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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Inbetriebnahme Motor


skipperteam
24.10.2005, 18:16
Hallo Gemeinde,

Heute war ich in Taufkirchen (München) beim Boote + Service Oberbayern um meinen Motor, Johnson 15 PS abzuholen. Ich hatte ihn zur Inspektion und zum Einwintern dort in Auftrag gegeben.
Soweit alles klar, kaum Zuhause angekommen sehe ich einen kleinen gelben Aufkleber mit folgendem Hinweis:
Ihr Motor ist konserviert! Inbetriebnahme durch Fachpersonal, um Schäden an Motor und Umwelt zu verhindern.
Meine Frage ist nun, ist dem so, oder soll hier nur Geld gemacht werden
Wenn es aber tatsächlich so ist, dass die Inbetriebnahme (im Frühjahr) durch Fachpersonal gemacht werden soll, erklärt mir bitte warum und ob und wie man es doch noch selbst machen kann bzw. was dabei zu beachten ist.

Grüße


Harald

der mit dem Gummiboot
24.10.2005, 18:49
Hallo Harald,
das kleine Schildchen kann viel oder auch nichts aussagen, z.B. das Betriebsmittel abgelassen wurden (Getriebeöl, Motoröl bei 4-Taktern) und durch Konservierungsöl (Spülöl) ersetzt wurde und das ein Konservierungsmittel in die Brennräume eingebracht wurde.
Vor einer erneuten Inbetriebname sind alle Betriebsmittel zu prüfen und gemäß der Herstelleranweisung die vorgeschriebenen Betriebsmittel zu verwenden.
Desweiteren sollte der Motor vor Inbetriebnahme ohne Kerzen per Hand durchgedreht werden um evtl. überschüssiges Konservierungsmittel in den Brennräumen zu entfernen.
Dabei muß bei Elektonikzündanlagen die Zündkerzen in den Kerzensteckern sein und eine gute Masseverbindung zu den Kerzen gewährleistet sein, da sonst die Zündanlage beschädigt werden kann, oder wenn vorhanden die Zündung unterbrochen werden (Quikstop).
Die für dich genaueste Antwort auf deine Frage bekommst du von deiner Werkstatt, denn diese sollte ja wissen, was genau an deinem Motor gemacht wurde.
Gruß Holger

Herbst
25.10.2005, 09:10
Hallo Harald,
so ein Schildchen kenne ich nicht. Ich gebe meinen Motor im September zum Konservieren und Einwintern. Spätestens Pfingsten nehme ich ihn dann wieder in Betrieb - ohne weitere Vorsprache beim Händler bzw. Mechaniker.
Das hat bisher einwandfrei geklappt und der Motor ist schon über 10 Jahre alt.
Von anderen Bootsfreunden habe ich aber auch schon andere Dinge gehört.
So schrauben einige die Zündkerzen währende der Standzeit absichtlich nicht fest. Die Gründe dafür weiß ich nicht.
Einige Mechaniker wollen offenbar auch sichergehen, dass nicht zuviel Konservierungsöl im Motor ist und später den Vergaser verstopft, da es verharzen kann. Mein Motor ist mir deshalb einmal stehengeblieben- mitten auf See...
Es kann sich also ganz einfach um eine Vorsichtsmaßnahme der Fachfirma handeln, um solche Dinge auszuschließen.
Gruß
Herbst

dievoggis
25.10.2005, 10:12
Servus Harald,

hatte meinen 30 PS Johnson vor ein paar Jahren zur Inspektion/Einwinterung bei Boote und Service Obberbayern. Ich hatte damals kein "Schildchen" drauf.
In jedem Fall solltest Du Kontakt mit Deinem Servicepartner aufnehmen und ihn fragen, was die Warnung zu bedeuten hat. Hat Dich bei Übergabe des Motors niemand über die Wiederinbertriebnahme mündlich informiert ? Würdest Du bitte über dieses Gespräch berichten.
Ich denke, Schweitenkirchen ist ja nicht "um die Ecke" und es sollte meiner Meinung im Allgemeinen schon möglich sein, den Motor ohne nochmalige Überprüfung durch den Fachhändler in der kommenden Saison wieder in Betrieb zu nehmen. Aber, wie gesagt unbedingt Nachfragen (kann ja bei Dir andere Gründe haben.
Ich lasse meinen Motor auch vom Fachmann einwintern:
Aussage: " Der Motor kann wegen des Konservierungsmittels in den Brennräumen zwar beim ersten Mal Anlassen mehr wie gewohnt rauchen, auch kann es etwas länger dauern bis er anspringt". Aber dazu muß ich nicht nochmals zum Händler.

Gruß Peter

alex101068
25.10.2005, 11:28
Hallo Harald,

ich habe bei Boote & Servive Oberbayern letzten Winter mal einen Schrauberkurs gemacht, dabei wurde uns auch vermittelt wie man einen Motor einwintert.

Getriebeöl ist sicher drinn. Der Cheffe hat uns gezeigt wie der laufende Motor (von der Kraftstoffversorgung getrennt) mit Halbgas zum richtigen Zeitpunkt(wenn die Vergaser fast leer sind) mit Storage Oil durch die Ansaugtrackte solange geflutet (gesprayt) werden, bis der Motor fett qualmend ausgeht.
Dann noch einen Schuß in jedes Zündkerzenloch, ohne Zündung nochmal durchdrehen und gut ist.

Eigentlich sollte der Motor im Frühling nach einigen zündungsfreien Umdrehungen mit sauberen bzw. neuen Kerzen und ein bischen orgeln
anfänglich als "Nebelwerfer" aber dann sauber anspringen und laufen.

Ich würd da einfach mal nach dem Grund für den Aufkleber fragen, dann bist auf der sicheren Seite. Der Kurs wäre für dich auch interessant, dann kannst dir die fahrerei und das Geld für das einwintern sparen. Ist keine hexerei, wenn der Motor ansonsten 1a läuft und nichts zum einstellen ist.

Viele Grüße Alex

DieterM
25.10.2005, 11:49
Hallo Harald,

mich überrascht das "Schildchen" auch etwas. Vielleicht können wir uns das mal gemeinsam am kommenden Wochenende ansehen.

Die Winterkonservierung ist relativ einfach, wie Dir hier schon Alex u.a. berichtet haben. Ich sehe prinzipiell keine besonderen Maßnahmen um im Frühjahr den Motor wieder in Betrieb zu nehmen, abgesehen davon, das er am Anfang der Laufzeit das eventuell im Verbrennungsraum versprühte Konservieröl durch stärkere Verqualmung anzeigen wird.

Den angesprochenen Kerzensitz können wir bei unserem Treffen auch nachsehen, da würde mich interessieren, ob der Service auch das Kerzengewinde vor dem Einsetzen der Zündkerze gereinigt hat. Har er das nicht gemacht, läuft die Kerze Gefahr durch Verkohlung des Öles hinterher bombenfest zu sitzen.

Ansonsten kann ich Dir auch sagen, ob der Service gut gearbeitet hat oder nur eine Rechnung gestellt hat ohne gute Gegenleistung.