Unterbrechereinstellung Evinrude 40

[Niederbayer]

Grüß Gott,
Ich habe einen Evinrude 40 erworben. Soweit ich dies beurteilen kann, ist er baugleich mit Johnson Motoren. Der Motor dürfte so BJ Ende 70 sein.
Er hat noch keine elektronische Zündung sondern Unterbrecherkontakte.
Der Motor läuft und sieht auch professionell gewartet aus. Da ich aber keine Überraschungen auf dem Wasser erleben möchte, wird er komplett überprüft.
Kann mir bitte jemand sagen wie der Schließwinkel (Unterbrecherabstand) und Zündzeitpunkt eingestellt wird?
Auf der Schwungscheibe finde ich keine Markierungen für den Zündzeitpunkt.
Zum Abziehen des Schwungrades habe ich mir einen Abzieher gebaut, damit ging dies leicht ab. Die Kontakte sehen sehr gut aus - kein Abbrand oder verschlissene Reibfläche. Ist es sinnvoll die Kondensatoren zu wechseln , wenn ja wo kann ich diese beziehen?
Ich hab zwar ein Handbuch für einen Johnson 40 in dem alle übrigen Arbeiten gut geschildert sind, leider bezieht sich dieses aber auf Motoren mit elektronischer Zündung.

[skymann1]

Hallo ????,
stell die Kontakte auf 0,5 mm und gut ist, der Zündzeitpunkt passt dann normalerweise.
Man sollte eigentlich eine Vorrichtung (im Grunde ein Flacheisen, eine Seite mit ´ner Spitze) anstelle des Schwungrades aufschrauben, dann müssen die Kontakte öffnen bzw. Prüflampe aufleuchten, wenn die Spitze sich zw. den beiden Markierungen auf der Ankerplatte befindet (rechte Motorseite, ca. 3-4 cm vor der Schaltbetätigung).
NUR, ich habe so ein Teil noch nie gesehen, deshalb kann ich auch keines bauen, weil mir der Bezugspunkt (Befestigung in der Mitte) fehlt.
Es geht aber auch so!!!!
Im Zweifel 0,5 mm Kontaktabstand und anschließend mit Stroboskop bei 1000 U/min. zwischen den beiden Markierungen.
Auf der Schwungscheibe muß aber auch eine Markierung sein, ein dünner senkrechter Strich/Kerbe, sonst geht´s natürlich nicht, muß aber da sein, ist wirklich sehr dünn!!

Viel Erfolg!

Ach ja, Kondenstatoren, kannst Du bei Wassersport-Michels, Duisburg, bekommen, andere kenne ich nicht, da ich nur dort kaufe, sorry.

Gruß Peter:chapeau:

[Niederbayer]

Grüß Gott Peter,
vielen Dank für Deine ausführliche Anleitung. Auf der Innenseite der Schwungscheibe befinden sich 2 Markierungen Pfeile mit den Bezeichnungen "R" und "E". Um 180 ° versetzt finden sich noch einmal die gleichen Markierungen. Einen senkrechten Strich kann ich sonst nirgends finden. Sind diese Markierungen event. für die Vorzündung bei bestimmter Drehzahl?
MfG aus Niederbayern

Rainer

[skymann1]

Hallo,
habe gerade mal ein Bild von einem gemacht, ist kein 40er, aber entspricht exakt der bildlichen Darstellung im Werkstatthandbuch für den 40er (1972 allerdings, aber mein Motor ist aus den 60ern, trotzdem gleich).

Die Standmarkierung müßte bei Dir an der gleichen Stelle sein, die auf dem Schwungrad (keine Kerbe, sondern erhaben gegossen) kann, so sagte mir ein Kollege mit einem 33er von 1963, auch um 180 Grad versetzt nochmal vorhanden sein.

Vielleicht kann man beide Kontakte (Zündzeitpunkte) einzeln anblitzen (jetzt einfach gesagt), je nachdem, an welches Kerzenkabel Du das Stroboskop anschließt.

Wenn es bei Dir wesentlich anders aussieht, kann ich Dir leider auch nicht helfen, tut mir leid, aber ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen, lasse mich aber gerne belehren, man lernt ja immer was dazu...., vielleicht kannst Du ja mal ein Bild von Deinem Motor beisteuern??:confused-

Gruß Peter:chapeau:

[Niederbayer]

Grüß Dich Peter,
schau Dir bitte mal die angefügten Bilder an. Von den Markierungen auf der Unterseite der Schwungscheibe sind im montierten Zustand die Pfeile als Kerbe ein wenig erkennbar, da die Ebene mit den Markierungen ca. 1mm zum äusseren Teil hin erhoben ist. Auf dem 2. Bild ist die einzige Markierung die ich auf dem Stator gefunden habe zu erkennen. Kannst Du mit diesen Bildern einen Zusammenhang finden?:huepfenuk

Grüße aus Niederbayern
Rainer

[skymann1]

Hallo Rainer,
na gut, hier nochmal Bilder von einer 78er Anleitung, einmal mit der montierten Vorrichtung, von der ich ganz an Anfang sprach, die zeigt auf die Markierung, die man bei Deinem auch sehen kann auf der Ankerplatte, Bild 2 ist die Einstellung, wo die Markierung auf dem Schwungrad stehen sollte, alles 40 PS, Text dazu:
Jeder Unterbrecher muß so eingestellt sein, das bei einer Prüfung mit der an jedem Zündkabel angeschlossenen Stroboskoplampe die Einstellmarke auf dem Schwungrad zwischen den beiden Referenzmarken auf der Ankerplatte steht. Bei dieser Prüfung muß der Motor mit 1000 u/min laufen. Zitat Ende!

So steht es in jedem Buch, was in Frage kommt, ich habe von 74, 78, 81, danach war die Zündung anders.

Die beiden Marken, die auf Deinem Schwungrad zu sehen sind kenne ich nicht, aber das will nichts heissen, ich kenne sicher vieles nicht.:confused-

Aber hier sind doch auch noch andere, die ältere OMC haben, kann den da niemand mal bei seinem Motor nachschauen, wenn Ihr Hilfe braucht, hofft Ihr doch auch, das Euch jemand hilft... :cognemur:

Wenn Dein Motor läuft und der Unterbrecherabstand stimmt, würde ich mir da auch keinen Kopf drum machen, wird schon passen!

Gruß Peter:chapeau:

[Niederbayer]

Grüß Dich Peter,
vielen Dank für Deine ausführlichen Bemühungen. Ich stelle die Unterbrecher wie von Dir empfohlen ein und baue alles wieder zusammen. Testen kann ich momentan eh nicht - mein Wasserfass ist ein dicker Eisklotz und mitSpülvorrichtung ist immer eine nasse Angelegenheit. Nach der "Eisschmelze" werde ich dann versuchen die einzelnen Markierungen den Drehzahlen zuzuordnen. Gebe Dir dann nochmal bescheid wenn ich was neues rausgefunden habe. Bin froh dieses Forum gefunden zu haben. Hab schon ziemlich rumgeblättert echt gute Atmosphäre und keine aroganten :schlaumei "Wächter" wie in manchen anderen Foren.
Wenn Du mal aus dem Handbuch Evinrude / Johnson 48-235HP 1973-1990 was brauchst, melde Dich. Hab ich sauteuer gekauft und hat mir doch nicht viel gebracht.
Ein glückliches und gesundes neues Jahr und allzeit eine Handbreit Wasser unter der Schraube,
Grüße aus Niederbayern
:biere: :biere: :biere: :biere:
Rainer