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hobbycaptain 07.07.2008 14:19

Zitat:

Zitat von the_ace
genau deshalb wird sie bei gleicher drehzahl mehr vortrieb bringen.
sogwirkungen vernachlässige ich mal bei meinem meteor. sind ja auch eh nur noch 20cm rumpf im wasser wenn das ding mit 41 kn übers meer bügelt.


EDIT:
wer wirklich etwas optimieren will kauft nen edelstahlpropeller, der "verbiegt" unter belastung nicht und überträgt die kraft wirklich immer annährend optimal.

und wenn man trotz optimalem Edelstahlpropeller im Salzwasser trotzdem langsamer oder zumindest nicht schneller ist ? :gruebel:

rotbart 07.07.2008 14:31

Zitat:

Zitat von the_ace
genau deshalb wird sie bei gleicher drehzahl mehr vortrieb bringen.

Um die gleiche DREHZAHL zu haben, brauchst Du aber mehr LEISTUNG (des Motors) und wenn Du keine mehr drangeben kannst ????

the_ace 07.07.2008 15:24

Zitat:

Zitat von rotbart
Um die gleiche DREHZAHL zu haben, brauchst Du aber mehr LEISTUNG (des Motors) und wenn Du keine mehr drangeben kannst ????

da hast du recht. was ich meinte ist, dass salzwasser durch die höhere dichte weniger schlupf aufweisen müsste :schlaumei

du kannst den prop ja auch in der luft drehen lassen, die vortriebskraft ist aber doch eher lächerlich :lachen78:


@ferdi: wie gesagt, das ist eher theoretischer natur. die dichte ist ja nicht so viel anders, bleibt sie doch fast bei 1. (meerwasser ρ = 1 020 kg/m???)
hab das nicht mehr so im kopf, meine zeit als meerwasseraquaristikfan ist vorbei :lachen78: ).

ich denke, dass eine grössere dichte bis zu einem gewissen punkt förderlich ist, da mehr auftrieb gewährleistet ist und der schlupf verringert wird.
das boot soll ja nicht durchs wasser fahren, sondern drübergleiten :seaman:

ich beanspruche ja nicht für mich, recht zu haben - ist nur meine persönliche meinung.
wenn jemand eine plausiblere therorie hat nur zu :ka5:


gruss

frank

fricky 07.07.2008 17:15

Ich seh's ja auch so, dass die Schraube wegen der höheren Dichte von Salzwasser mehr 'Grip' im Wasser hat. So wie ein Hubschrauber in kalter Luft besser fliegt als in warmer. Ob das aber auch wirklich so ist...., hmmmm...., wer weiss.

Aber es ist immer wieder faszinierend, wie leicht:biere: und mit welch simplen Argumenten :schlaumei selbst komplexeste Themen wie Strömungsdynamik schnellmal eben abgehandelt und erklärt werden können. (Ich frag mich, wozu es dafür noch eigene Studiengänge gibt, wo das doch heutzutage wirklich schon jeder weiss.....:gruebel:)

Aber einfach mal zu einem Thema nix zu wissen, dazu stehen, und nicht aus Prinzip Recht haben wollen, wäre auch in Ordnung.

Gruss, Fricky.
--

Wilfried250548 07.07.2008 18:07

Zitat:

Zitat von Dicke Lippe
Peter, das ist ein ganz natürliches Phänomen. Dürfte aber hauptsächlich bei Geschwindigkeiten rund um die theoretische Rumpfgeschwindigkeit, also bei Verdrängerfahrt auftreten. Vortrieb entsteht dadurch, daß der Propeller das Wasser nach hinten "wegpumpt" und dadurch das Boot nach vorne schiebt. Bei flachen Gewässern saugt sich so das Heck tiefer (fest), daraus ergibt sich ein höherer Widerstand und das Boot wird langsamer. Der Effekt ist vergleichbar mit dem Sog zwischen zwei parallel fahrenden Schiffen. Ab einer gewissen Nähe wird er immer stärker. Ist immer dann der Fall, wenn zwischen zwei parallelen Flächen ein Medium beschleunigt wird. Es entsteht ein Unterdruck, der die beiden Flächen "anzieht". Ähnlich wie bei einer Wasserstrahlpumpe nur wird hier statt Luft halt eben dein Boot "angesaugt".

(Für rotbart:
Gesetz von Bernoulli: Verengt sich der Querschnitt steigt die Strömungsgeschwindigkeit und dadurch verringert sich der statische Druck, Ein Körper wird dann vom höheren Druck in den tieferen Druck gedrückt.)

Bei Stahlverdrängern ist das mehr wie deutlich und man sieht das sogar. Um die Höchstgeschwindigkeit solcher Boote zu ermitteln braucht man also auf jeden Fall tiefes Wasser, sonst erhält man keine vernünftigen Werte.

Auf Flüssen kann man das bei größeren Pötten auch schön beobachten, sind noch nicht da und saugen dir das ganze Wasser weg. Der Effekt ist um so stärker, je niedriger der Wasserstand ist. Für die Berufler ist das auch vom Verbrauch her nicht uninteressant, je niedriger der Wasserstand um so höher der Verbrauch bei gleicher Geschwindigkeit! Meist fahren diese dann aber erheblich langsamer um die Gefahr einer Grundberührung auszuschließen.

Ist auch beim slippen nicht so schön und auf manchen Flüssen muß man auch dann aufpassen, wenn man für die Berufsschiffe Platz machen will und aus dem Hauptfahrwasser ins flachere ausweicht. Saugen die dir dann auch noch da das Wasser weg, kann man sogar Grundberührung bekommen.

Bingo, fällt mir gerade ein berühmtes Beispiel ein:Harold of Free Enterprise
Theoretisch hätte das Wasser nicht durch die offenen Bugtore kommen können. Erst bei praktischem Fahrversuch mit dem Schwesterschiff wurde dieser "saugende Effekt" erkannt. Der Schiffsführer hatte direkt aus dem Hafen auf Höchgeschwindigkeit beschleunigt, um verlorene Zeit aufzuholen. Dies im flachem Wasser. Der Bug wurde runtergezogen. Sozusagen das Tüpfelchen auf dem i.

rotbart 07.07.2008 18:32

Zitat:

Zitat von Wilfried250548
Bingo, fällt mir gerade ein berühmtes Beispiel ein:Harold of Free Enterprise
Theoretisch hätte das Wasser nicht durch die offenen Bugtore kommen können. Erst bei praktischem Fahrversuch mit dem Schwesterschiff wurde dieser "saugende Effekt" erkannt. Der Schiffsführer hatte direkt aus dem Hafen auf Höchgeschwindigkeit beschleunigt, um verlorene Zeit aufzuholen. Dies im flachem Wasser. Der Bug wurde runtergezogen. Sozusagen das Tüpfelchen auf dem i.

Bingo
wenn schon dann komplett zitieren :lachen78:
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Den letzten Untersuchungsergebnissen nach kenterte das Schiff durch eine tragische Verkettung mehrerer Faktoren. Das offene Bugtor allein hätte auch bei voller Fahrt das Schiff mit anzunehmender Sicherheit nicht zum Kentern gebracht, da die Bugwelle nicht an die Unterkante des Autodecks heranreichte. In der Vergangenheit fuhren Schiffe der Reederei auch mit offenen Bugtoren, ohne dass dies zu Unfällen führte. Um im Hafen von Zeebrügge mit seinen niedrig liegenden Laderampen festmachen zu können, hatte das Schiff die Ballasttanks geflutet, um es auf die Höhe der Hafenanlagen abzusenken. Durch die niedrige Wassertiefe in Hafennähe entstand während der Fahrt zudem eine Sogwirkung (Flachwasser-Effekt), die das Schiff nach unten zog und erst so den Wassereintritt im Autodeck ermöglichte
----------------------------------

brando 07.07.2008 21:58

Meine Erfahrung im Salzwasser ist auch die, dass mir 5-10 km/h fehlen :ka5:

Erich der Wikinger 07.07.2008 22:03

Salzwasser / Süsswasser
 
Wißt ihr, was das Beste an so nem Thema ist.

Experten können perfekt erklären, weshalb und warum das Boot bei Salzwasser besser laufen müsste und können dies theoretische auch belegen.

Was aber in der Praxis dann trotzdem oft ganz anders ausschaut.

Ich halte in manchen Fällen nix von "studierten Berechnungen" die eh nur theoretisch machbar sind. Aber ich hab nix gegen die Jungs, die das ausrechnen.

Gruß Erich

Wilfried250548 07.07.2008 22:15

Zitat:

Zitat von rotbart
Bingo
wenn schon dann komplett zitieren :lachen78:
----------------------------------
Den letzten Untersuchungsergebnissen nach kenterte das Schiff durch eine tragische Verkettung mehrerer Faktoren. Das offene Bugtor allein hätte auch bei voller Fahrt das Schiff mit anzunehmender Sicherheit nicht zum Kentern gebracht, da die Bugwelle nicht an die Unterkante des Autodecks heranreichte. In der Vergangenheit fuhren Schiffe der Reederei auch mit offenen Bugtoren, ohne dass dies zu Unfällen führte. Um im Hafen von Zeebrügge mit seinen niedrig liegenden Laderampen festmachen zu können, hatte das Schiff die Ballasttanks geflutet, um es auf die Höhe der Hafenanlagen abzusenken. Durch die niedrige Wassertiefe in Hafennähe entstand während der Fahrt zudem eine Sogwirkung (Flachwasser-Effekt), die das Schiff nach unten zog und erst so den Wassereintritt im Autodeck ermöglichte
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Schrieb ich doch. Tüpfelchem auf dem i. Geflutete Ballasttanks und die Bugwelle reichten nicht aus den Untergang zu erklären. Erst die Fahrversuche mit dem Schwesterschiff lösten das Rätsel. Der Sogefekt im Flachwasser durch hohe Geschwindigkeit senkten den Bug soweit ab, daß Wasser auf das Deck kommen konnte. Übrigens Rotbart, speziell für dich, Fachleute konnten sich die Ursache zunächst nicht erklären und hatten Fahrversuche mit dem Schwesterschiff vorgenommen! Versuch macht klug.
Übrigens Rotbart, gilt der Sogefekt auch bei Gleitfahrt?? Meiner Erfahrung nach nicht. Die Strömungsgesetze gelten hier nicht mehr.

Wilfried250548 07.07.2008 22:23

Zitat:

Zitat von brando
Meine Erfahrung im Salzwasser ist auch die, dass mir 5-10 km/h fehlen :ka5:

Nö, mir nicht. Kann keinen signifikanten Unterschied feststellen. Vielleicht hat mein Motor auf Meereshöhe mehr Leistung. :lachen78:

Dicke Lippe 08.07.2008 07:24

Schwierig
 
Zitat:

Zitat von Wilfried250548
Übrigens Rotbart, gilt der Sogefekt auch bei Gleitfahrt?? Meiner Erfahrung nach nicht. Die Strömungsgesetze gelten hier nicht mehr.

Wenn es keine Erklärung gibt, der er sofort widersprechen kann, muß er erst mal gucken ob er da irgendeine hochtrabende Erklärung im internet findet...

Und das kann dauern :lachen78: :lachen78: :lachen78:

the_ace 08.07.2008 10:32

Zitat:

Zitat von Wilfried250548
Nö, mir nicht. Kann keinen signifikanten Unterschied feststellen. Vielleicht hat mein Motor auf Meereshöhe mehr Leistung. :lachen78:

also mir auch nicht...
kommt aber auch immer auf den seegang an... bei kleinen kabbelwellen dürfte der rumpf vielleicht sogar etwas besser laufen.
man müsste dan wirklich unter exakt gleichen bedingungen messen.
ich denke, dass allein der dichteunterschied des wassers rein praktisch gar keinen einfluss auf die geschwindigkeit hat.
theoretisch ist ja immer alles etwas anders:biere:

gruss

frank

free-willi 08.07.2008 10:34

Ist doch alles Quatsch
 
Hier meine Erklärung, warum mein Boot im Süßwasser schneller ist als im Salzwasser:
Das Jahr über fahr ich im Süßwasser und treibe Sport und esse vernünftig. Im Urlaub fahr ich im Salzwasser und treibe (fast) keinen Sportund esse viel. So kommt es, dass das Boot im Salzwasser immer einen Tick langsamer ist als im Süßwasser. Wenn dann die Besatzung wieder abgenommen hat, bin ich ja wieder im Süßwasser und somit schneller. :banane:

the_ace 08.07.2008 11:08

Zitat:

Zitat von free-willi
Hier meine Erklärung, warum mein Boot im Süßwasser schneller ist als im Salzwasser:
Das Jahr über fahr ich im Süßwasser und treibe Sport und esse vernünftig. Im Urlaub fahr ich im Salzwasser und treibe (fast) keinen Sportund esse viel. So kommt es, dass das Boot im Salzwasser immer einen Tick langsamer ist als im Süßwasser. Wenn dann die Besatzung wieder abgenommen hat, bin ich ja wieder im Süßwasser und somit schneller. :banane:


na endlich hat mal einer eine wirklich wissenschaftliche erklärung dafür...:biere:

nur fahre ich eigentlich fast immer im salzwasser...
süsswasser ist hier selten :lachen78:


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