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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ärger mit PVC (QuickSilver)


McGyver
27.06.2006, 10:29
Hallo Wassersportfreunde,

ich bin derzeit in Kroatien mit meinem 6 Jahre alten Quicksilver 430. Nun zeigt sich ein merkwürdiges Verhalten des Schlauches. An allen Stellen an denen der Schlauch durch Sitzen oder Reibung der Steuerkabel belastet wurde, schwitzt der Schlauch bei Sonneneinstrahlung eine klebrige Masse aus. Diese lässt sich mit Schlauchbootreiniger (Yachticom) entfernen, doch nach einigen Tagen klebt wieder alles.

Was kann ich dauerhaft dagegen tun? Wer hat ähnliche Probleme?

Diese Anfrage richtete ich auch an Schlauchbootreparatur.de und schlug vor, mein Boot nach Deutschland zu bringen zur Instandsetzung.
Antwort: ...hier hilft gar nichts, außer ein Boot aus Hypalon. Die Haut von Quicksilver ist aus PVC, das was klebt ist Weichmacher der aus fast allen Booten aus PVC unter Sonneneinstrahlung(vor allem im Ausland) austritt...
Reparatur geht nich, weil Weichmacher beim herstellen vom Material zugefügt ist...

Kann man Quicksilver Boote tatsächlich nur nach Sonnenuntergang oder am Nordpool benutzen????

Kennt jemand eine Möglichkeit der Reparatur? (Farbe, Beschichtung, Leim) oder sonst was??

Für Vorschläge jeder Art, ausser Entsorgung per Müll, bin ich wirklich dankbar.

hobbycaptain
27.06.2006, 10:39
Hallo Wassersportfreunde,

ich bin derzeit in Kroatien mit meinem 6 Jahre alten Quicksilver 430. Nun zeigt sich ein merkwürdiges Verhalten des Schlauches. An allen Stellen an denen der Schlauch durch Sitzen oder Reibung der Steuerkabel belastet wurde, schwitzt der Schlauch bei Sonneneinstrahlung eine klebrige Masse aus. Diese lässt sich mit Schlauchbootreiniger (Yachticom) entfernen, doch nach einigen Tagen klebt wieder alles.

Was kann ich dauerhaft dagegen tun? Wer hat ähnliche Probleme?

Diese Anfrage richtete ich auch an Schlauchbootreparatur.de und schlug vor, mein Boot nach Deutschland zu bringen zur Instandsetzung.
Antwort: ...hier hilft gar nichts, außer ein Boot aus Hypalon. Die Haut von Quicksilver ist aus PVC, das was klebt ist Weichmacher der aus fast allen Booten aus PVC unter Sonneneinstrahlung(vor allem im Ausland) austritt...
Reparatur geht nich, weil Weichmacher beim herstellen vom Material zugefügt ist...

Kann man Quicksilver Boote tatsächlich nur nach Sonnenuntergang oder am Nordpool benutzen????

Kennt jemand eine Möglichkeit der Reparatur? (Farbe, Beschichtung, Leim) oder sonst was??

Für Vorschläge jeder Art, ausser Entsorgung per Müll, bin ich wirklich dankbar.

was glaubst Du, dass jemand weiss, was der Spezialist in Deutschland, unser Frank, nicht weiss ? :ka5:
Glaubst Du dem Frank nicht ? :confused-

Das einzige was helfen könnte wäre, überall dort, wo das auftritt, einen Flecken drüberzukleben, wenn es hält http://web.utanet.at/hochgerf/smileys/ferdiseiner.gif

Markus[LB]
27.06.2006, 11:13
Kennt jemand eine Möglichkeit der Reparatur? (Farbe, Beschichtung, Leim) oder sonst was??


Hallo McGyver,

ich hab schlechte Nachrichten für Dich! Farbe auf weich PVC kannst Du gleich vergessen, das hält nicht! Wenn Weichmacher austritt hält auf der Stelle in der Regel auch kein Kleber um Flicken drüber zu machen.

Beschichtung... mit was? Ich kenne nur Farben, Klebstoffe oder ähnliches... falls Du das Badehandtuch meinst, das ist eine gute Beschichtung... einfach drauflegen, draufsetzen und gut ist... :banane: :banane:

LEIM???? :futschlac :futschlac :futschlac
Wie soll ich mir das vorstellen??? :lachen78:

Bitte nicht böse sein...

Ich hab demletzt ein Bombard BJ1992 weggeworfen, da der Spiegel herausgefallen ist und der Gummi sich auch vom PVC löste. Außerdem löste sich auch der Boden des Bootes ab, was nicht gerade Spaß macht.

Jetzt habe ich ein neues Qicksilver, das die nächten 10 Jahre seinen Dienst machen soll und wenn es halt "verbraucht" ist, dann fliegt es auch in den Müll!

Warum allerdings der Weichmacher aus dem PVC kommen soll, kann ich nicht nachvollziehen, das habe ich bisher noch NIE gesehen... passiert doch normalerweise sehr langsam und der verdunstet dann auch irgendwie in die Natur... oder bleibt bei alten Autos an der Windschutzscheibe als klebrige Schicht zurück... kommt aus dem Amaturenbrett (die waren ganz früher aus PVC). Da allerdings die Reporter irgendwann mal im Sommerloch auf den "Giftkunststofftrip" kamen, wurde der von den Automobilbauern nicht mehr eingesetzt... giftig ist der Kunststoff schon... wenn er BRENNT... dann will ich aber auch nicht im Auto sitzen, wenn mein Amaturenbrett in Flammen aufgeht! :lachen78:

Gruß Markus

Berny
27.06.2006, 11:35
Dieses Problem wurde schon öfters geschildert, gerade bei Quicksilverbooten!

Geh mal auf Suche!

Markus[LB]
27.06.2006, 12:35
Dieses Problem wurde schon öfters geschildert, gerade bei Quicksilverbooten!


Hallo Berny,

was hilft mir wenn ich dann das Problem kenne?

Ich wüsste dann lieber, wie kann man so einen Schaden beheben, ohne das Boot wegzuwerfen?
Wann wird der Schaden vorraussichtlich auftreten?
Wieviele Boote sind betroffen?

Und: Das Wichtigste: Kann man im Vorraus das Schadensereigniss verhindern?

In Anbetracht der Tatsache, daß ich ein Quicksilver Schlauchi habe, wüsste ich schon gerne, wo ich dran bin...

Gruß Markus

PS: Natürlich habe ich nach dem Problem jetzt schon gesucht, allerdings scheint mir da nur ein kleiner Teil der Boote betroffen zu sein... ob da vielleicht auch bei der Lagerung Fehler gemacht wurden oder irgendein Pflegemittel vielleicht Weichmacherausdünstungen begünstigen kann, entzieht sich allerdings meiner Kenntniss...

McGyver
28.06.2006, 12:03
Hallo Wassersportfreunde,

aus Erfahrung weiss ich, dass es sehr wichtig ist viele Meinungen zu einem Problem zu hören, um die richtige Entscheidung zu treffen.

Selbstverständlich glaube ich auch dem "Frank" wenn ich was von ihm höre.
Dennoch, nach allem was ich in der kurzen Zeit auf diesem Weg mitbekam, bin ich froh, dass ich dieses Forum gefunden habe.

Ich danke Euch für die Info´s und Beiträge.

Gruss McGyver

Übrigens: das Boot ist etwa 6 Monate des Jahres in Sv.Petar (Dalmatien ) im Wasser und die Lagerung ist in einem gut belüfteten Raum etwa 1/3 aufgepumpt. Es wir mit Süsswasser abgewaschen und getrocknet vor der Lagerung, danach mit diesem UV Schutz von Yachtikom der speziell auch für PVC sein soll eigerieben.

hobbycaptain
28.06.2006, 12:32
Übrigens: das Boot ist etwa 6 Monate des Jahres in Sv.Petar (Dalmatien ) im Wasser

Hallo,
und hier hast Du die Erklärung auch schon selber mitgeliefert. 6 Monate /Jahr - 6 Monate, so lange sind manche Boote in 20 Jahren nicht im Freien der Sonne ausgesetzt.

Erich der Wikinger
28.06.2006, 14:33
Hallo McGyver,

für das vorhandene Boot kann ich Dir wohl keinen Tipp mehr geben.
Kannst wohl nur noch ne Matte oder ein zugeschnittenes Stück Filz etc. drauflegen, da die Weichmacher wohl schon sehr stark austreten.

Für ein neues schon. Für starke Sonneneinstrahlung ist ein Boot aus Hypalon wohl besser geeignet. Für normalen Einsatz hier in Deutschland steht aber oft der deutlich höhere Preis entgegen.

Grundsätzlich sollten egal ob Hypalon oder PVC gleich nach der Fahrt eine Abdeckung durch Plane, Stoff oder was auch immer gesorgt werden.

In Portugal konnte ich die Erfahrung sammeln, dass die PVC-Boote einiger Kameraden überdurchnittlich schnell alterten, auch diverse Einreibemittelchen halfen da wenig.

Gruß Erich

McGyver
30.06.2006, 11:30
Hallo Erich,

danke, so etwas ähnliches hatte ich mir schon gedacht. Mir war nur nicht klar, warum die Einheimischen diese Istranka Boote sowie deren Nachbauten benutzen.

Allerdings frage ich mich, was die Leute tun mit den 10 000.- Euro Rennern mit Festrumpf und Schlauch. Die werden auch selten abgedeckt wie man sieht.

Nochmals Dank für den Beitrag

Gruss Franz

hobbycaptain
30.06.2006, 12:24
Allerdings frage ich mich, was die Leute tun mit den 10 000.- Euro Rennern mit Festrumpf und Schlauch. Die werden auch selten abgedeckt wie man sieht.


die sind zum Großteil eben aus Hypalon, das gegen UV-Licht nicht so empfindlich ist. Hypalon bleicht hauptsächlich nur aus (und mit einem guten Reiniger kriegt man auch das wieder hin), aber es können keine Weichmacher ausdampfen, so wie bei PVC.

Diddel
07.07.2006, 21:57
Hallo Leute,

es ist zwar schön wenn alle sagen das PVC nicht so langlebig ist wie Hypalon und auch viel empfindlicher, nur in Warheit ist es so das nur weil es viele sagen das noch nicht der Wahrheit entspricht.
PVC ist ein Werkstoff der je nach Bedarf "gemischt" wird. Und genau darin liegt das Problem. Ich kenne Boote die nach 5 Jahren schwitzten aber auch Boote die über 30 Jahre lang gehalten haben. Dazu muss man etwas auf den Aufbau der Bootshaut eingehen. Die besteht zuerst aus Gewebe. Um auf das Gewebe eine erste (dichte) Schicht PVC aufzutragen muss das Gewebe mit einem Haftvermittler behandelt werden. Diese erste Schicht PVC hat eine sehr hohe Molekulardichte und viel Weichmacher. Auf das kommt eine zweite Schicht PVC. Das ist jedoch ein Gemisch aus PVC, Gummiregenerat und Polyurethan.
Wenn wir das ganze mit Badebooten vergleichen stellen wir fest das Badeboote nur aus einer Schicht bestehen. Es gibt Badeboote von Metzeler, Adamoli, Sevylor und John die leicht über 30 Jahre alt werden ohne das etwas klebt oder sich was löst.
Der Nachteil am PVC liegt nämlich eben daran das verschiedene Mischungen verbunden werden die genaustens abgestimmt sein müssen. Ich verarbeide hauptsächlich Transportbänder. Ich kenne keinen Hersteller der seine PVC-Mischungen so schlecht im Griff hat wie Schlauchboothersteller. Und genau aus diesem Grund möcht ich PVC-Boote nicht gleich als Minderwertig darstellen. Klar, das Material ist billiger, was aber nicht immer schlechter bedeutet. Vielleicht gehört auch etwas Information über die Entwicklung der Bootshäute insgesammt dazu um zu sehen was sich da tut.
Aufgrund der Verarbeitungserfahrung sind Momentan die Hypalonboote klar im Vorteil, nur auch da gibt es ganze Serien die Schrott sind.

Aber lange Rede jetzt zum Thema:

Das die klebrigen Ausscheidungen der PVC-Haut mit dem Weichmacher zu tun hat ist nur die halbe Wahrheit. Im Bereich dieser Ausscheidungen werden zwar erhöhte Weichmacheranteile messbar nachgewiesen, aber es handelt sich wohl eher um eine chemische Zersetzung des Materials durch Fehlmischungen.
Genau da wird es ärgerlich, denn auch wenn ich ein Stück Bootshaut aufklebe ist es nur eine Frage der Zeit bis auch der Flicken sich zersetzt (vorausgesetzt er lässt sich überhaupt schlüssig verbinden).
Also, es gibt einige wenige Boote die betroffen sind und mir ist klar das es kein Trost für diejenigen ist die eines besitzen. Ich hab nen Bombard B2000 mehrere Jahre im Garten liegen gehabt ohne Persenning oder sonst ne Abdeckung, das einzige was passiert ist, die Verklebung vom Heckbrett hat sich gelöst...
So gesehen halten sich die Betroffenen wohl am besten an den Tip vom Erich, Filz drauf legen und das Boot benutzen.

Grüssle vom Bodensee

Norbert

PS an Dr. Kleber: den B3 bau ich grad wieder zusammen, ne sch.... arbeit aber das Material ist noch OK...