Schlauchbootforum

Schlauchbootforum (https://schlauchboot-online.com/index.php)
-   Smalltalk (https://schlauchboot-online.com/forumdisplay.php?f=33)
-   -   Treibstoffmangel....wie würdet Ihr Euch verhalten? (https://schlauchboot-online.com/showthread.php?t=21391)

icemannthereal 26.05.2010 16:24

ich denke NIEMAND fährt BEWUSST und voller absicht mit zuwenig sprit auf dem wasser herum :ka5:

ich würde auch in jedem fall helfen, kenne ich den probanden nicht, der bekommt nicht einmal ein danke über die lippen oder fragt wie er "es" wieder gutmachen könne würde ich ihm ganz klar die rechnung präsentieren :ka5:

ich glaube, dass ist das worauf du hinaus willst :gruebel:

alles andere würde ich auf die situation / sein verhalten ankommen lassen :biere:


wir hatten vorgestern einen ganz anderen "spezi", mein bekannter fährt mit seinem 8m boot an den steg vor der schleuse....

....der wind drückt ihn immer wieder in die falsche richtung :seaman:

der "spezi" steht mit seinem kleinen boot bereits am steg (boot schon festgemacht) und schaut in aller seelenruhe zu wie mein kumpel sich abmüht sein boot HEILE am steg festzumachen (hände schön in der tasche) :cognemur:

als ich später dazu kam machte ich längsseits bei meinem kumpel fest (er erzählte mir die geschichte) der "spezi" hat sich darauf hin natürlich seeeehr bewundernde blicke eingefangen :lachen78:

sorry, aber bei manchen leuten sieht man´s sofort, hier war nicht nur das boot klein sondern auch das gewächs auf dem hals :futschlac

später ging es in die offene schleuse, bumsvoll das dingen..... schotten dicht und das wasser kam .....

wer ist mit seiner familie an bord in schwulitäten gekommen :confused-

wer hat ihm geholfen :ka5:


"spezi" halt, schwamm drüber :biere:

Gummifetischist 26.05.2010 20:33

Ursache ist völlig egal!
 
Auf See (und am See...) wird geholfen - ohne wenn und aber!

Treibstoff rübergeben - je nach Menge und vorhandener Geberlaune wird sich eine für alle optimale ituation von selber einstellen. Ich habe bei unzähligen Hilfestellungen in den teilweise irrsinnigsten Situationen sehr viele, teilw. äußerst nette Reaktionen erleben dürfen - es waren immer schöne Zeichen der Dankbarkeit. Und ob es dann eine Flasche Whisky aus der Bordbar war oder der Wein beim Abendessen der im Restaurant in der gemeinsamen Bucht gespendet wurde war dabe völlig egal - auch das gute Gefühl von echter (!) Dankbarkeit alleine wäre immer genug gewesen!

LG, Thilo

Aia 26.05.2010 21:07

Zitat:

Zitat von Gummifetischist (Beitrag 230977)
Auf See (und am See...) wird geholfen - ohne wenn und aber!

Treibstoff rübergeben - je nach Menge und vorhandener Geberlaune wird sich eine für alle optimale ituation von selber einstellen. Ich habe bei unzähligen Hilfestellungen in den teilweise irrsinnigsten Situationen sehr viele, teilw. äußerst nette Reaktionen erleben dürfen - es waren immer schöne Zeichen der Dankbarkeit. Und ob es dann eine Flasche Whisky aus der Bordbar war oder der Wein beim Abendessen der im Restaurant in der gemeinsamen Bucht gespendet wurde war dabe völlig egal - auch das gute Gefühl von echter (!) Dankbarkeit alleine wäre immer genug gewesen!

LG, Thilo

schön geschrieben und so sei es:chapeau:
Leider habe ich schon Situationen erlebt, ohne einem "Danke" und sowas gibts leider auch:gruebel:
Das weiss man aber erst nach dem Helfen und die Bootsnr. merkt man sich auch nicht

Gummifetischist 26.05.2010 21:55

Hallo Roland!
 
Natürlich hast Du Recht! Diese A....lö.... (sorry) gibt es eben überall, auch auf/am See. Das ist mir absolut bewusst. Ich hab zum Glück bisher noch keinen solchen erwischt. Evtl ein Hinweis, dass es doch nicht allzuviele sind... wäre schön...

Beste Grüße an den Bodensee,

Thilo

Aia 26.05.2010 22:08

Zitat:

Zitat von Gummifetischist (Beitrag 230986)
Natürlich hast Du Recht! Diese A....lö.... (sorry) gibt es eben überall, auch auf/am See. Das ist mir absolut bewusst. Ich hab zum Glück bisher noch keinen solchen erwischt. Evtl ein Hinweis, dass es doch nicht allzuviele sind... wäre schön...

Beste Grüße an den Bodensee,

Thilo

Hinweis: so ein Arschloch gabs nur einmal, aber sowas vergisst man halt nicht:biere:
Wenn mir Einer einen 20ziger in die Hand drückt ist das ok, lieber ist mir aber ein gemeinsames Gespräch bei nem Bier

kerlchen 27.05.2010 08:09

Hallo!
 
Ja sowas kann schnell passieren.:ka5:

In unserer Anfangszeit, die ersten male, Bootfahren in Au. Wir waren auf der Heimfahrt, Flußabwärts unterwegs in den Hafen. Kurz vor der Einfahrt mitten in der Donau, geht der Motor aus.:motz_4:

Herwig suchte den Grund und siehe da der Sprit ist alle.Laut Tankuhr aber noch ein Viertel voll. Hinter uns naht ein Schubverband. Ruder raus und los gehts.:gruebel:
Wir mußten feststellen das man ein 650 Arimar nicht mehr mittels Ruder fortbewegen kann.:cognemur:Aber wir kamen, unter einsatz aller Kräfte, wenigstens aus dem Fahrwasser des Schubverbandes.
Endlich fuhr ein Boot aus dem Hafen und wir winkten wie wild. Er wollte schon vorbeifahren drehte aber um und schleppte uns in den Hafen.:smileys5_
Wir waren heil froh und wollten ihn einladen, doch er hatte Gäste und fuhr wieder raus.
Der Hohn war uns gewiss und seither fahren wir nicht mehr ohne Reserve Sprit raus.

Auch wir durften schon einige male Helfen, und alle waren immer sehr Dankbar. Auf der Donau muß man besonders rasch handeln, denn die Berufsschiffahrt bleibt ja nicht stehen.:lachen78:

klaus52 27.05.2010 11:46

Ich habe mir die Beiträge nicht alle durchgelesen.
Aber es ist für mich gar keine Frage, helfen nach meiner Möglichkeit, was denn sonst. Auf eine andere Idee käme ich gar nicht, darum hat mich schon allein die Frage verwundert. Gibt es wirklich Leute, die da nicht helfen? Das ist meine Meinung dazu.
Gruß Klaus

icemannthereal 27.05.2010 13:48

JA, DIE GIBT ES :ka5:

wenn du die zeit findest...stöber mal durch den strang, ist tw. schon bedenklich :gruebel:

Gumminudel 27.05.2010 14:32

Danke für Eure Ausführungen, also gibt es hier auch unterschiedliche Ansichten.

Wolfgang, danke für Deine Ausschweifungen, so hatte ich mir die Diskussion vorgestellt.

Ich denke ich werde meine Position nochmals überdenken. Denn auch ich bin nicht unfehlbar.
Auch ich hatte mehrmals schon Hilfeleistungen erbracht und ein nettes Danke sowie auch kleine Sachgeschenke am Steg erhalten. Diese Dinge sind anerkennungen für die Hilfeleistung die aber nicht als selbstverständlichkeit(bei mir zumindest) gelten. Erkenntlich zeigen sich die meisten und wenns nur ein freundliches Danke ist.

Was Tom gesagt hatte gibt allerdings noch spielraum für interpretationen: Der unterschied zwischen Material und Menschenleben. Wann genau hängt das eine mit dem anderen NICHT zusammen, ausgenommen das Boot ist offensichtlich am sinken?

Danke Euch allen, dass Ihr die kurve zur netten Unterhaltung gefunden habt.

thball 27.05.2010 18:44

Zitat:

Zitat von Gumminudel (Beitrag 231028)
Was Tom gesagt hatte gibt allerdings noch spielraum für interpretationen: Der unterschied zwischen Material und Menschenleben. Wann genau hängt das eine mit dem anderen NICHT zusammen, ausgenommen das Boot ist offensichtlich am sinken?

Hallo Mirco,

das ist ganz leicht erklärt. Bislang gingen wir in der Diskussion immer davon aus, dass es ohne Weiteres möglich ist Hilfe zu leisten. Denk aber nur an das erste Juni Wochenende. Da findet wieder die größte Regatta am See statt, bei der manche Skipper einen enormen Ehrgeiz entwickeln. Wenn dann im Sturm ein Mast bricht und der Motor ausfällt (oder nicht vorhanden ist), dann kann niemand darauf hoffen, dass ich ihn abschleppe wenn ich dabei meine Mannschaft bzw. mein Boot gefährde. Im Notfall würde ich dann nur Personen aufnehmen auch wenn die Yacht ein paar Euro mehr kostet... Die Bereitschaft für Menschenleben mein Material zu gefährden steht hier außer Frage - nur für ein anderes Boot? Ich denke eher nicht.

Berny 27.05.2010 19:22

Bei der ganzen Diskussion, insbesondere bei dem Fall des Nichthelfens, stellt sich außerdem die Frage, ob dies nicht sogar strafrechlich relevant sein könnte.

In Österreich gibts den § Unterlassene Hilfeleistung, sowas gibts vermutlich in anderen Ländern auch.

Ich stell jetzt einfach mal ganz Provokant folgende Szene dar:
Ein Boot ist in Not, ich will ihm Benzin geben, der in Not geratene will aber nicht zahlen, ich fahre einfach weiter.

Tja, jetzt könnte es doch glatt sein, dass ich mich der Unterlassenen Hilfeleistung schuldig mache, wenn dem Bootsfahre dann was passiert.

Wie gesagt, nur theoretisch, da ich nicht weiß, ob sowas schon jemals in dieser Weise gerichtlich festgestellt wurde.

Aber jemanden am Meer einfach "sitzen" zu lassen ist nicht nur moralisch bedenklich, sondern auch rechtlich.

Soll jetzt kein Vorwurf in irgendeine Richtung sein, sondern einfach nur ein Einwurf zum nachdenken.

icemannthereal 27.05.2010 20:55

berny.....

duuuu musst zeit haben :ka5:

wer würde sowas denn machen :gruebel: :biere:

Gummizwerg 27.05.2010 21:03

Zitat:

Zitat von Berny (Beitrag 231047)
Bei der ganzen Diskussion, insbesondere bei dem Fall des Nichthelfens, stellt sich außerdem die Frage, ob dies nicht sogar strafrechlich relevant sein könnte.

In Österreich gibts den § Unterlassene Hilfeleistung, sowas gibts vermutlich in anderen Ländern auch.

Ich stell jetzt einfach mal ganz Provokant folgende Szene dar:
Ein Boot ist in Not, ich will ihm Benzin geben, der in Not geratene will aber nicht zahlen, ich fahre einfach weiter.

Tja, jetzt könnte es doch glatt sein, dass ich mich der Unterlassenen Hilfeleistung schuldig mache, wenn dem Bootsfahre dann was passiert.

Wie gesagt, nur theoretisch, da ich nicht weiß, ob sowas schon jemals in dieser Weise gerichtlich festgestellt wurde.

Aber jemanden am Meer einfach "sitzen" zu lassen ist nicht nur moralisch bedenklich, sondern auch rechtlich.

Soll jetzt kein Vorwurf in irgendeine Richtung sein, sondern einfach nur ein Einwurf zum nachdenken.

soweit ich weiß, betrifft die "unterlassene Hilfeleistung" aber nur Fälle, in denen der in Not Geratene einer Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt ist! Klappt vor deinen Augen ein Passant zusammen und du versuchst nicht, im Rahmen des für dich Zumutbaren ihm zu helfen, machst du dich der "unterlassenen Hilfeleistung" schuldig.

Glaube kaum, dass man dies auf einen liegen gebliebenen Autofahrer oder Bootsführer umlegen kann!


Ich für meinen Teil helfe jedenalls, unabhängig davon ob jemand selber oder auch nicht, an der Situation schuld ist! Einen schlechten Tag kann jeder haben.

Berny 27.05.2010 22:41

Naja, ein liegengebliebener Autofahrer ist keiner direkten Gefahr ausgesetzt, ein Boot, welches nicht lenkbar und somit unkontrollierbar ist, eben schon.
Das ist ein kleiner Unterschied....

Gummizwerg 27.05.2010 23:07

Zitat:

Zitat von Berny (Beitrag 231079)
Naja, ein liegengebliebener Autofahrer ist keiner direkten Gefahr ausgesetzt, ein Boot, welches nicht lenkbar und somit unkontrollierbar ist, eben schon.
Das ist ein kleiner Unterschied....

nene, das Gesetz geht debei nur davon aus, dass direkte Lebensgefahr besteht:

wörtl:

TITEL § 95 Strafgesetzbuch
StGB

TEXT Unterlassung der Hilfeleistung

§ 95. (1) Wer es bei einem Unglücksfall oder einer Gemeingefahr
(§ 176) unterläßt, die zur Rettung eines Menschen aus der Gefahr des
Todes oder einer beträchtlichen Körperverletzung oder
Gesundheitsschädigung offensichtlich erforderliche Hilfe zu leisten,
ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis
zu 360 Tagessätzen, wenn die Unterlassung der Hilfeleistung jedoch
den Tod eines Menschen zur Folge hat, mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen,
es sei denn, daß die Hilfeleistung dem Täter nicht zuzumuten ist.
(2) Die Hilfeleistung ist insbesondere dann nicht zuzumuten, wenn
sie nur unter Gefahr für Leib oder Leben oder unter Verletzung
anderer ins Gewicht fallender Interessen möglich wäre.

QUELLE BGBl.Nr. 60/1974
INDEXKZ 24.01.01


Jemanden nicht zu helfen dem der Sprit ausgeht, ist zwar nicht nett, aber auch nicht ungesetzlich!

Berny 27.05.2010 23:14

Zitat:

Zitat von Gummizwerg (Beitrag 231080)
nene, das Gesetz geht debei nur davon aus, dass direkte Lebensgefahr besteht

Ähh, sei mir nicht böse, aber bei einem unmanövrierfähigen Boot kann man schon von Lebensgefahr oder Gefahr für die körperliche Unversehrtheit ausgehen.

Und das entscheidest letztlich nicht du, sondern eben Gerichte.

Aber du kannst es ja drauf ankommen lassen, wenn du meinst....

thball 27.05.2010 23:34

Zitat:

Zitat von Berny (Beitrag 231081)
Ähh, sei mir nicht böse, aber bei einem unmanövrierfähigen Boot kann man schon von Lebensgefahr oder Gefahr für die körperliche Unversehrtheit ausgehen.

Hallo Berny,

auch wenn ich in so einem Fall immer helfen werde, auch ohne gesetzliche Interpretation, sehe ich das wie Wolfgang:

1. Es kommt auf das Revier an
In einem Strömungsgewässer besteht eher eine Gefahr, am Bodensee (wie hier im Beispiel vom Mirco) besteht erst einmal keine Gefahr

2. Wenn der "Treibstofflose" kein Notsignal gibt (auch Notruf) dürfte keine Notlage vorliegen - nur mit dem Kanister zu wedeln ist kein anerkanntes Notsignal

3. Wenn wirklich eine Notlage vorherrscht (subjektiv oder objektiv wegen aufkommenden Sturm etc.), dann besteht prinzipiell auch keine Abschleppverpflichtung - es würde reichen die Personen abzubergen, aber ich glaube der Skipper ohne Sprit würde sich nicht darauf einlassen

Es ist nicht nett jemanden ohne Sprit nicht zu Bergen, aber dass das prinzipiell eine Straftat ist, kann ich mir nicht vorstellen.

Sonst müsste man bei Motorausfall gleich eine Notrakete zünden. Bei uns gibt es übrigens für so einen Fall extra Schallsignale (4 kurze Töne).

Jörg 07 27.05.2010 23:59

um noch mal auf den "Ursprung" zurück zu kommen:


Zitat:

Zitat von Gumminudel (Beitrag 230783)
...

Angenommen ein Boot bleibt auf dem See stehen mangels Treibstoff. Ist ist kein technischer Defekt sondern einfach nur Schlamperei und mangelnde Sorgfalt des Skippers.

Das Boot weder mittelbar noch unmittelbar in Seenot.

Was macht Ihr?

Ich vertrete hier eine vielleicht etwas krasse Meinung, aber zuerst mal Eure Reaktionen.

Leistet Ihr hier kostenlos Hilfe?
Würdet Ihr ggf. Euren Ersatzkanisterinhalt mit nem gesalzenen Aufschlag verkaufen?
Würdet ihr ihn schleppen für eine Gebühr?
.......

Was würdet Ihr tun?

1. Ja, ich würde kostenlos Hilfe leisten
2. Nein, ich würde meinen Ersatzkanisterinhalt mit keinem gesalzenen Aufschlag verkaufen,sondern einfach "rüberreichen".
3. Nein, ich würde nicht für eine Gebühr schleppen, sondern kostenlos.

und wenn ich Punkt 1-3 so durchführe, mache ich mich in keinster Weise schuldig und brauche auch mit keinem Strafverfahren jeglicher Art rechnen, dürfte für Deutschland und auch weiter südlich gelten.

Gummizwerg 28.05.2010 09:21

Zitat:

Zitat von Berny (Beitrag 231081)
Ähh, sei mir nicht böse, aber bei einem unmanövrierfähigen Boot kann man schon von Lebensgefahr oder Gefahr für die körperliche Unversehrtheit ausgehen.

Und das entscheidest letztlich nicht du, sondern eben Gerichte.

Aber du kannst es ja drauf ankommen lassen, wenn du meinst....

ohne das jetzt noch ausweiten zu wollen:...

Ich lasse es nicht darauf ankommen, Hilfe gibts jederzeit, wäre sowieso als Sani eine andere rechtliche Lage, dies nicht zu tun!! Aber, nachdem es schon im "normalen" Fällen selten wirklich Verurteilungen gibt wegen §95, weil dieses Gesetz leider bescheiden schwammig und weit auslegbar ist, wollte ich nur klar machen, dass es schwer würde (unter der Vorraussetzuing, dass keine andere absehbare Gefahr droht) einen Richter zu finden, welcher auf unterlassene Hilfeleistung entscheidet! Das Gesetz geht nunmal nur davon aus, dass AKUTE Lebensgefahr besteht.

So gesehen, wäre es genauso gefährlich jemanden mit einer Panne auf der Autobahn stehen zu lassen.

Berny 28.05.2010 10:07

Zitat:

Zitat von Gummizwerg (Beitrag 231093)

So gesehen, wäre es genauso gefährlich jemanden mit einer Panne auf der Autobahn stehen zu lassen.

Nein, das ist sicher was anderes.

Ich gebe hier eher Tom recht, dass es auch auf die Situation ankommt.
Auf einem ruhigen Gewässer ist es vielleicht nicht ein Problem, weil keine akute Lebensgefahr besteht, auf der Donau würde sowas eventuell anders aussehen.

Das Problem liegt ja auch oft daran, dass erst was passieren muß, bevor dies greift.
Nur wenn das Boot kentert und die Insassen ertrinken, könnte das schon ein Thema werden, hier gibt es einige Berichte im Internet, wo es um ähnliche Dinge ging.
Nur "nicht helfen" weil jemand was nicht bezahlen will oder anderes, ist eben keine Option.

Wie gesagt, nur eine Überlegung zum Nachdenken, ich bin kein Rechtsanwalt oder Richter und kenne auch keine derartige Entscheidung.

Gummizwerg 28.05.2010 10:27

Zitat:

Zitat von Berny (Beitrag 231096)
Nein, das ist sicher was anderes.

Ich gebe hier eher Tom recht, dass es auch auf die Situation ankommt.
Auf einem ruhigen Gewässer ist es vielleicht nicht ein Problem, weil keine akute Lebensgefahr besteht, auf der Donau würde sowas eventuell anders aussehen.

Das Problem liegt ja auch oft daran, dass erst was passieren muß, bevor dies greift.
Nur wenn das Boot kentert und die Insassen ertrinken, könnte das schon ein Thema werden, hier gibt es einige Berichte im Internet, wo es um ähnliche Dinge ging.
Nur "nicht helfen" weil jemand was nicht bezahlen will oder anderes, ist eben keine Option.

Wie gesagt, nur eine Überlegung zum Nachdenken, ich bin kein Rechtsanwalt oder Richter und kenne auch keine derartige Entscheidung.

Du bist wohl noch nie am Seitenstreifen einer Autobahn gestanden. Kommt im Dienst von Zeit zu Zeit vor, und glaube mir, trotz Discobeleuchtung am Dach des Wagens herrscht da öfters Lebensgefahr.

Solche Urteils, Rechts und Gesetzesdiskussionen sind immer schwer. Leider ist viel Interpretationssache!

Aber im Grunde wurde die "U-H-L" deswegen im Gesetz verankert, um umstehende Personen zumindest ein Mindestmaß an Verantwortung im Falle eines Unfalles aufzulegen, nachdem LEIDER in unserer Gesellschaft die Sache mit Moral und Hilfsbereitschaft nicht so hoch im Kurs steht!

Das darf ich behaupten, weil ichs oft genug sehe. Gäbe es das Gesetz nicht, würden manchmal Passanten sich nicht einmal bemüssigt fühlen 144 zu wählen!

Aber, um es nochmal klar zu formulieren, der Paragraph greift nur, wenn es für dich absehbar ist, dass demjenigen dem nicht geholfen wird AKUT Gefahr für Leib und Leben droht.

Lässt du jemanden bei glatter See und bestem Wetter draussen stehen und 8 Stunden später passiert etwas, ist dies nicht mehr absehbar!

Hilfst du jemanden nicht, der sich am Wasser unmittelbar in Gefahr befindet, gebe ich dir Recht.

Für Hilfe Geld zu verlangen finde ich im allg. nicht richtig. Zu Moral und Hilfsbereitschaft vieler Menschen heute noch etwas zu schreiben würde mich aber mehr als grantig machen!

Berny 28.05.2010 16:30

Zitat:

Zitat von Gummizwerg (Beitrag 231100)
Du bist wohl noch nie am Seitenstreifen einer Autobahn gestanden.

Der war gut :lachen78:

desmo 30.07.2010 12:47

Wie gut, dass ich bisher in diesem Fred die Klappe gehalten habe. Sonst hätte ich wohl etwas geschrieben, was ich inzwischen bereut hätte. Klar hätte ich geholfen, aber bissige Kommentare hätte ich schon parat:ka5:

Ja ich oute mich:

Ich bin diesen Sommer ohne Sprit glücklicherweise "nur im Velebitkanal", bei besten Wetter und Ententeich liegen geblieben.:cognemur::cognemur: Warum? Eigene Blödheit, übermäßiges Technik-Vertrauen und Unwissenheit!

Nachdem wir einige schöne Touren gefahren sind und sich der manuelle Suzi Tankanzeiger mal bequemt hatte sich in Bewegung zu setzen und uns auf der Rückfahrt von der letzten Ausfahrt nur noch 1/4 voll anzeigte, war mir klar, morgen früh wird zu allererst getankt.:schlaumei Mein Garmin zeigte mir da noch 65l Inhalt (von 300l) an.:gruebel: Als ich am nächsten morgen nach Crikvenica aufgebrochen bin, war der Zeiger schon am Ende von Reserve und der Garmin erzähle mir immer noch 49l.

Ich kam gerade noch von Omisalj unter der Brücke durch und kurz nach Jadranovo war dann Schluss mit brumm brumm! 4sm vor der Tanke war der Tank leer :cognemur: Die Tanknadel lag festgenagelt an der Uhrenbegrenzung, der Garmin gauckelt mir noch 41l vor. Und so etwas passiert mir als alten Hasen auf dem Wasser, kein Reservekanister an Bord, nur ein Notpaddel und das Handy lag Zuhause. - Weit und breit noch keiner Unterwegs um 08:00 Uhr Morgens.
Dann kam ein kleineres Schlauchi mit 20 PS um die Ecke, wir paddelten schon Richtung Ufer und wir winkten in Notzeichenmanier, sie winkten zurück:lachen78:, wir winkten weiter und dann kamen sie doch noch zurück:cool:. Vater, Sohn und Tochter an Bord aus SLO, kurz geplaudert, sie versuchten uns abzuschleppen, aber auch das will gelernt sein, also Vater und Tochter zu uns an Bord, Sohn, dann alleine mit wehenden Fahnen zur Tanke, Res-Kanister mit 10l gekauft und wieder zurück gekommen und wir an Bord derweil nette Gespräche geführt. Die Rechnung wollten sie auf den Lipa genau bezahlt haben, das üppige Trinkgeld wurde mit bösen Worten abgelehnt, nach Prügelandrohung ;-) haben sie wenigstens einen weit aufgerundeten Betrag angenommen.

Warum ist mir das passiert, wo mir doch so etwas niemals passieren kann?

Wie oben geschrieben, Blödheit etc. ...
... und ein 300l Tank, der (klar nach echter Überlegung), lang, flach, rechteckig nur 280l Nutzinhalt hat, weil die letzten 20l auf keine Ahnung 2mm höhe verteilt sind und der Saugrüssel da nicht dran kommt (Warum laufen die Schei***-Dinger eigentlich unten nicht spitz zu?):cognemur:
... und darüber hinaus ein Garmin Sensor, der zwar hin und wieder Mist anzeigte und zwischendurch auch mal gar nichts anzeigte, aber naja den Spritinhalt wird er schon anständig anzeigen - wie denn wenn er teils gar kein Signal bekam:cognemur:
... und weil die 2 x 15l Tanks sauber und ordentlich gefüllt auf große Touren wartend in der Garage standen.:cognemur:

Ich nutze diesen Fred mal und sage:
Danke an alle hilfsbereiten Wassersportler die auf dem Nass unterwegs sind!

Entschuldbar ist das alles nicht, einige werden jetzt grinsen und sich denken, tja der blöde Desmo. Recht habt Ihr - ich bin der Depp! Damit muss ich jetzt leben und freue mich jetzt um so mehr, wenn ich jemand anderem auch zukünftig helfen darf.

Bäriger 30.07.2010 12:51

Hey Peter,

ich habe den 20er Kanister schon mal ins Boot gepackt, gefüllt versteht sich.

Schön, dass auch erfahrenen Seebären mal so etwas passiert :lachen78:


Viele Grüße

Wolfgang

Benni 30.07.2010 13:43

Zitat:

Zitat von desmo (Beitrag 236037)
Wie gut, dass ich bisher in diesem Fred die Klappe gehalten habe. Sonst hätte ich wohl etwas geschrieben, was ich inzwischen bereut hätte. Klar hätte ich geholfen, aber bissige Kommentare hätte ich schon parat:ka5:

Ja ich oute mich:

Ich bin diesen Sommer ohne Sprit glücklicherweise "nur im Velebitkanal", bei besten Wetter und Ententeich liegen geblieben.:cognemur::cognemur: Warum? Eigene Blödheit, übermäßiges Technik-Vertrauen und Unwissenheit!


Hallo Peter
Danke für Dein "outing" das wird sicher einigen dasselbe Mißgeschick ersparen. :ka5: Keiner sollte so hochnäsig sein und meinen "sowas kann mir nie passieren" !!!!
Ich hab bei einem Ankerwurf meinen Schlüssel abgebrochen !! blöder geht´s auch nicht :lachen78: Bei Bora stand das Halsband vom Schlüssel scheinbar waagrecht weg und der elegant geworfene Klappanker hat sich darin gefangen und schon ist es passiert. Habs erst bemerkt als ich den Schlüssel abziehen wollte und keiner war da :lachen78:
Wenn das einem anderen passiert denk ich mir "wie blöd ist denn der ??" :ka5::futschlac

Ingo 30.07.2010 13:57

Peter,

tröste Dich, Du bist nicht alleine.

Ist mir, zwar schon 15 Jahre her, auch schon passiert.

Nachts, um 12 war der Sprit alle. Morgens um 8 kam erst der Erste in Sicht, der mich dann auch auf den Haken genommen hat.

Zwischendurch immer mal nach den Raketen geschielt, war mir aber zu peinlich deswegen Rot zu schießen.

Erfahrung macht eben klug, manchmal auch demütig.

FerdiR 30.07.2010 14:50

Jetzt gebe ich meinen Senf auch mal dazu ab. Einer meiner Grundsätze seit ich ein Boote bewege, ich habe und werde "IMMER" auf dem Wasser (egal ob See oder Meer) Hilfe leisten, ob ich nun den Sprit bezahlt bekomme oder nicht das lasse ich erst einmal dahin gestellt. Das aber jemanden durch die erhöhte Zahlung an Spritkosten dafür eine Lektion bekommen soll wenn er (wie geschrieben) aus Nachlässigkeit, Dummheit oder wie auch immer mit dem Boot liegen geblieben ist, soll gefälligst machen wer will... ich jedenfalls nicht.

Und wenn wir mal ehrlich sind wie oft kommt denn solch eine Situation vor...? Sollte es tatsächlich mal innerhalb eines Urlaubes 2-3 mal vorkommen, das dürfte aber eher die Seltenheit sein. In der Regel kommt so etwas dann mal alle Jubel Jahre vor und ich Glaube das keiner von uns an den Kosten von 5 Liter Sprit (wenn man sie denn wirklich verschenkt) am Hungertuch nagen muß.

Ich habe in den zurückliegenden über 30. Jahren auch schon einige male Leute gerettet, einige sogar aus Seenot. Andere waren dabei die ich mit ihren Luftmatratzen an Land geholt habe weil sie sich überschätz haben und bei starker Bora sich auf die Matratze gelegt haben. Sollte ich da sagen... wie kann man denn so blöde sein und sich vorsätzlich in Gefahr begeben. Solche Dinge passieren halt schon einmal... und? die betroffenen werden daraus ihre Lehre gezogen haben.

Ich lebe nach dem Grundsatz... einmal am Tag eine gute Tat (ist zwar nicht immer der Fall) dann freut sich das Herz... und andere auch.

Ingo 30.07.2010 17:12

Ich geb' mal 'ne interessante Situation wieder, hat sich vor zwei Jahren ereignet.

Ich bin mit einem weiteren Schlauchi auf der Nordsee unterwegs; bis zum nächst erreichbaren Hafen sind's etwa 22 Meilen, die Umstände sind etwas widrig, Wind mit 5 - 6 Bft. von vorn, Wellen bis ca. 2,5 m.

Es wird allmählich dunkel, mein Durchflußmesser zeigt ziemlich konstant einen Verbrauch von 1 l / KM an und dem anderen Boot geht der Sprit aus.

Wissend um die Problematik der Tankanzeige auf dem NJ, meine ich aber trotzdem, genug im Tank zu haben, den Hafen soeben zu erreichen.


Gebe also 30 L von meinen 50 L Reserve in Jerrycans ins andere Boot.

Bei der Weiterfahrt geht in meinem Boot die Diskussion los, was ist, wenn der Sprit auf dem anderen Boot wieder nicht reichen sollte.

Was machen wir dann, gehen wir ein ziemliches Risiko ein und geben unsere letzte Reserve ab?

Eure Meinung?

thball 30.07.2010 18:57

Zitat:

Zitat von Ingo (Beitrag 236080)
Eure Meinung?

Hallo Ingo,

es kann ja nur eine Meinung sein nachdem ich beide Boote und die Umstände nicht genau kenne.

So stellt sich für mich die Gretchenfrage: Ist es sinnvoller ein Boot mit mehr Spirt zu fahren um notfalls das andere Abschleppen zu können? Wäre das überhaupt ohne weiteres gegangen? Falls ja würde ich den restlichen Sprit in jedem Fall behalten.

Wie dem auch sei könnte man sich überlegen über Funk (falls vorhanden) einen Travel Report ans MRCC zu senden mit dem Hinweis auf die aktuelle Situation. Wenn dann wirklich der Sprit ausgehen sollte, dann könnte das MRCC zumindest die Hilfeleistung vorab planen und koordinieren.

rookie 30.07.2010 23:55

Nein ich würde in der Situation meine letzten 20 Liter nicht hergeben. Es muß gewährleistet sein das ein Boot den Hafen erreicht , sonst ist keinem geholfen.
Wenn es eng wird alle reserven in ein Boot und das andere abschleppen !

Gruß

Volker

Ingo 01.08.2010 23:10

Zitat:

Zitat von rookie (Beitrag 236124)
Nein ich würde in der Situation meine letzten 20 Liter nicht hergeben. Es muß gewährleistet sein das ein Boot den Hafen erreicht , sonst ist keinem geholfen.
Wenn es eng wird alle reserven in ein Boot und das andere abschleppen !

Gruß

Volker


Hi,

seh' ich natürlich auch so.

Aber ich hätte auch nicht abgeschleppt.

Denn da steigt der Spritverbrauch wieder enorm an, die Manövrierfähigkeit wird sehr eingeschränkt und man hätte sich möglicherweise ganz fix die Schleppleine mit'm Prop eingefangen (hab' ich schon mal einen Bericht zu der Schleppproblematik gelesen). Es war immerhin dunkel und ein ziemlicher Wellengang, der nur Verdrängerfahrt erlaubte.

Meine Entscheidung wäre gewesen, das andere Boot vor Anker zu legen, Ankerlicht anzulassen, eine Nachricht zu hinterlassen, vieleicht das MRCC zu informieren, die Crew zu übernehmen und das Boot am nächsten Tag bei Tageslicht und besseren? Bedingungen abzuholen.

Mit meinem (zusätzlichen) Anker und weiterer 40 m Reserveleine wäre das Schlauchi auf fast 100 m Leine und ca. 12 Kg Ankergewicht bei höchstens 30 M Wassertiefe gekommen.

Tatsächlich haben beide Boote mit den letzten Litern wohlbehalten den Hafen erreicht.

Ein ziemlicher Fehler ist uns aber trotzdem unterlaufen, wir hätten unbedingt vor der Hafeneinfahrt meinen letzten Kanister Sprit auf beide Boote verteilen müssen.

Man stelle sich vor, in der Einfahrt, entlang so einer aus Felsbrocken bestehender Mole, ist der Sprit bei Wind und Welle alle.....

Vodies 02.08.2010 17:39

Dann beichte ich mal meine Spritsuende:

An einem Samstagnachmittag, noch gar nicht so lange her, kam mir die Idee noch eine Spritztour mit den Kindern auf den Rhein zu machen. Tank war ja nach Anzeige noch halb voll. Also kurz der Frau gesagt, dass wir in 2 Stunden wieder da sind, den Trailer angehaengt ab durch die Mitte. Bis zu Slipstelle in Honau sind es ja nur 10 Minuten. Das Boot geslippt und wieder Rheinaufwaerts nach Kehl geduest (Vollgas natuerlich). Dann Kehrtwende und wieder zurueck. Als wir an der Slipstelle angelangt sind, waren noch ein paar Wellen eines Frachters. die haben wir auch noch ausgenutzt und dann wollten wir zurueck. Auf einmal sottert der Motor und nach ein paar Sekunden war es still. Schei..e hab ich gedacht: Hast Due die Belueftung im Tank nicht aufgemacht, aber als ich den Tank hochhob merkte ich gleich, dass da kein Tropfen mehr drin war. Nun schnell die Paddel aus der Backskiste raus. Auseinander gezogen und dann zusammen mit meinem Aeltesten das Boot ans Ufer gepaddelt. Zum Glueck ist bein uns die Stroemung auf grund der vielen Staustufen sehr gering und am Wochenende auch wenig Frachterverkehr. Am Ufer angekommen mussten meine Jungs die Bootwache uebernehmen und ich trabte mit Kanister zum Auto, mit dem Auto zur naechsten Tanke und dann das ganze wieder zurueck. Inzwischen kam nauerlich noch der Anruf der erbosten Frau, wo wir so lange bleiben, sie wollte noch etwas unternehmen. Das ganze ging noch mal glimpflich aus, aber ich werde nicht mehr ohne Reservekanister und ohne Tankcheck eine Tour starten. Verschwtzt vom ganzen Fussmarsch waren wir dann 2 Stunden laenger aus als gedacht.

Also ich wuerde jeden helfen, dem das Benzin ausgeht. Entweder mit Benzin oder mit Schleppdienst.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:04 Uhr.

Powered by vBulletin
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright © 2005 - 2025 , https://schlauchboot-online.com