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roehrig 04.03.2012 15:50

Ich glaube man muß zwei grundsätzliche Dinge unterscheiden:

- EU-Mitglied
- Mitglied der Währungsunion

Das ist nicht das Gleiche !!!!

Für mich können Staaten, die nicht annährend eine gleiche Wirtschaftsleistung haben auch nicht die gleiche Währung haben !
Das kann nicht funktionieren.
Eigentlich hätte das jedem klar sein müssen. Ich gehörte 2002 zu den Skeptikern des Euros. Nicht aus dem Grund, daß die schwächeren Volkswirtschaften es "nicht packen", sondern weil ich befürchtete das die starken Länder unter einer Euro-Schwäche leiden werden und die Wirtschaftsleistung als Folge davon eben auch hier sinken würde.

Im Grunde ist beides eingetreten. Gefühlt haben wir in 10 Jahren Euro die Hälfte des Geldwertes verloren. Die Statistiken sagen zwar etwas anderes, aber ich bleibe bei meiner Meinung. Benzin, Heizöl, Preise der Gastronomie, diverse Investitionsgüter.....alles mindestens doppelt so teuer wie 2002.
Erstaunlich gut haben die starken Volkswirtschaften das verdauen können. Und trotzdem: Für die schwächeren Volkswirtschaften ist es noch immer zu teuer.


Die Europäische Union hingegen kann und muß auf unterschiedliche Wirtschaftsleistungen eingehen. Stichwort "Geberländer" und "Nehmerländer". Wenn der zu verteilende Kuchen eben mehr Inanspruchnehmer hat (Nehmerländer), wird das Stück für den einzelnen eben kleiner. Das ist steuerbar und kalkulierbar. Die Einzahler können nur die starken Länder sein und deren Aufwand muß zum Schutz der eigenen Leistungsfähigkeit gedeckelt sein.


Dadurch, daß man leider nicht genug auf Wirtschaftsunion innerhalb einer Währungsunion geachtet hat, haben wir jetzt zur Währungsrettung ein Faß ohne Boden. Für mich gibts jetzt zwei Varianten:
Der Euro wird die Währung der schwächeren Volkswirtschaften oder eben der Stärkeren. Beides geht für mich nicht !

Deswegen können aber trotzdem diverse Staaten Mitglieder einer europäischen Freihandelszone sein...die Differenzen der Kaufkraft werden durch unterschiedliche Bewertungen der Währungen erzielt. So könnte es klappen....

skymann1 05.03.2012 00:07

Hallo Manuel,

Zitat: Erstaunlich gut haben die starken Volkswirtschaften das verdauen können.

Die einfachen Bürger/Arbeiter der "starken Volkswirtschaften" aber eher nicht, ich kenne eine Menge Leute die 2001 noch gut klargekommen sind, nicht nur Deutsche sondern auch einen Franzosen und einen Holländer, mittlerweile haben die (ich auch) den Gürtel aber ganz schön enger schnallen müssen, von den einfachen Leuten in GR will ich mal lieber gar nicht reden.

Ich werd mir echt überlegen müssen ob ich mir in diesem Jahr noch den Luxus Boot erlauben kann.

Gruß Peter

Icing 05.03.2012 14:34

Zitat:

Zitat von goeberl (Beitrag 273679)
aber mal ehrlich: wenn das system so ist, wird es jeder nutzen. ich red da bewusst nicht von ausnutzen. bei uns nimmt auch jeder zb. die kinderbeihilfe oder die witwenrente an. das geld gibts und keiner hat ein schlechtes gewissen deswegen. und in griechenland gabs halt für jeden schmarrn geld. das war normal.
lg martin

wenn ich das so lese, fällt mir doch da direkt so ein deutscher Ex Präsident ein.
Nur will der sich mal gleich von unserem Steuergeld für null Leistung etliche Millionen krallen..:cognemur:

ca. 25 Jahre X 200000 = 5 Millionen Euronen (steuerfrei)
ca. 25 Jahre x 280000 = 7 Milliionen Euronen (für das Rahmenprogramm)

wie blöd sind wir eigentlich, das wir uns so etwas gefallen lassen müssen??:gruebel:

Coolpix 05.03.2012 15:45

...ich kann die Griechen verstehen, obwohl es mich ärgert das unsere Steuergelder dahingehen - Steuergelder der normal, arbeitenden Bevölkerung.

Vor allem ärgert mich, daß das Geld nicht beim Volk ankommt. Das Volk leidet, Harz 4 gibt es nicht, Kinder werden in Heime gegeben, ........... ---- Das schöne liebe Geld streichen sich andere Institutionen, Personen etc. ein ......... .

Und es ist ja nicht so, daß Deutschland nicht verschudelt ist ---- ja wir sind ein Industriestandort ---- aber was nützt das der Arbeiterschaft ? - die Verschuldung pro Kopf bleibt . Glaubt mal nicht , daß unsere Unternehmerschaft/ Bankenwelt .... ( die etl. Mrd. Subventionen eingestrichen haben, Steuergelder zur Bankenrettung einkassierten, ........ ) etwas zur Entschuldung beiträgt.

Wir subventionieren nicht nur unsere obere Schicht, Bankenwelt, ...... - nein wir finanzierten auch die Wiedervereinigung( Rentenkasse ) und nun retten wir Europa.


Hoch lebe der Arbeitnehmer ! - der Einzige, der in Deutschland etwas leistet.


Mich persönlich ärgert, daß man in Griechenland schlecht über die ´ Deutschen `spricht. Das Volk trifft keine politischen Entscheidungen. Ganz allein die Wirtschaft und unsere Volksvertreter ( haha ) bestimmen die Richtung. Dafür sollten sie auch belangt werden ; sowohl in Griechenland, Spanien , Portugal, Italien , Deutschland ......... .

Na ja , was soll - es ändert sich ja doch nichts zum Guten .

Also lebe den Tag und denke nicht an morgen .

Knochenkalle 05.03.2012 16:00

Zitat:

Zitat von Coolpix (Beitrag 274026)

Mich persönlich ärgert, daß man in Griechenland schlecht über die ´ Deutschen `spricht.

Also was ich so in anderen Foren lese, kann das Gr-Volk schon unterscheiden.
Sie sprechen angeblich über uns Touris nicht schlecht. Ich habe auch noch nichts von Anfeindungen gehört. Sie müssten ja auch verrückt sein, wenn sie es täten.



Stellt Euch nur mal vor, da wird auch nur ein deutscher Wohnwagen, Womo oder Boot von irgend so einem Chaoten in Brand gesetzt oder mit Steinen beschmissen.

Dann können das Licht am Ende des Tunnels auch noch ausschalten........

DschungisKahn 05.03.2012 19:19

Servus zusammen,

also wir sind in einer Bächerei gefragt worden ob *Bologna?* oder *Germanos?* und dann als Germanos kam mit abfälliger Handbewegung zur Tür hinaus geschmissen worden und bösem Geschimpfe und noch wütenderen Blicken hinterher gepföpfert.

Ein *Zeuge* der Aktion hat uns dann später am Strand aufzuklären versucht warum wieso usw. usw. - der Bäcker kann von seinen paar Broten und Plätzchen nicht leben, die Aufwendungen *fressen* viel weg, der Bürgermeister hat seine Frau für ein paar Euro (ich mein 300) bei der Gemeinde angestellt, die Frau verkauft aber im Laden und ist nie in der Gemeinde tätig gewesen - in GR gibts keine Sozialhilfe, die lösten dies so.

Diese Schein-Arbeitsverhältnisse wurden aufgelöst, jetzt fehlt das Geld in der Bäcker-Kasse, also muss das Brot teurer werden, schuld die EU und da Schuld die *Merkel* und natürlich die reichen Deutschen - und genau in der hitzigen Diskussion im Bäckerladen kommen wir daher.....

Seitdem aber keine Probleme, bis auf einen griechischen Bauern, der hat uns bei der Polizei angezeigt und behauptet wir hätten seinen Hund geklaut - weil wir am Landweg fahen haben wir den Europäischen Heimtierausweis, der Hund hat einen Passport mit Bild und unter der Haut einen Erkennungs-Chip - Eigentumsnachweis kein Problem, auch als wir dem Hund einen *Verteidigungsbefehl* gaben... (sonst folgt er eher nit, da wars gut).

Die griechische Wirtschaft befindet sich im 5. Jahr der Rezession, im Januar sind sie wieder geschrumpft und der griechische Staat hat eine halbe Milliarde im Monat mehr ausgegeben als er einnimmt.

Der Euro-Austritt wird im Herbst erwartet (als Gerücht).

trolldich 05.03.2012 20:18

Zitat:

Zitat von DschungisKahn (Beitrag 274040)
...der Bäcker kann von seinen paar Broten und Plätzchen nicht leben, die Aufwendungen *fressen* viel weg...

Szenerie in D und Ö von Morgen!

roehrig 05.03.2012 20:32

Zitat:

Zitat von trolldich (Beitrag 274046)
Szenerie in D und Ö von Morgen!

...von heute !

Den kleinen Bäcker ums Eck gibt es doch schon gar nicht mehr. Nur noch Filialbetriebe mit einer zentralen Großbäckerei. Zumindest ist es in Göttingen und dem "Speckgürtel" drumherum so. Von meinen Fahrern aus Thüringen wohnt einer in einem Dorf, in dem es noch handwerklich hergestelltes Brot gibt. Also nix industrielles oder fertige Ratzfatz-Mischung aus der Tüte. Ist ein 70jähriger Bäcker, der in seiner eigenen Immobilie nicht aufhören möchte. Davon leben könnte er nicht mehr.

...ich hatte fast vergessen, wie das schmeckt....wie lecker doch so ein Brot sein kann !!!

Und: Es ist haltbar. Auch nach mehreren Tagen nicht wie Gummi. Auch das hatte ich fast vergessen !

Honky 05.03.2012 22:54

@ coolpix

Hoch lebe der Arbeitnehmer ! - der Einzige, der in Deutschland etwas leistet.

Sage mir doch bitte einmal woher der Arbeitnehmer seine Arbeit nimmt.
Oder was Der macht der sie Ihm gibt.
Schwimmt Der nur auf der Brennsuppe und bekommt Aufträge geschenkt?

KlausB 06.03.2012 10:37

Zitat:

Also was ich so in anderen Foren lese, kann das Gr-Volk schon unterscheiden.
Sie sprechen angeblich über uns Touris nicht schlecht. Ich habe auch noch nichts von Anfeindungen gehört.
Zitat:

also wir sind in einer Bächerei gefragt worden ob *Bologna?* oder *Germanos?* und dann als Germanos kam mit abfälliger Handbewegung zur Tür hinaus geschmissen worden und bösem Geschimpfe und noch wütenderen Blicken hinterher gepföpfert.
Die zweite Aussage relativiert die erste. Anfeindungen gibt es seit Wochen und Monaten, und das obwohl Deutschland (und damit seine Bürger) bisher ganz real über 15 Milliarden Euro gezahlt hat und für Hunderte Milliarden "bürgt". Das Klima in GR wird angeheizt von der griechischen Presse und von der Opposition, die, als es darum ging, von der EU (also von Deutschland) Geld zu bekommen, so getan hat, als seien sich alle griechischen Parteien einig, nun aber im Hinblick auf die anstehenden Wahlen die Volksmeinung für sich nutzen will.

Ich prognostiziere mal, wie das weiter geht, und mache das ganz bewusst polemisch:

Bei den nächsten Wahlen gibt es in GR eine neue Regierung, und zwar eine, die dem griechischen Volk nach dem Mund redet - Sozis also. Die werden sagen, dass man sich den Bedingungen der EU, die für GR untragbar sind, weil sie Aufschwung und Wirtschaftswachstum behindern (was tatsächlich nicht ganz von der Hand zu weisen ist), nicht länger beugen wolle. Also Schluss mit dem Sparen. An die bisher getroffenen Abmachungen fühlt man sich nicht länger gebunden.

Auch bei uns schwenkt die (linksliberale) Presse schon um, und ist der Auffassung, die Sparpakete behindern die Griechen. Auf gut deutsch: Den Griechen geht es so schlecht, weil es uns so gut geht - ein typisches Gutmenschenargument.

Wenn nun bei uns die nächste Bundesregierung eine grün-rote wird (was bei dem Murks, den schwarz-gelb derzeit verzapft, geradezu zwangsläufig der Fall sein wird), oder die jetzige Koalition wegen irgendwelcher Spiränzchen der FDP scheitert und sie durch eine "große" schwarz-rote ersetzt wird, so wird es das geben, wovon SPD-Politiker schon jetzt reden: Einen "Marshall-Plan" für GR. Dann wird das Geld mit vollen Händen ausgegeben, damit die Wirtschaft angekurbelt wird - nur wird das, da die Griechen kein Geld mehr haben und sich auch keins mehr leihen können, deutsches Geld sein.

Das ist dann die dauerhafte Transferunion. Von der man uns versprochen hat, dass sie NIE kommen wird (genauso wie man uns versprochen hat, dass der Euro so stabil wie die Mark/der Schilling wird).

Nachdem die BRD das am höchsten verschuldete Land der EU ist, und so dazu gezwungen wird, selber noch mehr Schulden zu machen, anstatt Schulden vielleicht einmal abzubauen, wird das Unvermeidliche kommen: Der Staatsbankrott, nur eben nicht nur für Griechenland, sondern auch für uns.

Robert29566 06.03.2012 16:09

Servus,

ich frage mich immer wieder... wie ein Land nur durch Sparen gerettet werden soll.

Die Wirtschaft soll angekurbelt werden???? Welche????

Was können/ kann von Griechenland exportieren werden, und International dem Handel angeboten werden?

Was sollen die Griechen kaufen wenn Sie kein Geld in der Tasche haben?

Früchte/Oliven/ Gyros/Tonwaren/ Turismus wird ein Land nicht retten können.....

Egal wie es kommt, hoffentlich kommen wir allen mit einen blauen Auge davon.

Gruß

Robert

KlausB 06.03.2012 18:15

[QUOTEWas können/ kann von Griechenland exportieren werden, und International dem Handel angeboten werden?
][/QUOTE]

Ja - eben! Aber dass GR nur die von Dir genannten Produkte hat, das war auch vor der Aufnahme in die Währungsunion bekannt.

Coolpix 06.03.2012 20:41

Zitat:

Zitat von Honky (Beitrag 274066)
@ coolpix

Hoch lebe der Arbeitnehmer ! - der Einzige, der in Deutschland etwas leistet.

Sage mir doch bitte einmal woher der Arbeitnehmer seine Arbeit nimmt.
Oder was Der macht der sie Ihm gibt.
Schwimmt Der nur auf der Brennsuppe und bekommt Aufträge geschenkt?


... zu scharf formuliert?

Du mußt aber nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

Tenor des Ganzen ist vielmehr, daß sich in allen Ländern eine Zweiklassengesellschaft existiert und die Kluft zwischen arm und reich rasant wächst.

Viele Selbstständige, Kleinunternehmer leisten sehr viel, bilden aus, schaffen Arbeitsplätze , schätzen ihre Mitarbeiter, ...... .


Die Großen übernehmen jedoch viel zu wenig Verantwortung in der Gesellschaft. Sie haben so viele steuerliche Vorteile, bekommen satte Subventionen, Umschüler / Azubi´s auf Staatskosten + Bonus, billige Arbeitskräfte, ........ und was geben sie zurück ?

Leiharbeit, Werksverträge, Zeitvertäge ......- bloß keine Sicherheit / Stabilität. Sie bezahlen diesen Menschen oftmals so wenig , daß diese ohne staatliche Stütze nicht leben können. Weder zu Zeiten der Beschäftigung , noch im späteren Rentenalter. Wer finanziert also diese Menschen ? - wir Steuerzahler . Und wer streicht sich die hohen Gewinne ein ?


Der normale Arbeitnehmer, Kleinunternehmer ..... muß für sein Einkommen sehr viel leisten. Die steuerlichen Abgaben sind jedoch so hoch, daß das Plus am Monatsende immer kleiner wird.

In meinen Augen leisten diese Menschen das Meiste, gemessen an deren Verdienst.

Damit sie noch mehr leisten, verlängert immer häufiger die Arbeitszeiten
, erhöht das Renteneintrittsalter ......... . Dann wird die Lüge mit dem höheren Lebenserwartung aufgetischt ..... . Die Lebenserwartung wird jedoch wieder sinken, da sich die medizinische Versorgung zunehmend verschlechtert.

................. man könnte noch so viel schreiben, diskutieren, .......... aber wohin führt das ?


Aus der Krise haben wir ja nichts gelernt und machen so weiter, weiter bis ............ . Wann war die große Krise nochmal ? Ich habe sich auch schon vergessen.
.

Honky 06.03.2012 21:00

Ok wenn Du das auf Konzerne gemünzt hast,die nach hohen Subventionen dann doch in Billiglohnländer abwandern,dann gebe ich Dir recht.
So wie das für mich rüberkam,klang das aber sehr engstirnig-was Du ja aber gerade wiederlegt hast.
Ich weiss nur von mir und auch von einigen selbstständigen,das der Kampf nach 16.00 Uhr beginnt.Bis 16.00 Uhr für die Kosten und dann für den Verdienst.
Das ist nätürlich nicht immer der Fall,aber ob Angebote oder Bestellungen-dank Mail und Fax wird das immer mehr zur Nachtarbeit.

Rotti 06.03.2012 21:10

He Leute wo bleibt der Optimistmus. Scheisst auf die Krise und lebt euer Leben im Heute. Es kommt sowieso nicht so wie wir glauben............:chapeau::chapeau:


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