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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neues Schlauchboot kaufen


HeikeX
09.10.2005, 22:16
Hallo,
bald ist es soweit.
Mein Mann hat Ende des Monats Führerscheinprüfung und dann wollen wir natürlich auch ein größeres Schlauchboot mit mehr PS.
Wir waren dieses Jahr auf Cres mit einem Kl. Schlauchi mit 6 PS Motor, der auf 8 PS enddrosselt wurde.
Es war eine Katerstrophe, das Boot sprang auf dem Wasser hin und her,
jeglicher Inhalt war nass.
Nach dem Urlaub entschlossen wir uns, dass mein Mann mit meinem Sohn zusammen den Bootsführerschein macht.
Jetzt geht natürlich die Suche nach einem Boot los.
Wir suchen ein Boot das mit 90 oder 115 PS gefahren werden darf.
Bedauerlich ist, dass die Preise sehr hoch sind.
Auf dem Gebrauchtmarkt haben wir auch schon nachgesehen, da gibt es nicht viel an Schlauchbooten in der Größenordnung.
Kann uns Jemand einen Tip geben wo es günstig Boote gibt ???
Welche Marke könnt ihr empfehlen ???
Oder sollen wir bis zur Boote in Düsseldorf warten ???
Macht der Messepreis viel aus ???
Wir würden doch gerne nächstes Frühjahr an dem Treffen an der Mosel teilnehmen.
Bis dahin muss Alles perfekt sein.
Übrigens wir kommen aus dem Saarland.
Warum sind übrigens die Festrumpfboote mit Innenborder im Vergleich viel billiger :confused-
Gruß Heike

lippi
10.10.2005, 12:39
hallo Heike
Um mal zu sehen was es alles gibt und einen direkten Vergleich zu haben lohnt der Besuch einer Messe sicherlich. Messepreise geben nach meiner Erfahrung nicht allzu viel her, meistens bekommt man die sachen auch sonst zu dem Preis. Die einzige möglichkeit wäre ein Ausstellungsboot zu kaufen, die werden aber meist vorab schon verkauft und dann an der messe abgeholt. Frage da mal bei unseren Sponsoren nach, manchmal haben die sowas im Angebot.
Lies mal ein wenig in der Abteilung Rib, dann wirst Du sehen welche erfahrungen die Forumsmitglieder mit den verschiedenen Herstellern gemacht haben.

DieterM
10.10.2005, 13:09
Hallo,
...
Wir suchen ein Boot das mit 90 oder 115 PS gefahren werden darf.
Bedauerlich ist, dass die Preise sehr hoch sind.
Auf dem Gebrauchtmarkt haben wir auch schon nachgesehen, da gibt es nicht viel an Schlauchbooten in der Größenordnung.
Kann uns Jemand einen Tip geben wo es günstig Boote gibt ???
Welche Marke könnt ihr empfehlen ???
Oder sollen wir bis zur Boote in Düsseldorf warten ???
Macht der Messepreis viel aus ???
Wir würden doch gerne nächstes Frühjahr an dem Treffen an der Mosel teilnehmen.
Bis dahin muss Alles perfekt sein.
Übrigens wir kommen aus dem Saarland.
Warum sind übrigens die Festrumpfboote mit Innenborder im Vergleich viel billiger :confused-
Gruß Heike

Hallo Heike,

der deutsche RIB-Markt ist schwach, aber wenn Ihr nach Italien schauen würdet, dort ist der Gebraucht-Markt riesig. Allerdings solltet Ihr für ein 5-5,5 m gebrauchtes RIB mit 90 PS 4-Takt Outboarder, gebr. Trailer, alles um die 5-7 Jahre alt so etwa Eur 10' bis Eur 18' ansetzen. Ist das Euer Ziel auch finanziell? Neue RIBs kompl. mit Motor+Trailer in dieser Größenordnung liegen zw. Eur 20' bis Eur 35', je nach Austattung und Fabrikat.

Festrumpf-GFK-Motorboote mit Innenborder sind deswegen billiger, weil die Fertigung alleine der GFK-Schale kostengünstiger und auch leichter ist, jedoch bieten diese Boot bei weitem nicht die Sicherheit eines Festrumpfschlauchbootes mit Innenborder oder Outboarder, weil die wesentlich aufwendiger in der Fertigung sind.

Ihr solltet diese Woche auf die Genua-Boat-Show gehen, dies ist die größte europäische Messe, wo alles was Rank und Namen hat seine Motorboote ausstellt. Auf der BOOTE in Düsseldorf hat nur einen Bruchteil der Schlauchboote-Hersteller auf der Messe, die INTERBOOT in Friedrichshafen ist dagegen noch miekriger.

Messepreise gibt es überall, aber kein Hersteller hat echt was zu verschenken, bedenkt dies bitte. Jetzt im Herbst sieht die Preislage grundsätzlich immer besser aus als im Frühjahr.

goeberl
10.10.2005, 15:22
hi heike!
ich würd dir empfehlen, beim bootskauf nichts zu überstürzen. wenn du dich bis jetzt noch nicht eingehend mit den verschiedenen fabrikaten beschäftigt hast, würd ich dir empfehlen, dies rasch nachzuholen. einfach mal alle verfügbaren informationen einholen.
ohne jetzt mal auf die technischen vor- und nachteile der verschiedenen fabrikate einzugehen, gibt es allein bei der raumaufteilung soviele varianten, dass ein ratschlag von wem fremden unsinnig ist.
messen würd ich auf alle fälle besuchen. aber nicht zum kaufen, sondern um dich umzusehen. ein auto kaufst du ja schließlich auch nicht anhand des prospektes, das willst auch real sehen.
welches boot dann für dich das richtige ist, "spürst" du eh, wennst davor stehst und dir kein grund einfällt, für das boot nicht ein vermögen hinzulegen. sobald zweifel aufkommen, und dir ein paar details in auge stechen, die du zwar "ertragen" kannst, die dir aber nicht wirklich gefallen, dann laß es besser. sonst ärgerst du dich spätestens in ein oder zwei jahren darüber.
nimm dir lieber mehr zeit, und wenn du nichts findest, was dich total anspricht, dann such noch eine saison weiter. setz dir nicht selbst eine frist, das führt nur zu fehlkäufen.
lg martin
ps. ich hab zwei jahre nach dem, für mich optimalen boot gesucht. jetzt weiß ich was ich will. scheitert nur noch ein bissl am finanziellen, aber vorfreude ist ja bekanntlich die schönste freude*g*.

HCC
10.10.2005, 16:21
Hallo Heike,

die GFK Boote sind, entgegen Dieters Meinung, nicht preiswerter in der Herstellung, sondern es werden ganz andere Stückzahlen hergestellt. GFK Boote wären erheblich teurer als Schlauchboote, wenn sie in den selben Stückzahlen hergestellt werden würden. Auch ist der Aufwand der Herstellung bei GFK Boote erheblich höher. Wer das Laminieren einer Rumpf- und Decksschale schon einmal gesehen hat, weis, wieviel Sicherheitschvorschriften allein für das Herstellen berücksichtigt werden müssen.

Wie Martin schreibt, ist es sehr schwer, gut Tipps zu bekommen und noch schwieriger, die richtige Entscheidung beim Bootskauf zu treffen. Die Materialien und Formgebung sind beinahe fast identisch geworden. Der Markt ist mittlerweile so eng geworden, dass es für den Käufer unglaublich schwer ist, sich für einen Hersteller zu entscheiden.

Mittlerweile bin ich seit 6 Monaten auf der Suche und versuche, mich konsequent durch den unübersichtlichen Markt der Hersteller zu wühlen. Manchmal habe ich den Eindruck, vor einer schier unlösbaren Aufgabe zu stehen.

Nach drei Monaten habe ich mir dann eine Liste mit meinen Anforderungen an das Boot erstellt. Unerheblich davon, ob die Hersteller diese Anforderungen bieten können oder nicht. Abstriche machen oder nach Alternativen suchen kann man dann immer noch. Über diesen Index kann man die Hersteller wunderbar abgrenzen. Die Anzahl der Anbieter wird sich flux verringern. Ohne diese Liste würde ich bis heute im Dunklen tappen.

DieterM
10.10.2005, 17:21
Hallo Heike,

die GFK Boote sind, entgegen Dieters Meinung, nicht preiswerter in der Herstellung, sondern es werden ganz andere Stückzahlen hergestellt. GFK Boote wären erheblich teurer als Schlauchboote, wenn sie in den selben Stückzahlen hergestellt werden würden. Auch ist der Aufwand der Herstellung bei GFK Boote erheblich höher. Wer das Laminieren einer Rumpf- und Decksschale schon einmal gesehen hat, weis, wieviel Sicherheitschvorschriften allein für das Herstellen berücksichtigt werden müssen.

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Hmmm Christian,

die großen Stückzahlen sind richtig, aber wußtest Du das der Unterschied darin liegt darin, das die wenigsten RIB-Hersteller ihre Boote selber laminieren und meistens von Großlieferanten, bei denen auch die patentierte Form steht, fertigen lassen? Auch die MARLIN-Werft macht das so. Daher sind diese Schalen immer recht preisgünstig, es fallen ja auch noch weniger Laminierfläche an. Alleine schon die Umweltauflagen zwingen diesbezüglich zur Konzentration.

Was bei der RIB-Fertigung richtig ins Geld geht ist die Hypalon-Kleberei die sehr zeitaufwendig ist weil diese sehr sorgfältig durchgeführt werden muß. Dazu kommen etliche zusätzliche doppelte und dreifache Überklebungen (die bei Billigherstellern oft wegfallen). Auch hier wird wieder das Material (z.Bsp. ORCA Hypalon) meisten vorgeschnitten angeliefert in den Werften.

Bei Frank kannst Du die fachlich über diese Kleberei informieren, z.Bsp. wenn er den Hypalon-Boden eines WIKINGs erneuert. Da ist kein wesentlich großer Unterschied zur industriellen Fertigung.

Zweifellos ist zw. der Großserienherstellung von GFK-Motorbooten insbesondere aus den USA und hiesigen Fertigungsserien auch noch ein großer Unterschied auch preislich. Aber auch RIBs werden mit Deckschalen gefertigt, jedoch liegen diese meistens innen und nicht oben und werden ausdrücklich zur zusätzlichen Versteifung benötigt, weil ja die unteren Rumpfschalen kleiner sind als die der GFK-Boote.

Außerdem sind nicht alle GFK-Motorboote ausreichend seetüchtig, oft werden diese nur für Binnenfahrten gebaut (leichtere Versionen) und gehen bei Fahrten auf dem Meer schneller kaputt, auch ein Grund warum etliche GFK-Boote günstiger zu haben sind. Aber das wissen auch wieder nur wenige die sich optisch preislich verführen lassen.

HCC
10.10.2005, 18:36
Außerdem sind nicht alle GFK-Motorboote ausreichend seetüchtig, oft werden diese nur für Binnenfahrten gebaut (leichtere Versionen) und gehen bei Fahrten auf dem Meer schneller kaputt, auch ein Grund warum etliche GFK-Boote günstiger zu haben sind. Aber das wissen auch wieder nur wenige die sich optisch preislich verführen lassen.

Genau so wie die Schlauchboote. Auch hierbei gibt es Modelle, die nur wenig seetüchtig sind. Und trotzdem sieht man sie immer wieder im Küstenbereichen.

Heike fragte, warum die GFK's günstiger hergestellt werden. Oben kannst du meine Erklärung dafür lesen. Es macht für die RIB Hersteller wenig Sinn, eine Produktionsstraße für GFK Schalen zu eröffnen, wenn sie während der Produktion nicht ausgelastet ist. Dann werden die RIB's noch teurer. Wenn also für die Herstellung dieser Subunternehmen gefunden werden, die so etwas ausschließlich tun, ist das gut für unseren Geldbeutel. Mit Sicherheit, da gebe ich dir Recht, ist ein Schlauchboot auch wegen der fehlenden Automation so teuer. Handarbeit will bezahlt werden. Aber das hat nichts mit der Qualität zu tun. Auch automatisierte Produkte können eine hervorragende Qualität vorweisen. Siehe Boston Whaler.

attorney
11.10.2005, 01:41
Hi,

viele GFK-Boote, wie etwa die Bayliner, gelten z.B. in der USA als one season Boote, sind also für ein kurzes Leben konzipiert.
Eine wirklich schöne kleine Küsten-Yacht, nach der sich unsereins bei einem Hafenrundgang umschaut, kostet dann aber schon ab 60.000,- Euronen.

Ich muss goeberl ein wenig widersprechen in der Auffassung, so lange zu suchen, bis man das 100 %ige gefunden hat. Das wird schwierig, wenn man eine bestimmte Preisgrenze unterhalb der Top-Klasse nicht unterschreiten will oder kann. Da muss man Kompromisse machen und um so mehr im unteren Preissegment (8.000,-12.000,- € fürs nackte Boot -Neupreis)
Wichtig wäre mir darauf zu achten, dass wegen der besseren Rauhwassereigenschaften das RIB eine tiefen V-Schale und einen Schlauchdurchmesser von mindestens 49 cm, besser 55 cm hat.
Wichtiger als die optimalste Raumaufteilung sind IMHO stabile Fahreigenschaften auch in ruppigerer See. Auch würde ich kein RIB unter 5,20m nehmen, eher 6m oder gar mehr. Und je nach Preissegment hast du da viel oder nur eine sehr kleine Auswahl.
Und das mit dem vorher anschauen oder gar Probefahren ist in der Praxis hier in Deutschland so eine Sache mit den Ribs, weil es hierzu nur sehr wenige Gelegenheiten gibt. Geh mal die Forensbeiträge durch, dort werden verschieden Marken diskutiert und man bekommt da viele hilfreiche Informationen aber auch nicht die ultimative Empfehlung.

Gruss
Rainer