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DschungisKahn 28.06.2015 17:42

hmm - mir wärs recht gewesen, mir hätt jemand das Gegenteil erläutert, aber so....
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Als Skipper haften Sie persönlich mit Ihrem Vermögen für alle von Ihnen verursachten
Schäden, die Sie Dritten durch den Gebrauch einer fremden Yacht zufügen.
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@Frank alais *the ace*,
die schweren Dinger tauchen ein, bis der Schlauch diese Bewegung abrupt abstoppt, also nix mehr von weich eintauchen.

the_ace 28.06.2015 20:16

Zitat:

Zitat von DschungisKahn (Beitrag 361101)
die schweren Dinger tauchen ein, bis der Schlauch diese Bewegung abrupt abstoppt, also nix mehr von weich eintauchen.

Dann fahr mal mit uns nach Helgoland :ka5:
Das Meteor wird vorn schon häufig nach dem Aufprall überspült - ohne Scheibe und Vordeck bekämen wir nasse Füsse. Dabei sind die Schläuche schon recht fett (53cm).
Das Meteor ist kein Komfortboot, aber es macht alles mit.

Es ist aber so, dass die grossen Kähne sicher wesentlich härter einschlagen, wo unsere Kurzen Korken schon wieder sanft im Wellental landen.
Ab einer gewissen Wellenlänge sind lange Boote im Nachteil.

Wenn man sich den Bericht "Round Ireland" von Searider im blauen ansieht, wird genau das bestätigt: Die langen Ribs hatten schwere Schäden bishin zu Totalausfällen zu vermelden.
Aber das ist nicht der Punkt - das Ding ist, dass der Skipper wissen sollte was sein Boot kann und was der Passagier kann.
Das Boot verträgt in den meisten Fällen einfach mehr, egal wie lang oder kurz.

Palsteg 03.07.2015 02:28

Moin,

vor ein paar Jahren hat sich ein Gast auf einem Motorkutter eines
Bekannten während einer sogenannten Regattabegleitfahrt auf der
Kieler Woche beide Beine gebrochen.
Er stand im Bugbereich des Kutters, als der Kutter in eine saftige
Heckwelle eines Seenotrettungskreuzers in Einsatzfahrt eingefahren ist.
Der Gast wurde hochgeschleudert, und das Boot ging mit dem Bug in´s
Wellental, worauf für den Gast der Boden unter den Füssen verschwand.
Ausweichen konnte der Kutter nicht, aber er hätte ein Kommando zum
festhalten geben können/ müssen als ihm das klar war, so wie hier:
(ab 2:00 wird es interessant)
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Im betreffenden Fall mit den verletzten auf dem Rib hat der vermutlich
erfahrene Schiffsführer nach meiner Auffassung mindestens fahrlässig,
jedoch nicht grob fahrlässig gehandelt, außer er wäre besoffen gefahren.
Vermutlich hat er die Geschwindigkeit vom Rib im Zusammenhang mit der
Welle selbst falsch eingeschätzt, ansonsten hätte er möglicherweise mehr
Gas rausgenommen. Die Welle haben wohl schon alle zeitig gesehen, aber wie
man darauf reagiert wussten die Gäste vermutlich nicht, oder sie konnten
es nicht angemessen da die auftretenden Kräfte nicht mehr beherrschbar.
(Da ich nicht dabei war schreibe ich nur was ich vermute.)

Es ist kann eben ein schmaler Grad sein, auf dem sich Anbieter derartiger
Event-Action-Touren bewegen, grundsätzlich unsicher ist es ja nicht.
Für die Verletzten und den Booteführer in jeder Hinsicht eine wirklich
üble Angelegenheit. Die Haftungsausschlusserklärung
(schon bedenklich, aber anders würde/ könnte kein Anbieter so etwas veranstalten
außer Kaffeefahrten mit max. 10 Knoten)
lässt jedoch definitiv Rückschlüsse auf vorhandenes Gefahrenpotential zu.
Zukünftig verbieten halte ich nichts davon, freie Fahrt für freie Bürger!

Hier noch die richtige Erfrischung für die aktuellen Themperaturen draußen:
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Und hier steige ich nicht mit ein, oder ab 1:12 aus, die haben doch einen an der Waffel!
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Heino

Tommy H. 03.07.2015 17:26

Hallo zusammen,

ich finde den Unfallbericht auch sehr interessant. Daraus kann man für das eigene Boot nur mitnehmen, dass man es mit unerfahrenen Mitfahrern nicht übertreiben sollte
weil sie es überhaupt nicht verstehen können, was das Boot wann für Bewegungen machen kann. Außerdem sollte einem immer bewußt sein, dass besonders senkrechte
Belastungen richtig gefährlich sind.

Wenn ich das richtig verstanden habe, resultieren die Verletzungen der Mitfahrer daraus, dass sie quasi gestaucht wurden, als das Boot auf das Wasser aufschlug. Es ist
nicht die Rede von (zusätzlichen) Verletzungen durch eine Beschleunigung der Personen nach vorne, wie z.B. das Aufschlagen auf den Vordermann oder auf die
Rückenlehne des Vordermanns mit Knien, Oberkörper oder Kopf.
Deshalb würde ich gar nicht zwingend von einer besonders hohen Geschwindigkeit beim Aufprall ausgehen. Es reicht eine höhere, steile Welle aus, die das Boot dann nicht
auf der Rückseite runterfährt sondern hinter der es einfach ins Leere fällt. Das geht bei "entgegenkommenden" steilen, kurzen Wellen im Standgas. Das Boot klettert hoch,
die Welle läuft drunter durch und dann geht es fast senkrecht nach unten gefolgt von einem sehr harten Aufschlag. Egal ob mit oder ohne Schlauch. Und wenn man dann
nicht mit leicht gebeugten Knien steht, hat man überhaupt keine Chance, wenigstens einen Teil der Belastung abzufedern.

Das Problem ist, dass man die Welle zuerst einmal raufgefahren sein muss, um zu sehen, wie tief das folgende Wellental ist. Und wenn man dann das Gas einen winzigen
Moment zu spät zurückzieht...

Selbst die niederländische Seenotrettung KNRM hat für ihre großen 18 m Rettungs-RIBs erkannt, dass die Belastung auf die Besatzung beim senkrechten Aufschlagen aufs
Wasser zu groß ist. Unter anderem, um diese Belastungen zu senken, wurde der Prototyp eines neuen Rettungsboots mit schlankerem Rumpf und anderem Bug entwickelt
und zur Zeit erprobt. Hier ein Vieo über die Entstehung: Um Links zu sehen, bitte registrieren

SeaHawk 09.08.2015 20:16

Zitat:

Zitat von DieterM (Beitrag 361055)
....... Aber ich finde es bemerkenswert, das der Unfall amtlich bekannt gemacht und untersucht wurde. Das zeigt schon mal, das da etwas abgelaufen das ist nicht richtig war. :smileys5_

Dieter, sobald es Verletzte auf einem Deutschen Boot/Schiff gibt wird die WaPo eingeschaltet. Dazu kommt dann noch die/das BSU.

Jeder dieser Berichte wird veröffentlich.

Ich finde nichts verwerflich an der Empfehlung mit gedämpften Sitzen für alle Passagiere. Wer Geld verdienen möchte mit so einem Event, darf nach meiner Meinung dies nicht auf Kosten der Gesundheit der Passagiere und mit einem Haftungsauschluss machen!

Ein gedämpfter Ullmann Sitz Kostet ca. 3000.- Euro, alles klar?

bf109v7 09.08.2015 23:54

Ich glaube, dass nach diesem Unfallbericht Gäste gern tiefer in die Tasche greifen um auf einem gedämpftem Sitz zu sitzen. Der Veranstalter muss zwar erst mal investieren, hat dann aber ein gutes Argument, warum er mehr verlangt.
Alex

Klabautermann 18.10.2015 11:40

Vielleicht war ja auch der Binnenschiffsführer der Böse, Zwecks Heckwelle und nicht angepasste Geschwindigkeit..:confused-..:chapeau:

divenice 18.10.2015 12:42

....jubb...iss schon blöd wenn ein Containerschiff in gleitfahrt durchs wasser hopst :cool::lachen78:


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:43 Uhr.

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