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Freiheit 16.05.2012 10:40

Zitat:

Zitat von northstar (Beitrag 278942)
Für einen Politik-Laien wie mich ist es unverständlich warum die starken Euro-Länder nicht mal langsam auf den Tisch hauen um sich selbst & den Euro zu schützen

Ohne eine breite Solidargemeinschaft würde die Welt zum heutigen Zeitpunkt wohl ganz anders aussehen. Das jetzige Europa ist noch sehr jung und wird aus dieser Krise und jeder weiteren Krise lernen.

Gruß Michael

roehrig 16.05.2012 20:43

Michael, ich geb zu 100% recht. Zumindest wünsche ich mir auch schnelle Lerneffekte. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob wir uns ein europäisches Konstrukt wie es derzeit besteht wirklich leisten können. Überverwaltung, Überreglementierung und trotz starker Differenzen in der Wirtschaftsleistung und -Auffassung wird noch immer versucht alles einen europäischen Einheitsstempel aufzudrücken.

....wir werden sehen, wie es weiter geht....

Comander 16.05.2012 21:10

Ähäm,hüstl,wieviel "Milliarden" haben derzeit die Griechen schon geschenkt bekommen?:confused- Ich vermute daß wir da nichts mehr wiedersehen?!?:gruebel:

dievoggis 17.05.2012 04:52

Servus Zusammen :chapeau::chapeau:,

was soll man sagen als jemand, der seine Fähre für 01.09. gebucht hat. Mir bleibt wohl nur eins: Abwarten (und den Fährpreis noch nicht überweisen:confused-).
Ich könnt jetzt eine seitenlange Abhandlung über warum, wieso, weshalb schreiben, aber nur soviel:
Wie immer wird alles auf dem Rücken des "kleinen Mannes" ausgetragen.
Und wie immer versucht die Presse Kapital daraus zu schlagen. Das mit dem holländischen Touristen find ich absolut verachtungswürdig und rassistisch, passiert aber bei uns hier mit Ausländern mindestens genauso oft. Man sollte daraus nicht auf die Einstellung eines gesamten Volkes schließen.

Viel mehr Sorgen macht mir so etwas:
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Gruß Peter

Berny 17.05.2012 07:51

Zitat:

Zitat von Comander (Beitrag 278986)
Ähäm,hüstl,wieviel "Milliarden" haben derzeit die Griechen schon geschenkt bekommen?:confused-

Keine!
Bei 10 Millionen Einwohnern wäre das schon ein Patzen Geld pro Person
Bekommen tut keiner was davon, sondern die Banken und besonders die Leute, die mit dem Geld bisher geschwendet haben.

Hier sollte man auch mal hinterfragen, was da läuft.

Die einfache griechische Bevölkerung hat von den Milliarden gar nix, hier werden ganz andere Dinge verfolgt.

Dass die Griechen eine Wut auf die Deutschen haben?
Neben einer oft nicht gewollten Mentalität (sich überall heimisch zu fühlen und alles bestimmen zu wollen) kommt dazu noch der Umstand, dass Deutschland neben Frankreich die letzten Jahre die Finanzwelt der EU medial bestimmt haben.

Die EU ist für den kleinen Griechen eine Abzockerfirma, die das Geld den Reichen nachträgt und die Armen verhungern läßt, die Chefs dieser Firma sind die Deutschen.

Griechenland zeigt eigentlich nur auf, was die nächsten Jahrzehnte der ganzen EU blüht, wenn die Finanzpolitik so weitergeht und letztlich die Banken bestimmen, was in der Welt passiert (ach ja, hab ganz vergessen, gibt ja auch noch die selbsternannte Weltpolizei USA :ka5:)

Der große Knall steht näher bevor als uns bewußt ist, zumal wir (Österreicher, Deutsche, Schweizer usw) ja eher auf der sicheren Seite leben, glaubt man zumindest...

Was mir auch immer gefällt ist die Aussage "Selber Schuld, die waren doch korrupt und haben über Ihre Verhältnisse gelebt".
Das sag mal einem einfachen Bauer, Fischer, Kellner, Arbeiter, Beamten, usw usw usw.
Und dann wundert man sich über so manche "Auszucker" mancher Leute :ka5:

KlausB 17.05.2012 09:13

Real wurden bisher vom deutschen Staat meines Wissens ca. 15,6 Milliarden Euro an GR, dh an den griechischen Staat gezahlt - nicht an die Banken, sondern damit der griechische Staat seine Beamten bezahlen kann. Da ging es wirklich um die aktuellen Lohnzahlungen, die GR sonst nicht hätte leisten können. Und da bei den Griechen etwa 24 % aller Erwerbstätigen (10 mio. Einwohner, davon 4,4 Mio erwerbstätige, davon 1,1 Mio für den Staat) für den Staat arbeiten, glaube ich, dass man schon sagen kann, dass das Geld "den Griechen" zugute gekommen ist.

Und warum scheinen die Deutschen (derzeit, denn in den ersten Jahren des Euro hat sich die deutsche Regierung da sehr zurückgehalten) die "Vorherrschaft" zu haben, was die europäische Finanzpolitik angeht? Weil sie über Jahrzehnte hinweg die Einzigen waren, die eine stabile Währungspolitik betrieben haben, während die Italiener und Spanier schon vor den Zeiten der Währungsunion immer wieder mal abwerten mussten - sie haben also mehr Ahnung, und: Deutsche (sowohl Bürger als auch die Politik) sind zumindest ab und zu mal dazu bereit, zu sparen und den Gürtel etwas enger zu schnallen - eine Mentalität, die den Südländern fehlt (und manchmal ist dieses laissez-faire ja auch ganz schön, und gerade dass, was wir im Urlaub so lieben). Unseren Finanzexperten muss man allerdings vorwerfen, diese Umstände bei der Einführung des Euro in der von fast allen Parteien verordnete "Hurra-Europa-Hysterie" völlig außer Acht gelassen zu haben! Und außerdem hat die deutsche Regierung in der aktuellen GR-Krise die "Vorherrschaft", weil Deutschland eben mal wieder 80 % der gesamten EU-Hilfen zahlt - wer zahlt, schafft an.

Ich persönlich hätte es positiver gefunden, Frau Merkel hätte sich raus gehalten, und Deutschland hätte fast 16 Milliarden dazu verwendet, die Mineralölsteuer zu senken (etwa 1 Jahr lang um etwa 20 Cent - was wäre das für ein Wachstumsschub für Deutschland!).

Die Griechen wären dann ein paar Monate früher Pleite gegangen, und hätten endlich mal anfangen müssen, ihre Probleme selber zu lösen. Man muss sich das einmal vorstellen: Trotz eines riesigen Beamtenapparats ist die griechische Finanzverwaltung schlichtweg nicht in der Lage, Steuerbescheide zu verschicken - die werden mit der Stromrechnung versandt. Da stellt sich doch die Frage, wie die das in den letzten Jahren gemacht haben - offensichtlich gar nicht.

Stattdessen hat man in GR 2002 (nach dem Euro-Beitritt) die Löhne erstmal um 12-15 % erhöht, dabei haben Staat und private Haushalte überdurchschnittlich konsumiert (dank großzügiger EU-Subventionen, auch hiervon trägt Deutschland mit 20 % aller Beiträge (aller 27 EU-Länder) die Hauptlast) und unterdurchschnittlich investiert. Und die griechischen Beamten bekommen 14 Monatsgehälter und konnten mit 53 (!) in Pension gehen (das soll nun auf 67 erhöht werden, und ist eine der Ursachen für den Ärger der Griechen).

Comander 17.05.2012 10:12

ich denke mir gerate sehr böse dass dieser Deutsch/Holländer vielleicht deshalb vermöbelt wurde weil Deutschland noch zu wenig gezahlt hat!?!:gruebel:


Ich denke daß 80%der Deutschen die selbe Meinung sind wie du Klaus die Eu somit auch Deutschland hätten sich ganz raus gehalten.

Berny 17.05.2012 16:44

Zitat:

Zitat von KlausB (Beitrag 279012)
Und warum scheinen die Deutschen (derzeit, denn in den ersten Jahren des Euro hat sich die deutsche Regierung da sehr zurückgehalten) die "Vorherrschaft" zu haben, was die europäische Finanzpolitik angeht? Weil sie über Jahrzehnte hinweg die Einzigen waren, die eine stabile Währungspolitik betrieben haben, während die Italiener und Spanier schon vor den Zeiten der Währungsunion immer wieder mal abwerten mussten - sie haben also mehr Ahnung, .....

..., weil Deutschland eben mal wieder 80 % der gesamten EU-Hilfen zahlt - wer zahlt, schafft an.

Genau das bezweifle ich jetzt mal.

Honky 17.05.2012 23:13

Danke Klaus,schön geschrieben.
Der Button war mir zu wenig

thball 24.05.2012 19:41

Hallo Griechenlandspezialisten,

wenn es in GR einen Streik im Flugverkehr gibt, sind in der Regel alle Flughäfen betroffen oder tendenziell eher nur Athen?

Hat zufällig jemand Erfahrungen damit?

Maxum 24.05.2012 22:50

Angst
 
Hallo!

Gestern war ne tolle Runde im TV. Jedenfalls haben die EU und Deutschen

Politiker Angst davor das die Griechen aussteigen, weil wenn die Tschüß zum

€ sagen, Griechenland ist ein Agrarland und verhungern wird da kaum einer.

Die Drachme will auch erstmal keiner dann haben, die haben es schwer

auf dem Weltmarkt aber nur für Sachen wie das allerneueste Handy oder

der 27zigste Flachbild in einem Ferienhaus wo aber schon nen Fernseher

steht. Wenn nach Jahren sich alles irgendwie eingependelt hat und die

Griechen besser leben als vorher das wäre das schlimme, weil wir alle

plötzlich sehen es geht auch ohne den € und kiek mal den Griechen gehts

doch wieder gut. Na was passiert? Die nächsten wollen aussteigen und die

übernächsten auch. Das wars mit dem € dann , also darf das eigentlich nie

passieren.

Lucky 3 25.05.2012 11:24

Hi,
am 17. Juni sind Neuwahlen, ich bin nicht sehr optimistisch. :gruebel::gruebel:

Knochenkalle 25.05.2012 11:51

Last Euch nicht bange machen.

Ich habe vor ein paar Tagen mit unseren GR freunden telefoniert.

Die Lage ist nicht annähernd so, wie bei uns in den Medien dargestellt.


Wir hoofen nur, dass es keine Streiks geben wird.
Ausreichend Kanister nehme ich jedenfalls mit:ka5:

dievoggis 25.05.2012 19:59

Servus Peter:chapeau::chapeau:,

Zitat:

Die Lage ist nicht annähernd so, wie bei uns in den Medien dargestellt.
---stimmt, es muss allerdings festgestellt werden, dass grad in Teilen der großen Städte Athen, Thessaloniki, Patras die Armut bereits ein erschreckendes Maß angenommen hat. Die Leute haben teilweise schlichtweg Hunger und das treibt sie zusehends in die Arme der radikalen Links- und Rechtsparteien (Quelle: Ein befreundeter Deutschlehrer aus Athen). Hier entscheidet der Bauch und nicht mehr der Kopf.

Zitat:

Ausreichend Kanister nehme ich jedenfalls mit
. Ich hab einen 120 Liter Tank im Auto :chapeau::chapeau:. Werd in Italien nochmal randlos voll machen. Das muss reichen.
Ist Diesel, deshalb kann ich für´s Boot leider nichts abzapfen.

Zitat von Maxum:
Zitat:

Griechenland ist ein Agrarland und verhungern wird da kaum einer.
-- siehe oben--auf dem "Land" werden wohl niemand Hunger leiden, in den Armenviertel der größeren Städte wird es eng mit der Grundversorgung (siehe oben).
Als großes Problem seh ich bei der Rückkehr zur "Drachme" die Energieversorgung mit fossilen Brennstoffen. Öl wird für die Griechen schlichtweg kaum bis nicht mehr zu bezahlen sein. Der Anfang vom Ende.

Gruß Peter

samsonite 25.05.2012 22:04

Zitat:

Zitat von dievoggis (Beitrag 279526)
Servus Peter:chapeau::chapeau:,[QUOTE

---stimmt, es muss allerdings festgestellt werden, dass grad in Teilen der großen Städte Athen, Thessaloniki, Patras die Armut bereits ein erschreckendes Maß angenommen hat. Die Leute haben teilweise schlichtweg Hunger und das treibt sie zusehends in die Arme der radikalen Links- und Rechtsparteien (Quelle: Ein befreundeter Deutschlehrer aus Athen). Hier entscheidet der Bauch und nicht mehr der Kopf.

Richtig. Und die Zeiten sind dann auch vorbei, wo neben einem Obsthändler mit Importzitronen die "echten" Zitronen am Boden verfaulen...
DAS regt viele Griechen auf. (Betrifft natürlich nicht nur die Zitronen)

Honky 22.12.2012 18:05

Nur mal so.
 
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ist mir gerade wieder in die fingern gekommen

Chester 22.12.2012 19:17

Hallo Andreas - ist leider nicht vergrössert zu öffnen.

Chester


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