannt - Du hast es geschafft! Gratulation!
Hartnäckigkeit zahlt sich aus!

Grüße

dr_seltsam

berndlucas
11.10.2005, 00:35
Hallo Bernd,

hmm, das ist allerdings eine anspruchsvolle Aufgabe. Bei www.westfalia.de kannst Du schon einmal nach speziellen Bohrern für Edelstahl suchen. Dann auf jeden Fall mit kleiner Drehzahl und einem entsprechenden Kühl-/Schmiermittel arbeiten.

Viel Erfolg.
Das ist ein fachmännischer Tip und richtig, zu bemerken wäre noch ->Edelstahl niemals ankörnen, der Stahl verhärtet und der Bohrer verläuft.

berndlucas
11.10.2005, 00:43
Hallo,
zu1.) Carambaprodukte haben sich bei mir dazu bewährt und zwar alles, was über dem Standardprodukt angesiedelt ist (blaue Dose, Name weiß ich nicht Caramba rasant/express/super??? igrend so was für angebl. gebwerbl. Einsatz. Findest Du im Baumarkt/ATU o.ä.)). Dann noch die SChraube gründlich mit ein paar Hammerschlägen auf den Schraubenkopf "wecken" und vieles geht wieder zu lösen.

zu 2.) Ich habe schon mehrmals bei schwer zugänglichen Schrauben brutal eine Elektrode kurz aufgeschmort und den fast glühenden Kram so gelöst bekommen. Das ist ein Weg, wenn man mit offener Flamme weg. Verbau schlecht hantieren kann. Außerdem gibt es die Möglichkeit, was auf Schraubenköpfe auch anzuschweißen.
zu 2.) alles richtig, bis auf den Abschluß ->heisse/glühende Schraube mit viel Wasser abkühlen(VA frisst sich fest wenn es heiss ist, selbst eine intakte Schraubverbindung frisst sich fest wenn die Schraube warm ist)

berndlucas
11.10.2005, 01:09
Hallo,
habe jetzt erst die Bilder gesehen, die Lösung mit dem durchschlagen ist m.E. die einzig richtige.Mit Aufbohren versperrst Du Dir nur die Möglichkeit das Reststück rauszudrehen. Mit Gummihammer kriegst Du die Verkrustungen nicht los.Also nimm einen Bohrer, brech diesen im Schraubstock ab, den Rest schleifst Du wie einen Körner an. Dann körne die Schraube vor, nimmst die Bohrmaschine stellst auf Schlag und los gehts,dabei achte drauf das der Motor oben aufgehängt ist. Zur Unterstützung schlage evtl. ein Messer(mit der Schneide,also flach, nicht mit der Spitze) in den Spalt der Motorteile.
Gruß
Bernd

kaeptn knackwurst
11.10.2005, 07:53
zu 2.) alles richtig, bis auf den Abschluß ->heisse/glühende Schraube mit viel Wasser abkühlen(VA frisst sich fest wenn es heiss ist, selbst eine intakte Schraubverbindung frisst sich fest wenn die Schraube warm ist)

Hallo,

danke f.d. Hinweis. Da habe ich wieder was gelernt!
Grüße

Zanussi
11.10.2005, 08:30
Hallo,
habe jetzt erst die Bilder gesehen, die Lösung mit dem durchschlagen ist m.E. die einzig richtige.Mit Aufbohren versperrst Du Dir nur die Möglichkeit das Reststück rauszudrehen. Mit Gummihammer kriegst Du die Verkrustungen nicht los.Also nimm einen Bohrer, brech diesen im Schraubstock ab, den Rest schleifst Du wie einen Körner an. Dann körne die Schraube vor, nimmst die Bohrmaschine stellst auf Schlag und los gehts,dabei achte drauf das der Motor oben aufgehängt ist. Zur Unterstützung schlage evtl. ein Messer(mit der Schneide,also flach, nicht mit der Spitze) in den Spalt der Motorteile.
Gruß
Bernd



Hallo Bernd,

ich habe ja die anderen Schrauben auch fast alle wieder gegen normale Schrauben ausgetauscht.
Natürlich sind auch die anderen Edelstahlschrauben abgerissen.
Mit der Bohrmaschine (auf Schlag) sind dann aber alle rausgegangen.
Aber Vorsicht, nur mit Schutzbrille, dass splittert ganz schön.
Ich hatte einen Durchschlag im Bohrfutter eingespannt, da flogen dann aber die Funken.
Edelstahl ist doch ganz schön hart.

Gruß
Bernd

dr_seltsam
11.10.2005, 09:01
Hallole,

beim Zusammenbau würde ich Molybdän-, Graphit- oder Teflonhaltiges Fett in die Gewindegänge geben. Das erleichtert späteres Lösen der Schrauben auch nach Jahren. Das ist besonders bei Salzwassereinsatz der Motoren zu empfehlen.

Viele Grüße

dr_seltsam

kaeptn knackwurst
11.10.2005, 11:48
Hallole,

beim Zusammenbau würde ich Molybdän-, Graphit- oder Teflonhaltiges Fett in die Gewindegänge geben. Das erleichtert späteres Lösen der Schrauben auch nach Jahren.


Hallo,

zwar korrekt, hat aber auch wieder einen Haken. Stimmen denn dann noch die Drehmomentvorgaben???

dr_seltsam
11.10.2005, 14:41
Hallo Kaeptn Knackwurst,

ja, die Frage ist berechtigt und das ist immer ein heiß umstrittenes Thema.
Ich bin der Meinung, daß bei gefetteten Gewinden das Anzugsdrehmoment wirksamer aufgebracht wird und nicht in durch Reibung beim Festziehen verpufft und dabei gar nicht das gewünschte Aunzugsmoment in der Schraube ankommt.
Ähnlich ist es bei Radschrauben am Auto.
Noch wichtiger ist jedoch, daß man die richtigen Werte zur richtigen Schraube hat - und dazu noch einen verlässlichen Drehmomentschlüssel.
Wenn man gute Schraubererfahrung hat zieht man Schrauben verläßlich und reproduzierbar gleichmäßig fest. Dazu gibt es einen guten Trick. Sobald eine Schraube beginnt anzuliegen merkt man sich die Stellung des Schlüssels wie auf einem Ziffernblatt einer Uhr. Der Schlüssel steht dann auf 12 Uhr. Dann zieht man fest. Bei M6 reichen 10Minuten, bei M12 15-20Minuten um in Stahl verläßlich ohne Gewindebeschädigung fest zu ziehen. In Alu sollte bei M6 schon nach 5-7 Minuten aufgehört werden fest zu ziehen. Auch hier gilt - Übung mach den Meister :-)

Viele Grüße
dr_seltsam

dr_seltsam
11.10.2005, 15:09
Hallo Kaeptn Knackwurst,

ja, die Frage ist berechtigt und das ist immer ein heiß umstrittenes Thema.
Ich bin der Meinung, daß bei gefetteten Gewinden das Anzugsdrehmoment wirksamer aufgebracht wird und nicht in durch Reibung beim Festziehen verpufft und dabei gar nicht das gewünschte Aunzugsmoment in der Schraube ankommt.
Ähnlich ist es bei Radschrauben am Auto.
Noch wichtiger ist jedoch, daß man die richtigen Werte zur richtigen Schraube hat - und dazu noch einen verlässlichen Drehmomentschlüssel.

Der vom Hersteller empfohlene Anzugsmomentwert ist der Wert den die Schraube und das Gegengewinde sicher zusammenhalten. Durch das Anzugsdrehmoment entsteht in der Schraube eine Zugspannung.
Wieviel die Schraube an Zugspannung verträgt, verrät die Nummerierung auf dem Schraubenkopf. Hier ein Zitat aus dem www:

"..
Ist auf einer Schraube 8.8 zu lesen, so bedeutet die Acht vor dem Punkt, daß diese Schraube eine Zugfestigkeit von 800 N/mm² besitzt, danach reißt sie ab. Die zweite Zahl gibt an, ab welcher Zugkraft sich die Schraube so stark gelängt hat, daß sie sich nicht wieder zusammenzieht. Die Berechnung geschieht nach folgendem Schema: Angenommen, die Schraube ist mit 10.9 gekennzeichnet, dann beträgt die Zugfestigkeit also 1.000 N/mm². Die Dehngrenze sind jene 1.000 N/mm² x 0.9 (also 90% der Zugfestigkeit), also 900 N/mm². Diese Werte haben jedoch nichts mit den Anzugsmomenten zu tun, die auf einem Drehmomentschlüssel einzustellen sind. Diese zu berechnen, bedarf eines größeren Aufwandes und hängt nicht zuletzt von dem zu verschraubenden Material ab.
"
Quelle: http://www.ta7.de/txt/sonstige/sons0014.htm

Wenn man gute Schraubererfahrung hat zieht man Schrauben verläßlich und reproduzierbar gleichmäßig fest. Dazu gibt es einen guten Trick. Sobald eine Schraube beginnt anzuliegen merkt man sich die Stellung des Schlüssels wie auf einem Ziffernblatt einer Uhr. Der Schlüssel steht dann auf 12 Uhr. Dann zieht man fest. Bei M6 reichen 10Minuten, bei M12 15-20Minuten um in Stahl verläßlich ohne Gewindebeschädigung fest zu ziehen. In Alu sollte bei M6 schon nach 5-7 Minuten aufgehört werden fest zu ziehen. Auch hier gilt - Übung mach den Meister :-)

Viele Grüße
dr_seltsam